Umstieg von MIII-Taste nach MIII-Knopf (C-Griff)

Ich muss @Bernnt zustimmen, dass es absoluten Sinn macht, ALLE zu Verfügung stehenden Knopfreihen sofort einzubeziehen und gleich vorweg die ökologischste Spielweise zu erforschen!

Hier finde ich dieses System genial: Man kann sehr viel experimentieren und seine eigenen „Standards“ herausarbeiten, die nur für einen selbst gelten.

Bei Tasten ist der Spielraum weit geringer, wenngleich man auch da viel mehr experimentieren sollte, als das üblicher Weise getan wird (tu dies und jenes bloß nicht ... etc)

Eigentlich sind Knöpfe viel cooler, weil man für ein und dasselbe zu spielen weniger Bewegung braucht, oder?

Für mich persönlich wären drei Dinge wichtig:
- Effektives Blattspiel
- Intuitives Nachspielen nach Gehör
- Improvisieren

Jegliche „Virtuosität“ ist mir völlig egal, das ist alles ein Sahnehäubchen :)

Ich weiß nicht, ob ich da umsteigen möchte, da ich eigentlich endlich das Instrument, das ich habe (plus evtl Quintkonverter und sehr gerne was Rhythmisches per Fuß oder auf elektronischem Weg) überhaupt mal meistern will.
Aber ich finde den Weg von @Bernnt GENIAL und sehe ihn als Meisterleistung in Sachen autodidaktischem Lernen.

Schön, das mitverfolgen zu dürfen :)

Grüßle
 
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@Malineck, intuitives Spielen geht bei mir schon, am Improvisieren bin ich dran und so verrückt es klingen mag - die Virtuosität wird sich auch einstellen. Zum Thema "Effektivem Blattspiel" weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll, weil jeder Noten anders liest. Ich höre die kleinen schwarzen Punkte und spiele nach Gehör. Ich weiß, dass andere einen anderen Zugang haben. Nach dem, was @maxito schreibt, vermute ich, dass er ein visueller Typ ist und das Notenbild in Töne umsetzt. Ich weiß auch von haptische Typen, die sich Bewegungsabläufe merken und in den Noten nach einiger Übung Bewegungsabläufe sehen.

Irgendwo hat auch @Klangbutter mal was über das Vom-Blatt-Spielen geschrieben und ein Video gemacht, wie man mit Knöpfen vom Blatt spielt. Doch der Ort ist mir entfallen. Das Video könnte relevant sein. Vielleicht kann ja jemand helfen und den Link posten...
 
Hallo @Bernnt,

Ich danke dir vielmals für deine Antwort, ich hatte den Ablauf der Figuren für mich selbst richtig getippt.
Mit dem Ausdruck "Pfeilgriff" konnte ich jedoch nicht viel anfangen, obwohl ich ihn doch auch brauche.

Nur funktionieren diese Griffe - ausser dem Septgriff - mit den so notierten Fingersätzen so nur im Fünftonraum. Sobald es auf der Tonleiter im Oktavraum weitergehen soll, sind Tricks gefragt - z.B. das Zusammenhängen von diesen Griffarten.

Eine C-Dur-Tonleiter über 2 Oktaven würde sich dann so zusammensetzen (jedenfalls spiele ich sie so):
C: steht allein
D bis G: Blumengriff
A bis D': Pfeilgriff
E' bis G': Blumengriff
A'bis C": einen engen Pfeilgriff, das C" ist in der ersten Reihe (nur, wenn du dort aufhören oder wenden willst), sonst ginge es mit einem normalen Pfeilgriff weiter, so kann man eine dritte Oktave anschliessen.

Führt die Methode nicht zu mehr Gehopse der Finger auf dem Griffbrett und so vielleicht zu mehr Fehlern?
würde ich nicht sagen.

