Hohner Morino VS Deluxe

  • Ersteller Tastenhuber
  • Erstellt am
Tastenhuber
Tastenhuber
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.04.24
Registriert
23.03.17
Beiträge
59
Kekse
0
Ort
Dahlem
Guten Morgen liebe Akkordeonfreunde,

die sucht nach dem perfekten Sound hat mich nach langer Zeit zu einer Hohner Morino VS Deluxe gebracht. Das Instrument ist in Gold schwarz und hat 14 Diskant Register - der Klang ist sehr warm und rund.Einfach genial.

Nun sehe ich, dass es anscheinend diese Deluxe auch in einer Silber Ausführung gab-?
Stimmt das-? Mir ist nur die Goldene VS Deluxe bekannt.

Weiterhin gab es scheinbar in einigen Baujahren Probleme mit den stimmzungen - ich glaube das waren Cangnoni-?

Weiß jemand von Euch näheres über die VS Deluxe

Herzliche Grüße
Tastenhuber
 
Eigenschaft
 
Hallo Tastenhuber,

Ich glaube, dass sich die Markierung "DeLuxe" im Falle fast aller Hersteller (einschließlich Hohner) in erster Linie auf die höhere innere Qualität des Instruments bezieht: hervorragend gebaute Mechanik, Stimmen von höchster Qualität, 100% Handwerkskunst. Eine Außenvergoldung oder Verchromung des Instruments ist lediglich eine "Image-Dekoration". Sogar auch die Top-Produzenten von Stimmzungen haben vielleicht gelegentlich weniger erfolgreiche Serien. Ich würde es jedoch nicht sehr dramatisch sehen. Ein gewöhnlicher Zuhörer (Kunde, Laie) erkennt den Unterschied zwischen A-Mano und Tipo-A-Mano nicht…

Gruß, Vladimir
 
Mir ist nur die Goldene VS Deluxe bekannt.
Die Standardausführung ist golden. Aber wie bei hochwertigen Akkordeonen und zugänglichen Herstellern üblich, hat Hohner/Excelsior auf Wunsch auch anders gefärbt. Zumindest kenne ich auch eine S de Luxe mit andersfarbigem Zierrat, bei der der Erstbesitzer das so bestellt hat.
Zu den Stimmzungen ist mir nichts bekannt, aber das muss nichts heißen.

Viele Grüße, euch beiden.
 
Nun sehe ich, dass es anscheinend diese Deluxe auch in einer Silber Ausführung gab-?
Stimmt das-? Mir ist nur die Goldene VS Deluxe bekannt.

Selber gesehen hab ich noch keine - aber das heißt nix... Denn die VS war der Nachfolger der VN. Und bei der VN hat man soweit ich weiß noch nicht unterschieden in "normale" und "De Luxe" Ausführung (dort wurden auf Wunsch wie bei der VM bessere Stimmplatten eingebaut, ohne das äußerlich zu kennzeichnen). Von daher kann es schon sein, dass das als Hervorhebungsmerkmal bei der VS auch erst nach einiger Zeit kam und die äußerlich sonst erstmal wie die normale VS aussah.


Weiterhin gab es scheinbar in einigen Baujahren Probleme mit den Stimmzungen - ich glaube das waren Cangnoni-?

Von der Geschichte hab ich auch schon öfter mal was gehört, ohne dass mir irgendwelche konkreten belegbaren Ereignisse bekannt sind. Ich möchte nicht ausshließen, dass es zu bestimmten Zeiten bei Stimmplattenherstellern Probleme gab. Hohner hat hier keinen Exclusivliefervertrag, sondern bestellt nur größere Mengen von Stimmplatten, die auch andere Akkohersteller beziehen - jedoch nicht als extra Ausführung, sondern aus dem Sortiment - nur halt meist mehr als die anderen.

Sollte der Hersteller also Probleme mit Stimmplatten gehabt haben, so müssten sich die Probleme auch bei anderen Akkordeonherstellern gezeigt haben... Davon wiederum hab ich allerding noch nix gehört.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also in der Schweiz war es so, dass die Version de Luxe jeweils die Variante mit 4-Fuss-Chor war; z.Bsp:
Norma IV https://www.ricardo.ch/de/a/hohner-norma-iv-1069693758/
Norma IVdeluxe https://epages2.euro-web.net/epages/80201060.sf/de_CH/?ObjectPath=/Shops/80201060/Products/"Norma+IV+De+Luxe+Occ."

