Dämmung im neuen Heimstudio

Zarakas
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Hallo zusammen!

Ich bin vor Kurzem umgezogen und habe im neuen Haus nun endlich einen entsprechenden Raum für meine musikalischen Ausbrüche.
Nach langem hin und her, habe ich mich dazu entschlossen nicht nur eine kleine "Gesangsecke" einzurichten, sondern den Raum in ControlRoom und Gesangskabine zu teilen.
Wie die meisten bin ich momentan mit viel Elan und über Internet erarbeitetem Halbwissen ins Gefecht, aber sehr dankbar für jeden erdenklichen Tipp, der mir zum Erfolg meines Vorhabens hilft!

Bei dem Ganzen bitte im Hinterkopf behalten: Preis spielt durchaus eine Rolle, weshalb die Idee die Kabine mit Pyramiden/Noppen Schaum zu verkleiden mir schon die Kinnlade fallen ließ. ;)


Folgende Ausgangssituation: (Grobe SKizze ;))
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Die in der Mitte markierte Wand ziehe ich aktuell rein. Hierzu verwende ich Latten mit 5cm Stärke.
Das Ständerwerk wird mit Steinwolle ausgekleidet und mit OSB Platten verdeckt.

In der Kabine sollen später primär Gesangsaufnahmen stattfinden. Eingesungen wird momentan über ein Røde NT1-A, in der klassischen Spinne mit Pop-Schutz und einem Absorber Shield am Stativ.

Aktueller Stand:
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Für das Fenster habe ich eine entsprechende Plexiglas-Scheibe besorgt, die ich zur Kabine hin verwinkelt (leicht zur Gesangskabine hin nach unten zeigend) einsetzen will.
Die Scheibe soll später den Sichtkontakt zwischen ControlRoom und Gesangskabine ermöglichen. Die Tür wird ebenfalls einfach aus OSB Platte gefertigt, mit Scharnieren angebracht und mit entsprechend dickem Schaumstoff nach innen verkleidet.
Es steht in der Kabine momentan also ca. 1,90 x 2,80m an Platz zur Verfügung. Die Wände sind (dem Erbauer sei Dank) nicht parallel, weshalb durch meine leicht angeschrägt eingezogene Wand keine Wand direkt parallel zur anderen liegen sollte.

Problemzonen:
- die umliegenden Wände sind noch kahl
- das Fenster im Raum
- die Decke (auch nicht exakt gerade, sondern kaum sichtbar nach innen gewölbt)


Meine Ideen zur Lösung:

Wände:

Für die Wände überlege ich momentan Pyramiden-Schaumstoff, oder Noppenschaumstoff einzusetzen, wobei ich mir unsicher bin ob es nicht cleverer wäre diese vorher ebenfalls mit Steinwolle und einer Lochschicht auszustatten.
Hat da schon jemand gute Erfahrungen mit gemacht?

Fenster
Für das Fenster plane ich dicken Molton Stoff zu besorgen, der den aktuellen Vorhang ersetzt und zusätzlich mit Klett an der Wand befestigt werden kann, um die Seiten abzudichten. So nehme ich mir nicht die Möglichkeit Licht und Luft reinzulassen.

Decke
Für die Decke bin ich noch unschlüssig, hatte aber über einen Absorberkasten mit LED-Leisten nachgedacht. Eine andere Überlegung war eine "durchhängende Decke" aus leichtem mit Schaumstoff bespannten Material zu bauen.


Für die Ecken habe ich, je nachdem wie die Dämmung nun am Ende gelöst wird, selbstgebaute Bassfallen vorgesehen (Holzkästen mit Steinwolle gefüllt und dünnem Schaumstoff bespannt).



ControlRoom:

Ein anderes Problem ist der ControlRoom. Hier bin ich zur Schalldämmung noch etwas Ideenlos.

Zur Vorstellung des Aufbaus:

An der Wand zur Gesangskabine steht über die Gesamtbreite zwischen Tür und Wand mein Tisch mit 2 Ebenen.
Links und Rechts daneben meine Fame Monitore, auf entkoppelten Stativständern (die Standarddinger, günstig beim großen T).
Auf dem Tisch sind meine beiden Bildschirme, Mischpult und eben alles was an Hardware noch so greifbar sein muss, platziert.
Im Winkel rechts daneben steht noch mein Stage Piano auf einem Keyboard Ständer. (Fotos kann ich nachliefern sobald die Wand steht und ich wieder einräume. ;))

Eine Erste Überlegung von mir wäre es den Schall von den Monitoren mit Testtönen auszumessen und dort Schaumstoff Absorber an den Wänden zu platzieren.
Da wäre ich aber offen für jeden Vorschlag.


Habt ihr Ideen wie ich meine Planung verbesseren kann, vorallem was die Raumakustik angeht? Mir graut es davor Quadratmeterweise Noppenschaum für teures Geld zu kaufen, der mir am Ende nicht hilft. (Evtl. hat da ja auch noch jemand nen nützlichen Link für mich :D)
Wie evtl. rauszulesen bin ich in diesem Bereich (gerade auch im Hinblick auf Kosten) ein großer Freund vom selbst bauen / selbst machen und bevorzuge das immer dem Kauf.
Bitte seid lieb zu mir, ihr tretet auf meine Träume. :D

Dankbare Grüße im voraus!

Euer Zarakas
 
Eigenschaft
 
Da hast Du aber ein schönes Kämmerlein, um kreativ sein zu können. :love:

So schwer sind die Probleme gar nicht. Die erste Frage ist jedoch, ob das Dein eigenes Haus ist, denn wenn ja, würde ich das Fenster, obwohl es ganz ordentlich und neu aussieht, durch ein Lärmschutzfenster der höchsten Isolationskategorie ersetzen. Diese Maßnahme reduziert den Schall von außen um 94%. Das habe ich bei mir auch gemacht und ungefähr 600 € dafür bezahlt. Allerdings nicht die höchste Klasse (V; bis 50 dB), sondern die zweithöchste (IV) mit 45dB Schalldämpfung.



Allerdings ist mein Fenster etwas kleiner, so dass ich Deines auf 1000 € schätzen würde. Hast Du die Geräusche von außen erstmal (dadurch) im Griff, ist der Rest mit wenig Finanzeinsatz getan. Die Kabine ist ohnehin klein, also brauchst Du höchstens zwei Wandabsorber, die 1 qm abdecken. Einen könntest Du gar durch einen größeren oder mehrere Deflektor(en) substituieren oder anstelle dessen an die kurze Wand einen größeren Diffusor anbringen. Den im Link abgebildeten Diffusor halte ich für preiswert, denn er besteht aus 3 Flächen 60x60cm, also 180cm x 60cm. Für 155 € ist das eine gute Investition und passt quer, bzw. horizontal in Kopf-/Mikrofonhöhe doch prima an eine kurze Wand. Sowas kannst Du aber auch selbst bauen (Anleitungen hierzu habe ich im MB schon mehrfach gesehen). Den wichtigsten Absorber positionierst Du bitte gegenüber dem Fenster. Die Zimmerdecke würde ich mittels einer großen Sperrholzplatte+Vibrationsdämpfung zum Boden hin entparallelisieren, um Flatterechos zu vermeiden. Dafür besorgst Du Dir im Baumarkt 6mm Platte, versteifst sie längs durch zwei billige Latten und legst dazwischen obenauf zwei Schwingungsdämpfer für Waschmaschinen aus recyceltem Gummi. Kosten zusammen höchstens 40 € zzgl. Latten und Sperrholz. Für einen Hunni ist die Decke entparallelisiert. Folgendes Bild hat mir dafür als Ideengeber gedient, ist aber von der Konstruktion her viel zu aufwendig. Das geht funktional auch einfacher umzusetzen.

Studiodecke.jpg


Das große Sperrholzkonstrukt befestigst Du an den 4 Ecken an Ketten in unterschiedlicher Länge, so dass es leicht schräg unter der Decke hängt. Natürlich kannst Du daran auch eine Beleuchtung integrieren oder die Unterseite mit hübscher Graffiti versehen. Eine Dämpfung mittels Schaumstoff ist dann an der Decke nicht mehr notwendig. Den Boden wirst Du mit Teppich belegen müssen, allein schon wegen des Trittschutzes. Und je dicker/flauschiger, um so besser.

Wenn Du einen "großen" Deflektor ähnlich meiner Anleitung (vgl. PDFs im Anhang) baust, setze mehrere dünne (u. ggf. auch farbige) Plexiglasscheiben untereinander, so dass jede einen anderen Brechungs-/Reflexionswinkel bewirkt. Das können 3 Scheiben sein oder fünf. Du kannst das auch mit nur einer Scheibe machen, aber zum einen ist dann der Reflexionswinkel an der ganzen Fläche gleich, aber auch der Druck auf die Halterungen ist nicht unerheblich. Die notwendige Breite der Plexiglasscheiben probiere zuvor mit einem Dummy aus Pappe aus. So habe ich das auch gemacht und das hat gut funktioniert. Sofern Du dennoch eine einzige Scheibe verwenden willst, kannst Du dahinter ein hübsches Poster oder großes Foto anbringen, was den Raum attraktiver macht.

Anstelle eines großen Deflektors kannst Du auch mehrere kleine nutzen, deren gebogene Fläche in etwa die Größe einer CD haben kann. Die habe ich mir anfertigen lassen. Die Quelle such ich Dir noch raus. Ich schätze aber, da brauchst Du bestimmt >10 Stück von. Sie sind jedoch gleichzeitig tolle Bilderrahmen und machen optisch was her.


Gegenüber dem großen Deflektor (oder den vielen kleinen) bringst Du einen Diffusor/ein Diffusorarray an. Die kannst Du fertig kaufen oder Dir ebenso bauen lassen (meine alte Quelle habe ich leider nicht mehr gefunden, dafür aber etwas anderes, was interessant sein könnte, denn für ca. 90 € kriegst Du einen gerahmten und stoffbezogenen Absorber...). Ein sinnvolles Angebot von 180x60cm für den Diffusor habe ich ja bereits oben verlinkt. Alternativ auch noch eine weitere Bezugsquelle, woher ich auch meine großen Diffusoren aus Holz bezogen habe.


Als Absorber würde ich bevorzugt einen mit 14cm Dicke aus Basotect nehmen. Das kannst Du u.U. selbst zusammenstellen. 10cm ist okay, aber nicht wirklich top. Ich verwende zwar mehrere Absorber an einer variablen Wandkonstruktion, aber das kannst Du auch günstiger haben, indem Du (passgenau) eine Fläche gegenüber dem Fenster nutzt, die mindestens 1/2 qm groß sein sollte. Dann bist Du für das Gesangskämmerlein so in etwa fertig. :juhuu:

Zu Deinem Control-Room können sich die Kollegen mal ein wenig auslassen. Ich denke aber, das wird ein wenig anders aussehen, da man hier auch mit ordentlichen Bass-Traps arbeiten sollte.
 

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  • Deflektor_Design_Plexihalter.pdf
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Hey rbschu !

Vielen, vielen Dank für das ausführliche Feedback! Da habe ich ja in eine ganz falsche Richtung gedacht und bin heilfroh mehr auf das Thema Raumakustik gestoßen worden zu sein!
Deinen Tipp bzgl. der Decke nehme ich mir direkt zu Herzen und werde damit starten. Ein dicker Teppich für den Boden war sowieso vorgesehen. Laminat erschien mir eher unpraktisch. :D

Leider ist das Haus nur gemietet, weshalb ich am Fenster nicht viel machen kann.
Aber:
Das Fenster scheint mir allgemein schon recht Schalldicht zu sein und das Haus liegt in einem ziemlich ruhigen Ortsteil. Das Fenster geht zum eigenen Garten raus und die nächste, von Kfz befahrene Straße ist weit, weit entfernt.
Vor kurzem habe ich im Raum ziemlich laute Sägearbeiten für die Latten vorgenommen, während meine Nachbarn im Garten auf der Terrasse saßen und offenbar nicht mitbekommen haben, dass überhaupt gesägt wurde.
Macht es trotzdem Sinn dort mit einem Molton-Vorhang etwas die Scheibe zu entschärfen?
Für die Tür zur Gesangskabine habe ich hier vor Ort eine schwere Holztür organisiert, die ich noch mal mit Dämmband am Rahmen abdichten werde.

Aktuell habe ich (mit Blick in die Kabine):
- Die Rückwand (mit Tür) als gedämmte Wand.
- Die linke Wand, ebenfalls eine gedämmte Leichtbauwand
- Die rechte Wand (leider Stein)
- Die Fensterwand (ebenfalls Stein)

Die Holz-Wand Schnittstellen habe ich alle bereits mit Dämmband ausgestattet, so dass diese nicht direkt an der Wand liegen und dicht sind.
Sollte ich die beiden Steinwände evtl. auch noch mal mit Dämmung und Gipskarton Wänden versehen, oder kann ich das durch entsprechende Absorber, Deflektoren, Diffusoren lösen?
Momentan bin ich noch in der glücklichen Situation das nachrüsten zu können, da die innere Verkleidung noch nicht erfolgt ist. Allerdings dürfte das durch Heizung und Fenster an der einen Seite schwierig werden, ohne die Wand weiter nach innen zu versetzen.

Evtl. hat ja jemand auch noch wertvolle Tipps für den ControlRoom? =)
 
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Hi Zarakas!

Nochmal etwas ausführlicher: verzichte auf die Gesangskabine und optimier lieber deine Regie zum einsingen. Du kannst den Schall mit Absorbern in der Kabine nicht ausreichend Abdämpfen, deshalb ist es gut die Wände wenigstens weit weg zu haben. Ein Diffusor bringt dir auf kleinem Raum auch nichts, erst in 1m- 1.5m davor ist der Klang diffus genug.

Dämmen musst du auch nicht jede Wand/Fenster, wichtig sind Basstraps in den Ecken (2+) u d Erstreflexionsabsorber auf die Abhörposition ausgerichtet. Wenn du dahinter singen willst brauchst du dort auch Erstreflexionsabsorber. Den Boden kannst du wenn du magst auch ohne Teppich benutzen, das hilft nur sehr wenig. Wenn du dir professionelle Masteringstudios anschaust siehst du auch nicht immer einen Teppich. Der ist nur zur Deko drinnen.
Laminat ist also voll ok, solang es nicht quietscht.

LG lightsrout
 
Ich melde mich nochmal ganz kurz und (leider) ohne nochmal auf Details eingehen zu können, denn mein Provider (unitymedia) hat meine Internetverbindung verballert, weil ich was an der Anbindung geändert haben wollte. Und erst nächste Woche kann ich von meinem heimischen PC wieder online sein. Unglaublich! Ich sitze hier bei einem Freund und schaue kurz im MB vorbei. Vielleicht kann ich nächste Woche nochmal Stellung nehmen. So long...
 
(...) Deinen Tipp bzgl. der Decke nehme ich mir direkt zu Herzen und werde damit starten. Ein dicker Teppich für den Boden war sowieso vorgesehen. Laminat erschien mir eher unpraktisch. :D
Großartig, wenn die Zimmerdecke schon "entschärft" ist, sind ja schon 50% der Probleme eliminiert. :)

Das Fenster (...) Macht es trotzdem Sinn dort mit einem Molton-Vorhang etwas die Scheibe zu entschärfen?
Ich denke, das ist nicht notwendig. Wenn Du Bühnenmolton großflächig (über die ganze Wand) einsetzt, schneidet Dir das zuviele Höhen weg. Angesichts der Größe der Gesangskabine reicht m.E. ein gescheiter Absorber gegenüber dem Fenster, um von dort die Reflexionen aufzufressen. Der Raum soll ja nicht dumpf oder gar tot klingen, sondern lebendig und natürlich. Ich habe heute nachmittag weiter oben gelesen, dass jemand von Diffusoren abrät, da sie erst ab gewisser Distanz, ca. 1-2m ihre Wirkung entfalten. Das ist richtig, jedoch kann man das Scattern der Schallwellen, mithin die Wirkung von Diffusoren stark verbessern, wenn ihnen gegenüber sich ebensolche befinden oder Deflektoren wie ich sie vorgeschlagen habe. Deflektoren und Diffusoren erhalten die Schallenergie, sorgen aber für Streuung und einen lebendigen Klang. Absorbierende Maßnahmen sollte man sehr bedacht einsetzen, weil sie das Frequenzspektrum beschneiden.

Überdies hast Du genug Platz und Bewegungsfreiheit, um eine gute Mikrofonposition in der Gesangskabine zu bestimmen, wo der Klang genauso ist, wie Du ihn brauchst. Hast Du schon mal über eine Mikrofonhalterung von der Decke herunter gedacht? So minimierst Du den Trittschall aus der Gesangskabine - Voraussetzung ist, dass im Stockwerk darüber keine Kinder toben und man jeden Schritt durch die Decke hört. Das wäre kontraproduktiv.

(...) Sollte ich die beiden Steinwände evtl. auch noch mal mit Dämmung und Gipskarton Wänden versehen, oder kann ich das durch entsprechende Absorber, Deflektoren, Diffusoren lösen?
Nein, keine weiteren Absorber, aber ein großer Deflektor (gegenüber dem Diffusorfeld) wäre sehr hilfreich.
 
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Ich habe nicht alles gelesen, das Wort Noppenschaumstoff kam zu oft vor...

Wenn Du eine Plexiglas-Scheibe zur Kabine hin installieren willst, dann kannst Du es auch gleich bei einem Loch belassen.

Und in keinem "echten" Studio der Welt wirst Du dicken Teppich zum Zweck der Schalldämpfung (darum geht's hier nebenbei bemerk und nicht um Schalldämmung) finden.
 
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Großartig, wenn die Zimmerdecke schon "entschärft" ist, sind ja schon 50% der Probleme eliminiert. :)

Das ist nicht dein Ernst, oder? Parallele Wände zu entschärfen ist sicher nicht schlecht, aber 50%...

Besser sind Absorber. Und besser ist, keine Gesangskabine zu bauen.
 
Das ist nicht dein Ernst, oder? Parallele Wände zu entschärfen ist sicher nicht schlecht, aber 50%...

Besser sind Absorber. Und besser ist, keine Gesangskabine zu bauen.
Nein, nicht "ganz" mein Ernst, aber die Zimmerdecke ist der größte Reflektor im Zimmer. Da also anzusetzen ist nicht verkehrt. Und Absorber einzusetzen ist auch okay, wenn man`s nicht übertreibt. Für das kleine beabsichtigte Kämmerlein werden nach meinem Dafürhalten bereits 1/2 bis 1 qm Absorber ausreichen. Und dass der TE seine Konstruktion aus dem Zimmer wieder rausreißt, um damit einen großen Aufnahme- und Kontrollraum zu haben, damit ist nicht zu rechnen. Dann müsste man auch anders an die Sache rangehen, z.B. mit mobilen Absorbern/Absorberwänden für die Aufnahmen, Bass-Trapps in den Ecken und einer oder zwei Clouds. Dann wäre auch das Einmessen eine gescheite Option, weil der Raum quasi multifunktional optimiert werden muss.
 
Naja aber er hat gefragt wie er die besten Ergebnisse bekommt und eine Gesangskabine wird immer Probleme bringen. Ich kann ja auch nichts dafür wenn er anfängt seine Kabine zu bauen bevor er sich erkundigt...

Außerdem will er sich die Regie sowieso aufbauen und in einer gut klingenden Regie kann man immer Vocals aufnehmen. Die ist trocken genug und wenn man unter den ER's steht entgeht man auch den Reflexionen weitgehend.

Also mit 1m² Absorber wirst du auf kein RT60 kommen, nichtmal in die Nähe!
 
Hey!
Vielen Dank noch mal für das Rege Feedback!

@lightsrout
Deine Haltung gegenüber einer separaten Gesangskabine ist bei mir durchaus angekommen. Das kann man aber auch freundlich formulieren. :)
Einer von mehreren Gründen der getrennten Gesangskabine ist, dass es auch vorkommt das mehrere Personen (2-3) Personen im Control-Room sind.
Durch den abgetrennten Raum verhindere ich also minimal auch eventuelle leise Geräusche aus dem Control-Room.
Dein Argument bzgl. der Distanz zum Diffusor kann ich verstehen, aber eine Distanz von 1,50m ist auf jeden Fall gegeben. So winzig ist das Kämmerlein garnicht.


Ich habe nicht alles gelesen, das Wort Noppenschaumstoff kam zu oft vor...

Wenn Du eine Plexiglas-Scheibe zur Kabine hin installieren willst, dann kannst Du es auch gleich bei einem Loch belassen.

Und in keinem "echten" Studio der Welt wirst Du dicken Teppich zum Zweck der Schalldämpfung (darum geht's hier nebenbei bemerk und nicht um Schalldämmung) finden.

Das Fenster ist nun mit 2 Plexiglasscheiben ausgestattet, die angeschrägt mit unterschiedlichen Brechungswinkeln voneinander getrennt eingesetzt sind.
Alle Fugen sind mit Acryl abgedichtet. Auf mich macht das nen recht soliden Eindruck. Gerne nehme ich aber auch Ratschläge an wo das Problem daran ist und wie man es evtl. in den Griff bekommt.


Vllt. noch mal für die Allgemeinheit:
Ich bin kein Profi, aber ich bin durchaus lernwillig. Wie man so schön sagt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
In erster Linie bin ich Sänger und Gitarrist, der sehr gerne näher in die Aufnahmematerie einsteigen will, weil ich seit den 12 Jahren in denen ich aufnehme immer wieder auf eben solche Probleme gestoßen bin, die ich jetzt hoffe zu beseitigen.


Gehen wir also verrückterweise mal davon aus, dass dieser Larry hier schon eine Kabine gebaut hat und diese gerne verwenden möchte. :)

(Fugen werden noch gespachtelt und Fenster und Tür gerahmt)

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Tut mir leid wenn ich unfreundlich rübergekommen bin. Dann mach mal weiter, bin gespannt was rauskommt!
 
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Ich melde mich noch mal mit einem kurzen Zwischenstand zu meinem Bauprojekt.

@lightsrout
Alles gut =)

@rbschu
Deinen Tipp bzgl. der Decke habe ich direkt umgesetzt und bin ziemlich begeistert vom Ergebnis.
Mittel der Wahl war nun eine 8mm Spanplatte (1,90 x 1 m), verstärkt mit 2 längs gerichteten Holzlatten, zwischen die ich die Dämm-Matten einsetzen kann.
Die Konstruktion habe ich dann mittig im Raum ausgerichtet und angeschrägt mit Ketten in der Decke verankert. Bzgl. der Stabilität haben sich meine Bedenken da auch recht schnell zerstreut.
(Hatte ursprünglich an der Decke gezweifelt, aber die Haken sind nun locker 8 cm tief verschraubt. Da könnte ich mich als Schwergewicht ranhängen :D)

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Der wird nun noch mal abgehängt um die Wand fertig zu spachteln und zu streichen, bzw. um die Platte selbst evtl. noch mit Filz zu beziehen, oder zu streichen.
Mit Wand und Decke ist im Raum schon eine starke Veränderung der Akustik feststellbar.

Die Wand ist inzwischen komplett mit 5cm Steinwolle gedämmt und zu beiden Seiten mit Gipskartonplatten verkleidet. Alle Spalten habe ich mit Steinwolle und Spachtel abgedicktet,
so dass nun von außen kein Licht mehr aus der Kabine dringt. (abgesehen vom Fenster, wo es ja gewünscht ist)
In die Kabine kommt noch ein Teppich, allerdings mehr um Trittgeräusche auf dem Laminat zu minimieren und aus optischen Gründen. :)


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(Die Deckenverbindungen werden noch gespachtelt, sind allerdings auch bereits abgedichtet)

Mein nächster Plan ist nun an der kurzen Wand (also quasi hinter dem Mikro) einen größeren Diffusor anzubringen und an den Längsseiten versetzt ein paar kleine Absorber.
In die Ecken an der kurzen Wand sollen dann Basstraps gebaut werden, da der Raum momentan etwas basslastig klingt. Allerdings ist der Klang jetzt im nackten Zustand schon bei WEITEM nicht so schlimm wie ich es erwartet hätte.
Die Tür wird auch im Laufe er nächsten Tage eingesetzt, womit die Kabine dann auch komplett dicht wäre.

Für den Controlroom sollten heute meine beiden Monitorstative ankommen. Der Schreibtisch wird direkt unter dem Kabinenfenster platziert und besteht aus 2 Ebenen.
Obere Ebene für die 2 Bildschirme. Untere Ebene für Pult, MPD, Maus/Tastatur etc.
Die Monitorständer dann links und rechts daneben im Dreieck auf den Stuhl gerichtet.

Stellt sich nur die Frage wo ich am besten im Controlroom entsprechende Absorber, Diffusor etc. platzieren sollte.
Da bin ich immer noch ganz offen für Vorschläge. :)

Evtl. hat ja auch jemand einen Vorschlag wie man, ohne teure Messinstrumente anzuschaffen, die Nachhallzeit rausbekommt. :D
 
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Noch mal ein kurzes Update:
Die Wand ist nun soweit fertig, die Tür eingebaut und der Studiotisch zusammengezimmert (hab die Reste vom Alten verwertet).
Jetzt geht es ganz langsam daran alles wieder aufzubauen und zu verkabeln. Pult steht schon mal da (Behringer in der Signalkette, ich weiß ;D)

Evtl. hat ja jemand einen guten Vorschlag welche raumakustischen Maßnahmen wo am sinnvollsten wären.
Ich würde jetzt nach Gefühl erstmal versuchen die Ecken mit Absorbern auszustatten und einen Breitbandabsorber an der Decke befestigen.

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Zur Optik:
Das Fenster bekommt noch einen Zierrahmen und anschließend werden Türzarge und Fensterrahmen in schwarz lackiert. Ein anderer Teppich kommt auch noch drunter. Rund passt irgendwie schlecht in eine Ecke. :D


Über einen Arbeitskollegen habe ich noch einen großen Vorrat an Noppenschaum (5cm Stärke). Mir wurde ja nun prinzipiell davon abgeraten den irgendwo einzusetzen. Macht das an vereinzelten Stellen vllt. doch Sinn? Wäre ja schade wenn der nun nur rumliegt.
 
Dann fang mal an dich einzulesen, weil Pyramidenschaum hat im Studio nichts zu suchen. Ich würde dir auch von einer Gesangskabine abraten und lieber den Controlroom entsprechen akustisch entwerfen. Hier mal was zum Thema akustische Dämpfung: http://www.schaumstofflager.de/schaumstoff-blog/akustik-grundlagen/wie-funktionieren-schallabsorber/

Mir kommt vor du verarscht mich. NEIN! KEIN NOPPENSCHAUM.

So, wieder in normalem Ton: Deine Regie steht jetzt asymetrisch, also rechts im Raum. D.h. abgesehen davon das du mit Sicherheit in einem Druckmaximum sitzt hast du keine Chance Basstraps zu installieren und die Erstreflexionen könnten nicht früher bei dir ankommen. Diese Probleme hast du wohlgemerkt rechts, links ist es ganz anders. Da soll mal einer vernünftig mischen. Bin gespannt wie gut deine Gesangskabine dämmt...
 
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Bin gespannt wie gut deine Gesangskabine dämmt
Die Frage stelle ich mir auch die ganze Zeit. Sieht mächtig dünn aus, was du da gezaubert hast @Zarakas und scheint mir eher als Resonanzfläche denn als akustische Trennung zu dienen. Da kannst du locker noch eine Wand davor ziehen und den Zwischenraum mit Steinwolle füttern.

Edit: Wenn ich mir den "Werdegang" deines Musikraums anschaue, stelle ich mir die Frage, ob die Idee so gut war, den Raum in der Mitte zu teilen.
Und beantworte die für mich mir "Nein".
So hast du aus einem okay dimensionierten Raum zwei miserabel dimensionierte Räume gemacht, die nun dummerweise auch noch jeweils fast quadratisch sind. Nicht gut.
Außerdem hast du jetzt das Problem, dass du kaum noch Möglichkeiten zur akustischen Behandlung von Bassmoden hast. Auch nicht gut.

Den einen Raum hätte man ganz gut behandeln können. Die zwei einzelnen, das wird schwierig.
Noppenschaum wird dir dabei nicht helfen.
Jetzt sieht es zwar mehr wie ein Studio aus, wird aber akustisch eine Problemzone werden.

Tut mir leid für die Demotivation.
 
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Tut mir leid für die Demotivation.
Demotivierend ist es nur, weil es schon gebaut ist. Ich will auch niemanden beleidigen aber auch durch schönreden wird die Akustik nicht besser.
 
Mir kommt vor du verarscht mich. NEIN! KEIN NOPPENSCHAUM.

Ist ja gut :D Hätte ja sein können, dass der zumindest irgendwie als eine Art Füllmaterial zu gebrauchen ist.
Aber dann sehe ich mal komplett davon ab. :D

Was man nicht vergessen darf ist, dass die in diesem Bild sichtbare rote Wand ebenfalls eine gut 20cm dick gedämmte Leichtbauwand ist.


D.h. abgesehen davon das du mit Sicherheit in einem Druckmaximum sitzt hast du keine Chance Basstraps zu installieren und die Erstreflexionen könnten nicht früher bei dir ankommen. Diese Probleme hast du wohlgemerkt rechts, links ist es ganz anders.

Da bin ich ganz bei dir. Das ist tatsächlich ein ziemlich doofes Problem. Meine Idee wäre den Studiotisch vllt. nicht an dieser Wand zu platzieren, sondern einfach an die rechte Wand. Damit hätte ich die Längsseite des Raumes im Rücken und somit eine Distanz von ca. 2 Metern zur Rückwand. Damit wäre auch das Problem mit der asymetrischen Sitzposition dahin.


Bin gespannt wie gut deine Gesangskabine dämmt...

In diesem Punkt muss ich allerdings sagen: Sie dämmt tatsächlich jetzt schon überraschend gut.
Nachdem die Tür drin war, habe ich direkt mal mit ner spontanen, lauten Gesangseinlage im Raum gestartet und laut Aussage von meinem Sohn und meiner Lebensgefährtin, haben die einen Raum weiter davon rein gar nichts gehört.
Komplett dicht wird der Raum mit meinen Maßnahmen wohl nicht sein und ich gebe auch offen zu, dass die Wanddicke von ca 7 cm (gefüttert mit Steinwolle) den Raum nicht komplett von allem abschotten wird.
Der Zweck war ja aber auch nicht den Raum komplett tot zu machen, eher eine dezente Separation. Mir war mehr wichtig, dass Geräusche aus dem Treppenhaus, oder kleine Geräusche aus der Regie nicht durchdringen und das scheint geglückt.

Außerdem hast du jetzt das Problem, dass du kaum noch Möglichkeiten zur akustischen Behandlung von Bassmoden hast. Auch nicht gut.

Da muss ich dir vollkommen zustimmen. Evtl. ist da wirklich meine geplante Sitzposition mein größter Feind.
Quadratisch sind die Räume zum Glück nicht. Eher beide Rechteckig. Evtl. kommt das bei den Bildern nicht so raus.
Wenn ich den Tisch wirklich an die rechte Wand platziere, habe ich ja evtl. die Möglichkeit die Bassfallen um die Monitore herum zu arbeiten, ähnlich wie auf diesem Bild hier (nur eben nicht ganz so breit aufgebaut):

MM-Attack-Wall-Front1.jpg


Tut mir leid für die Demotivation.

Ich geb mir beste Mühe den Kopf oben zu halten. ;)
Mit dem aktuellen Raum muss ich eben umgehen und bin zuversichtlich, dass es irgendwie was wird. Auch wenn ich damit momentan ziemlich allein stehe. :redface:

Der Weg zum Erfolg ist gepflastert mit Fehlschlägen.
 
Hier noch mal veranschaulicht wie ich planen würde.
Für Vorschläge zur Verbesserung wäre ich sehr dankbar.

Deckenhöhe etwa 2,54cm.
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