Umstieg von MIII-Taste nach MIII-Knopf (C-Griff)

Und dann, obwohl Notenkenntnis vorhanden, 1. Griffschrift lernen und 2 sämtliche Noten auf Griffschrift umarbeiten? Nein danke! So masochistisch bin ich nicht. Lieber einmal nach Noten spielen lernen und danach nach Noten spielen können!

Natürlich geht es für jemanden, der Griffschrift bereits kann, anfangs schneller, aber dieser Zeitvorteil wird vom Aufwand, alle Noten umarbeiten zu müssen, schnell aufgefressen. Und für jemand, der Griffschrift noch nicht kann - und das dürfen all die sein, die nie diatonisch gespielt haben - gibt es nicht einmal den.
#19 konkretes Hörbeispiel mit Griffschrift-Noten
Die Griffschrift ist zumindest dahingehend falsch, dass ein Violinschlüssel am Anfang jeder Zeile steht und die Griffschrift dadurch wie Noten aussieht. Ich wäre durch die optische Ähnlichkeit dermaßen verwirrt, dass vermutlich nach kürzester Zeit gar nichts mehr ginge...
 
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A Lieber einmal nach Noten spielen lernen und danach nach Noten spielen können!

B Natürlich geht es für jemanden, der Griffschrift bereits kann, anfangs schneller, aber dieser Zeitvorteil wird vom Aufwand, alle Noten umarbeiten zu müssen, schnell aufgefressen.

C Die Griffschrift ist zumindest dahingehend falsch, dass ein Violinschlüssel am Anfang jeder Zeile steht und die Griffschrift dadurch wie Noten aussieht.
Danke lil für Deine Kommentare/Überzeugungen

Ad A: Sofern man denn kann; mir war es leider nicht mehr möglich – zu tief hat sich die Griffschrift (stark gestützt durch meinen beruflichen, zeichnerischen Hintergrund) in meine Hirnwindungen eingebrannt – laufend drückte ich bei "normalen Noten" auf die falschen Knöpfe.

Ad B: Der Zeitaufwand wird durch die grosse Sicherheit beim Spielen mehr als wettgemacht und seit ich mich auf die Griffschrift festlegte, habe ich viel mehr Freude am Spielen.

Ad C: Hier hast Du vollkommen recht; war einfach zu faul alle Violinschlüssel und Kreuze "Auszutippexen".

Ein schönes Wochenende wünscht Dir Paul
 
... seit ich mich auf die Griffschrift festlegte ...
in dem Fall kannst du sagen, dass es für dich das Richtige war (und ist). Es geht mir aber extrem gegen den Strich, dass du die Griffschrift als Allheilmittel für alle und jeden propagierst. Wie gesagt, das mag ein Vorteil sein, zumindest anfangs, für Leute, die Griffschrift bereits beherrschen.
- für absolute Anfänger, die keinerlei Notenkenntnisse (egal, welcher Art) haben, würde ich die Griffschrift nie empfehlen, da es für sie egal ist, welches System sie neu lernen und dann können sie gleich Noten lernen, die sie direkt ab Blatt spielen können ohne sie erst umschreiben zu müssen
- für jeden, der bereits Noten beherrscht, ist Griffschrift unnötiger Aufwand, da er zuerst den Aufwand hätte, die Griffschrift zu erlernen und anschließend, die Noten (die er ja spielen könnte) umzuschreiben in Griffschrift.
-> die einzigen, die möglicherweise davon profitieren würden, sind Umsteiger von diatonisch auf chromatisch, die Griffschrift beherrschen und keine Ahnung von Noten haben. Und ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass es davon heutzutage nicht viele gibt ...

Ein nächstes Problem, das mir soeben auffällt: wie notiert man in Griffschrift Bässe? In dem Moment, wo im Bass rhythmisch mehr passiert als eine gleichmäßige Begleitung, kommt man auch in der linken Hand nicht um eine Notation herum. Und dann? Für MIII könnte man ebenfalls Griffschrift notieren, aber im Standardbass?
 
nd seit ich mich auf die Griffschrift festlegte, habe

Ein nächstes Problem, das mir soeben auffällt: wie notiert man in Griffschrift Bässe?

Das Thema hatten wir schon mehrfach an anderer Stelle - hier sind wir allerdings im Faden Umstieg von Taste auf C-Griff und nicht , wie kann ich mit Griffschrift alle verschiedenen Akkordeons abbilden. - Man bräuchte für jedes anders aufgebaute Instrument eine eigene Griffschrift ... hatten wir auch schon mal an andere Stelle diskutiert und ist aus meiner Sicht eine absolute Sackgasse, da nämlich nicht universell, sondern reduziert und nur für diese einzige Instrument dann anwendbar.
Eine Straßenverkehrsordnung ist auch universell und ein Stopschild ist für alle Verkehrsteilnehmer klar. Da brauchts nicht erst noch extra Schilder was das auf motoradfahrerisch oder auf autofahrerisch bedeutet - das zu lernen und umzusetzen ist die Aufgabe jedes Verkehrsteilnehmers. Falls einer es nicht schaffen sollte, die Anwendung eines Stopschildes vom Autofahren aufs Motorradfahren zu übertragen... dann hat er definitiv ein Problem und wird früher oder später scheitern (was auf dem Motorrad sehr schmerzhaft sein kann - diesbezüglich sind Akkordeons dann doch harmloser!)

Klar sucht Bernnt grad nach Mustern auf seinem neuen Instrumententyp. Aber er ist schon soweit, dass er nicht erst die Noten über einen anderen Weg transponieren muss, um es dann wieder auf seinem Instrument anzuwenden - er ist bereits vom Notenlesen direkt aufs anwenden übergegangen. Und was hier diskutiert wird ist einzig , wie sich das anfühlt wenn man von der linearen Tastenreihe auf ein zweidimensionales Knopffeld wechselt. D.h. wir sind hier bereits bei der Spieltechnik angelangt, wie man das Insturment bedient... Und das ist wiederum universell und nicht abhängig vom Notenbild, das man dazu vor Augen hat, sondern einzig, wie man mit der Ergonomie in der Hand umgeht und wie man es schafft, Musik zu machen , ohne auf der mechanischen Ebene hängen zu bleiben.

Im Moment sehe ich Bernnt klar damit beschäftigt Kopf und Mechanik zu trennen - aber das ist m. E der einzige zielführende universell gültige Weg: Die mechanischen Probleme zur Hand hin zu verlagern, raus aus dem Kopf. Das solange exerzieren, bis die Finger wissen, was sie zu tun haben wenn der Kopf Melodien oder Noten vorgibt. Dann und nur dann ist der Kopf nämlich frei sich um den musiklalischen Kontext zu kümmern und muss sich nicht noch nebenzu ums dirigieren der Finger kümmern. Drum sehe ich den Weg, den Bernnt derzeit geht als konsequent , effektiv und zielführend an. Ich habe nicht vor auf Knopftastatur zu wechseln - aber wenn, dann würde ich es ebenfalls genau so machen.
 
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in dem Fall kannst du sagen, dass es für dich das Richtige war (und ist). Es geht mir aber extrem gegen den Strich, dass du die Griffschrift als Allheilmittel für alle und jeden propagierst. Wie gesagt, das mag ein Vorteil sein, zumindest anfangs, für Leute, die Griffschrift bereits beherrschen.

Ein nächstes Problem, das mir soeben auffällt: wie notiert man in Griffschrift Bässe? In dem Moment, wo im Bass rhythmisch mehr passiert als eine gleichmäßige Begleitung, kommt man auch in der linken Hand nicht um eine Notation herum. Und dann? Für MIII könnte man ebenfalls Griffschrift notieren, aber im Standardbass?
Es war nie meine Absicht, die Griffschrift als Allheilmittel zu propagieren, sondern nur eine Möglichkeit aufzuzeigen für grafisch geprägte Menschen und solche, welche von den diatonischen und/oder Steirischen Noten her kommen. Falls das anders herübergekommen ist entschuldige ich mich (der Sinn der Botschaft entsteht halt leider immer noch immer beim Empfänger).
MII-Notation wie üblich, dazu Buchstaben falls nicht schon vorhanden; interessant ist nur noch die Diskussion des Fingersatzes (anderer Thread).
MIII-Notation in Griffschrift selbstverständlich nur, wenn MI auch in derselben vorhanden ist.
Ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständliche ausgedrückt und Du bist nun mit meinen Aussagen weitgehenst einverstanden.
Herzliche Grüsse von Paul

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Man bräuchte für jedes anders aufgebaute Instrument eine eigene Griffschrift ... hatten wir auch schon mal an andere Stelle diskutiert und ist aus meiner Sicht eine absolute Sackgasse, da nämlich nicht universell, sondern reduziert und nur für diese einzige Instrument dann anwendbar.Im Moment sehe ich Bernnt klar damit beschäftigt Kopf und Mechanik zu trennen - aber das ist m. E der einzige zielführende universell gültige Weg: Die mechanischen Probleme zur Hand hin zu verlagern, raus aus dem Kopf. Das solange exerzieren, bis die Finger wissen, was sie zu tun haben wenn der Kopf Melodien oder Noten vorgibt. Dann und nur dann ist der Kopf nämlich frei sich um den musiklalischen Kontext zu kümmern und muss sich nicht noch nebenzu ums dirigieren der Finger kümmern. Drum sehe ich den Weg, den Bernnt derzeit geht als konsequent , effektiv und zielführend an. Ich habe nicht vor auf Knopftastatur zu wechseln - aber wenn, dann würde ich es ebenfalls genau so machen.
OT Die heutige Notation ist ein Relikt aus der Kupferstecherzeit, man wollte dem Stecher die Arbeit damit erleichtern. Heutzutage mit Computern und Tools ist die Anpassung der Notation auf die verschiedenen Instrumente kein Problem mehr. In diesem Zusammenhang möchte ich noch auf H.G. Kölz verweisen, der propagiert die Vorzeichen nur noch dort zu notieren, wo sie auch gebraucht werden und auf Vorzeichenvorgaben beim Violinschlüssel sowie Auflösungszeichen ganz zu verzichten. EndOT
Ein schönes Wochenende wünscht allen Forumsmitgliedern Paul.
 
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Tag Nr. 7. Logisch, nach dem Moll-Sechstonraum kommt der Dur-Sechstonraum. Wir kombinieren dazu den Zickzackgriff und den Blumengriff. Dabei haben wir bei dem Stück "Der Kuckuck und der Esel" keine Probleme. Nur einen Ton, dem Schlusston, müssen wir einen Fingersatz verpassen. Ansonsten geht die Sache relativ locker aus der Hand. Schaut selber:

7 - Der Dur-Sechstonraum - Der Kuckuck und der Esel.png


Unsere Jobs: Das Lied auswendig lernen. Schauen, ob es einen interessanteren Bass gibt. Ihn dazu spielen und die Sache in anderen Tonarten probieren.
 

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Nächster Schritt CanCan (hat genau eine Oktave ...) also nur das, wo die Füße geschmissen werden ...

Ich muss gestehen, mir haben die "Knopferl" sehr dabei geholfen die Tonarten am Klavier zu entzaubern, weil es eben auch nur Tasten sind (halt mehr oder weniger schwarze dabei). Irgendwie kann ich mir jetzt "Griffpattern" besser merken (und am Klavier sind es auch nur solche) und das "Fühlen" der Tasten hat sich deutlich verbessert (weil hinschauen mach ich am Akkordeon nicht). Auch am Klavier kann ich mich jetzt besser "erfühlen" wo ich bin und wo ich sein sollte.
 
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Tag Nr. 8 - Jetzt ist es genug mit Kinderliedern. Schließlich sind wir alle aus dem Alter raus. Ein guter Einstieg in Jazz ist die Verwendung des Septgriffes. Dabei greifen alle fünf Finger rechts einen Septimakkord in Grundstellung. Diesen Akkord verschieben wir entsprechend dem Bluesschema, so dass nach einer Vorübung (siehe pdf-Datei) ein kleines grooviges Jazz-Stück entsteht:

8 - Der Septgriff - My little Jazz Dance.png

Mit dem Tonmaterial kann man schon ein bisschen improvisieren. Außerdem bietet es sich wieder an, die Sache in verschiedenen Tonarten zu probieren. Es wäre nicht schlecht, wenn der Groove durchläuft und wir das Stück üben, bis wir beim Springen keinen Fehler mehr nach dem Griffwechsel machen. Das dauert länger als einen Tag.
 

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Wenn ich dem ganzen so folge, kommt mir die Idee, dass durch diese diversen Griffarten das motorische Einprägen von Musikstücken auch noch durch visuelle Bilder unterstützt wird.
 
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ass durch diese diversen Griffarten das motorische Einprägen von Musikstücken auch noch durch visuelle Bilder unterstützt wird.

Zumindest beim Melodiebass (C-Griff) war das bei mir definitiv so, dass ich mir auch die bewegung als solche vorgestellt habe. Denn es ist ja nur ei nTeil dass man weiß , welchen Knopf man drücken muss. Mindestens genauso wichtig ist hierbei, wie ich die Hand halte und drehe, damit das Ganze eine flüssige Bewegung ergibt. Und ja, ich hierzu stellt ich mir tatäschlcih die "Schlangenlinien" vor die meine Hand durchläuft.

Mit der Zeit wird das dann immer automatischer und im Idealfall sehe ich Noten oder Melodien und meine Hand läuft automatisch in die Richtige Haltung, ohne dass ich mir darüber Gedanken machen muss. Wenn ich das dann mal geschafft habe, dann picke ich mir nur noch die Stellen raus, wo das "übliche Schema" nicht wirkt und wo es eine abweichende Gestaltung braucht.

Ich gebe zu, dass das auc nicht das Allheilmittel sit und vor allem mitunter zu kurz greift... denn weil ich so "optisch" orientiert bin, weiß ich dann z.B. oft nicht, welche Note ich da spiele, sondern ich weiß nur z.B. dass der nächste Ton "schräg oberhalb, hinter dem außenliegenden liegt" ... mit allen fatalel Folgen, wenn s mich mal rausschmeitß!... nobody is perfect...:nix:
 
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@maxito
Ja, das wäre meine zweite Frage: nämlich ob dieses Griffsystem es schwerer macht, die notenmäßige Orientierung zu behalten.

Dieses blinde Wandern durch Knopfreihen, genau wie von dir beschrieben, kenne ich auch.


Allgemein
Und diese schwarze Farbe der Knöpfe, wie oft anzutreffen, würde mich vermutlich noch mehr irritieren, weil es ja diese „Zwischenraumfunktion“ eigentlich gar nicht mehr gibt und jeder Knopf gleichberechtigt ist. Was ja gerade der Vorteil ist, oder?
 
Ich hab tatsächlich nicht sofort geschnallt, dass die Knopffarbe jene von den Klaviertasten ist (dachte das wäre irgend ein modisches optisches Muster), aber die Farbe es eigentlich wurscht, weil man eh nicht hinschaut, die "geriffelten" sind wichtig zum orientieren.
 
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ob dieses Griffsystem es schwerer macht, die notenmäßige Orientierung zu behalten.

das glaube ich nicht. Die Noten muss man sowieso wissen, wo die liegen - egal auf welchem System man spielt. Ok, man kann das auch zuerst noch über den Umweg der Griffschrift zuordnen, aber im Prinzip läufts auf s gleiche raus: wenn ich ein Stück erstmalig anfange , dann muss ich die Noten den Tasten, Knöpfen zuordnen und dafür muss ich zumindest wissen, wo das liegt.

Und dann spiele ich normal ohne groß auf die Tastatur zu schauen - Im Melodiebass sowieso. Da muss ich zwangsläufig wissen, wo welcher Ton liegt - da hilft auch die Griffschrift nicht weiter - ich muss den Knopf treffen, sonst ists ganz einfach falsch. Zumindest beim aneignen, beim Stück lernen muss ich die Noten Knöpfen zuordnen. Ich weiß also schon was ich da drücke und ob ich das zuerst über eine Umnotation via Griffschrift oder gleich direkt zuordne, ist hierbei an sich egal. Ich bevorzuge die direkte Übertragung : Ton direkt dem Knopf zugeordnet. (lernen muss ich s eh!)

Aber je besser das Stück läuft, desto ausgefeilter werden die Bewegungsabläufe. Und ab da kommen dan auch Fingersätze ins Spiel und eben be flächigen Tastatur, bzw. Knopffeldern auch Bewegungsmuster und Handhaltungen. Und irgendwann kommt dann der Zudtand, wo das Stück so in etwa "läuft" . Da brauch ich die Noten auch nur noch um ungefähr die Spur zu haben, was wann in welcher Reihenfolge kommt. Spätestens da laufen die Finger relativ autark ihren Weg. Da funktioniert dann die hand im Autopilot und vom kopf her kommt dann nur noch die Anweisung: nächste Passage vorbereiten, bzw. diverse Feinheiten, welcher Ton wie gespielt wird (also Details wie Balgdynamik, genaue Tonlänge, also z.B. wie stakkato spielt ich denn den Ton genau etc...)

Aber insgesamt sehe ich hier zunächst mal noch keinen Unterschied zwischen Knopf und Tastenfeld. Auskennen muss ich mich auf jeden Fall bei beiden gleichermaßen und ich muss die Tonlage zumindest ungefähr "im Blut" haben - sonst trifft man rein gar nix und es läuft auch nix beim Stück vorwärts und man hakelt sich nur rein mechanisch durch das Stück. Aber Musik wird so sicher noch nicht draus. Hier sind für mich eher mechanische Hilfestellungen wichtig, dass ich spüren kann, wo ich grad stecke... weil hinschauen, will ich ja möglichst vermeiden (erstens sichts sch... aus und zweitens muss ich ja ab und zu in die Noten gucken :D)

Der Unterschied ist für mich , nur in der Aneignung des neuen Tastaturfeldes, dass ich das in die Finger kriege und die dazu passenden Bewegungsabläufe mir aneige. Und für den Zweck find ich das recht anschaulich, wenn man sich hierzu bestimmte immer wiederkehrende Bewegungsmuster definiert und auch als solche als "Quasi Standardsituation" übt.
Das kann nun jeder machen wie er will - entweder über traditionelle Übungen a la Czerny etc oder eben ähnlich wie Bernnt anhand von Stücken, die dieses Muster benötigen und anhand dessen sich das üben lässt.
 
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auch noch durch visuelle Bilder
Ich schaue nicht auf mein Griffbrett. Im Gegenteil: Ich mache meine Augen zu, ertaste meine Knöpfe und versuche bewusst zu hören und zu spüren, was passiert. Ich erlebe musikalische Motive als Bewegung - von den Fingern, von den Händen und von meinem Gefühl.:) Gucken will ich nicht. Ich erlebe Schauen als Ablenkung. :-D Freilich kann es kein Fehler sein, auch Bewegungsabläufe zu visualisieren. Dann hat man einen Kanal mehr, das eigene Spiel zu steuern. Darum macht dein Vorschlag für entsprechend veranlagte Musiker bestimmt Sinn, @Malineck.:great:

Allerdings sollte man sich von den vielen Stücken oben nicht erschlagen lassen. Die vier bisher behandelten Griffe mit fünf Finger passen auf eine DinA4-Seite wenn man will.:) Mit ihnen (dem Zickzackgriff, Pfeilgriff, Blumengriff und dem Septgriff), dazu gehörigen Ausfallschrittchen mit einem oder zwei Finger sowie mit zwei passenden Fingersätzen für Läufe kommt man nämlich schon ganz schön weit. Man braucht also nicht x Bilder auf y Seiten.

Wenn ich meine Finger wie bei der letzten Übung korrekt auf die Knöpfe knallen kann und meine Griffe verlassen kann, wenn ich einfache Läufe beherrsche, und jetzt noch einige Phrasen dreschen kann, die immer wieder in der Volksmusik oder im Blues vorkommen, kann ich spielen. Ich brauche dafür keine ausgefeilten Fingersätze (Wohlgemerkt: Es geht hier nicht um Musik aus dem Barock und der Klassik. Da gibt es durchaus noch andere Kaliber)

Vielleicht sollte ich meine Überlegungen mit einem Beispiel verdeutlichen: Wenn ich ein Tausendfüßler wäre, könnte ich meine tausend Füße nummerieren und mein Abendspaziergang mit Zahlen adäquat beschreiben. Das entspräche dem Vorgehen über Fingersätze. Eine Alternative wäre es, instinktiv zu arbeiten, und alle Füße gleichzeitig ein wenig in die richtige Richtung zu setzen. Dann schaue ich nicht mehr auf die einzelnen Füße, sondern auf Bewegungsmuster. Mein Vorteil. Ich muss nicht wissen, was Fuß Nr. 599 bei Minute 3:11 eigentlich genau macht. Das überfordert mich nicht, macht mich darum lockerer und sicherer und ergibt eine dynamische Bewegung.

@maxito scheint das ähnlich zu sehen:
Denn es ist ja nur ei nTeil dass man weiß , welchen Knopf man drücken muss. Mindestens genauso wichtig ist hierbei, wie ich die Hand halte und drehe, damit das Ganze eine flüssige Bewegung ergibt. Und ja, ich hierzu stellt ich mir tatäschlcih die "Schlangenlinien" vor die meine Hand durchläuft.

das wäre meine zweite Frage: nämlich ob dieses Griffsystem es schwerer macht, die notenmäßige Orientierung zu behalten.
Könnte es nicht genau anders herum sein? Nämlich: Dass man beim Vorgehen zunächst einmal mit Fingersätzen seinen Standardfingersatz nimmt, den in den ersten drei Knopfreihen zum Einsatz bringt und genau über dieses Vorgehen versäumt, sich das ganze Instrument zu erschließen - mit seinen fünf Reihen? Und: Könnte es sein, dass dieses Vorgehen mich in meiner Interpretation der Noten beschränkt?
 
Zickzackgriff, Pfeilgriff, Blumengriff
Ich kenne diese Begriffe nicht, weil ich das Lehrbuch dazu noch nie in den Fingern hatte. So ungefähr ahne ich, was es sein könnte.
Wahrscheinlich geht es anderen auch so, darum bitte ich um Erklärung.

den in den ersten drei Knopfreihen zum Einsatz bringt und genau über dieses Vorgehen versäumt, sich das ganze Instrument zu erschließen - mit seinen fünf Reihen?
Eigentlich reichen drei Reihen, alle Töne sind vorhanden. Durch die Hinzunahme der 4. und 5. Reihe ergeben sich allerdings bequemere Fingersätze und Akkordgriffe - z.B. a - es - f, von unten nach oben notiert, als Akkord gespielt, kann recht unbequem sein.
Ich selbst habe seinerzeit auf einem 3-Reiher gelernt und weiss, wie das ist. Die beiden inneren Reihen habe ich deswegen sehr lange nicht vermisst.

Könnte es sein, dass dieses Vorgehen mich in meiner Interpretation der Noten beschränkt?
Ältere russische Bayanvirtuosen hatten auch nur dreireihige Instrumente zur Verfügung und spielten uns um die Ohren...

Wenn ich ein Tausendfüßler wäre, könnte ich meine tausend Füße nummerieren und mein Abendspaziergang mit Zahlen adäquat beschreiben
der Unterschied zwischen einem Tausendfüssler und einem Akkordeonisten ist der: der Akkordeonist kann bestimmen, mit welchem Finger er ein Stück beginnt.
Ich weiss nicht, ob es gut herauskäme, wenn ein Tausendfüssler ganz gezielt mit seinem linken Fuss Nr. 1 zu laufen begänne.

alle Füße gleichzeitig ein wenig in die richtige Richtung zu setzen
Gehen Tausendfüssler im Passgang? :D
Nein, ich weiss schon, was du meinst... :)
 
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Könnte es nicht genau anders herum sein? Nämlich: Dass man beim Vorgehen zunächst einmal mit Fingersätzen seinen Standardfingersatz nimmt, den in den ersten drei Knopfreihen zum Einsatz bringt und genau über dieses Vorgehen versäumt, sich das ganze Instrument zu erschließen - mit seinen fünf Reihen? Und: Könnte es sein, dass dieses Vorgehen mich in meiner Interpretation der Noten beschränkt?

Das klingt nach meiner Geschichte, ich habe mich so sehr mir den Standardreihen beschäftigt das es mir schwerfällt, eigentlich einfachere Griffe in 4. und 5 .Reihe zu spielen, da einfach der Automatismus fehlt. Ich denke das kommt mit der Zeit, und wenn ich im stillen Kämmerlein vor mich hin experimentiere fällt es mir auch deutlich leichter. In angespannten Situationen allerdings wie zum Bsp. im Zusammenspiel mit anderen bekomme ich das irgendwie nicht hin.

Was ich mal loswerden will, ich bewundere deine Herangehensweise und die Energie, mit der du den Umstieg bespielst... Chapeau !!!
Ich hätte mir gewünscht, mich bei meinem Umstieg an jemanden wie dich hängen zu können. :great:
 
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Standardfingersatz nimmt, den in den ersten drei Knopfreihen zum Einsatz bringt und genau über dieses Vorgehen versäumt, sich das ganze Instrument zu erschließen - mit seinen fünf Reihen? Und: Könnte es sein, dass dieses Vorgehen mich in meiner Interpretation der Noten beschränkt?

Schöner kann man es kaum sagen.
Natürlich ist absolutes Wissen der Tonpositionen und Namen nötig und zunächst fallen einem da die 3 Grundreihen ein. Doch wenn man sich weiter damit beschäftigt, also über das Blattspiel hinausgeht, tüftelt man ja am Klang, der aufs bedeutendste mit Fingersätzen zusammenhängt. Nicht nur Klang, auch Sicherheit, Geschwindigkeit und "Gruppierungen" sowie die erwähnten Bild- oder Motorik-Muster.

Genau diese wiederholte Analyse und Überprüfung führt meiner Meinung nach zu einem tieferen Verständnis, einer mehrseitig beleuchteten Betrachtung, deren Mühe man sich auf Tasten oder bei grundsätzlichem Ausschluss der Hilfsreihen einfach nicht macht.

Oft ist das auch nicht nötig, aber ich liebe diese Gründlichkeit und die sich damit ergebende Verfeinerung nicht nur auf dem Instrument sondern auch für die Musik.

Irgendwo hatte ich mal diese andalusische Mazurka mit spontanem und überlegtem Fingersatz gefilmt. Ich denke man hört den Unterschied.

Ich kenne einige, die sich jahrelang an immer der gleichen Stelle verspielen, die aber partout nicht meinen Fingersatzvorschlag mit Hilsreihen annehmen wollen ...
 
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Also am Anfang des Fadens schien mir das Thema insofern interessant, weil ich in meinem Hinterkopf noch immer die Idee des Umstiegs auf Knopf geistern hatte. Mittlerweile, auf Seite 4 dieses Fadens angelangt, muss ich sagen, scheint mir die Sache doch ganz schön kompliziert zu werden; und jetzt noch der Tausendfüßler auf der Tastatur :confused:.

Die Tierchen kommen ja auch mit NICHT durchnummerierten und Griffschrift bezeichneten Füßchen ganz gut zu Recht, solange man nicht frägt, wie er das denn macht mit den 1000 Füßchen, ohne auf die Schnauze zu fallen, schon fliegt er nämlich hin, weil er drüber nachdenkt.

Aber nix für ungut, Bernd, übe weiter und erfreue dich an dem Instrument mit den GANZ vielen Knöpfen.

N.B.: hast du zwischen drin mal wieder in die Tasten gegriffen? Aber Vorsicht, ich bilde mir manchmal ein da laufen auch ein paar von den Tierchen rum, zumindest ein meinem Instrument.
 
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Könnte es nicht genau anders herum sein? Nämlich: Dass man beim Vorgehen zunächst einmal mit Fingersätzen seinen Standardfingersatz nimmt, den in den ersten drei Knopfreihen zum Einsatz bringt und genau über dieses Vorgehen versäumt, sich das ganze Instrument zu erschließen - mit seinen fünf Reihen? Und: Könnte es sein, dass dieses Vorgehen mich in meiner Interpretation der Noten beschränkt?

Hm mir scheint meine Aussage wurde hier missverstanden - das mit den Bewegungsmustern hab ich durch aus nicht auf 3 Reihen beschränkt gesehen, auch wenn ich im MIII mit 3 Reihen spiele ( weil ich nun mal da eben drei Reihen habe).

Die 4. und 5. Reihe gehört da für mich ganz klar dazu. Denn spätestens wenn man dan soweit ist, dass man sich um die Tonartikulation kümmern kann, macht es schon einen Unterschied mit welchem Finger ich den Ton spiele - ich meine Klangbutter hat da irgendwann mal an anderer Stelle sehr schön erläutert, dass es da eben durchaus Unterschiede gibt. Und dazu brauchts aber davor eine gewisse "automatische " Geläufigkeit der Finger und Hand - geg.falls auch mit mehreren Variationen für die selbe Tonfolge. Das gibts auf tasteakkos genauso - nur halt "eindimensional" bei Knopfakkos ists dann zweidimensional.
 
Die Tierchen kommen ja auch mit NICHT durchnummerierten und Griffschrift bezeichneten Füßchen ganz gut zu Recht, solange man nicht frägt, wie er das denn macht mit den 1000 Füßchen, ohne auf die Schnauze zu fallen
Kollege @Landes, ich bin voll bei Dir. Darum mag ich mit Zahlen vollgepinselte Noten nicht. Nach dem Motto: "Da stand doch 2, nahm ich nun 3 oder 4 oder... Häähhh?!?"

Übrigens Horst: Dieser Fred ist nicht für Dich, weil du nämlich alles, was da drin steht, sowieso schon machst. Ich könnte mich nicht erinnern, dass wir beide jemals zusammen nach Noten gespielt hätten. Und was elaborierte Fingersätze sind, wissen wir auch nicht. Darum schunkeln wir zusammen mit unseren Kisten doch so schön.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
meine Aussage wurde hier missverstanden
Nee, die bezog sich auf einen Gedanken von @Malineck. Sorry für die Unklarheiten, die da eventuell entstanden sind.

Ich kenne diese Begriffe nicht, weil ich das Lehrbuch dazu noch nie in den Fingern hatte. So ungefähr ahne ich, was es sein könnte.
Wahrscheinlich geht es anderen auch so, darum bitte ich um Erklärung.
Hallo Claudia, es geht um vier Griffe, die alle fünf Finger beinhalten und die Hand und die Finger auf einem Griffbrett an einer beliebigen Position orientieren. Die "Form" der Griffe ist immer gleich. Gleich ist auch der Fingersatz. Die Griffe / Muster / Griffmuster (Begriffe je nach Schule und Lehrer) gehen aus meinen pdf-Dateien hervor und sehen so aus:

0 - Griffe farbig kompakt.png


Bis auf den Pfeilgriff lassen sich alle Griffe in allen Tonarten verwenden. Der Pfeilgriff braucht leider vier Reihen Knöpfe. Hätten wir sechs Reihen auf dem Griffbrett, wäre auch der universell verwendbar.

Der Vorteil der Verwendung von Griffen:
- Man benutzt alle Finger und bezieht das ganze Griffbrett in das Spiel ein.
- Man kann Griff-Folgen leicht in andere Tonarten transponieren.
- Man braucht für einfache Stücke und Improvisationen fast keinen Fingersatz zu schreiben.
- Nicht gebrauchte Töne im Griff dienen zur Orientierung, die Finger werden zu Fühlfingern, die Fehler
reduzieren (Das Anliegen von der Schule von Moser).

Kritische Anmerkungen aus dem Forum:
- Kann man diese Methode auf das Notenspiel übertragen?
- Führt die Methode nicht zu mehr Gehopse der Finger auf dem Griffbrett und so vielleicht zu mehr Fehlern?
- Funktioniert die Methode auch bei komplexeren Stücken?
 
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