Auf das, was wir nicht zeigen


  • Ersteller Jongleur
  • Erstellt am
J
Jongleur
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.07.25
Registriert
17.06.10
BeitrÀge
3.973
Kekse
14.055
Ort
Berlin
Es begann damit, dass mich Falco wieder einmal tagelang in seinen zwiespĂ€ltigen Bann zog. Diesmal fĂŒhlte ich aber pure Liebe und Empathie fĂŒr ihn. Seltsam
 und so entstand folgender Entwurf:

Auf das, was wir nicht zeigen

Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“

SchĂŒttle deine MĂ€hne wie ein Löwe
Wink ab wie‘n Schlangenkopf der nach mir zielt
Leg deine Hand auf meinen Arme, bete,
dass ich gesteh, damit du dich gut fĂŒhlst

So geht er hin, der Sinn unsrer Geschichte
Fraglich ob dich je ein Mensch erkennt
Ohne Feuer, kein Rauch,
ohne Licht, keine Sicht
Auch wenn es brennt, und brennt, und brennt!


Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“

Schlagfertig bin ich immer erst am Boden
Geistreich bin ich so ein armer Hund
Aufgeweckt verbrenn ich mir die Pfoten
Und Liebe fĂŒhl ich ohne jeden Grund

So geht er hin, der Sinn unsrer Geschichte
Fraglich ob dich je ein Mensch erkennt
Ohne Feuer, kein Rauch,
ohne Licht, keine Sicht
Auch wenn es brennt, und brennt, und brennt!

Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“

Ausweise haben keinen Sinn
Wie soll ich wissen wer ich bin
Trotz Warnung oder Bitte,
Es gibt nur eine Mitte:
Das ist Wahrheit, die ich fĂŒhl

Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Wow, @Tygge , ich freue mich so ĂŒber deinen ⭐!

FrĂŒher hĂ€tte ich eine Geschichte darĂŒber geschrieben, dass jemand etwas verschweigt.-Momentan fĂ€llt mir aber niemand ein, dem ich bedingungslose Offenheit attestieren wĂŒrde. Wozu soll das auch nĂŒtzlich sein? :unsure: Und schon schickt mir mein Gehirn noch ein Wort: Geduld
 Hab ich im Kontext nicht gezeigt
 na sowas
:unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
ich freue mich so ĂŒber deinen ⭐!

und ich habe ihn gerne gegeben, denn du hast ein Thema angesprochen, das ich sehr faszinierend finde: Verschwiegenheit vs. Offenheit. Ein zentraler Spannungsbogen menschlicher Beziehungen, der moderiert wird durch die Geduld des Einzelnen darauf zu warten, ob, wann und wie weit sich der Andere öffnet oder verschlossen bleibt wie eine Auster. Der Stoff, aus dem Dramen gemacht sind, reduziert auf vier Zeilen. Das ist Kopfkino vom Feinsten.😀
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ein zentraler Spannungsbogen menschlicher Beziehungen, der moderiert wird durch die Geduld des Einzelnen darauf zu warten, ob, wann und wie weit sich der Andere öffnet oder verschlossen bleibt wie eine Auster.
Ja! Das beschreibt die Absicht meines Textes hundertprozentig! (y)

Der Stoff, aus dem Dramen gemacht sind, reduziert auf vier Zeilen. Das ist Kopfkino vom Feinsten.😀
Herzlichsten Dank! :love: Deshalb habe ich den Text bei dieser KĂŒrze belassen.

Was außerdem fĂŒr anspruchsvollere Komponisten vermutlich anregend sein dĂŒrfte
.

———

@All: Hat kein Musiker Interesse, etwas zum Rhythmus des Textes zu sagen? Ich habe nicht ohne Grund die Text-Betonung im Chorus markiert. Und damit (unter anderem) 3/4 oder 6/8 Takte oder Viertel gegen Triolen anregen wollen.

Überhaupt wundere ich mich seit Jahren, warum Komponisten im Texte-Forum keinen offensichtlichen Meinungsaustausch oder gar Kontakt fĂŒr gemeinsame Projekte suchen. Schreibt ihr euch die Texte selber? Warum stellt ihr sie dann nicht gelegentlich hier vor?

