Gitarre - Werkstoffe (u.a. Holz) - Klang - die ewige Suche nach der "Wahrheit" ?

  • Ersteller Alex_S.
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Mal ehrlich, das war doch schon seit langem nur noch ein Ritt auf 'nem toten Pferd.
Der selbe Kram, die selbe Debatte wieder und wieder und wieder... Wie hier parallel dazu im Forum.
 
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Habe die Debatte um Holz XY klingt so und so, Holz R ganz anders als Holz Z für mich komplett auf Eis gelegt.
Das einzige, was mich am Holz noch interessiert: Ist es leicht, fühlt es sich gut an (sofern kein Lack darauf ist am Hals) und sieht es für meinen Geschmack schön aus - z.B. die Maserung einer Decke
Der Rest interessiert mich nicht mehr. Vor allem, nachdem ich die Gitarren von Aristides und RUF gespielt habe, an denen kein Stück Holz zu finden ist.
Sofern sie jemand kennt, ich hatte auch diesen ultraleichten Prototypen von RUF in der Hand und angespielt, die komplette Gitarre mit einem Humbucker wiegt deutlich unter 2kg.

An einem Amp mit Verzerrung klingt das für mich nicht anders als ne Gitarre aus Holz. Und wenn Unterschiede im Klang da sein sollten, hat ein Dreh am EQ vom Amp, die Wahl des Lautsprechers in Verbindung mit der Box und deren Bauart sowie bei einer Aufnahme das Mikrofon und dessen Position so viel mehr Einfluss auf den Klang als das Holz.
Ist für mich die gleiche Diskussion wie beim Kabelklang, das artet am Ende immer aus, ohne das man einem gemeinsamen Konsens auch nur ein Stückchen näher wäre.
 
Grund: Tippfehler ausgebessert
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Ist es das Holz? Oder sind es die Ohren? Das bleibt die Frage. 🙂
 
Das einzig wirklich interessante/relevante zu dem Thema ist doch:
Bildschirmfoto 2025-06-05 um 14.17.12.png
 
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Wir sagten immer „Hauptsache, es knallt“.
 
Bevor Johannes Gensfleisch zur Laden zum Gutenberg den Buchdruck erfunden hat, war es schwierig, diese Verschwörungstheorie in die Welt hinaus zu tragen. Im Zeitalter des Internets ist es dagegen zur Kür geworden, etablierte Wahrheiten in Frage zu stellen und sich ein lauschiges Plätzchen zu suchen...
da bin ich ja froh. ich dachte, ich wär der einzige, der seine posts noch analog mit beweglichen Lettern verfasst.
 
*** Und wieder eine Zusammenführung mit diesem Murmeltierthread. Wir freuen uns alle auf neue Argumente und Videos zum Thema (klaatu für die Moderation) ***

Hallo Zusammen,

seit ein Paar Jahren siehe ich, wie im E-Gitarrenbau vermehrt Hölzer verwendet werden, die vom klassischen Weg (also Erle, Esche, Mahagoni, Ahorn, etc...) abweichen. Früher tauchten diese eher im niedrigpreisigen Segment auf, in letzter Zeit auch bei hochpreisigen Instrumenten. Hölzer wie Meranti, Rengas, Nato (nein, nicht die Zinnsoldaten, sondern das Johannisbrotgewächs ist gemeint) findet man immernoch bei günstigen Gitarren.

Ich nenne einige Beispiele von teuren Gitarren aus ungewöhnlichen Hölzern:

Bsp.1. Vor 1-2 Jahren gab es beim großen T. Gibson LP Custom aus dem Custom Shop mit Griffbrett aus Richlite zu kaufen. Klassische sind die Griffbretter der Customs ja aus Ebenholz und nicht aus Richlite, also einem Verbundswerkstoff aus Papier und Phenolharz, aus dem man u.a. auch Küchen-Arbeitsplatten herstellt. Wenn ich mir für 4.500€ eine Black Beauty holen wollte, wäre mir das Griffbrett aus Ebenholz wichtig und nicht aus "Preßpappe". Es spricht ja nichts dagegen, Richlite für Griffbretter zu verweden, aber dann müßte auch der Preis dementsprechend nach unten korrigiert werden.

Bsp.2. Hersteller wie z.B. Suhr verwendet für Korpusse ( Corpora?) u.a. auch Okumè, was fälschlicherweise als "Gabun Mahagoni" bezeichnet wird, aber nichts mit Mahagonigewächsen zu tun hat. Und ich glaube, eine Gitarre für 4.300€ darf man als hochpreisig einstufen.

Bsp.3. Letztes Jahr spielte ich eine Custom Shop Fender Stratocaster in einem Münchner Gitarrenladen an, deren Korpus aus Paulownia war. Die Gitarre war federleicht und hatte (dadurch) eine sehr schnelle Ansprache.
Gerade Paulownia erlebt in den letzten 2-3 Jahren einen richtigen Boom; auch deutsche Gitarrenbauer verwenden das Holz für die Korpusse von ziemlich teuren Instrumenten; kenne zumindest drei deutsche Gitarrenbauer, die Paulownia als Korpusholz verwenden und wir wissen alle, was eine handmade in Germany Gitarre vom Gitarrenbauer so in etwa kostet.

Mahagoni (Echtmahagoni/ Swietenia macrophylla) wurde schon vor Jahrzehnten durch andere Hölzer ersetzt; Bsp. Dibetou, Cedro, Sippo, Khaya. Gitarren aus den genannten Hölzern klangen wirklich mehr oder weniger so, als wären sie aus Mahaghoni.
Korina wiederum zähle ich zu den klassischen Hölzern, da Gibson das Holz bereits Anno 1958 für Explorer und Flying V Modelle verwendet hat. Auch wenn einige Gitarrenbauer hierzulande Korina als Ersatz für Mahagoni verwenden, hat Korina komplett andere Klangeigenschaften, ist also eine ganz andere Hausnummer.

Wenn ich mich nicht irre, etwa Mitte der 90er gab es Gitarren von Ibanez aus Luthite (synthetischer Werkstoff, die Resonanzeigenschaften sollen grob gesagt in Richtung Holz gehen (keine Ahnung welches "Holz" hier gemeint war) und Anfang der 2000er stellte eine Niederländische Firma E-Gitarren aus Keramik her (die genaue Bezeichnung der Keramik ist mir entfallen); diese Gitarren waren gegossen in einem Stück (also Korpus und Hals ein Stück!).
Beide Werkstoffe haben sich nicht durchgesetzt; zumindest ist mir keine Gitarre aus aktueller Produktion bekannt, die aus Luthite oder Keramik besteht.


Bei einer günstigen Gitarre ist mir ziemlich egal, aus war für einem Material sie gebaut wurde, solange ich mit dem Klang halbwegs zufrieden bin, aber bei einer teurer Gitarre (also so ab 3000€ aufwärts) möchte ich meine Gitarren aus den klassischen Hölzern haben, die mittlerweile sehr teuer geworden sind (die Holzpreise sind regelrecht explodiert).
Auch wenn ich dadurch werde besser spiele oder klinge ist mir wichtig, daß ich das bekomme, wofür ich zahle. Wenn aber Gitarrenhersteller versuchen, dem Kunden Scheiße als Gold zu verkaufen, werde ich sauer. Eine Gibson LP Custom für 4.500€ mit Richlite Griffbrett ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern regelrecht eine Beleidigung, genauso wie eine eine Custom Shop Strat für 4000€ aus Pawlownia.
Habe bisher mehrere teure Paulownia-Gitarren angespielt und keine einzige hat mir auch nur ansatzweise gefallen. Sie hatten zwar eine sehr schnelle Ansprache, dafür aber keine "Eier" und einen nichtssagenden Sound. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Mal davon abgesehen geht es auch ein bisschen um den Wiederverkaufswert und weil der Mensch als Gewohnheitstier bekannt ist, erzielen Gitarren, "die man kennt" einen höhere Preise.


Deswegen ganz allgemein die Frage, wie sehr ihr das mit dem Holz?


Viele Grüße,
Bowhunter
 
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Gerade musste ich an einen alten Gassenhauer denken...."... lebt denn der alte Holzmichel noch.... ?" ;)
 
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Deswegen ganz allgemein die Frage, wie sehr ihr das mit dem Holz?
sehr entspannt:). Du scheinst dich mit der Materie ja auszukennen, da steht es dir doch frei, Gitarren, wie auch immer, die dir nicht genehm sind,
einfach links liegen zu lassen. Sich da aufzuregen, über die Gitarrenhersteller, scheint mir ein bißchen übertrieben:rolleyes:.
 
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Das Grundproblem ist: Viele Gitarristen hören mit den Augen. Oder sie bewerten den Klang einer Gitarre anhand von Spec Sheets.
 
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In dem Link von @Tracii finde man mit Sicherheit mehr als genug Meinungen zum Thema Holz.

Ansonsten täte es dem Themenstarter möglicherweise einfach gut seine Einstellung entweder zu hinterfragen oder eben zu akzeptieren, dass dies nicht die Meinung der großen Mehrheit oder der Gitarrenbauer ist.

aber bei einer teurer Gitarre (also so ab 3000€ aufwärts) möchte ich meine Gitarren aus den klassischen Hölzern haben, die mittlerweile sehr teuer geworden sind (die Holzpreise sind regelrecht explodiert).
Hier lieferst du im Grunde direkt das Argument mit, wieso das eben nicht mehr immer so ist.
Wenn ich als Gitarrenbauer entscheiden muss, ob eine Gitarre 1000€ mehr kostet, damit ich ein "klassisches" Holz verwenden kann, oder ob ich mit nahezu keinen Abstrichen ein anderes Holz nehmen kann..
.. da werden halt viele dazu tendieren auch Alternativen anzubieten.
Und die Kundschaft kauft es offenbar. Insofern kannst du da gerne deine Meinung haben und Gitarren aus klassischen Hölzern kaufen, aber du musst eben auch akzeptieren, wenn andere Leute das eben nicht tun..

Gitarrenhersteller versuchen, dem Kunden Scheiße als Gold zu verkaufen, werde ich sauer.
Das ist halt einfach totaler Unsinn. Du tust so, als wären die "klassischen" Hölzer der heilige Gral. Dabei waren es immer Hölzer, die einfach in ausreichender Menge und vor Ort verfügbar waren.
Über den Klang sagt weder das Holz noch der Preis des Holzes etwas aus. Ein günstiges Holz kann dir besser gefallen als ein teures und häufig ist der größte Preistreiber einfach die Optik und nicht der Klang.

Eine Gibson LP Custom für 4.500€ mit Richlite Griffbrett ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern regelrecht eine Beleidigung
Kauf sie halt nicht?

genauso wie eine eine Custom Shop Strat für 4000€ aus Pawlownia.
Kauf sie halt nicht?

Bsp.1. [...] Es spricht ja nichts dagegen, Richlite für Griffbretter zu verweden, aber dann müßte auch der Preis dementsprechend nach unten korrigiert werden.
Ist ja. Mit echtem Ebenholz-Griffbrett wäre das Ding 500€ teurer. ;-) Oh wait, ist ne Gibson.. 1000€ teurer.

Bsp.2. Hersteller wie z.B. Suhr verwendet für Korpusse ( Corpora?) u.a. auch Okumè,
Schockierend, ich weiß.
Bin mir sicher Herr Suhr hat von diesen minderwertigen Gitarren keine einzige verkauft.. ich meine.. wer würde schon eine Gitarre aus Okumé kaufen, die über 4000€ kostet??
.. Moment.. wie..?.. Die Dinger verkaufen sich wie geschnitten Brot...? Viele Leute finden das super? Herr Suhr hat sich möglicherweise tatsächlich Gedanken gemacht, was der Markt will? Wait..

Bsp.3. Letztes Jahr spielte ich eine Custom Shop Fender Stratocaster in einem Münchner Gitarrenladen an, deren Korpus aus Paulownia war. Die Gitarre war federleicht und hatte (dadurch) eine sehr schnelle Ansprache.
Die letzten Punkte könnten ja möglicherweise Gründe dafür sein, dass es Menschen gibt, die das gut finden... möglicherweise.. vielleicht..

Also vielleicht einfach akzeptieren, dass es Gründe gibt, wieso sich der Markt in diese Richtung entwickelt.
Kann dir aber tatsächlich vollkommen egal sein. Du kannst ja einfach weiterhin Gitarren aus deinen bevorzugten Hölzern kaufen. Niemand hindert dich daran.
Und zumindest der Gebrauchtmarkt wird nie austrocknen, auch wenn das letzte Stück Ebenholz verbaut wurde ;-)
 
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Eine Gibson LP Custom für 4.500€ mit Richlite Griffbrett ist nicht nur eine Unverschämtheit, sondern regelrecht eine Beleidigung,
ist die richlite-phase bei Gibson nicht vorbei? gibt's überhaupt noch Gibson- Modelle mit Richlite?
 
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