Umstieg A- auf E-Gitarre: Alte Musima LeadStar restaurieren oder neue Gitarre?

[robind_89]

Hallo zusammen. Erstmal nochmal ganz herzlichen Dank für euren vielen Tipps und Ratschläge. Ich habe mich nun entschieden, die Musima wieder in einen spielbaren Zustand zu versetzen und die Gitarre dabei möglichst original zu belassen.

Sind aktuelle Potis nicht leichter zu bekommen und billiger? Rückbauen zu Original-Teilen kann man doch dann immer noch.

Eine Metal-Axt wird das mit den 3 originalen Singlecoils aber nicht.

Dass die Gitarre mit ihren 3 Single-Coils jetzt nicht gerade prädestiniert für Metal ist, ist mir bewusst. Aber zum Üben sollte es reichen, oder?

Die Frage, die ich mir stelle, ist halt, ob es sich lohnt in eine neue Gitarre zu investieren oder nicht. Wenn dann sollte ich mich nach einer Gitarre mit mindestens einem Humbucker umschauen, denn damit wäre ich dann flexibler aufgestellt, oder? Gibt es sonst noch Vorteile, die eventuell für eine neuere Strat sprächen? Schließlich wäre ich mit der Musima in dem Bereich ja erstmal gut aufgestellt.

Viele Grüße & frohe Weihnachten
Robin

Beitrag automatisch zusammengefügt: 25.12.21

warum eigentlich? Eine LeadStar lässt sich mit etwas setup durchaus zu einer brauchbaren E-Gitarre machen ... nur um Geld zu versenken eine Neue??


... das hängt doch wohl eher davon ab, was dahinter gehängt wird .

Mach dir mal lieber Gedanken um einen ordentlichen Verstärker ... anstatt alles mögliche zu ersetzen und "upzugraden" ...

Über den Verstärker habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich habe bei meinen Eltern noch aus meiner Jugend-Zeit einen Übungsverstärker stehen, den werde ich mir morgen mal genauer anschauen, ob der was taugt. Wichtig ist mir, dass er auch bei Zimmerlautstärke noch vernünftig klingt. Daher habe ich mir überlegt, vorerst über ein Audio-Interface und ein Plugin (z.B. Archetype Nolly oder Guitar Rig) zu üben.

 

[frankpaush]

Wenn dann sollte ich mich nach einer Gitarre mit mindestens einem Humbucker umschauen, denn damit wäre ich dann flexibler aufgestellt, oder?

... ob ein Humbucker mehr Flexibilität bringt, wage ich jetzt in gewisser Weise zu bezweifeln. Denn: es gibt ja auch noch eine Menge anderer Tonabnehmertypen mit speziellen Eigenschaften (P90, Lipsticks, Toasters, Goldfoils, Minihumbucker ...), die alle abzudecken wenig Sinn macht, wenn man eben nicht deren Eigenschaften nutzen will. Eigentlich sind Tonabnehmer erst einmal lediglich dazu da, die Saitenschwingung "verstärkbar" zu machen und einer weiteren Bearbeitung zuzuführen Das geht auch mit schlichten Single Coils, wie wir sie in einer Leadstar finden. Der Rest ist zum Ausloten dessen, was eine E-Gitarre hergeben kann, erst einmal zweitrangig.

 

[Revolver]

Na, das finde ich jetzt aber ein bisschen übertrieben - obwohl ich schon verstehe, was du meinst.
Für stark verzerrte Sounds sind Humbucker eher der stressfreieste Weg. Und eine Strat mit HSS ist ja irgendwie die klassische Methode, sowohl schöne cleane Single Coil Sounds als auch ordentlich Zerre mit ein und derselben Gitarre zu erzeugen

 

[B-Greifer]

Dass die Gitarre mit ihren 3 Single-Coils jetzt nicht gerade prädestiniert für Metal ist, ist mir bewusst. Aber zum Üben sollte es reichen, oder?

Klar. Wenn sich die Musima als ordentliche Gitarre erweist (Klang, Stimmstabilität, Bespielbarkeit, ...), stehen dir doch alle Wege offen.

Falls du den Klang des SC (Single-Coil) am Steg nicht benötigst (zB für Country), könntest du dort einen Rail-Humbucker verbauen. Preiswerter als eine neue Gitarre und es wäre auch ein recht universell einsetzbares Setting (HSS). Oder du deckst mit der Musima alle SC-Klänge ab und kannst dich bei einer neuen Gitarre voll auf Humbucker (Steg- und Hals-Position) konzentrieren.

Die Frage, die ich mir stelle, ist halt, ob es sich lohnt in eine neue Gitarre zu investieren oder nicht.

Alles eine Frage der persönlichen Präferenz und wie du mit der Musima klar kommst.
Und das Budget ist ja auch nicht unwichtig. Vor allem da ja noch nicht klar zu sein scheint, ob du einen neuen Amp brauchst.

 

[Prospero]

Nochmal ein anderer Blickwinkel: Möchte sich der TE mit Elan dem E-Gitarrenspeil widmen, sollte er sich nicht durch eventuelle Unzulänglichkeiten des alten Schätzchens bremsen lassen, sondern mit einem bekannt guten Instrument durchstarten, die Lernkurve und Motivation werden's danken.
Ich würde Nostalgie und den Wunsch, das Instrument zu erlernen, klar und nüchtern trennen, wir haben ja nicht mehr '85.

 

[InTune]

Hier ist eine Fernberatung wieder sehr schwierig.
Ohne die Gitarre in der Hand gehabt zu haben, kann man schwerlich beurteilen, wie viel oder wie wenig Potenzial in der Musima steckt. Dann spielt es eine Rolle, wie eng oder nicht eng es mit den Mitteln steht.
Ich würde wohl etwas Aufwand in die alte Gitarre stecken (eben neue Saiten, Saitenlage und Oktavreinheit einstellen) und dann schauen, ob ich mich mit dem Instrument wohl fühle. Wenn dem so ist, kann man ja erst mal damit loslegen. Macht das alles keinen Spass, fühlt es sich sperrig, klobig an oder klingt völlig unattraktiv, kann man probieren, ob ein neues Instrument da wesentliche Besserung bringt. Immerhin ist schon etwas Gitarrenerfahrung da.

Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass selbst eine günstige Gitarre aus dem Budget Segment (Squire, HB, Yamaha, Ibanez,… ) besser funktionieren wird, als die Musima, die zumindest nach westlichen Standards, schon als neu neu war, eher nicht so der „Burner“ war. In den vergangenen 30 Jahren hat sich die Fertigungsqualität bei den Einsteigergitarren enorm etwickelt und es gibt dort praktisch kein „Schrott“ mehr und mit etwas Kenntnis, wie man ein Instrument einstellt, kann man ein Instrument bekommen, was von der Funktionalität einem „Profi“ Instrument im Grunde in nichts nachsteht.
Wenn also irgendwie 200-300€ entbehrlich sind, wird sich da etwas besseres finden.

 

[robind_89]

Also, ich habe soeben mit der Musima und dem bereits vorhandenen Verstärker geübt. Dabei handelt es sich um einen Transistorverstärker Peavey Rage 158 Combo mit 15W. Das Ganze klingt grundsätzlich nicht schlecht, allerdings habe ich festgestellt, dass ein nicht unerhebliches Rauschen vorhanden ist, selbst bei sehr niedrigem Gain. Ich habe noch nicht genau herausfinden können, woran das liegt. Entweder an den verbauten Single Coils oder an dem Verstärker selber. Oder ich habe einfach etwas falsch eingestellt.

Der Austausch der Pickups wäre in der Tat eine Überlegung wert, wenn ich die Gitarre sowieso wegen den Potis "offen" habe. Bei Thomann gibt es z.B. Fender Noisless Tonabnehmer im Set mit 3 Potis: https://www.thomann.de/de/fender_noisless_set_strat.htm

Was haltet ihr davon?

 

[B-Greifer]

Was haltet ihr davon?

Für Rock vll. ok. Aber für Metal?
Auch ginge das preislich in eine Richtung, wo ich doch schon man andere Gitarren (zB Yamaha Pacifica 120H) antesten würde.
Ideal wäre es eigentlich, wenn du deine Gitarre in einem Shop mal mit anderen Gitarren vergleichen und mit moderneren Mod-Amps ausprobieren könntest, um dir ein besseres Bild zu machen, ob Aufrüsten oder Neukauf sinnvoller wäre.

 

[Prospero]

Was haltet ihr davon?

Aus den genannten Gründen nichts. 180€ in die Gitarre mit bisher unbekanntem Potential zu werfen, halte ich für nicht zielführend, zumal Dir der Rauschlevel vielleicht mangels Erfahrung nur hoch vorkommt. Das Geld wäre die Hälfte einer sehr guten mehr als Einsteigergitarre.

 

[robind_89]

Ja, stimmt natürlich schon. Für 180€ bekomme ich auch eine neue Gitarre. Ich rechne für eine neue Gitarre so mit 200-300 €, eventuell auch mit 400 €. Wenn ich mich für neue Pickups entscheide, dann würde ich es so machen, dass ich die Musima auf Rock und sanftere Töne auslege und mit Single Coils ausstatte. Die neue würde ich dann komplett für Metal auslegen und mit Humbucker ausstatten wollen.

 

[Der gute Fee]

Kurz zum "Rauschen", wenn es denn wirklich rauscht und nicht brummt:
Mach den Verstärker ohne Gitarre an. Rauscht es? Kabel rein, ändert sich was? Gitarre mit Lautstärke zu dran und dann aufdrehen, ändert sich was? So kannst Du das Problem einkreisen.
Die Fender-PUs sind schon viel für die Gitarre, ich würd die fit machen und pflegen, aber ab 200€ bekommst Du als "Arbeitsgerät" schon deutlich mehr Komfort, siehe InTunes Beitrag.

 

[frankpaush]

Für stark verzerrte Sounds sind Humbucker eher der stressfreieste Weg.

...ja, da gibt es sicher wenig dran zu deuteln. Die Frage ist dann eher: braucht man "stark verzerrte Sounds", die damit möglich sind, eigentlich wirklich? Bei genauerer Betrachtung landen da ja gerade Anfänger immer wieder bei matschigen Klangbildern, die viel zu viel Dynamik klauen und nicht gerade differenziertes Spiel fördern, oder? Ich beobachte, dass die meisten Gitarristen, die mal auf dem Tripp waren, über kurz oder lang den gain-Regler wieder in seine Schranken verweisen ... und sich von 16kohm-schinken zu gemäßigteren output-Varianten bewegen ...

 

[robind_89]

Kurz zum "Rauschen", wenn es denn wirklich rauscht und nicht brummt:
Mach den Verstärker ohne Gitarre an. Rauscht es? Kabel rein, ändert sich was? Gitarre mit Lautstärke zu dran und dann aufdrehen, ändert sich was? So kannst Du das Problem einkreisen.
Die Fender-PUs sind schon viel für die Gitarre, ich würd die fit machen und pflegen, aber ab 200€ bekommst Du als "Arbeitsgerät" schon deutlich mehr Komfort, siehe InTunes Beitrag.

Also, ich habe es gerade den Verstärker nochmal systematisch getestet. Wenn ich den Amp einschalte und Gain sowie die Regler für Höhen und Mitten ganz nach links drehe (also ausschalte), dann brummt der Verstärker leicht. Drehe ich Höhen/Mitten oder Gain weiter auf, so kommt noch ein Rauschen hinzu - je weiter ich die Regler aufgedreht habe, desto höher ist das Rauschen. Egal ob mit angeschlossener Gitarre oder ohne. In einem anderen Forum habe ich auch gelesen, dass der Peavey Rage 158 wohl ein hohes Grundrauschen hat: https://www.gitarren-forum.de/threads/343888-peavey-rage-158-rauschen

Ich denke, am vernünftigsten wäre es, wenn ich die Musima erstmal wieder spielbar mache, also Saiten und Potis tausche, und mit ihr etwas übe und die Entscheidung nach einer neuen Gitarre noch etwas vertage. Ich stehe momentan wie gesagt noch ganz am Anfang und später weiß ich vielleicht eher, was ich möchte und wohin die Reise gehen soll. Momentan weiß ich noch nicht mal, ob ich beim Gitarre spielen bleiben will (denke aber schon).

 

[frankpaush]

Peavey Rage 158

.. das ist jetzt aus meiner Sicht genau so eine Kiste, die einem den Spaß schon verderben kann ... ( aber ist sicherlich Geschmackssache)

immerhin einige Tipps, die man beherzigen sollte ... finde ich

Daher habe ich mir überlegt, vorerst über ein Audio-Interface und ein Plugin (z.B. Archetype Nolly oder Guitar Rig) zu üben.

ist dann vielleicht doch erst mal besser.

 

[robind_89]

.. das ist jetzt aus meiner Sicht genau so eine Kiste, die einem den Spaß schon verderben kann ... ( aber ist sicherlich Geschmackssache)

ist dann vielleicht doch erst mal besser.

Ja, definitiv. Das würde mir den Spaß extrem verderben. Daher ist der vorhandene Verstärker wahrscheinlich leider nichts für mich ;-(

 

[DarkStar679]

mein musima bass hatte kratzige potis gehabt.
einen spritzer kontaktspay ins poti, ein paar mal gedreht und alles flutschte wieder.

 

[robind_89]

So, ich möchte hier nochmal ein kurzes Update geben...

Ich habe entschieden, die LeadStar zu behalten und habe in der zwischen Zeit neue 500kohm Potis installiert. Die funktionieren wunderbar. Nun werde ich definitiv weiter mit der Gitarre üben und wenn ich etwas fortgeschrittener bin, mir vielleicht noch etwas höherwertiges besorgen. Ich muss nämlich sagen, so schlecht klingt die LeadStar definitiv nicht ;-)

 

[Der gute Fee]

mein musima bass hatte kratzige potis gehabt.
einen spritzer kontaktspay ins poti, ein paar mal gedreht und alles flutschte wieder.

Action Bass? Witzige Maschine, wenn man den gut einstellt.

Beitrag automatisch zusammengefügt: 25.01.22

So, ich möchte hier nochmal ein kurzes Update geben...

Ich habe entschieden, die LeadStar zu behalten und habe in der zwischen Zeit neue 500kohm Potis installiert. Die funktionieren wunderbar. Nun werde ich definitiv weiter mit der Gitarre üben und wenn ich etwas fortgeschrittener bin, mir vielleicht noch etwas höherwertiges besorgen. Ich muss nämlich sagen, so schlecht klingt die LeadStar definitiv nicht ;-)

So ne Ketarre sollte man immer behalten, meine ich. Da steckt Geschichte drin.

 

[DarkStar679]

Action Bass? Witzige Maschine, wenn man den gut einstellt.

ist der hauptbass in meiner band:

 

[paraherbie]

Sowie ich das beurteilen kann ist sie schon noch in einem einigermaßen guten Zustand und mir würde es auch Spaß machen, an ihr zu basteln. Wobei ich sie jetzt natürlich auch nicht verbasteln will, sondern in einem möglichst originalen Zustand lassen möchte...

Hi, Robind
Ich hatte früher Mal eine Musima in der Hand und sie war furchtbar. Deine sieht auf den ersten Blick ja gar nicht so schlecht aus.
Wenn Dir die Halsform zusagt (vorausgesetzt er ist einigermaßen gerade), kannst Du sie mit Sicherheit gut für den Anfang benutzen. Ich weiß nicht, ob die Pickups was taugen, aber es gibt mittlerweile gute Sets für nicht allzuviel Geld. Potis incl. Verkabelung und vielleicht auch die Buchse wirst Du als erstes erneuern müssen. Jetzt ist die Frage, ob Du dir die Lötarbeit zutraust, wenn nicht, zur Gitarrenwerkstatt geben...
Das verbaute Tremolo ist vermutlich ziemlicher Murks. Für den Anfang würde ich Dir eh eine feststehende Brücke empfehlen, damit Du dich nicht noch mit den Problematiken eines sich verstimmenden Tremolos herumärgern mußt.
Hierbei solltest Du eine Brücke wählen, bei der keine Holzarbeiten (außer Schrauben, löst sich nicht vermeiden) erforderlich werden lässt.

Wenn Du das alles machen lässt, bist Du locker bei 300€. Hier ist die Überlegung, nicht doch eine gebrauchte Gitarre (z.B. Yamaha Pazific, oder Ibanez) für das Geld zu holen, da hast Du mit Sicherheit eine bessere Substanz und hängst die Musima als Schmuck an die Wand. Vorteil: Weniger Stress und sofort spielbereit.
Viele Grüße Herby