- Man kann Griff-Folgen leicht in andere Tonarten transponieren.
- Kann man diese Methode auf das Notenspiel übertragen?
Ja, das geht, man muss sich einfach bewusst sein, dass das Notenbild anders ist und irritieren kann.
Am Anfang hatte ich beim Spielen eines Fis-Dur-Stücks das Aha-Erlebnis, dass man die C-Dur-Griffe nehmen kann. Der Bass stand allerdings in Fis...
Aber daran gewöhnt man sich.

Gruss
chnöpfleri
 
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Das meinte ich vorhin, bin jetzt am Rechner - hier ist es nochmal:

 
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Eigentlich sind Knöpfe viel cooler, weil man für ein und dasselbe zu spielen weniger Bewegung braucht, oder?
Genau das geht aus dem Video von @Klangbutter hervor. Er sagt, die Knöpflerei sei "nicht mit soviel Bewegung verbunden" wie die Tasterei. Wenn ich jetzt darauf achte, dass mein Fingersatz auf Knöpfen "schön" ist, wie er es sagt, dann verkrampfe ich nicht und habe weniger Anspannung in der Hand und den Fingern. ich denke, dass man das wahrscheinlich pauschalisieren kann. Es sei denn, ein Akkordeonschelm komponiert ein Stück für den Zweck, um genau zu zeigen, dass Tasten doch VIEL besser sind.;):D
 
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Für mich bedeuten die Knopferl Freiheit, spielen nach Gefühl und es öffnet sich die Chance, dass die Finger alleine greifen zur Musik, die Improvisation unabhängig von der Tonart zu denken.
Also ich spiele viele Levels unter dem Niveau hier, aber ich kann z.b. "Sag mir wo die Blumen sind" begleiten und bei jeder Strophe einen Ganzton höher, das ging mehr oder weniger mit einmal durchspielen, damit man beim Tanz durch die Reihen die Orientierung nicht verliert und dennoch genug Kapa im Hirn für Ohr und Sängerin übrigbleibt.

Beim Jodeln ist es oft so, dass ich eine ganz bestimmte Tonart brauche (damit der Peak beim Jodeln eben sitzt), kombiniert man jetzt mehrere zusammen muss man dazwischen hin und her modulieren. Ich denke jetzt aber nicht, da gehe ich von C nach D und dann zurück nach C und danach auf Es, ich denke da kommt jetzt Hm (im Sinne eines Zungeneinklemmens), dann Hmn und noch So, dann bin ich dort.

Laufen, allein in Terzen und Sexten ist "natürlicher", wiederverwendbar. Weiß nicht ob jemand am Klavier das kennt wenn man Oktave+innerhalb Terz in der rechten Hand spielt (als Melodie).

Für Bach, Vivaldi, vom Blatt lesen, keine Ahnung ob das ein Vorteil ist, aber ich kann (auf der Orgel) auch nur dann etwas halbwegs vernünftig spielen wenn ich es auswendig kann, daher kommt für mich immer die Musik verstehen/erfassen, dann spielen. Lese ich mit (in den Noten) ist es nur Erinnerungshilfe, welcher Automatismus im nächsten Abschnitt kommen soll.
 
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Ich habe gerade einen alten Thread durchgelesen, in dem sich über die Nachteile des Knopfsystems ausgetauscht wurde, finde jetzt den link leider nicht.
In diesen alten Thread wollte ich jetzt nicht noch meinen Senf dazu geben :)
Mir wurden beim Lesen vor allem die VORTEILE des Tastensystems bewusst, die ich so noch gar nicht kannte, nämlich dass man für jede einzelne Tonart ein eigenes Gefühl entwickelt und eben NICHT pauschal alles "gleich" spielen kann. Und jede Tonart ein eigenes Gefühl und Orientierung hinterlässt (nicht nicht nur drei Fingersätze, sondern zu jeder Tonart eine Eigene (bisher fand ich das lästig :) ) - das hilft nämlich, zu wissen, welche Harmonien ich links brauche ;) ) Voraussetzung ist natürlich, DASS man diese auch tatsächlich komplett verinnerlicht. WENN man das aber hat (und das haben sicherlich nicht viele) DANN ist das Tastensystem als solches schon sehr cool.
Ich persönlich bin noch nicht soweit aber jetzt habe ich (endlich) verstanden, wo es hingeht - macht ebenfalls Spaß :)

