Songwriting für andere Bands/Artists

Die Parallele im Musik-Bereich wären halt die ganzen Casting-Shows, in denen gezeigt wird, wie man sich (angeblich) durchboxen kann

Viele meiner Lieblings-Sänger, wären sehr wahrscheinlich in solchen Casting-Fomaten nie als Talent erkannt worden, weil sie viel zu kantig für solche Formate gewesen wären.

Casting Shows haben auch verhältnismäßig selten nachhaltige Gesangskarrieren ausgelöst…
und meiner Meinung nach über die Jahre ein inflationäres Gefühl für Musik beim potentiellen Publikum erzeugt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Von Rap habe ich zwar keine Ahnung, aber unabhängig von der Stilrichtung ist Texte schreiben eben eine Kunst und Handwerk.
RapZeilen-Formate verschaffen versierten Textern die besten Voraussetzungen für Wortspiele auf engstem Raum. Ein guter Texter kann mehrere Pointen in einer (!) Zeile abballern.
Etwas klar zu sagen und etwas anderen möglich erscheinen zu lassen ist wohl eine Kunst für sich.
Etwas klar zu sagen, kann das nicht jeder? Und trotzdem ist die Welt voller Missverständnisse! Ein guter Texter sagt wenig und zeigt viel.

Etwas klar zu sagen und etwas andereS möglich erscheinen zu lassen, das ist wohl eine Kunst für sich.“ Dem würde ich viel lieber zustimmen! Sorry für die Wortklauberei ;)

Viele etablierten Songwriter haben die wenigsten Cuts über Songwriting Camps, weil sie irgendwann nicht mehr auf Camps gehen, sondern z.B. direkt zu Sessions gebucht werden oder die Artists zu ihnen kommen. Das ist einfach das nächste Level.
Muss ich mir das so vorstellen, dass manchmal alle Texter im Studio mit dem Interpreten arbeiten?:eek2: Oder arbeitet man zeitverschoben online? So daß man in den Credits für einen Vorschlag erwähnt wird, den man irgendwann eingebracht hat?

Wie sind die Anteile an den Tantiemen gestaffelt? Wer darf mahnen oder klagen bei Verstössen gegen das Urheberrecht? Ist die Nicht-Nennung der Teammitglieder vertraglich geregelt? Schließlich gibt es ja wohl noch immer das Recht auf Namensnennung der einzutreiben Autoren.

Andererseits - muss ich mich immer wieder gegen Versuche von Nichtautoren wehren, mich zur Abgabe einiger Prozente zu nötigen. Sowas vermute ich immer mit - bei der Nennung zahreicher Autoren… müssen alle ihre Zustimmung geben, wenn sich ein Nichtautor reinmogeln will?
 
Zuletzt bearbeitet:
In Songwriting Camps werden jeden Tag Songs geschrieben. In der Regel ist schon klar für welchen Artist und häufig ist der/die auch dort vor Ort.

Ich habe mir wohl einfach das falsche Beispiel ausgesucht.
https://welovemelodies.com

Casting Shows haben auch verhältnismäßig selten nachhaltige Gesangskarrieren ausgelöst…
und meiner Meinung nach über die Jahre ein inflationäres Gefühl für Musik beim potentiellen Publikum erzeugt.

Sehr wahrscheinlich, dass Castingshows den Hype auf's Musikmachen begünstigt haben. Aber das ist mMn nur eine Folge und nicht der Ursprung.

Zunächst hat sich die Anzahl der Musikmachenden in den letzten Jahrzehnten tatsächlich vervielfacht. Eltern aus meiner und nachfolgenden Generationen fördern das Musikmachen nicht nur, sondern sind sogar häufig Impulsgeber, da sie selbst mal in einer Band gespielt haben oder noch spielen. Zu meiner Zeit kamen auf eine (Gesamt)schule vielleicht 10 Rock/Popmusiker (das waren wirklich ausschließlich Jungs).

Und während wir zwangsläufig fast alle noch Autodidakten waren, ist das Bildungs- und Förderangebot im Bereich Popularmusik mit den Jahren zumindest in den urbanen Zentren kometenhaft angestiegen. Jede größere Stadt hat heute ein subventioniertes "Rock-Büro", private Pop-Akademien und -Schulen. Die Konkurrenz ist also enorm und man kann ihnen auch selten den Vorwurf machen, nur zu dilletieren.

Die Folge ist natürlich ein Überangebot, was dazu führt, dass auch handwerklich durchaus versierte MusikerInnen sich darüber freuen, ohne Gage als einer von 1000 Acts auf irgendeiner Fête de la Musique spielen zu dürfen, alternativ einfach auf der Straße zu jammen oder sich auf Castings dem direkten Wettbewerb auszusetzen, solange wenigstens ein paar Leute zuhören. Oder eben das Web für ein paar Likes vollzudröhnen und per Crowdfunding um Almosen zu bitten. Das Web hat zudem das Verhältnis zwischen Künstlern und Konsumenten "demokratisiert", was ein vermutlich unverdient schmeichelhaftes Attribut ist.

Es ist also mMn kein "inflationäres Gefühl", sondern tatsächlich eine saftige Inflation. Es gibt zuviel Musik und zu viele MusikerInnen, die ihr Schaffen für immer weniger Gegenwert feilbieten müssen. Nicht nur im Fernsehen, sondern überall. Nutznießer sind wiederum die älteren MusikerInnen, die dem reichhaltig vorhandenem Nachwuchs kostenpflichtig vorgaukeln, zu wissen, wie der Hase läuft. Blöder Nebeneffekt: Innovation und Experimente werden dadurch nicht unbedingt begünstig.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Es wurde ja angesprochen dass ein Texter wohl wenig verdienen würde oder nicht die Anerkennung bekommt. Da würde ich auf Grundlage meines Wissens durch Bekannte eher sagen, dass viele Texter auch gerne im Hintergrund bleiben. Die Bezahlung ist eben wie überall.
...eben, es hängt immer davon ab wie und von wen ein Song veröffentlicht wurde, den man geschrieben hat,
wie oft ein Song gespielt, gestreamt oder gesendet wurde
und natürlich auch wie hoch die eigene prozentuale Beteiligung am Song ist. 😉
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich habe mir wohl einfach das falsche Beispiel ausgesucht.
https://welovemelodies.com
ich weiß von Kollegen, die dort waren, dass es da sehr professionell und herzlich zu gehen soll.
Die hatten auch Veröffentlichungen aus den Sessions des Camps.

Ich gehe wie gesagt selbst so gut wie nie auf Camps (und wenn, nur wenn es in der gleichen Stadt ist und Freunde hinkommen, die ich länger nicht gesehen habe...)
daher stammen die wenigsten Veröffentlichungen an den ich mitgewirkt habe aus Songwriting Camps.
Als ich angefangen habe, gab es das gar nicht so sehr in Deutschland. Zumindest wusste ich damals nichts davon...
es gab ja auch noch keine richtiges Internet 😁
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Muss ich mir das so vorstellen, dass manchmal alle Texter im Studio mit dem Interpreten arbeiten?:eek2: Oder arbeitet man zeitverschoben online? So daß man in den Credits für einen Vorschlag erwähnt wird, den man irgendwann eingebracht hat?
Es ist selten mehr als ein Texter in den Sessions. Es sind meist 2 bis 3 Autoren/Komponisten im Raum (oder virtuell) und die meisten sind sowieso "Allrounder" d.h. sie schreiben nicht nur Text, sondern können beides...So kenne ich das zumindest. Ich weiß von Kollegen, die auch sehr erfolgreich nur als Texter arbeiten...die ersten 10 Jahre ging es bei mir z.B. auch hauptsächlich um Texte, weil das in den Teams in denen ich gearbeitet habe, das war worin ich am meisten Routine hatte...Später habe ich Songwriting wieder "ganzheitlich" praktiziert und ein paar Jahre sogar auch hauptsächlich rein Instrumentals komponiert z.B. für Werbung und ähnliches.
Was die Aufteilung angeht: Da sind alle Modelle möglich...von gleiche Anteile für alle beteiligte Autoren, bis "...was ist das denn für ein Name auf der Anmeldung???" 😁
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es ist also mMn kein "inflationäres Gefühl", sondern tatsächlich eine saftige Inflation. Es gibt zuviel Musik und zu viele MusikerInnen, die ihr Schaffen für immer weniger Gegenwert feilbieten müssen. Nicht nur im Fernsehen, sondern überall.
So was täuscht. Früher haben vermutlich sogar mehr ein Instrument gelernt. Meist nicht in Schulen, sondern im Bekannten und Verwandten Kreis. Auch in Gruppen wurde viel mehr gelernt. Während heute der Einzelunterricht populär ist, da hat man frühe in der Kapelle gleich mitgeübt...

Die früheren Generationen die haben eben nicht groß raushängen lassen, dass sie Klavier, Flöte, Trompete etc. spielen können. Sie haben es im Kreis der Familie eben dann gemacht. Damals war die gemeinsame Hausmusik ganz normal, heute gibt es das ja quasi nicht mehr. Heute fühlt sich jeder der ein Instrument bestellt hat und vor hat es zu lernen schon für großes berufen und man teilt seine Pläne in sozialen Medien, wo es in vielen Fällen auch aufgebläht wird... Dazu kommt noch das viele die ein Instrument einigermaßen spielen können sich dazu berufen fühlen jemanden zu unterrichten. Musiklehrer ist ja nicht geschützt und jeder kann sich als Musiklehrer bezeichnen. Die wirklich guten Lehrer sind wohl genau so rar wie früher. Man muss ja nur bei Youtube schauen, da sieht man wie jeder von sich überzeugt ist die beste Methode entwickelt zu haben...

Die Anzahl der musizierenden wird wohl genau so sein wie immer, nur die musizierenden haben heute mehr Plattformen um die ganze Welt wissen zu lassen dass sie etwas spielen können. Was die Preise betrifft könnte man nun auch vermuten, dass schlechte Leistung und Qualifikation eben auch so entlohnt wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
So was täuscht. Früher haben vermutlich sogar mehr ein Instrument gelernt. Meist nicht in Schulen, sondern im Bekannten und Verwandten Kreis.

Ich hatte mich nicht ganz grundlos auf Rock/Popmusik bezogen, nicht auf den "klassischen" Instrumentalunterricht, die Hausmusik oder den Posaunenchor. Die waren natürlich verbreitet.

Und bezüglich Rock/Pop war die Entwicklung doch ziemlich genau so wie von mir beschrieben. Zumindest in Hannover. Die ersten Förderinitiativen zur Sparte Rock/Pop wurden erst in den späten 80ern gegründet. Der Studiengang "Jazz, Rock, Pop" gehörte 1985 zu den bundesweit ersten Hochschulen, welche diese Musikrichtungen als Studienfach anboten.

Vorher war ziemlich tote Hose. Unterricht auf dem E-Bass bekam man bestenfalls von einem älteren Mitschüler, der schon ein bisschen mehr drauf hatte. Für'n Zehner die Stunde.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorher war ziemlich tote Hose. Unterricht auf dem E-Bass bekam man bestenfalls von einem älteren Mitschüler, der schon ein bisschen mehr drauf hatte. Für'n Zehner die Stunde.
Ich denke, dass macht schon Sinn. Der erste E-Bass wurde ja soweit ich weiß 1951 in den USA in Serie hergestellt. In den 60er Jahren wird es dann vermutlich hier erschwinglich gewesen sein und dann mussten sich die Stile ja auch noch entwickeln und mehr als eine Eintagsfliege sein. Vorher wird man vermutlich keine Alternative zum Kontrabass gehabt haben, eben mit den ganzen Nachteile. Trompete, Posaune und Kontrabass ohne Verstärkung war wohl nicht sehr sinnvoll, außerdem für die meisten wohl nicht bezahlbar.

Vermutlich werden auch nur die Instrumente in der Popularmusik eingesetzt, die billig sind. Wären Gitarren und Keyboards nicht zu einem billigen Massenprodukt geworden, dann hätte es wohl diese Entwicklung nie gegeben. Das Klavier zeigt es ja auch. Damals war das Klavier kaum populär, da es sich der normale Haushalt nicht leisten konnte. In diese Nische ging dann das Harmonium. Das stand ja quasi in jedem Haushalt. Als die Klaviere dann billiger wurden, da drehte es sich ganz schnell.

Die meisten Instrumente sind wohl heute nicht populär, da sie einfach teuer sind. Trompete und Posaune sind bei Bläser sehr beliebt, man bekommt ab 180 Euro gute Instrumente. Andere Instrumente wie Basstrompete, Euphonium kosten ein vielfaches und sind entsprechend dem Mehrpreis weniger verbreitet... Ob es Studien zu Kaufpreis und Popularität gibt?
 
Trompete, Posaune und Kontrabass ohne Verstärkung war wohl nicht sehr sinnvoll, außerdem für die meisten wohl nicht bezahlbar.

Auch in den 70ern war es in Musikschulen schon gängig, ein Leih-Instrument "abstottern" zu können. Ein junger Rockmusiker musste sich seinen Kram meist selbst und direkt kaufen.

Ausnahmen waren vielleicht "Schulbands", die es in progressiveren Schulen auch schon gab. Die durften dann über das schuleigene Kaufhaus-Equipment in der Schule proben.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist selten mehr als ein Texter in den Sessions. Es sind meist 2 bis 3 Autoren/Komponisten im Raum (oder virtuell) und die meisten sind sowieso "Allrounder" d.h. sie schreiben nicht nur Text, sondern können beides...So kenne ich das zumindest. Ich weiß von Kollegen, die auch sehr erfolgreich nur als Texter arbeiten...die ersten 10 Jahre ging es bei mir z.B. auch hauptsächlich um Texte, weil das in den Teams in denen ich gearbeitet habe, das war worin ich am meisten Routine hatte...Später habe ich Songwriting wieder "ganzheitlich" praktiziert und ein paar Jahre sogar auch hauptsächlich rein Instrumentals komponiert z.B. für Werbung und ähnliches.
Was die Aufteilung angeht: Da sind alle Modelle möglich...von gleiche Anteile für alle beteiligte Autoren, bis "...was ist das denn für ein Name auf der Anmeldung???" 😁

Das ist ja mal was nett, dass du bisschen was darüber erzählst. Habe ich schon öfter ganz anders erlebt. Bin selber Songwriterin und Komponistin und Texterin und habe auch schon eine Veröffentlichung. Ich arbeite grade daran, auch eines Tages wie du auf dem Foto zu sitzen und genau das zu tun, was ich nun eh schon mach. 😁 Aber dann mit Blick aufs Meer. LG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das ist ja mal was nett, dass du bisschen was darüber erzählst. Habe ich schon öfter ganz anders erlebt. Bin selber Songwriterin und Komponistin und Texterin und habe auch schon eine Veröffentlichung.
Gerne. Das ergab sich ja aus der Diskussion hier. Ich freue mich, dass die Community hier Informationen und Erfahrungsberichte austauscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
als hobbymuisikant schreibe ich nur zur eigenverwendung.
in der regel entsteht der text und gesangsmelodie als letzter schritt bei meinen songs.

der text sollte sich etwas reimen, wobei ich endreime verwende, quasi 2 zeilen sollen sich reimen.
der vorgang dauert wenige minuten, dann wird schon der gesang damit aufgenommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
als hobbymuisikant schreibe ich nur zur eigenverwendung.
in der regel entsteht der text und gesangsmelodie als letzter schritt bei meinen songs.

der text sollte sich etwas reimen, wobei ich endreime verwende, quasi 2 zeilen sollen sich reimen.
der vorgang dauert wenige minuten, dann wird schon der gesang damit aufgenommen.
Songtexte, die schnell entstehen, können manchmal inspirierter sein, als lang überlegte Themen.
In meinem Songwriting Prozess steht Text und Komposition quasi an erster Stelle. Und ich überarbeite oftmals Songs ein, zwei mal bis sie dann ggf. in die Produktions Phase gehen. Das ist eigentlich relativ normal.

Der Witz ist aber, das einige erfolgreiche Songs in wenigen Minuten geschrieben wurden…eventuell noch etwas Re-Writing hier und da, aber nur feinschliff.
Ich glaube, die Fähigkeit Songwriting Themen nicht zu „zerdenken“ ist wichtig im kreativen Prozess.

Auf jeden Fall sinnvoll für gute Songs:
„Ein Story-Konzept, ein Konzept und nicht mehr.“
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
das bei mir der gesang am ende ensteht, hängt einfach damit zusammen, daß der gesang einfach ein weiteres instrument in der musik ist.
ich mische den gesang in der regel nicht prominent in den song, sondern bette ihn neben die gitarren. das macht zwar die sprachverständlichkeit zum teil etwas schwieriger.....aber dafür ist die wirkung eher instrumentenartig. der text ist deshalb auch nicht sonderlich wichtig. so eine art lautmalerei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der Witz ist aber, das einige erfolgreiche Songs in wenigen Minuten geschrieben wurden…eventuell noch etwas Re-Writing hier und da, aber nur feinschliff.

Ich glaube, dass das sogar die Regel ist. Zumindest bei klassischen Rockbands. Wie oft hört man auch berühmte Leute sagen, dasss der Text nebenbei im Studio entstanden ist.

Hängt sicher auch mit dem Genre zusammen. Ich habe das früher als Bandmitglied ebenfalls oft so gehandhabt. Am Anfang stand immer das musikalsche Gerüst (Akkordfolge, Bassline oder Riff) und erst am Ende der Text. Oft in Zusammenarbeit während der Aufnahmen oder Probe.

Als ich mich vor knapp zehn Jahren dem "Liedermaching" gewidmet hatte, war das anders. Was sicher viel damit zu tun hat, dass ich alleine und alles gleichzeitig bin. Es gibt also keine Priorisierung auf eine bestimmte Funktion wie in einer Band. So kann der Auslöser für einen Song mal eine Akkordfolge sein, mal eine Textzeile mit Melodie. Oder auch nur ein Thema, über das ich schreiben will.

Was allerdings noch nicht passiert ist, ist, dass ich einen kompletten Text notiert habe ohne jegliche musikalische Vorstellung. Die komplette Ausarbeitung/Fertigstellung des Textes passiert nach wie vor am Schluss. Wäre aber vielleicht mal einen Versuch wert. Die Vertonung des "MB-Songs" vor ei paar Jahren hat ja durchaus Spaß gemacht und war eine gewisse Herausforderung.

...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die komplette Ausarbeitung/Fertigstellung des Textes passiert nach wie vor am Schluss.
Kann ich gut nachvollziehen...da fügen sich ja quasi noch mal Dinge im Zusammenhang.
Wie oft hört man auch berühmte Leute sagen, dasss der Text nebenbei im Studio entstanden ist.
ja, das stimmt und ich selbst glaube auch, das die spontanen Ideen die oft Besten sind...
allerdings ist im Songwriter Alltag Re-Writing und manchmal auch Re-Re-Writing keine Seltenheit.
Es gehört irgendwie zum Handwerk dazu...Quasi der Feinschliff, der Stories schlüssiger machen, den Spannungsaufbau optimiert,
Kontraste auf allen Ebenen verdeutlicht, Melodien klarer herausarbeitet und vieles, vieles mehr.

Ich liebe es, wenn mal ein Song nach ein paar Minuten von fast ganz alleine schlüpft...
meistens ist es aber doch Arbeit und das ist ja auch okay so 🙂
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ja, das stimmt und ich selbst glaube auch, das die spontanen Ideen die oft Besten sind...

Ob sie wirklich besser sind, weiß ich nicht. Ich denke auch, die spontane Idee ist immer ein guter Impuls. Ansonsten ist es wohl auch eine Genre- oder Typfrage.

Ich kann mir vorstellen, dass ein Song wie "Let's Dance" von Bowie in zehn Minuten während einer Session getextet wurde. Für seine gehaltvolleren Songs hat sich Bowie aber durchaus Zeit genommen, beispielsweise die "Cut-Up"-Methode verwendet. Die gefallen mir persönlich besser.

Bei anderen Songs und Genres sind die Lyrics eher phonetische Mittel. Zum Beispiel Earth, Wind and Fire. Die Texte für sich stehend wirken oft ziemlich hohl. Erstaunlichweise beschäftigte die Band aber externe Textautoren. Es scheint also auch Kalkül und Handwerk nötig zu sein, Text wie ein Musikinstrument klingen zu lassen.

Vielleicht klappt die Spontaneität bei bestimmten Genre-Texten auch besser als bei anderen. Lemmy Kilmister von Motörhead galt vielen als genialer Texter, hatte sich aber meines Wissen nicht allzu lang mit den Texten aufgehalten (wie auch, er hatte ja selten die Hände frei). Möglicherweise, weil er sich sehr sicher in seinem eigenem Genre bewegte.

..
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob sie wirklich besser sind, weiß ich nicht. Ich denke auch, die spontane Idee ist immer ein guter Impuls. Ansonsten ist es wohl auch eine Genre- oder Typfrage.

Ich kann mir vorstellen, dass ein Song wie "Let's Dance" von Bowie in zehn Minuten während eine Session getextet wurde. Für seine gehaltvolleren Songs hat sich Bowie aber durchaus Zeit genommen, beispielsweise die "Cut-Up"-Methode verwendet. Die gefallen mir persönlich besser.

Bei anderen Songs und Genres sind die Lyrics eher phonetische Mittel. Zum Beispiel Earth, Wind and Fire. Die Texte für sich stehend wirken oft ziemlich hohl. Erstaunlichweise beschäftigte die Band aber externe Textautoren. Es scheint also auch Kalkül und Handwerk nötig zu sein, Text wie ein Musikinstrument klingen zu lassen.

Vielleicht klappt die Spontaneität bei bestimmten Genre-Texten auch besser als bei anderen. Lemmy Kilmister von Motörhead galt vielen als genialer Texter, hatte sich aber meines Wissen nicht allzu lang mit den Texten aufgehalten (wie auch, er hatte ja selten die Hände frei). Möglicherweise, weil er sich sehr sicher in seinem eigenem Genre bewegte.

..
Das entscheidende ist natürlich der Anfangs-Impuls und dann kommt mehr oder weniger Handwerk ins Spiel.
Lemmy ist ein gutes Beispiel. Vermutlich war der Schreib-Prozess bei "Ace of Spades" ein komplett anderer als bei "Mama, I'm coming home".
Rein "handwerklich" ist der zweite Song eigentlich der "univellere/eingängigere" (im Sinne von: funktioniert auch nur mit Gitarre am Lagerfeuer),
trotzdem hat Lemmy mit "Ace of Spades" eine art Rock'n'Roll Denkmal errichtet.
Keine Ahnung, ob das heute noch funktionieren würde...Ich persönlich feiere "Ace of Spades" immer noch extrem...einfach einer der geilsten Rock'n'Roll Songs ever!
Vom Songwriter-Blickwinkel aus betrachtet, ist aber "Mama, I'm coming home" der universellere Song...kommt auch nicht von ungefähr, dass diesen Song auch ein anderer Sänger gesungen hat...hat auch perfekt zu Ozzy gepasst...

Auf Jeden Fall war Lemmy so oder so, auf seine Weise ein Genie! 🙏🏻
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das entscheidende ist natürlich der Anfangs-Impuls und dann kommt mehr oder weniger Handwerk ins Spiel.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Schmiede:

Ich wollte einen Song auf eine Akkordfolge schreiben, die ich gut fand. In Anwesenheit meiner Freundin lautmalte ich Helge-Schneider-mäßig darauf die Zeilen "Du bist ein Doofie-Schwinowie".

Ich schrieb auf die Akkorde einen "vernünftigen" Text (naja, mehr oder weniger). Meine Freundin beklagte sich, was denn aus "Doofie Schwinowie" geworden ist.

Ich musste also auf die sinnfreie Lautmalerei einen weiteren kompletten Song schreiben. So sind aus dem Anfangs-Impuls zwei Songs geworden.

...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben