Hallo, Freeman777
ich denke es besteht noch Hoffnung.
Wenn ich mir deine Bilder anschaue, dann handelt es sich um eine recht einfache Gitarre mit Massivdecke ohne Binding. Also ein Teil mit einem gewissen Gebrauchswert, aber nichts wo sich hohe Ausgeben lohnen.
Wenn, wie in diesem Fall die Decke großflächig bis zum Hals abgelöst ist, dann ist nicht Überlastung, sondern ein Versagen der Verklebung schuld. Das bedeutet, beidseitig finden sich noch Reste der instabilen Verklebung. Die müsste man eigentlich vor einer Neuverleimung abschleifen, aber das geht nicht ohne die Decke ganz abzumachen, was ein ziemlicher Aufwand wäre ....
Will man die Decke ganz schlicht und einfach wieder ankleben ohne dass es perfekt werden soll, dann greife ich zu Epoxiharz, denn das durchdringt und stabilisiert auch Kleberreste und kann auch Spalte überbrücken, was Holzleim nicht kann. Bei solch großen Ablösungen passen nämlich beim Kleben die Decke und die Zarge meist nicht mehr genau aufeinander weil die Zarge etwas unter Spannung steht. Zum Anpressen verwende ich normale Schraubzwingen mit stabilen Brettchen um den Druck zu verteilen. Wenn man gut abklebt und ausgetretenes Harz sorgfältig wegwischt, dann hat man eine Decke, die sich garantiert nie wieder lösen wird, eher geht das Holz kaputt. Ich habe solche Reparaturen schon einige male gemacht und man muss schon genau hinschauen oder mit dem Finger drübergehen um sie zu entdecken.
Dass die Verwendung von Epoxiharz nicht mit der reinen Lehre in Übereinstimmung steht, haben wir schon verschiedentlich diskutiert. Aber es ist für mich ein Allheilmittel um die Wehwehchen alter Klampfen zu kurieren, die sonst in der Tonne gelandet wären....