Normaregister.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Also in der Schweiz war es so, dass die Version de Luxe jeweils die Variante mit 4-Fuss-Chor war; z.Bsp:

Was mit "De luxe" bezeichnet wurde , ist jeweils was anderes - auch bei der Hohner Atlantik war damit was anderes gemeint. Drum würd ich auch hier nur bezogen auf die Morino VS De Luxe die Frage hier beziehen... und da war ews dann tatsächlich so, dass mit De Luxe bessere Stimmplatten gemeint waren + vielleicht etwas mehr Sorgfalt beim Bau.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... und da war ews dann tatsächlich so, dass mit De Luxe bessere Stimmplatten gemeint waren + vielleicht etwas mehr Sorgfalt beim Bau.

... und "gülden", wie meine Maschine.:D
 

Anhänge

  • Avatar3.jpg
    Avatar3.jpg
    192,4 KB · Aufrufe: 285
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die zahlreichen fachkundigen Aussagen.
Die VS Deluxe- scheint einige gute Baujahre - und einige weniger gute Baujahre hinter sich zu haben.


Liebe Grüße
Tastenhuber
 
Weiterhin gab es scheinbar in einigen Baujahren Probleme mit den stimmzungen - ich glaube das waren Cangnoni-?
Hallo Tastenhuber, noch hier?😉 Hoffe es ist ok wenn ich den Thread um die Zeit nochmal aufwärme..
Habe ebenfalls eine VS-Deluxe, auch 14 Register und mit Cagnoni drin.. seit nun 6 Monaten und seitdem ist sie auch neu, perfekt gestimmt.
Ein alter Hohnerfuchs hat mir nun gesagt dass ein sehr grosser Teil der Cagnoni HA1 Zungen anscheinend nicht stimmhaltig sind und die Probleme sich auch bei vielen Italienern bemerkbar machen/machten, die die Stimmen verbaut haben..
Jetzt wollte ich fragen was Deine Erfahrungen mit den Cagnonis über die Zeit sind.. stimmen die noch?
Ich denke mir dass unsere Instrumente in etwa zur selben Zeit gebaut worden sein dürften, da meines Wissens die Ausführung mit 14 Registern erst ganz zum Ende der VS-Serie verfügbar war..
Jetzt hoff mer mal das Beste, weil klingen tut das gute Teil ja wirklich vom Feinsten!
Vieleicht kann ja noch jemand etwas zur Stimmhaltigkeit von Stimmzungen sagen..? ..verstimmen die sich erst über die Zeit, oder ziemlich rasch? ..hatte blöderweise nicht die Zeit da noch nachzufragen.
Viele Grüsse vom Hansele
 
Ein alter Hohnerfuchs hat mir nun gesagt dass ein sehr grosser Teil der Cagnoni HA1 Zungen anscheinend nicht stimmhaltig sind und die Probleme sich auch bei vielen Italienern bemerkbar machen/machten, die die Stimmen verbaut haben..
Die Aussage habe ich auch schon öfters gehört ... Aber ich habe noch kein konkretes Beispiel gesehen, wo das wirklich so war. Drum bin ich hier im Moment nicht sicher, ob das so eine der "Geschichten" ist, die immer so durch die Szene geistern und man nicht sagen kann, ob s nur ein Gerücht ist oder wirklich wahr.

Einzelne Stimmplatten im Instrument die die Stimmung nicht halten weil ein Fertigungsmangel vorliegt, habe ich schon ab und zu gehabt ... aber komplette Stimmplattensätze... das sind ja viele verschiedene Baugrößen - werden also sicher nicht zum gleichen Zeitpunkt gefertigt... dass die allesamt gleich mangelhaft zusammengenietet wurden... und das auch noch über lange Zeiträume, so dass das über längere Zeiträume quer durch die Akko-Industrie eingebaut wurde, da tu ich mir ehrlich gesagt seeeehr schwer, mir das vorstellen zu können!

Wenn sich die Töne verstimmen, dann kann es aber auch an vielen anderen Punkten liegen, wenn das Instrumet die Stimmung nicht hält... Die Stimmtöcke haben nicht die korrekte Befestigungsspannung... Der Stimmstock kann verzogen sein und nicht sauber eben anliegen...Die Planfüllung kann falsch ausgelegt sein so dass die die Stimmstöcke nicht sauber abdichten können...

Und wie lange eine gestimmte Zunge die Stimmung hält hängt auch von vielen Punkten ab - wie wird das Instrument gelagert, wo wird es eingesetzt, wie wird es gespielt...und nicht zu letzt: welche Register verwendet der Spieler und wie empfindlich ist sein Gehör!

