Reparatur: Decke hat sich gelöst - Besteht hier noch Hoffnung?

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Hallo ihr Bastler und selber Macher. Besteht bei dieser Gitarre noch Hoffnung, in Eigenregie eine Reparatur durchzuführen? Reparatur beim klampfen-Bauer lohnt denke nicht. Die Decke hat sich gleichmäßig von der Zarge gelöst. Wenn es möglich ist, mit welchem Leim macht man sowas? Bin handwerklich fit und affin.

Grüße
 
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Fotos von innen, bitte.
Das ist nicht unmoeglich, aber auch jetzt nicht wirklich einfach.
An Leim empfehle ich hier Titebond Original, aber das ist ertmal irrelevant, erstmal Fotos von innen....
 
Bin handwerklich fit und affin.

Dann ist es möglicherweise interessant, allerdings würde ich zunächst einmal nach der Ursache suchen und diese zuerst beheben. Bessere Fotos, vor allem von innen wären cool.
 
Eine Reparatur ist sicher möglich. Ob man das selbst machen kann ... Ich zumindest würde es mir nicht zutrauen und sie zum Gitarrenbauer bringen.
 
Das Problem mit der Decke ist, dass die nicht einfach so auf Stoss verleimt wird, sondern dass da innen an der Zarge ein flexibles (meist) Zedernband - das sogenannte Kerfing - befindet. Das Kerfing liefert die notwendige Leimflaeche und es muss deswegen sowohl mit der Zarge als auch mit der Decke gut verleimt sein.
Falls das Kerfing auch nur geringstens beschaedigt ist, wird das ganze sehr komplex und man braucht egal ob das Kerfing einen Schaden hat oder nicht auf jeden Fall eine Menge ganz spezieller Zwingen ("Spool Clamps", die man sich auch gern selber bauen kann). In aller Regel lohnt sich der Materialeinsatz fuer den Amateur nicht, das geht dann zum Gitarrenbauer.
 
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Im Deutschen heissen die "Reifchen".
 
Falls die Reifchen (danke, Peter!) unbeschaedigt sind, ist es nur die Decke, die vollstaendig runter muss. Das Griffbrettende bekommt man mit einem messerscharf geschliffenen Spachtel, ein paar Alubloecken zur Waermeuebertragung und Mutter's altem Buegeleisen angehoben. Wenn's nicht hoch genug kommt, dann ist der Hals auch 'dran, das wird dann aber aufwendiger. Wenn Die Decke 'runter ist, muss die Leimflaeche auf beiten Seiten 1a sauber geschliffen werden, eventuell lose Stuecke von den Reifchen lassen sich ersetzen, Mutter's Waescheklammern eignen sich gut als Zwingen... Alles sauber und glatt abrichten, das muss alles plan sein.
Dann halt mit duenn Titebond alles neu verleimen. Paarmal trocken ueben, weil das mit den Sppol Clamps ist nicht so einfach wie es aussieht...

Falls es nicht geklappt hat, ist halt die Gitarre kaputter als zuvor, Lehrgeld.
 
Jo, das mit dem Gummi geht auch. Die Federzwingen sind Luxus. Wenn man die hat ist's besser, aber Mutter's Waeschklammern mit Gummi tun's auch.

Nur dem OP, dem hat's wohl jetzt die Sprache verschlagen....
 
Hallo, Freeman777

ich denke es besteht noch Hoffnung.

Wenn ich mir deine Bilder anschaue, dann handelt es sich um eine recht einfache Gitarre mit Massivdecke ohne Binding. Also ein Teil mit einem gewissen Gebrauchswert, aber nichts wo sich hohe Ausgeben lohnen.
Wenn, wie in diesem Fall die Decke großflächig bis zum Hals abgelöst ist, dann ist nicht Überlastung, sondern ein Versagen der Verklebung schuld. Das bedeutet, beidseitig finden sich noch Reste der instabilen Verklebung. Die müsste man eigentlich vor einer Neuverleimung abschleifen, aber das geht nicht ohne die Decke ganz abzumachen, was ein ziemlicher Aufwand wäre ....

Will man die Decke ganz schlicht und einfach wieder ankleben ohne dass es perfekt werden soll, dann greife ich zu Epoxiharz, denn das durchdringt und stabilisiert auch Kleberreste und kann auch Spalte überbrücken, was Holzleim nicht kann. Bei solch großen Ablösungen passen nämlich beim Kleben die Decke und die Zarge meist nicht mehr genau aufeinander weil die Zarge etwas unter Spannung steht. Zum Anpressen verwende ich normale Schraubzwingen mit stabilen Brettchen um den Druck zu verteilen. Wenn man gut abklebt und ausgetretenes Harz sorgfältig wegwischt, dann hat man eine Decke, die sich garantiert nie wieder lösen wird, eher geht das Holz kaputt. Ich habe solche Reparaturen schon einige male gemacht und man muss schon genau hinschauen oder mit dem Finger drübergehen um sie zu entdecken.

Dass die Verwendung von Epoxiharz nicht mit der reinen Lehre in Übereinstimmung steht, haben wir schon verschiedentlich diskutiert. Aber es ist für mich ein Allheilmittel um die Wehwehchen alter Klampfen zu kurieren, die sonst in der Tonne gelandet wären....
 
Mit Epoxi habe ich kürzlich auch meine alte Applause vor der Tonne gerettet. Hält immer noch bombenfest.
Nachlesen kannst Du das hier: https://www.musiker-board.de/threads/roundback-neu-verleimen.634920/

Ich habe nicht die komplette Decke abgenommen (hätte ich bei der Roundback wohl nie wieder passend bekommen), die Klebereste wurden soweit erreichbar entfernt. Hier leistet ein Cuttermesser oder ein Zahnarztinstrument gute Dienste. Wie Flyboy schon beschrieben hat, solltest Du ordentlich abkleben, denn das Zeug klebt wie die Pest. Überstände sauber mit dem Cutter glätten und fertich. Ist halt nicht ganz fachgerecht, aber für Lagerfeuerklampfe & Co. eine schnelle und kostengünstige Lösung.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
 
Für deine Applause mit Plaste-Korpus war das natürlich richtig, aber ich würde niemals mit Epoxy oder ähnlichem an einem Instrument rum doktern, das aus HOLZ(!) besteht. Dadurch ist die Klampfe bei weiteren Unfällen dann annähernd unrettbar.

Billige Gitarren habe meist keine Reifchen, sondern nur einen etwa 3mm dicken "Extra-Rahmen" aus Sperrholz.

Ich habe gerade auch so eine Baustelle an der sich der Boden löst und die Zargen gerissen sind. Je nach Wert des Instruments versuche ich mich an sowas selbst. Ist dir die Gitarre wichtig, würde ich das aber eher erstmal einem Gitarrenbauer vorstellen.
 

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