Gitarren seit langer Zeit auf falsche Normen ausgelegt? Saitenabstand der Bünde etc.

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Gibt nur weniges was breiter ist als 43mm Hals. Gab mal Ibanez und Kramer, Godin hat immer wieder mal Special Run Gitarren mit 44mm, sind aber selten und dann meist recht "exotisch" in der Holzwahl, die letzte die ich gesehen habe kostete auch 3500,-€.
Wenn Austauschhals in Frage kommt, Warmoth hat Hälse bis 44mm auch für orig. Strat, letztes Jahr gabs sogar noch 46mm und 48mm.

43mm Hälse sind aber nicht immer gleich. Manche Hersteller reizen den Platz voll aus, andere machen ein STring Spacing wie bei 42mm Gitarren, Fender zB. Da muss man halt Sattel tauschen (lassen).

Früher waren hier im Forum auch 2 oder 3 Leut unterwegs die 7Saiter auf 6 Saiter umgebaut haben/lassen ...

Bei Akustik siehts besser aus. Dreadnought gibts einiges breiter. Seagull zB bis 48mm.

Es stimmt schon, dass man sich mit der Zeit auch an schlanke Hälse gewöhnt, aber es ist dennoch fein wenn ich meine Überbreite spielen kann.
Muss aber dazu sagen, dass ich nicht gerade klein bin und auch schon schlank Pranken hatte. Bei normalen Händen würde ich schon geduldig sein und erst mal üben. Die schmalen Tele Hälse oder 24,75er Mensur sind für mich immer ein Qual. Da brauchts schon so manchen Kniff und einiges an Übung, das ich alles da hin bekomme wos hin soll.
 
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und ich bin schon etwas weiter, aber ich spiele immer wieder nicht sauber, ich mute gerne mal eine Saite. Kein sauberer Akkord.
Könnte es möglicherweise an Dir liegen und nicht am Instrument? Drei Gitarren und einen Bass als Stichprobe zu verwenden ist für Deine Aussage weder stichhaltig noch zielführend.

Mal ein Gegenbeispiel: Keith Richards. Der hat nicht ellenlange Diskussionen über fünfsaitige Gitarren und Konstruktionsdefizite entfacht, sondern schlicht eine Saite weggelassen.

Es ist sicherlich nicht gesagt, dass sechs Saiten auf der Standard-Gitarre das richtige Maß sind, bloß weil man es seit mehreren Jahrhunderten so macht (analog auch bei Geigen vier Saiten mit noch längerer Historie), aber in der Summe aller Teile hat sich in dieser Konstruktion ein Konzept durchgesetzt, das die Mehrheit der Nutzer überzeugt hat.

Möglicherweise ist die sogenannte "Anfängergitarre" aber auch eine Marktlücke, die Du entdeckt hat und kapitalisieren könntest. Ich weiß es nicht (und das meine ich ernst!). Allerdings befürchte ich, dass Nutzer, die mit dem heutigen Standard wegen Faulheit und fehlender Disziplin nicht klarkommen (und seien wir ehrlich, genau darum geht es hier doch), auch an dieser neuen Bauform wieder etwas auszusetzen haben, weshalb es gerade ihnen den Fortschritt verunmöglicht. :nix:


Aber BTT: Hier könntest Du Dich ausprobieren:

1628498731205.png
 
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@KickstartMyHeart nutzt nur nix, wenn kein Hersteller Serienmodelle mit 44er Floyd baut. Ich hab Floyd mal angeschrieben welcher Hersteller die verbaut ... nichts. Nur CS.
 

Etwas kryptisch, aber ich denke, mit 44er meinst Du R5 (das Floyd ist unspezifisch und immer ein Floyd). Ich wollte damit auch nicht ausdrücken, dass man jede exotische Spielart überall bekommt. Gleiches gilt im Übrigen auch für R1. Beide Ausmessungen hat Floyd Rose damals für Kramer entwickelt. R1 ist z.B. auf den originalen NightSwans (die neuen Chinaböller haben m.E. die standardmäßigen R2). R5 war gängig bei Pacer Imperials/Deluxe/Special mit LaSiDo-Hälsen (pre-ESP). Die Trans Red in meinem Avatar ist z.B. R5 (mit 16" Radius und nur einen Hauch dicker, als ein alter Wizard Neck).

Serienmäßig wird das heute nicht verbaut, weil es keinen Markt gibt. Das ist ja genau mein Punkt gewesen.
 
Also, ich weiß nicht, wie soll denn eine Gitarre, die Saitenabstände und gleiche Bundabstände für alle möglichen und unmöglichen Pranken bietet klingen und bespielbar sein?
Das geht doch physikalisch und physisch gar nicht?

Ich sage mal so, Viele sind heutzutage viel zu verwöhnt und meinen, ein einfacher Tastendruck soll eine individuelle Reaktion und auch noch angenehm hervorrufen.
Wo bleibt da die Performance?

Bin von diesem Thema sowieso etwas verwirrt. o_O
Achso, beim Klavier geht das, aber das möchte ich nicht immer rumschleppen.

Ich hab ne Idee, wär das nicht was für unseren TE?
https://www.musiker-board.de/threads/schickt-mal-bilder-eurer-gitarre-part-ii.52482/post-9211013
 
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@MegaProfi
Erstmal ein entspanntes und freundliches "Hallo". :)

Vorab:
Ich finde es völlig ok, dass Du dir solche Fragen stellst.

Aber bitte glaube mir, es gibt viele Gründe Gitarren so zu bauen wie man sie baut. Da haben sich auch schon ganz viel Leute den Kopf drüber gemacht. ;-)

Das hat viel mit der Bespielbarkeit im Allgemeinen zu tun, mit den unterschiedlichen Spieltechniken und vielen anderen Faktoren.
Klassiche-Gitarren und Flamenco-Gitarren sind z.B. recht unterschiedlich gestaltet. Auch wenn sie auf den ersten Blick recht ähnlich aussehen. Steelstrings sind wieder ein anderes Thema und E-Gitarren auch nochmal ein ganz anderes Ding. Wobei es auch da ganz unterschiedliche Vorlieben und Spieltechniken gibt.

Dann kommen noch die ganzen individuellen Vorlieben, Spielweisen dazu und sicher auch mal durchaus Faktoren wie die Größe der Hände, die Länge der Finger etc.. Jemand mit großen Händen, der vielleicht mehr Picking als Strumming spielt, der wird möglicherweise zu einem etwas breiteren Griffbrett tendieren. Wobei ich auch so manche "Kohleschaufeln" auf ganz beliebigen E-Gitarren gesehen habe.

Jemand der kräftig Flatpicking und knackige Bluegrass-Licks spielt, der wird eher nicht mit der allerniedrigsten Saitenlage unterwegs sein. Ich selbst habe z.B. eher etwas zierliche Hände und komme auch auf schmalen Hälsen auch gut zurecht, bzw. bevorzuge die bei Steelstrings (und E-Gitarren) sogar. Trotzdem kann ich auch auf klassichen Gitarren spielen. Da greife ich aber z.B. auch nicht im 7. Bund mit dem Daumen über das Griffbrett. ;-) Auf der E-Gitarre (und manchen Steelstrings) mache ich das hingegen sehr wohl und ganz gezielt.

Je nach Gitarre muss man manchmal auch eher seinen ganz persönlichen "Kompromis" finden. (Gerade bei akustischen Gitarren).
Sowohl was die Auswahl der Gitarre betrifft, als auch deren Einstellung. Wobei E-Gitarren ja vergleichsweise schnell und einfach einzustellen sind .
Das hier bereits erwähnte String-Spacing ist natürlich nur mit einem neuen Sattel zu verändern. Wobei das natürlich auch nur in geringen Grenzen möglich ist. Wenn beide E-Saiten ständig "am Rande des Abgrunds schweben", dann ist es vielleicht auch mal zuviel des Guten.

Ich erinnere mich noch gut. Als ich anfing Gitarre zu spielen waren mir alle Saiten zu hoch. Kein Hals fühlte sich "richtig" an und ich gebe zu auch allerlei wilde Versuche hinsichtlich diverser "Einstellungen" unternommen zu haben, die ich aus heutiger Sicht mal besser gelasen hätte. *hüstel*
Ok, ganz früher hatte ich sicher auch schon mal sehr schrottige Gitarren, aber es wurde immer einfacher je besser ich spielen konnte.

Mein Fazit:
Die Gitarre sollte grundsätzlich zu einem passen.
Die Gitarre sollte von einem erfahrenen Gitarrenbauer/Techniker/alten Hasen gut auf den Spieler eingestellt werden.
Alles Andere ist halt einfach Übung/Technik und Arbeit.
 
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@KickstartMyHeart (y) Genau, ich meine das 5er.
Das es grundsätzlich Lösungen gibt ist ja klar. Musst nur zu nem Gitarrenbauer gehen, aber schön wäre es halt wenns bezahlbarere Lösungen gäbe. Auf der anderen Seite hat mein Gitarrenbauer mal gemeint, dass er nicht gerade wenig Gitarren mit breiterem Hals und auch zB Paulas in Übergröße baut. Für ihn sicher kein Nachteil wenns bestimmte Dinge einfach nicht gibt.
 
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Das ungewollte Muten der Saiten ist dem fehlenden Können und nicht dem Stringspacing geschuldet. Ein Anfänger wird immer Schwierigkeiten haben sauber zu greifen, da nützt auch breiterer Hals.
Die meisten Anfänger fangen ohnehin mit einer Nylonstring an, das ist das Stringspacing eh höher und die Saiten sind leichter zu greifen.

Btw: @MegaProfi Dein Vergleich mit dem Fahrrad und den zu langen Kurbelarmen hinkt auch. Wenn du mit einem «normalen» Fahrrad beim Kurvenfahren pedalierst, legst du dich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die Schnauze. Das ist ein typischer Anfängerfehler und wird nur mit unpraktikabel kurzen Kurbelarmen zu vermeiden sein.
 
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Meine Geige hat knapp 2,5 cm
Da Deine Geige aber nur vier Saiten hat, wäre der Abstand von Saite zu Saite mit über 8 mm trotzdem eher größer als bei einer E-Gitarre mit nur gut 7 mm zwischen den Saiten.

Meine Konzertgitarre hat am Steg 43 mm E-E-Distance (von Saitenmitte zu Saitenmitte gemessen), also ca. 7 mm Platz zwischen den Saiten.
Neben den dickeren Saiten (auch und vor allem die hohen Nylon-Saiten haben einen erheblich größeren Durchmesser als E-Gitarren-Stahlsaiten) ist noch die höher Saitenlage bei einer Konzertgitarre zu beachten. Schon allein deshalb kommt man beim Niederdrücken einer Saite eher mit benachbarten Saiten in Konflikt.

Die etablierten Saitenlagen und -abstände haben sich sicher nicht ohne Grund so herausgebildet.


Also, ich weiß nicht, wie soll denn eine Gitarre, die Saitenabstände und gleiche Bundabstände für alle möglichen und unmöglichen Pranken bietet klingen und bespielbar sein?
Das geht doch physikalisch und physisch gar nicht?

Für Kinder gibt es aus diesem Grund ja auch 3/4-Gitarren usw. mit engerem Saitenabstand und kleineren Bund-Abständen.


Achso, beim Klavier geht das, aber das möchte ich nicht immer rumschleppen.

Beim Klavier hat man eigentlich ein viel größeres Problem, denn da sind die Tasten (bis auf winzige Abweichungen) normiert und kleine Hände haben oft Probleme mit der Spannweite, so dass manche Intervalle nicht gegriffen werden können. Als anderes Extrem gibt es Pranken wie die von Teddy Wilson, die problemlos seinen berühmten Tenth Bass spielen können, bei dem die Linke Hand Dezimen greift (Grundton und Terz eine Oktave höher).

Und oft haben besonders dicke Finger Schwierigkeiten, sauber zwischen zwei Schwarze Tasten zu passen, ohne versehentlich Nachbartöne mit anzuschlagen.

Ich sehe also nicht, dass es beim Klavier keine Probleme gäbe.

Viele Grüße
Torsten
 
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Also mein Gitarrenlehrer hat mir gezeigt, wenn ein Ton unsauber klingt, stelle den Finger möglichst senkrecht und im rechten Winkel auf die Saite und drücke dann kurz hinter dem Bund mit viel Gefühl.
Der Daumen sollte für astreine Technik ungefähr auf der Mitte des rückwärtigen Halses als Gegenkraft wirken.
Ist das heute anders? :gruebel:
 
Ein Anfänger wird immer Schwierigkeiten haben sauber zu greifen, da nützt auch breiterer Hals.
Die meisten Anfänger fangen ohnehin mit einer Nylonstring an, das ist das Stringspacing eh höher und die Saiten sind leichter zu greifen.
Eben, der macht dann nicht weniger Probleme, sondern bloß andere.
 
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Da Deine Geige aber nur vier Saiten hat, wäre der Abstand von Saite zu Saite mit über 8 mm trotzdem eher größer als bei einer E-Gitarre mit nur gut 7 mm zwischen den Saiten.

Das stimmt so nicht. Salty meinte mit 25 mm die äußere Breite seines Obersattels vermute ich.

Das stringspacing ist dagegen deutlich enger.
 
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noch ein Gedanke dazu: spätestens, wenn der Anfänger dann den ersten Barré-Akkord lernen will, wird er froh sein, wenn das Stringspacing nicht so groß ist ;)
 
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Also mein Gitarrenlehrer hat mir gezeigt, wenn ein Ton unsauber klingt, stelle den Finger möglichst senkrecht und im rechten Winkel auf die Saite und drücke dann kurz hinter dem Bund mit viel Gefühl.
Der Daumen sollte für astreine Technik ungefähr auf der Mitte des rückwärtigen Halses als Gegenkraft wirken.
Ist das heute ande
Bei der E-Gitarre habe ich den Daumen nur "so" hinter dem Hals wenn ich einen klassischen Barree greife. Viele Akkorde spiele aber auch gern (und wenn möglich) mit dem Daumen über dem Griffbrett. Ansonsten liegt bei mir der Hals eher in der Handfläche und der Daumen liegt eher am Rand des Griffbretts. Kommt halt immer ein bisschen drauf an was zu spielen ist.
 
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Ich denke da schon lange nicht mehr drüber nach, weil in Fleisch und Blut übergegangen...
Aber, bei besonders schwierigen oder häufigen Akkorden im Spiel besinne ich mich öfter der Regeln.

Hendrix hat das alles nicht interessiert, hatte aber auch besonders lange Finger, wie auf jedem Foto von ihm zu sehen ist.
Er war einer der Daumen-Barre-Spieler gegen jegliche Regeln, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, wenn mans dann besser kann. ;)
 
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Ja, aber man weiß von vornherein, worauf man sich einstellen muss und hat es zu akzeptieren, oder auch nicht.

Genau. Im Klartext heißt das: Beim Klavier hat man größere bzw. u. U. unlösbare Probleme als bei der Gitarre,
Also das Gegenteil von
beim Klavier geht das,

Bei der Gitarre hat man wenigstens eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Hälsen und notfalls gibt es eine Sonderanfertigung. Das wäre beim Klavier nicht bezahlbar.

Aber es besteht ja eine Einigung, dass es vor allem Übungssage ist, sauber zu greifen.


Das stimmt so nicht. Salty meinte mit 25 mm die äußere Breite seines Obersattels vermute ich.

Das stringspacing ist dagegen deutlich enger.
Danke, Du hast natürlich recht, am Obersattel ist der Saitenabstand bei einer Geige deutlich enger, ich hatte einfach die unspezifische Aussage
Meine Geige hat knapp 2,5 cm
unüberlegt auf den Abstand der G- zur E-Saite am Sattel bezogen, was offensichtlich Unsinn ist.
Bei einer Geige hat man dort nur max. 5,5 mm zwischen den Saiten.
Egal, ist sowieso schlecht zu vergleichen, weil das Violinen-Griffbrett gewölbt ist.. :gruebel:.

Viele Grüße
Torsten
 
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