Deshalb kann man auch hier keine Pauschalwerte nennen wie lange eine Stimmung hält.

Meine Hauptinstrumente gebe ich in aller Regel ca. alle 2 Jahre zum Stimmung korrigieren... andere spielen ihr ganzes Leben lang ohne jemals nachstimmen zu lassen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deine Antwort Maxito!
..klingt ziemlich vernünftig👍.. dann ist also die Vernietung hier die mögliche Schwachstelle.. interessant ist ja dass laut Aussage des Hohner-Veterans wirklich nur die HA 1 von Cagnoni betroffen sein sollen.. die HA 2 des Herstellers hat er nämlich sehr gelobt..
Ich werde das im Auge behalten, bis jetzt sind meinem "geschulten" Gehör jedenfalls keine gröberen Unstimmigkeiten aufgefallen😉.. und gefühlsmässig würde ich meinen dass eventuelle, durch Mängel in der Fertigung bedingte Verstimmungen relativ rasch auftreten müssten und nicht erst nach Jahren..
Würde es Sinn machen hier zur Überprüfung ein Stimmgerät anzuschaffen, denn unser Gehör/Gehirn neigt schon dazu sich die Dinge "schönzuhören", grad wenns um das eigene Instrument geht..? Ich denke halt wenns dann wirklich für Zuhörer schon verstimmt klingt ists schon viiel zu spät..
Und sicher oberpeinlich wenn dann so ein Vollprofi mit Profigehör daherkommt und Dir sagt dass Deine Mühle böse verstimmt ist und er schon Schmerzen hat😁
 
Würde es Sinn machen hier zur Überprüfung ein Stimmgerät anzuschaffen, denn unser Gehör/Gehirn neigt schon dazu sich die Dinge "schönzuhören", grad wenns um das eigene Instrument geht..?
wenn du dich unglücklich machen willst., dann ja!

Also wenns um meine Instrumente geht dann hör ich da immer schon Verstimmungen , von denen ich meine dass das gar nicht mehr geht. Und alle anderen sagen: was haste denn stimmt doch super!

Wenn du ein Stimmgerät nimmst, dann wirst du feststellen das die Kiste nie stimmt, weil irgendeine Abweichung ist immer irgendwo. Und wenn man sich dann zu sehr auf das Messgerät fixiert wird man bloß kirre!

Mein Rat: geh nach deinem Gehör und deinem Empfinden! Irgendwelche Leute mit absolutem Gehör wirst du immer treffen ... aber dann ist Akkordeon eh das falsche Instrument!

dann ist also die Vernietung hier die mögliche Schwachstelle..
sagen wir mal so: an der Vernietung tritts am markantesten auf. Es gibt viele Fehlermöglichkeiten. Aber ja, in den meisten Fällen ist schon die Vernietung die Quelle. Nur wirst du das mit bloßem Blick nicht erkennen können.

Aber wenn bei deiner Morino seit dem Stimmen vor nem halben Jahr die Stimmung nicht weggelaufen ist, dann sind die Zungen in Ordnung!
 
Grund: Satz ergänzt
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr lieben, zum Thema meiner Deluxe kann ich nur sagen.

Sie hält die Stimmung mit Cagnoni ohne ein Problem.
Viele Grüße Huber
 
Wenn du ein Stimmgerät nimmst, dann wirst du feststellen das die Kiste nie stimmt, weil irgendeine Abweichung ist immer irgendwo. Und wenn man sich dann zu sehr auf das Messgerät fixiert wird man bloß kirre!

Mein Rat: geh nach deinem Gehör und deinem Empfinden! Irgendwelche Leute mit absolutem Gehör wirst du immer treffen ... aber dann ist Akkordeon eh das falsche Instrument!
..auch das klingt sehr vernünftig! ..das werde ich auf jeden Fall so handhaben👍

Und Tastenhuber, danke! ..sehr schön zu hören😊 ..nach meinem Empfinden ist auch bei meiner alles prima.
Schöne Grüsse, Hans
 
Hallo zusammen

Die Cagnoni Stimmplatten wurden bei meiner Morino VS De Luxe seit Jahren nicht mehr nachgestimmt. Trotz leiser Warnung von Maxito habe ich mal eine Stimmkontrolle durchgeführt. Nicht mit Stimmgerät aber mit dem Stimmprogramm „Chromatic Tuner“ von Katsura Shareware.

Grundton, tiefe Oktave und hohe Oktave: Die Abweichungen liegen zwischen 0 bis etwa +5 Cent. Was auffällt ist, dass -Cent kaum vorkommt. Und was auch auffällt: Es kommt nicht darauf an wie viel Balgdruck/Balgzug eingesetzt wird. Die Stimmzungen halten über grosse Bereiche den Ton sehr konstant. Die Schwebetöne weichen ohnehin mehr ab, die habe ich nicht gemessen.

Nun stelle ich die Frage in die Runde was genau gilt als „gestimmt“ oder „verstimmt“. Bei einem Instrument das bewusst mit „Verstimmungen“ spielt (Schwebetöne, Tremolos) ist es nach meiner Ansicht gar nicht so entscheidend wie genau ein Grundton gestimmt ist.

..............

Passt zwar zur Morino De Luxe aber nicht ganz zum Thema Cagnoni Stimmplatten. Die Registerbelegung der Morino VS: Die früheren Modelle haben 11 Register, spätere Serien haben 14 Register. Mir ist aufgefallen, dass die 11 Register das dreifach Tremolo (tiefe + hoher Schwebetonreihe) bevorzugen. Bei 14 Registern sind 3 Varianten mit der hohen Schwebetonreihe möglich.

Meine Morino De Luxe (11 Register) hat einen Zusatzhebel eingebaut. Damit kann ich den tiefen Schwebeton einzeln ein oder ausschalten. Das ergibt dann eine Verdoppelung der Registerkombinationen. Diese Spielvarianten sind recht inspirierend. Umbau und Registerkombinationen siehe Fotos.

Freundliche Grüße von Musikatz


DSC_8599.JPG
DSC_8600.JPG
Hohner Morino V S De Luxe Kopie.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
Nun stelle ich die Frage in die Runde was genau gilt als „gestimmt“ oder „verstimmt“.

Das hängt in allererster Linie davon ab, wann man das als verstimmt empfindet - spielt man selber sehr viel mit Tremolo, dann wird es einem sehr viel später unangenehm auffallen als bei einem Spieler, der typischerweise ohne Tremolo spielt.

Wenn es dir also nicht unangenehm auffällt, dann ist ja alles in Ordnung.



Grundton, tiefe Oktave und hohe Oktave: Die Abweichungen liegen zwischen 0 bis etwa +5 Cent.

Es kommt nicht darauf an wie viel Balgdruck/Balgzug eingesetzt wird. Die Stimmzungen halten über grosse Bereiche den Ton sehr konstant

Hier muss man glaub ich schon etwas differenzeren - denn bei den tiefen Tönen kann das optimale Zungenprofil nicht gehalten werden und es wird ein "Kompromiss" eingeschliffen - was dazu führt, dass irgendwann in den tiefen Tönen die Stimmung nicht sauber gehalten wird über die Lautstärke... Speziell beim Grundbass meist gut feststellbar (sofern man den getrennt messen kann)

Aber im Diskantbereich kann man schon sehr große Bereiche haben, wo die Stimmung (nahezu) konstant bleibt.

Ich z.B. spiele sehr viel ohne Tremolo bzw. mit Nulltremolostimmung - da fallen mir schon Abweichungen von 2 ct unangenehm auf. Spiele ich mit Tremolo, dann habe ich auch bevorzugt eher "flaches" Tremolo, in der Gegend so um die 5 ct... da würde eine Verstimmung mit 5 ct schon deutlich auffallen....Aber wenn man eher herzhaftes Tremolo bevorzugt und dann auch eher vollgriffig spielt, dann kann man vermutlich noch lange spielen, bevor einen die Verstimmung stört.


Die Abweichungen liegen zwischen 0 bis etwa +5 Cent. Was auffällt ist, dass -Cent kaum vorkommt.

das ist eigentlich das , was üblicherweise zu erwarten ist wenn die Stimmplatte sonst in Ordnung ist.

Mit jeder Schwingung erfährt die Stimmzunge eine Biegewechselbelastung - und mit jedem mal "biegen" wird das Material ein gaaaanz kleines bisschen härter. Wär erstmal egal - aber es wurde auch nachgewiesen dass damit verbunden auch der Elastizitätsmodul gaaaanz leicht größer wird. Und damit wird die Stimmzunge minimal biegesteifer,was sich unmittelbar in der Frequenz ausdrückt: die geht noch oben.

Für die Stimmer ist das angenehm - denn tiefer stimmen im eingebauten Zustand ist immer einfacher als höherstimmen :cool:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke Maxito für diese guten Erklärungen.

Freundliche Grüße

Musikatz


Um diese Dinger geht es ..........



DSC_8575.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben