Skilas, ich glaube, um Absatz auf dem Schlagzeugmarkt zu generieren oder zu sichern, bedarf es mehr als nur noch QualitĂ€t und Innovation. Qualitativ sind heute (fast) alle Pedale gut - mit Unterschieden in der Langlebigkeit. Dort scheiden sich die Geister. Aber von der Stange weg spielen sich alle problemlos. Innovativ sind mittlerweile auch alle Hersteller - mĂŒssen sie ja sein, um nicht unterzugehen. Egal ob Kette, Lever- oder Flexiglide. Ob lange oder kurze Trittplatten, Verstellmöglichkeiten in alle Richtungen, exzentrisch oder zentrisch, Directdrive oder nicht. Der Kunde ist verwöhnt und "innovative Neuerungen" geben sich in den letzten Jahren kaum noch was. Auf Messen wird alter Wein in neuen SchlĂ€uchen ausgeschenkt. Zudem reichen Innovationen bis in die untere Mittelklasse oder sogar Einsteigerklasse hinab, was frĂŒher nur im Hochpreissegment denkbar gewesen wĂ€re.
Deshalb hÀtte es zumindest in dieser Hinsicht an Dir gelegen, Deine Innovation oder zumindest die
Motivation zum Bau dieses Pedals glaubhaft und nachvollziehbar zu verkaufen. HĂ€tte ich zumindest Deine Motivation oder Deine BeweggrĂŒnde verstanden, hĂ€tte ich Dein Projekt fĂŒr unterstĂŒtzenswert befunden. So und nicht anders funktioniert z.B. Crowdfunding. Auch dort sind es nicht nur Weltneuheiten, die ĂŒberzeugen. Sondern die Aufmache, der Erfindergeist und die enthusiastische Art, wie diese Begeisterung transportiert wird. Leute, die sich etwas ĂŒberlegt haben und etwas bewegen wollen. Und nicht einfach: "Hier, und jetzt kauft! Es ist gut."
Ich bin der Meinung, von uns allen hat die tatsĂ€chliche (?) Innovation Deines Pedals noch keiner richtig gecheckt. ErklĂ€rungen oder Antworten auf Fragen bleibst Du uns schuldig. Da hilft auch nebulöses Schwadronieren ĂŒber Patente wenig ĂŒberzeugend. Zuletzt hast Du Dir sogar bei der QualitĂ€t in's eigene Knie geschossen - ein sicherlich schwergewichtiges Argument fĂŒr einen ausgewiesenen Techniker, wie Du Dich selber beschreibst. Denn wer möchte BaumarktqualitĂ€t zum Kaufpreis eines Tamapedals erwerben? Niemand. Stattdessen hast Du Dich zu einer herablassenden Ăusserung bezĂŒglich Normteilen hinreissen lassen.
Bleibt Dir zuletzt nur: (D)eine Idee oder Emotion doch noch zu verkaufen. Klingt fĂŒr Dich als Pragmatiker vielleicht bescheuert. Aber die Leute kaufen, wenn sie von einem Produkt oder zumindest von einer Idee ĂŒberzeugt sind. Und das zurecht. Gute Ideen oder Ăberzeugungen gehören bezahlt oder zumindest belohnt, so wie auch Deine Arbeit belohnt gehört. Selbst wenn das Produkt an sich nichts wirklich Neues bringen sollte. Beispiele fĂŒr Trend- oder Lifestyleprodukte ohne wirkliche Neuerung gibt es zu Hauf. Und selbst die lassen sich verkaufen. Aber davon hast Du Dich von Beginn an ausdrĂŒcklich distanziert. Redest gar davon, dass der Erfolg eines Produkts oder Verkaufszahlen nichts mit Sympathien zu tun haben. Hier rate ich Dir dringend, das "Marketing" (oder wie wir es nennen wollen) jemandem zu ĂŒberlassen, der etwas von der Materie versteht. Du weiĂt, Schuster und Leisten und so ...

Denn mit der 7-seitigen Diskussion bei drummerforum.de sowie der hiesigen Diskussion hast Du den denkbar schlechtesten Start hingelegt, den Du Dir fĂŒr Dein Produkt hĂ€ttest wĂŒnschen können. Zumal das die einzigen Suchergebnisse sind und bleiben, wenn man nach Deinem Pedal googelt. Denkst Du deshalb nicht es wĂ€re an der Zeit gewesen, vom hohen Ross runter zu kommen und auf Augenhöhe mit den Leuten zu reden, die Dein Produkt schlussendlich kaufen wollen? Voll verfehlt!
Alles Liebe,
Lim