Bitte nicht als marktschreierische Suche nach Partnern missverstehen. Sondern besser als meinen Wunsch nach einem ergebnisoffenen Meinungsaustausch: Welche inhaltliche oder formale Voraussetzungen setzt ihr erfahrungsgemĂ€ĂŸ voraus, um spontan Musik zwischen den Zeilen hören zu können? Bei mir sind das u.a. Bilder, ins Auge springende WidersprĂŒche, kurze Satzzeile ( irritierend auch „Phrasen“ genannt)... und andere formale Aspekte.

[ Gerade der Gliederung von lĂ€ngeren SĂ€tzen in rhythmisierte Phrasen gehört ein großer Teil meiner Aufmerksamkeit. Umso mehr staune ich, wenn in diesem Forum immer wieder nur davon geschrieben wird (allerdings nur sehr selten bei meinen Texten) dass ein Text noch etwas „unrhythmisch“ sei. Bewertet ihr Kompositionen auch danach, ob sie etwas „unharmonisch„
seien?!?]
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
In einer Auster lebte einst ein Herz
das sich nicht öffnete aus Scherz
tief verborgen und geschĂŒtzt
hats schmerzvorbeugend
stets genĂŒtzt
sich zu bewahren und aufzupassen
und sich nicht einfach zu verprassen
keine Angst was zu verpassen
nur sich auf sich selbst verlassen

:D
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Herzlichen Dank auch dir, @Juna2023, fĂŒr deinen ⭐. :)

In einer Auster lebte einst ein Herz
das sich nicht öffnete aus Scherz

Wenn ich deinen Text als Diskussionsbeitrag recht verstehe, dann ist mein LI wahrscheinlich ganz anders gepolt, denn es öffnet sich gern zum Scherz. ;)

Als Autor respektiere ich durchaus das Schweigen Anderer. Selbst dann, wenn ich mich manchmal frage, ob ein ⭐ wirklich wertvoller sein könnte als ein :unsure: oder ein :bad:

;)

Beim Schreiben meines Textes habe ich verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig lange ĂŒberlegt, ob ich schreibe:
Auch das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“

Ich habe das „auch“ wieder verworfen. Ich halte das Gesagte und Verschwiegene letztlich fĂŒr gleichwertig. Aber das Ungesagte ist natĂŒrlich spannend und zĂ€hlt in jeder ErzĂ€hlung eine große Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank auch dir, @Juna2023, fĂŒr deinen ⭐. :)



Wenn ich deinen Text als Diskussionsbeitrag recht verstehe, dann ist mein LI wahrscheinlich ganz anders gepolt, denn es öffnet sich gern zum Scherz. ;)

Als Autor respektiere ich durchaus das Schweigen Anderer. Selbst dann, wenn ich mich manchmal frage, ob ein ⭐ wirklich wertvoller sein könnte als ein :unsure: oder ein :bad:

;)

Beim Schreiben meines Textes habe ich verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig lange ĂŒberlegt, ob ich schreibe:
Auch das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“

Ich habe das „auch“ wieder verworfen. Ich halte das Gesagte und Verschwiegene letztlich fĂŒr gleichwertig. Aber das Ungesagte ist natĂŒrlich spannend und zĂ€hlt in jeder ErzĂ€hlung eine große Rolle.

Ich finde dass das auch auch einen anderen Sinn ergeben wĂŒrde und das Ganze dann ehr einen bittenden Charakter hĂ€tte.:unsure:(thumbsDown):)


Schmerzloses Herz, du rastlose Seele
verschwiegen geblieben
weil von sich selbst weg getrieben
die Geste an sich
wirklich stark ĂŒbertrieben
nie angekommen um sich selber zu lieben
um alles andere von sich
weg zu schieben

reden ist silber
und schweigen ist gold
Aushalten fĂŒr StĂ€rke
Versagen gewollt


Ein Kurzlied. ^.^
 
nie angekommen um sich selber zu lieben
um alles andere von sich
weg zu schieben
So geht das jetzt in eine sehr spannende Richtung. (y) Setz es doch mal ins Forum! Ich werde da sein.

ZurĂŒck zu meinen Text:
Ich finde dass das auch auch einen anderen Sinn ergeben wĂŒrde und das Ganze dann ehr einen bittenden Charakter hĂ€tte.:unsure:(thumbsDown):)
Ja! Jeder Mensch sollte auf seine einmalige Gedankenwelt voll Stolz zu sein!! Und es gibt immer genĂŒgend GrĂŒnde, etwas in sich ungeteilt zu lassen. Da wir nun aber bei diesem fĂŒr mich wichtigen Vers sind:
Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“
Egal ob ich oder jemand anderes den 3. Vers vertont: der plötzliche rhythmische Bruch von „zeig“ zu „zĂ€hlt“ ist so ein Moment, wo der Text den Komponisten die Lösung brutal diktiert!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@All: Hat kein Musiker Interesse, etwas zum Rhythmus des Textes zu sagen? Ich habe nicht ohne Grund die Text-Betonung im Chorus markiert.
Wenn's sich nicht reimen soll (und das tut es unter BerĂŒcksichtigung der von dir gesetzten Betonungen nicht), warum setzt du dann trotzdem Reime ein? Und rhythmisch ist das ja sehr unregelmĂ€ĂŸig, was es zumindest mir sehr schwer macht, dem ganzen zu folgen. Vielleicht hilft Musik da wirklich dem VerstĂ€ndnis in den Sattel.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Vielleicht hilft Musik da wirklich dem VerstÀndnis in den Sattel.
Oh, ein GesprĂ€ch ĂŒbers Vertonen? Herzlichen Dank! :love: Ich gehe mal davon aus, dass wir beide speziell den Chorus meinen. Und ich schicke mal voraus, dass ich auch JEDE andere Vertonung offen und neugierig wahrnehmen wĂŒrde. Persönlich lieb ich aber, und gerade in der Musik, Überraschungen.

Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“
Wenn ich die Semantik extrem reduziere, kommt bei mir beispielsweise raus

di Bumm di - di Bumm di
Bumm di - di Bumm - di
Bumm di - di Bumm di
Bumm

di Bumm di - di Bumm di
Bumm di - di Bumm - di
Bumm di - di Bumm di
Bumm

Jedes Kleinkind wird sich diese Struktur schnell merken. Und vermutlich sehr bald eine Melodie dazu erfinden! ;)

Vielleicht hilft Musik da wirklich dem VerstÀndnis in den Sattel.

Was passiert denn nun schlimmes, wenn man MEINEN Text anschließend auf so eine Kindermelodie setzt? :unsure: 
 Gar nix!!! Man kann die Melodie genauso leicht singen wie vorher!! Und hat anschließend unendlich viele Harmonien, Sounds, Rhythmen usw. zur VerfĂŒgung, um einer ursprĂŒnglich naiven Idee Schritt fĂŒr Schritt einen erwachsenen, modernen Genre-Anstrich zu geben!!

Und rhythmisch ist das ja sehr unregelmĂ€ĂŸig, was es zumindest mir sehr schwer macht, dem ganzen zu folgen.
Ich verstehe vermutlich gut, was du meinst. - Aber warum habe ich mir als Kind englische Texte gemerkt, von denen ich kein einziges Wort verstand??? Von „Satisfaktion“ verstand ich nur, dass ein Mann sich nicht mehr befriedigen kann. Das reiche mir damals aus, den Song wie ein Ochse zu brĂŒllen :ROFLMAO:

Und mit dieser Weisheit im RĂŒcken staunte ich als Erwachsener, dass ich mir den englischen Text bis heute recht gut gemerkt habe und auch emotional ganz im Sinne der Stones.

—————

So, nun haben manche Komponisten oft folgenden Einwand: Wenn die Zuhörer auf Spotify den Sinn nicht verstehen, switchen sie garantiert automatisch weiter.

Ach ja??? Gegenfrage: Wie wurde Kollegah reich trotz seiner akustisch total unverstÀndlichen Trippletimes?

Und hier werde ich mal etwas frech und behaupte, dass viele Komponisten einfach zu feige sind, Risiken einzugehen. Prallen nicht alle neuen Pop-Genres anfangs auf Hass und Spott?