Was ich eigentlich sagen wollte: Ich finde es so klasse, dass @Bernnt hier total neu anfängt und seinen Werdegang mit uns teilt, ganz egal, was jeder einzelne daraus für sich herausnimmt.
Sehr sehr schön!
Ich wünsche dir viel Erfolg (während ich ein ähnliches Prinzip jetzt für mich für Tasten finde, sehr inspirierend!)
 
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VORTEILE des Tastensystems bewusst, die ich so noch gar nicht kannte, nämlich dass man für jede einzelne Tonart ein eigenes Gefühl entwickelt
Bingo! Wie viele "Klassik"-Bände (auch für Akkordeon) bieten den sog. "Minuten"-Walzer von Chopin in C-Dur an. Das ist aber keinesfalls einfacher zu spielen als in Des-Dur, in dieser Tonart ist es ja auch "erfunden". Noch krasseres Beispiel (OT, weil Klavier): Schuberts Ges-Dur-Impromptu und die "erleichterte" G-Dur-Version trennen Welten. Wie weit dieses Spielgefühl auf Knopf nivelliert wird, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass Transposition auch nicht nur einfach bedeutet, mit einem anderen Startknopf zu beginnen, zumal wenn man das Stück vom Notenbild her kennt. Wobei, wie chnöpfleri auch bemerkt, die linke Hand noch gar nicht berücksichtigt ist!
Ich kann es nur aus den Niederungen der Steirischen ein wenig nachvollziehen, wo es (für mich) erst mal auch nicht egal ist, auf welcher/n Reihe/n ich spiele - ja, gut, übe ...
 
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Minutenwalzer in C - der läuft doch GERADE in DES so schön... Sachen gibt’s ... aber sehr gutes Beispiel
 
Mir wurden beim Lesen vor allem die VORTEILE des Tastensystems bewusst, die ich so noch gar nicht kannte, nämlich dass man für jede einzelne Tonart ein eigenes Gefühl entwickelt und eben NICHT pauschal alles "gleich" spielen kann.
Yep, so ist das bei mir. Die Tonarten unterscheiden sich - von den Bewegungen wie vom damit verbundenen Gefühl. Das Knopfinstrument nivelliert diese Unterschiede merklich. Vorteil? Nachteil? Kommt drauf an, wie man es sieht. Für mich als Umsteiger ist es gerade ein Nachteil, weil ich ja das verinnerlicht habe und nun auf Knöpfen in bestimmten Tonarten (aber nicht in allen) falsch spiele.:-(

Wie viele "Klassik"-Bände (auch für Akkordeon) bieten den sog. "Minuten"-Walzer von Chopin in C-Dur an. Das ist aber keinesfalls einfacher zu spielen als in Des-Dur, in dieser Tonart ist es ja auch "erfunden".
Minutenwalzer in C - der läuft doch GERADE in DES so schön
Upps, in meinem Klassikband steht der tatsächlich in C-Dur und so habe ich ihn auch gelernt. Wie schade. :-( Vor deinem Post, @klangtaucher, wusste ich von dieser Gemeinheit gar nicht. ABER dafür habe ich einen Lackmustest, ob ich ohne Probleme transponieren kann. Wenn er auf Knöpfen in C-Dur wie in DES geht, dann kann ich spielen und mit mir zufrieden sein.;-):cool::-D

Tag 9. Tag 10. Leider hatte ich nicht soviel Zeit. Aber ich dachte mir, das bisher Gelernte muss sich ja auch setzen. Darum zog ich den ersten Band der vergilbten "Neuen Holzschuh-Akkordeonschule" hervor und spielte drauf los. Bis Seite 25 gab es keine Probleme, auch beim Spreizen der Finger traf ich die richtigen Töne. Das hatte ich schon vermutet, denn wenn der Tastenspieler seine Finger auseinander spreizt, um mehr als fünf Töne zu spielen, versetzt der Knopfakkordeonist einfach einen seiner Finger, wie wir das im 6-Tonraum schon hatten.

Parallel machte ich mit meinen Bluesübungen weiter und verlor mich in meinem eigenen "Blues for Fant", das ich einmal für meinen Sohn geschrieben habe. Auch der Walkingbass klappt auf dem Knopfinstrument. Wie wunderbar. Morgen habe ich vielleicht mehr Zeit. Dann überlege ich, wie man auf dem Knopfinstrument improvisieren lernen könnte.
 
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Auch der Walkingbass klappt auf dem Knopfinstrument. Wie wunderbar

Das meinst du doch jetzt nicht wirklich ernst, oder?

Freut mich, über deine Fortschritte zu lesen! Interessanter Ansatz.

Wobei ich noch nie ein Stück dahingehend analysiert habe, welche Griffe drin vorkommen. Und die haben so schöne beschreibende Namen....ob das später beim Spielen hilft? Mir reicht es zu wissen, wo ich hin muss und wie ich am besten mit meiner begrenzten Anzahl an Fingern auskomme. Ich habe noch nie gedacht: ach jetzt kommt der Blümchengriff, wie schön.:cool:
 
Wobei ich noch nie ein Stück dahingehend analysiert habe, welche Griffe drin vorkommen. Und die haben so schöne beschreibende Namen
Mach ich auch nicht @?mona?. Wie die Griffe heißen, ist völlig wurscht. Die Namen kommen von Frau Paulic, nur den Blümchengriff hab ich eingeführt, sie sagt dazu "Kalinkagriff". Du kannst auch Dur-, Moll1-, Moll2- und Septgriff sagen, wenn Dir das lieber ist. Mag der Name egal sein, wie sie sich anfühlen ist es nicht. Wenn man es schafft, ein Stückchen tatsächlich nur mit den Griffen und leichten Abarten davon zu spielen, macht man keine Fehler. Begründung von Frau Moser und ihrer Schülerin Paulic: Man hat die "Fühlfinger", die auf den ersten Blick nix machen, nix drücken, aber die Hand so orientiere, dass die anderen Finger richtig spielen. Ich schau also nicht auf Fingersätze, sondern auf "Handsätze". Und ich fahre gut damit. Es gibt übrigens von Frau Moser eine Bemerkung, wo Leute auf dem C-Griff falsch spielen. Interessanterweise sind das die Griffe, die die zum Griffbrett horizontalen Knöpfe einschließen, also alles, was nicht diagonal oder dem Griffbrett entlang (vertikal) läuft.

Das meinst du doch jetzt nicht wirklich ernst, oder?
Naja, perfekt ist das nicht. Mein Konverter-Knopf ist wesentlich kleiner als der Tastenkonverter. Der kleine Konverter verbraucht ordentlich Luft, so werde ich schneller und schneller. Dass du einen Eindruck kriegst, wie es bei mir gerade klingt, hier (kurz auf die Schnelle ohne Nachbearbeitung):





@Profis: Wie könnte man denn das flatternde Gehampele rauskriegen? Es entsteht ja wegen der großen Balgbewegung meines Instruments.
 

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@Profis: Wie könnte man denn das flatternde Gehampele rauskriegen? Es entsteht ja wegen der großen Balgbewegung meines Instruments.
Mal beim Uwe 'nen Balgworkshop besuchen:D
 
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Naja, perfekt ist das nicht.

Nicht perfekt, aber doch ganz ordentlich! Gebt euch doch einfach noch etwas Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Vielleicht musst du doch einfach die Balgwechsel etwas früher vornehmen??? Wenn nicht mehr Luft da ist, ist halt nicht mehr rauszuholen. Da hilft nur......ein neues Instrument muss her:evil: (bei den Gitarristen sprechen sie in diesem Fall von GAS = Gear Acquisition Syndrome) oder doch aneinander gewöhnen:confused:?

Weiterhin viel Erfolg! Du bist doch schon weit gekommen!
 
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Wenn nicht mehr Luft da ist, ist halt nicht mehr rauszuholen.
Als wir mein Instrument mit dem von @chnöpfleri verglichen haben, war das genau der Punkt. Claudia's Instrument braucht für einen Ton der gleichen Lautstärke 1/3 weniger Luft... Nun ja.

Schnitt.-----

Tag 10. Aus was bestehen Musikstücke? Für mich einfältigen faulen Spieler bestehen sie aus Grund-Griffen, von denen wir vier schon hatten, aus Läufen und aus Phrasen. Phrasen möchte ich Tonverbindungen nennen, die immer wieder vorkommen. Ich möchte sie möglichst immer mit demselben Fingersatz nehmen. Welche Phrasen gibt es? Wie viele? Das ist schwer zu beantworten. Klar ist aber, dass ich besser spiele und flotter lerne, wenn ich die Hauptphrasen kenne, die in meinem Liedgut vorkommen. Will heißen: Ein Klezmer-Spieler benutzt andere als ein Alpenländler und ich sollte darum wissen, was ich will...

Bei der Sache hier erinnere ich mich interessanterweise zurück, als ich und meine Freunde Gitarre gelernt haben. Man lernt da den C-Dur, G-Dur und D-Dur-Akkord anschlagen und irgendwann kommt einer mit einer E-Gitarre daher. Dann haut der Powerchords runter und das ist total einfach. Nach zwei drei Nachmittagen kann man in einer Band im Hintergrund mitspielen, weil da anfangs nichts als Phrasen gedroschen werden. Das war toll. Dieses Gefühl möchte ich wieder haben. Etwas schwerer als die Powerchords ist meine Bluesphrase auf dem Akkordeon, über die ich gestolpert bin. Sie funktioniert aber bei jedem einfachen DUR-Blues und jedem einfachen Boogie und qualifiziert mich für die Bluesbrothers. Das wird toll. Ach ja, mein "Phrase Monger's Boogie" sieht so aus:

Phrase Monger's Boogie.png




Die Aufgaben, die ich mir setze, sind eigentlich klar: Lerne die beiden verwandten Phrasen, bis du sie ohne Noten auswendig spielen kannst. Spiele sie in den drei Tonarten C, F und G. Setze das Stück zusammen. Spiele es in C-Dur (Grundreihe), in G-Dur (zweite Reihe) und in F-Dur. Wenn man es kann, kann man als Background-Akkordionist auftreten.

Hat jemand anderes Lust, das Stück einzuspielen? Würde mich freuen.
 

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mein "Phrase Monger's Boogie"
Hier ist der Boogie so in etwa, mit einem geänderten letzten Takt, so dass ich nach dem Thema fröhlich improvisieren kann:





Tag 11! In der Tat: Es geht! Ich bin jetzt durch die "Neue Holzschuh Akkordeon Schule" (Ausgabe von 1964) noch einmal durchgegangen. Man kann alle Stücke mit der Griff-Methode spielen. Ich kann auch bestätigen, dass man mit weniger Fehlern macht. Fange ich an, wie im MIII einen Fingersatz zu konstruieren, der auf ein Stück passt, führt das zu mehr Bewegung auf dem Griffbrett. Bei dem Abwechseln der Griffe nach der neuen Methode entsteht definitiv weniger Bewegung und damit weniger Fehlermöglichkeiten, zumal die nach Paulic und Moser "kritischen Bewegungen" in der Horizontalen eliminiert werden und immer dieselben Griffe immer wieder vorkommen, was das Spielen erheblich automatisiert. Überhaupt ist die Holzschuh-Schule ein Phänomen. Wenn ich mit der Lupe durch die Stücke durchgehe, sehe ich zwar, dass viele Stücke in C-Dur stehen und keine Doppelgriffe gespielt werden müssen. Ich sehe aber auch, dass bis auf die Oktave fast alle Intervalle vorkommen, so dass man eine gute Grundlage kriegt. Der Holzschuh war als Lehrer schon genial. Schade, dass ich nichts über ihn weiß.

Wie weit dieses Spielgefühl auf Knopf nivelliert wird, kann ich nicht beurteilen. Ich kann mir aber vorstellen, dass Transposition auch nicht nur einfach bedeutet, mit einem anderen Startknopf zu beginnen, zumal wenn man das Stück vom Notenbild her kennt.
So ohne Weiteres geht das mit Sicherheit nicht. Man muss es üben. Ich kann mich an einen genialen Moment in meiner Jugend erinnern, an der ich mich richtig geärgert habe, dass ich in anderen Tonarten als C und G auf Tasten so viele Fehler machte. Da kam ich auf die Idee, die Tonarten der Holzschuh-Stücke einfach zu ändern. Eine Stunde alle Stücke nacheinander in der Ausgangsposition (meistens C, G oder F, so wie sie halt da stehen), die nächste Stunde in die Dominant, dann in die Subdominant usw. verschoben. Schließlich konnte ich die Stücke alle mit bis zu drei Kreuzen und drei Bbs spielen. Vier Kreuze brauchte ich erst später, als ich mit Gitarristen spielte, die den Blues in E einfach lieben... Da ich auswendig spielte, hat sich das Verfahren schließlich bewährt. Ich weiß nicht, wie der olle Holzschuh das hingekriegt hat. Aber der hat guten Gedankenschmalz in die Reihenfolge der Stücke in der Schule investiert. Hervorragend.

P.S. Jetzt wo ich drüber nachdenke: Als ich von der Concerto auf die Atlantik gewechselt bin, habe ich das mit dem Verschieben der Holzschuh-Stücke in die verschiedenen Tonarten auch so gemacht, um mich an die Tastenbreite zu gewöhnen. Dazu kamen dann noch die typischen Stücke zum "Phrasentraining". Ich werde das jetzt mal genau so machen. Spannend wird dann, was zusammen mit dem MIII passiert, wenn ich mit dem MII durch bin.
 

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Doch wenn man sich weiter damit beschäftigt, also über das Blattspiel hinausgeht, tüftelt man ja am Klang, der aufs bedeutendste mit Fingersätzen zusammenhängt.
Das stimmt und bringt mich ins Fragen. Jetzt gibt es also drei Methoden, auf Knöpfen zu spielen:
Methode 1: Setze dein Stück zunächst einmal vor allem aus Griffmustern zusammen (mein Weg auf dem MI in diesem Thread). Zuerst kommt hier das Einprägen der vier bis 10 Griffmuster.
Methode 2: Setze dein Stück zunächst einmal aus Läufen zusammen (mein Weg auf dem MIII). Hier spielt man zuerst munter Tonleiter über die Knöpfe und schaut, dass man die Fingersätze dann auf reale Stücke übertragen kriegt.
Methode 3: Man stellt sich einen Klang vor, den man haben will. Je nach Fingerstärke kommt dann der richtig klingende Finger auf den Knopf, der notwendig erscheint. Hier kann alles passieren. Jedes Stück kriegt seinen eigenen Fingersatz verpasst.

Für mich ist Automatisierung zunächst einmal notwendig. Also brauche ich zunächst einmal Methode 1 und demnächst auch noch Methode 2 auf dem Griffbrett. Ich habe gerade mal den Wildcat Blues angespielt. "Leider" hat Klangbutter recht. Der Einstieg hört sich total unterschiedlich an, je nachdem wie man den Fingersatz wählt. So ein Knopfakkordeon hat ordentlich Potential für die Interpretation von Musikstücken. Dennoch ist die Methode was für Fortgeschrittene. Doch wann ist man "fortgeschritten"?:gruebel:
 
Dennoch ist die Methode was für Fortgeschrittene. Doch wann ist man "fortgeschritten

Sofort :)

Wie Du es schon sagst, bleibst Du ein wenig bei dem Stück, wirst Du immer alle Methoden (wenisgstens so viele Dir einfallen) gleichzeitig anwenden.

Wenn Du den 3. Schritt weglässt, bilden sich zwar schneller Prinzipien aus, aber Du verschenkst eben auch andere Betrachtungen, die Dir später auch nicht mehr einfallen, nachdem Du 10 jährige Routine ohne Hilfsreihen hast.

Man kann ja auch Kompromisse machen,
Nur nach Alternativen schauen, wenn der prinzipielle Standardfingersatz auf 3 Reihen Probleme macht.
Die Berschränkung auf 3 Reihen hat ja immerhin auch einen Stabilitätsvorteil und birgt die Möglichkeit der variablen Ttansponierung.
 
Ok, dann wird ab sofort improvisiert. Dann kommen Gehör und damit die Notwendigkeit einer Gestaltung durch den Fingersatz eben sofort dazu.

Tag 11 - Fortsetzung. Es ist unglaublich, wie schnell man zum Improvisieren kommt, wenn man ein Gerüst hat. Das erste Gerüst haben wir de facto schon. Es besteht eigentlich nur aus den Septgriffen, die in ein Blues-Schema gesetzt sind. Nun gibt es aber Freistellen, wo man kreativ werden muss. Dieses Vorgehen kenne ich schon vom Gitarrespielen her. Genauso trainiert man dort Improvisieren. Ich werde heute in meinem kühlen Keller am Phrasendrescher-Blues probieren:

11 - Phrasendrescher-Blues - Gerüst1.png


Musescore spielt das mit einem Klavierklang so ab:




Unser Job ist eigentlich klar:
1. Das Klavier hören und mitträllern.
2. Dabei das Bluesschema lernen und so etwas Ähnliches wie oben mit Septgriffen spielen.
3. Improvisieren auf die Phrasendrescher-Takte.
4. Ehrgeizige werden das natürlich wieder in verschiedenen Tonarten probieren.

<OT>: Solltet ihr Probleme mit dem Improvisieren haben, empfehle ich folgendes Video. Ok es hat eine unglaublich schlechte Qualität, aber nicht beeindrucken lassen. Was dieser Lehrer sagt, stimmt und sein Ratschlag hat schon manchem weiter geholfen:



</OT Ende>
 

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Tag 12. Diese Bluesphrasen (Anfänge, Endings, Übergänge) hat jeder schon gehört. Sie lohnen sich, weil sie helfen, das Griffbrett zu erschließen und die Geläufigkeit zu steigern. In ernstzunehmenden Bands muss man allerdings 1 EUR ins Phrasenschwein zahlen. Ein Ausschnitt aus meiner Sonntagmorgenübestunde (Vorsicht Nervgefahr):





Wahrscheinlich lohnt es sich, die Phrasen anzuhören und einfach mal zu probieren. Der Anfang ist ganz nett, weil man da so schööönn mit zwei Fingern über das C-Griff-Brett schlittern kann. Der Schlussakkord ist auch ganz nett. Wenn man nämlich beim Septgriff bis auf den Grundton und den Bassakkord die Töne einen Knopf weiter verschiebt, landet man bei ziemlich bluesigen Jazz-Akkordeon...

Sollte jemand andere Drescherphrasen kennen, bitte hochladen. Ich spiele gerne auch gerne mal was nach.
 

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  • 12 - Bluesphrasen192.mp3
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