Studium der Blockflöte mit 50

  • Ersteller Bernhard_Baptist
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Du darfst die freundliche Dame auf keinen Fall enttäuschen ... wo sie die Lakritzstange doch extra für dich beiseite gelegt hat. Nein das wäre nahezu eine Beleidigung!

Und die ursprüngliche Besitzerin lädst du zu deinem ersten Prüfungskonzert ein.
Die Dame wird zu Tränen gerührt sein, glaub mir!

Und dann sind die paar Euronen auch vergessen.


So ein Glas Rübenkraut mit Schwarzbrot ist doch garnicht so teuer...
denk mal, was du da in der Woche sparst... und erst in 3 Monaten!!! Siehste, so muss man "rechnen" :engel:
 
@Bernhard_Baptist Glückwunsch zum guten Start und zu der neuen Flöte!

Die Geschichte deiner Lehrerin zu deiner Flöte überzeugt mich allerdings nicht. Ich vermute eher, dass durch das hohe Übepensum und die Feuchtigkeit der Block (vielleicht auch das Labium) gearbeitet hat. Das ist völlig normal und durch eine Überarbeitung schnell gerichtet. Dass man durch menschlichen Blasdruck eine Flöte mechanisch beschädigen kann halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Ich würde die Flöte mal an Moeck (?) einschicken. Eine kleine Wellnesskur kann Wunder wirken. In den ersten 2 Jahren ist das sogar durch die Garantie abgedeckt (bis auf das Porto). Aber auch später sind die Preise fair - das kannst du vorab beim Moeck-Sales-Team erfragen.

Ich drücke die Daumen!

PS Von dem hohen Blasdruck bei Anfängern habe ich übrigens noch nie gehört. Die meisten die ich kenne blasen viel zu zaghaft. Und obwohl ich ganz ordentlich puste, wurde ich zuletzt in Stockstadt von mehreren Flötenbauern aufgefordert, doch ruhig noch kräftiger in die Flöte zu blasen - und zwar quasi das Maximum was überhaupt geht. Erst dann haben sie zufrieden genickt.

Maurice Steger z.B. klingt aus der Nähe wie eine richtige Windmaschine, so viel Luft schickt er durch seine (inzwischen unersetzlichen) Flöten.
 
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Ich vermute eher, dass durch das hohe Übepensum und die Feuchtigkeit der Block (vielleicht auch das Labium) gearbeitet hat. Das ist völlig normal und durch eine Überarbeitung schnell gerichtet.
Mir ist die Ansicht der Lehrerin auch zu wenig handwerklich.
Wäre noch vor einer Überarbeitung nicht ein drastisches Reduzieren des Spielens auf dieser Flöte über längere Zeit sinnvoll, damit sich die Feuchtigskeitsverhältnisse im Holz wieder auf Normalmaß regulieren können?

Gruß Claus
 
@Claus Die Flöte sollte vor der Überarbeitung natürlich gut getrocknet sein. Das ist nach ca. 1 Woche spätestens durch. Die Verformung des Holzes geht trotzdem nicht zurück, deshalb gehört das Überarbeiten zur normalen Wartung dazu. Normalerweise hat sich die Flöte aber nach 1-2 Überarbeitungen stabilisiert.
 
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die Feuchtigskeitsverhältnisse im Holz

Gerade bei Olivenholz hätte ich da die wenigsten bedenken. Olive ist unser härtestes europäisches Holz und dazu hat es einen hohen natürlichen Ölgehalt. Olive nimmt dadurch sehr wenig Feuchtigkeit an. Da würde es mich wundern, wenn das Holz nach so kurzer Zeit verblasen wäre.
Ich habe eine alte Sopran aus den 1930ern mit Olivenkopf, die habe ich aus dem Nachlass eines Profispielers erworben, da war der Lack schon im Fingerbereich völlig "abgespielt". Die ist klanglich immer noch knackig und präzise. Ich habe sie mal versucht zu ölen :rofl: das blieb einfach auf der Oberfläche stehen.
 
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Vielen Dank für die guten Tipps!
Vielleicht habe ich das Problem im ersten Schreck ja auch überbewertet. Klar ist jedenfalls, dass die geliebte Olive noch lange kein Schrott sein wird. Eine mögliche Auffrischung durch einen Flötenbauer bzw. Moeck wird aber mittelfristig kaum ausbleiben.
Beim Üben gestern hat sie wieder sehr fein angesprochen, ganz so schlimm wird es also wohl doch noch nicht um sie bestellt sein. Aber das Spielgefühl mit der schwarzen Schönheit war schon eine Etage höher angesiedelt. Ich zapple also derzeit ganz gewaltig an einem Haken aus Ebenholz...:redface:
Na ja, jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf die Prüfung am Dienstag.
Heute hatte ich vier Stunden Vorlesungen. Manches vom Stoff kannte ich schon, klar, aber nicht wenige Erkenntnisse der jüngeren Forschung waren neu für mich und ziemlich spannend, zum Beispiel aus der Geschichte des Instrumentenbaus. Leider sind in diesem Semester die Chordophone/Saiteninstrumente Themenschwerpunkt, Flöten werden erst im Sommersemester serviert.
 
Ich zapple also derzeit ganz gewaltig an einem Haken aus Ebenholz...:redface:

Das kann ich gut verstehen. Unter meinen inzwischen vielen schönen Flöten habe ich eine Sopran aus Ebenholz von Johannes Adler. Wenn ich mich für eine Flöte entscheiden müsste wäre es diese, die ich ohne zu überlegen nehmen würde.

Auch wenn es oft erwähnt wird, dass das Holz wenig zum Klang beträgt, ich höre wohl Unterschiede und und gerade die einmalige Dichte des Ebenholzes erzeugt für mich einen sehr feinen Klang, der mit keinem anderen vergleichbar ist.

Wer weis, ob du nochmals so eine Gelegenheit bekommst, so ein feines Instrument relativ günstig zu erwerben...:rolleyes: :m_flute:
 
Geschafft! Ein weiteres von vielen Treppchen ist erklommen!:)

Bei der heutigen Prüfung konnte ich ein Sehr Gut mit fünf Sternen und drei Kometen absahnen.
Der Prüfer meinte, er wünschte sich mehr Studenten meiner Qualitätsklasse, vor allem unter den jungen. Das ist wahrlich Balsam auf den Silberrücken.:D
Dabei hatte ich mich ziemlich vor dieser Prüfung gefürchtet, weil das Stoffgebiet kaum eingegrenzt und theoretisch fast unendlich weit war.
Die Inquisition dauerte ewige 40 Minuten. Zuerst bekam ich einen Ausschnitt aus der Handschrift einer Flötensonate vorgelegt ("Wenn ich schon mal Gelegenheit habe, einen Blockflötisten zu prüfen...*sattes Grinsen*). Die Diagnose "Jacques-Martin Hottetterre 'Le Romain'" war korrekt und angesichts der mit typischen Ornamenten geradezu gespickten Noten im französischen Violinschlüssel auch nicht schwer. Dann ging es ans Eingemachte: Das Stück musste transkribiert und die Ornamente ausgesetzt werden. Hat geklappt.
Anschließend musste ich aus unbeschrifteten Satzanfängen eine erweiterte Suite vom Typ "spätes 17. Jhdt." zusammenbasteln, meine Entscheidung begründen und die einzelnen Tanzformen analysieren und charakterisieren. Hat auch geklappt.
Zuletzt waren noch zwei Zeilen eines Biciniums nach Diruta mit Applikationen zu versehen und nach Ganassi "einfach, mit rhythmischer Besonderheit" zu diminiuieren.... Dann war er zufrieden.

Heute muss ein wenig Rebensaft dran glauben...:D
 
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Na dann! Gratuliere zur bestandenen Prüfung! :claphands: Wohl bekomm's! :prost:

Gruß
Lisa
 
Gut gemacht :great: ... weiter so !!!
 
Ich schließe mich an !
Barbara
 
Großartig. Meine Glückwünsche zum schönen Erfolg und "Prösterchen".



Gruß Claus
 
Herzlichen Glückwunsch! Feier noch schön!:prost:
 
Nun habe ich es doch getan.:rolleyes:

Die schwarze Perle, also die weiter oben schon genannte Rottenburgh aus Ebenholz ist nun ganz offiziell die Meine.
Wer kann widerstehen, wenn ihm das Kleinod sogar zum Ausprobieren mit nach Hause gegeben wird?
Nun wird sie also schon seit einer Woche ganz sanft eingespielt.

Ich habe mit meiner Meisterin auch noch einmal das Thema "ausgespielt" diskutiert. Meine Oliv-Alt spielt sich ja immer noch sehr fein. Einzig beim hohen f"' muss die Daumenposition ganz exakt passen, sonst "kracht" und "krepiert" der Ton. Die Toleranz bezüglich Daumenposition ist also minimal bzw. nicht mehr vorhanden.
Genau diese Erscheinungen weisen auf die Abnützung hin, meinte die Professorin, was aber nicht heiße, dass man diese Flöte nicht noch viele Jahre gut spielen könne. Im Spätherbst kommt ohnehin wieder Flötenbauer Ralph Netsch zu uns. Dann werde ich ihm die Patientin zeigen. Vielleicht kann er sie sogar heilen.
Die Neue ist bezüglich Griffpositionen viel toleranter und auch die hohen Töne sprechen sofort perfekt an, obwohl sie noch nicht wieder eingespielt ist.

Wohl als Strafe für mein impulsives Flötenkaufverhalten habe ich heute gleich ein Rhythmus-Diktat verhaut - mit Migräne und deshalb stark bedrogt, aber trotzdem war das ziemlich peinlich...:redface: Bei der relativen Solmisation habe ich auch noch schwer phantasiert. Nächste Woche gibt's eine neue Chance... Egal, bei mir wohnt jetzt eine Ebenholz-Schönheit.

PS: Danke für die vielen guten Wünsche!
 
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Einzig beim hohen f"' muss die Daumenposition ganz exakt passen, sonst "kracht" und "krepiert" der Ton. Die Toleranz bezüglich Daumenposition ist also minimal bzw. nicht mehr vorhanden.
Genau diese Erscheinungen weisen auf die Abnützung hin, meinte die Professorin, was aber nicht heiße, dass man diese Flöte nicht noch viele Jahre gut spielen könne.

Na das ist klar. Die Abnutzung der Grifflochkanten ist hauptsächlich eine Folge der mechanischen Belastung und für das Daumenloch typisch. Auch die bei der Abrolltechnik über die Kante rutschende Haut raspelt am Holz, vor allem wenn man bei den allerhöchsten Tönen mal etwas fester drückt. Aber es gibt ja die Möglichkeit das Daumenloch ausbuchsen zu lassen. Kann man das auch bei Kunststofflöten machen lassen? Oder muss eine neue Flöte her, wenn das Daumenloch der Ecodear ausgefranst ist?
Wer auf der gelochten Röhre in den höchsten Sphären hart trainiert ist daher sicher gut beraten, Flöten aus harten Hölzern zu wählen. Die nutzen an Problemstellen nicht so schnell ab.

Soooooo'n Quatsch! ;)
Wirst noch froh sein, dass Du Dich so entschieden hast. :great:

Gute Besserung!

Gruß
Lisa
 
Da @Bernhard_Baptist nichts von einem eingekerbten Daumenloch geschrieben hat, gehe ich mal nicht davon aus, dass die schlechtere Ansprache damit zusammenhängt. Das kann auch durch Quellen des Blocks oder andere minimale Veränderungen entstehen, die man als Laie gar nicht sieht. Bei einer meiner Flöten ist es z.B. das a, das fast nur noch mit vollständig offenem Daumenloch anspricht.

Der Flötenbauer weiß das bestimmt!

Und nochmal viel Spaß mit der neuen Flöte! :)
 
Kann man das auch bei Kunststofflöten machen lassen? Oder muss eine neue Flöte her, wenn das Daumenloch der Ecodear ausgefranst ist?
Die Flötendoktoren kriegen das sicherlich hin - aber ob das wirschaftlich ist, wage ich zu bezweifeln. Allerdings sind die Kunststoffe ja auch recht hart und haltbar, dass das so ohne weiteres nicht passieren sollte.

Die schwarze Perle, also die weiter oben schon genannte Rottenburgh aus Ebenholz ist nun ganz offiziell die Meine.
Wer kann widerstehen, wenn ihm das Kleinod sogar zum Ausprobieren mit nach Hause gegeben wird?
Die Neue ist bezüglich Griffpositionen viel toleranter und auch die hohen Töne sprechen sofort perfekt an, obwohl sie noch nicht wieder eingespielt ist.
Auch meinen Glückwunsch dazu - einer auf solchen Weg ausgesuchte und speziell empfohlenen Flöte kann man einfach nicht widerstehen. Meine Sopran Grenadill verhält sich auch sehr tolerant, wurde mir auch speziell empfohlen (von meinem Händler, der mich benachrichtigte, dass er da ein ausserordentlich gelungenes Exemplar für mich zurückgehalten hat).

Im Laden steht gerade so eine schicke Küng Superio Tenor aus Zwetschge - ich hatte sie schon einmal in den Fingern und ich hoffe, dass ich nicht schon durch reinen Hautkontakt infiziert habe (denn leider trennen uns noch die vielen Euronen).
 
@Raverii @Lisa2
Ja, richtig: Die verschnupfte Flöte ist am Daumenloch gar nicht ausgefranst, die Lochkante nach wie vor scharf. Einzig der Lack ist im Umkreis von ca. 5-10mm abgerieben. Aber das ist er an der Stelle, auf der links der kleine Finger der linken Hand aufliegt, auch schon.

Kann man das auch bei Kunststofflöten machen lassen?
Ich schätze mal , dass es kaum etwas gibt, was ein guter Flötenbauer nicht reparieren könnte. Das gilt sicher auch für Plastikinstrumente. Wie schon angesprochen dürfte das bei Flöten um 20-40 Euro aber wohl wenig Sinn machen. Umweltgerecht vernichten und nächsten Klon ordern! :D

Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist das Ecoclear so hart, dass ich eher meinen Daumen aufpolstern denn die Flöte ausbuchsen lassen müsste, falls ich dauernd damit spielen würde. Am Anfang hatte das Daumenloch der Ecoclear schon nach wenigen Stunden Spielzeit eine schmerzhafte Schrunde in meine Daumenbeere gegraben, obwohl Letztere von einem dicken Hornhautpanzer geschützt wurde.

... ich hatte sie schon einmal in den Fingern und ich hoffe, dass ich nicht schon durch reinen Hautkontakt infiziert habe
Lieber Rainer, Flöten übertragen die hyperakute Oniomanie kaum durch Berührung: Visueller Kontakt und/oder heimtückisch ausgesendete Schallwellen genügen für eine sofortige und durchgreifende Infektion. Die Latenzzeit kann variieren, von wenigen Stunden bis Wochen.
Impfung ist derzeit keine verfügbar, die Prognose bezüglich vollständiger Heilung extrem infaust.:D
 
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Ein ausgearbeitetes Daumenloch ist wohl nicht für ein schlecht ansprechendes f''' verantwortlich. Bei meiner Fehr Altflöte ist es schon ziemlich ausgearbeitet und das f''' ist was die Daumenlage angeht, viel toleranter, als bei meiner neuen (aber eingespielten) Moeck mit jungfräulichem Daumenloch.
 
Als ich meine Flöten so frisch geölt vor mir liegen sah, habe ich den Stress mal kurz Stress sein lassen und die Kamera ausgepackt. Sonst wird das nie mehr was mit einem Flötenfoto.

Mein aktuelles Flötengulasch: (ohne Ecoclears)

161104_Floeten_02_s_web.jpg


Von links unten nach rechts oben:
Ganassi in C von Ralph Netsch, 415 Hz, Pflaume - alle weiteren Moeck Rottenburgh, Alt in Olive - Sopran in Palisander - Alt in Ebenholz

Nächste Woche besucht uns Ralph Netsch. Dann werde ich ihm die Ganassi und die Olive für ein kleines Service zur Begutachtung präsentieren. Beide brauchen wohl ein wenig die kundige Hand des Meisters, damit sie wieder so ansprechen und klingen wie ehedem.

Aktuell bin ich übrigens mit theoretischen Fächern mehr beschäftigt, als mir lieb ist. Auch wenn das immer wieder ungemein spannend ist, nicht zuletzt deshalb, weil mein leider doch schon etwas angestaubtes und hier und da eingerostetes Wissen auf den letzten Stand gebracht wird,
so schwitze ich doch ganz nett bei Rhythmus- und Melodiediktaten und sitze oft bis spät in der Nacht an Tonsatzübungen.

Für das reine Faktenlernen gibt ef übrigens kein befferef Doping alf NÜFFE. Die machen schlappe Neuronen deutlich geschmeidiger.

Im Flötenunterricht geht es jetzt viel mehr um Details und Nuancen. So kann es schon mal sein, dass ich eine halbe Stunde nur einen einzigen Takt übe, ja nur zwei, drei Noten, bis das endlich so kommt, wie es soll. Aber es ist einfach nur erhebend und beflügelnd zu hören und zu fühlen, wie da aus anfänglichem Herunterspielen mittels reiner Finger- und Zungengymnastik endlich MUSIK wird!
 
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