Meine persönlichen Erfahrungen; Viel zu viele Komponisten wollen vorrangig Kohle und Reichweite. Sie orientieren sich an aktuellen Charts und landen
 bestenfalls in Foren mit großer Reichweite... wĂ€hrend die Namen der angeblichen Spinner spĂ€ter auf gebundenen BĂŒchern prangen
. Sorry.

Auch ich habe frĂŒher manche Newcomer skeptisch belĂ€cheltet. Heute höre ich mir gerade diejenigen deutschen Songs mehrfach und gern an, die ich nicht gleich auf Anhieb verstehe.

Fazit: ich verstehe vermutlich deine EinwÀnde. Es gibt viele Momente, da scheine ich sie sogar zu teilen. Allerdings betrachte ich solche Momente heute eher als meine schwachen Momente!

Wenn's sich nicht reimen soll (und das tut es unter BerĂŒcksichtigung der von dir gesetzten Betonungen nicht), warum setzt du dann trotzdem Reime ein?

Abschließend zum Reimen. NatĂŒrlich braucht das Gehirn Strukturlinien, an denen es sich im Chaos orientieren kann. NatĂŒrlich gehören Klangwiederholungen dazu! Aber mit den Jahren entdeckte ich, das Endreime sehr dĂŒnnes Eis fĂŒr die kĂŒnstlerische Freiheit sind.

Und deshalb unterhalte (und manipuliere) ich meine Zuhörer lieber mit Alliterationen
 deren GleichklĂ€nge sind in viel mehr Worten enthalten. Im Gegensatz zu den End-Reimen. Ich liebe jede Klangwiederholung sofort, die sich mir aufdrĂ€ngt. Und verwerfe sofort Klang-Kombinationen, die mir abgenutzt erscheinen. Speziell Alliterationen gibt es ja wie Sand am Meer. Eben im Gegensatz zu Endreimen.

Aber manchmal sind abgenutzte Endreime so aufdringlich, dass ich sie einfach nicht abschĂŒtteln kann. Dann komme ich (amĂŒsiert und lustvoll) in Fahrt: Nehmen wir „Baum“ und „Traum“. Dann switche ich sekundenschnell zu den komischsten Zeilen

meine Wurzeln sind - baumartig
Ich liebe dich - traumatisch

du bist fĂŒr mich -ein Traumkind.
Großartig wie - im Baum Wind

KĂŒhlst meine Glut - in manchem Traum.
Wie der Schatten vom - Orangenbaum

usw.

Wenn schon voller Staub, dann wenigstens vom Spielen. ;)

Bin auf die Antwort gespannt

lg


:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich sag dir wenn Du sagst,
was dir an mir fehlt:
„das, was ich nicht zeig -
zĂ€hlt“
Also ich höre da
di Bumm di- di Bumm di
Bumm di di Bumm di
Bumm - di di Bumm di
Bumm

Vielleicht liege ich falsch, vielleicht ist es irrelevant, aber verstehen wĂŒrde ich es schon gerne.
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
di Bumm di- di Bumm di
Bumm di di Bumm di
Bumm - di di Bumm di
Bumm

Vielleicht liege ich falsch, vielleicht ist es irrelevant, aber verstehen wĂŒrde ich es schon gerne.
1. Du hast natĂŒrlich Recht!
2. Ich war beim nachtrÀglichen Formatieren unkonzentriert.
3. Gottseidank konnte ich es noch korrigieren
4. Wie schön, dass es sorgfÀltige Leser gibt! ;)

Erst in der korrekten Abstraktion wird ja meine eigentliche Absicht deutlich: nach 3 weiblichen Kadenzen (x) die hoffentlich ĂŒberraschende mĂ€nnliche (X).

Danke :hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen

Hurricane2139
Antworten
7
Aufrufe
1K
Hurricane2139
Hurricane2139
jrn
Antworten
1
Aufrufe
1K
Myxin
Myxin
Fingers Freddy
Antworten
139
Aufrufe
26K
leikkyseven
leikkyseven

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben