Nicht mehr so neuer Neuling am Piano - Habt ihr Hinweise oder Tipps, die weiterbringen? : )

Um Verletzungen und unnötige Verkrampfung zu vermeiden, sollte ich da in der Tat mehr für die richtige Haltung und Fingerkrümmung tun.
Verletzungen brauchst Du glaub ich nicht befürchten.
Aber die Kontrolle über den Ton ist einfach besser, die Handhaltung stabiler, vor allem bei Akkorden.

Das Umgewöhnen dauert sicher länger, da bitte dran bleiben. Meine Klavierlehrerin hat das gefühlt über Jahre jede Stunde ein paarmal gesagt.
Denk Dir, Du hältst einen großen Apfel in der Hand, dann dreh die Hand um - so ist sie stabil. Dabei aber das Handgelenk locker und beweglich lassen - das ist tatsächlich nicht so einfach umzusetzen. Am besten jede Übungsstunde mit ein paar Übungen dazu beginnen und erstmal nur darauf achten.

Auch am Rechner drücke ich die Fingergelenke hin und wieder durch, wie ich beobachten konnte.
Dann kannst Du es ja dort täglich üben !

Ansonsten schön, bleib dran.
 
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Handhabung fiel mir auch auf. Aber wenn ich dann schau, wie Chili Gonzalez zB Othello spielt :))

Uff... na wenn das SO ist, drücke ich vielleicht noch nicht genug durch.. ;p


Sind diese Art Stücke durch Manga Verfilmungen bekannt oder woher kennen das zB auch die jungen Leute?

Im Falle von "Othello" ist anzunehmen, daß diese Stücke Teil von Lehrbüchern sind, die man "aufgetragen bekommt", oder aus eigenem Antrieb durchgehen möchte.
Im Falle von "Silent Life' ist dies Teil der Animeserie .hack//SIGN, die 2002 heraus kam. Dediziert komponiert und gespielt durch Yuki Kajiura für diese Serie. Fr. Kajiura hatte sich zuvor ab 1993 ihre Sporen mit der Gruppe [See-Saw] und besonders der Anime-Reihe [Noir] (Jahr 2001) verdient.

Die Alben von See-Saw habe ich mir allesamt importiert. - Für mich Kunstwerke, die dem Zeitgeist der 90er in Japan wunderbar entsprachen, und auch heute noch (meiner Meinung nach) toll klingen.
Den (jeweils) ersten Soundtrack der Serien Noir und .hack//SIGN habe ich ebenfalls auf CD. Ich höre das hin und wieder mal, wenn mir danach ist, und ... manchmal ergibt sich direkte Inspiration! :D
Die Titel "Silent Life" (Originalversion zu dem oben) und "Sit besides me" finde ich dabei besonders interessant, weil sie so toll sphärisch und weiiiit klingen.

Cif ~
 
Hat nicht Horowitz auch eher die Fingergelenke durchgedrückt? Nicht, dass das nachahmenswert wäre...
 
Stimmt.. gerade auf YT geschaut... bestätigt. : ]

Werde mich des Themas definitiv öfter annehmen, und es nicht mehr so schleifen lassen. - Das ist sicher. - Danke euch vielmals! ^____^

Cif ~
 
Spielst du im Unterricht auf einem Flügel?
 
Spielst du im Unterricht auf einem Flügel?
Nicht der Fall; Mein Unterricht erfolgt ausschließlich online. Gespielt wird grundsätzlich auf dem RD-2000, bzw. als Addon dem Nektartech Panorama P6. (Das P6 braucht eine DAW... dafür nehme ich Reason).

Vor dem RD-2000 hatte ich ein Nektartech GXP88. Dann wurde mir gesagt, ich solle unbedingt auf besser gewichtete Tasten ggf. sogar mit Hammermechanik wechseln, um auf einem Flügel klar zu kommen, sollte das mal erforderlich werden.
Daraufhin habe ich mir das RD-2000 im Musikhaus geholt, und bin seitdem wunschlos glücklich damit. : )

Einzig, optimiert hatte ich das Roland mit einer Software-Erweiterung, die die Stimmen des RD-700 GX und NX auf das Gerät bringt. Diese nutze ich seitdem bevorzugt zu akkustischen Piano-Anwendung. <3
Überlege noch, ob ich die V-Piano-Erweiterung dafür holen sollte, bzw. das RD-2000 zu einem EX upgraden sollte. Aber momentan sehe ich dafür keinen wichtigen Grund. Bin ja zufrieden damit. : )

Cif ~
 
Hat nicht Horowitz auch eher die Fingergelenke durchgedrückt? Nicht, dass das nachahmenswert wäre...
Ich bin mir ganz sicher, dass sich selbst Horowitz seine Eigenheiten während der Ausbildung verkniffen hat. :D

Einfach "wie man es gegriffen kriegt", wirds gemacht.
Ich spiele bestenfalls auch nur in "Annäherung" einer sauberen Spieltechnik, mehr ist nicht mehr drin. Beim Kennenlernen eines Stücks behalte ich trotzdem nach Möglichkeit den Fingersatz für musikalische Phrasen und Akkorde im Auge und überlege mir etwas dazu. Das Ziel ist relative Natürlichkeit der Bewegung, weil die Sehnenansätze bei Überlastung schon 'mal empfindlich reagieren können. Statt einem längeren Text können ein paar YT Lektionen von Charles Szczepanek veranschaulichen, worauf es bei guter Finger- und Handführung ankommt.
Spätestens bei wiederholtem Ziehen in Hand, Arm oder (leichtem) Schmerz wäre mein Tip eine genauere Analyse der musikalischen Stelle mit Blick auf deren bestmögliche Spielbarkeit.

Kara macht das m.E. ganz gut. Du könntest deine Stellen mit ihr besprechen, wenn Details der Ausführung für dich Fragen aufwerfen.
1758805199276.png

Kara Comparetto, Battle Against...

Verletzungen brauchst Du glaub ich nicht befürchten.
Meine Hinweise sollen für den Erwerb vernünftiger Grundlagen werben, das dient als Nebeneffekt auch der Risikovermeidung. So ziemlich jeder Klavierspieler macht zumindest am Anfang des Wegs die Erfahrung von Ziehen bis Schmerzen im Unterarm, überwiegend ein vermeidbares Problem.
https://www.medpertise.de/musikerkrankheiten-krankheitsbilder-prof-blum/ (dort zum Stichwort "Überlastung" gehen)

Off topic, aber hier ganz passend: habe vor ein paar Tagen die Neuverfilmung von Alita Battle Angel (Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly) gesehen, war ein spektakulär-spannendes Cyberpunk-Erlebnis. :cool:

Gruß Claus
 
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Ich spiele bestenfalls auch nur in "Annäherung" einer sauberen Spieltechnik, mehr ist nicht mehr drin. Beim Kennenlernen eines Stücks behalte ich trotzdem nach Möglichkeit den Fingersatz für musikalische Phrasen und Akkorde im Auge und überlege mir etwas dazu. Das Ziel ist relative Natürlichkeit der Bewegung, weil die Sehnenansätze bei Überlastung schon 'mal empfindlich reagieren können. Statt einem längeren Text können ein paar YT Lektionen von Charles Szczepanek veranschaulichen, worauf es bei guter Finger- und Handführung ankommt.
Spätestens bei wiederholtem Ziehen in Hand, Arm oder (leichtem) Schmerz wäre mein Tip eine genauere Analyse der musikalischen Stelle mit Blick auf deren bestmögliche Spielbarkeit.

Oh ja: Meine Lehrbücher enthalten allesamt Fingersätze. Wenn immer möglich nutze ich natürlich die vorgegebenen Fingersätze.
Nur beim "freestyle"-Spielen wie mit Chordify muß ich mir eben selber Gedanken machen. (Diese Phase ist bisher immer recht kurz ausgefallen.. wenns zu spielen ging, paßte es so.. :>)

Bisher hatte ich, zum Glück, noch nie irgendwelche Denkansätze (z.B. durch Schmerz oder Ziehen in den Händen, Armen, Wirbelsäule, etc)
Einzig beim übertriebenen Dauer-Üben von Oktav-Griffen, war dann irgendwann nach ~10 Minuten zu merken, daß man es damit nicht übertreiben sollte. - Aber [Masako Kamikawa] meinte mal, man könne diese notfalls entschärfen, in dem man zwischendurch immer wieder die Hand schließt und jeden Griff neu ansetzt. - Das klappt zwar recht gut, aber ich würde dennoch ewiges Oktavspiel eher vermeiden. (Klingt auf Dauer nervig, finde ich - Und wer spielt schon 10 Minuten am Stück Oktaven mit einer Hand?? :D)

~> Ich vermute, bislang hatte ich Glück und meine Stücke, bzw. die Interpretationen derer, waren allesamt zu einfach, um mit meiner unsauberen Spielweise an physikalische Grenzen zu stoßen.
Natürlich sehe ich aber ein, daß es absolut Sinn macht, eine vernünftige Spielweise von Anfang an zu lernen. Die Stücke werden ja nicht immer so einfach bleiben.


Kara macht das m.E. ganz gut. Du könntest deine Stellen mit ihr besprechen, wenn Details der Ausführung für dich Fragen aufwerfen.
Das glaub ich auch sofort. Sie hat klassische Ausbildung und über die Jahre die best practises aufgesaugt. Da bin ich ganz sicher. : )
Ich werde sie mal fragen, was ich tun kann, bzw. was sie empfehlen würde, wenn man dazu neigt die Fingerkuppen durchzudrücken.
Bisher hat sie das noch nicht gemerkt, da sie von mir ja nur die Sachen sieht, die ich ihr schicke (beauftragt waren), und die hatten allesamt Fingersätze in den Noten. Sie weiß aber, daß ich nebenher auch eigene Projekte verfolge.

Eine gute Idee, stimmt. - Man könnte ja für bestimmte rausgelöste Passagen mal fragen, ob das handwerklich so okay ist, auch wenn diese nicht Teil des Unterrichts sind. Sie meinte ja, ich könne jederzeit Fragen zu allem stellen, sobald sie mir einkommen.
Eine der Schwierigkeiten ist immer die Probleme zu erkennen, und als solche zu identifizieren. - Gut, wenn mehr als nur zwei Augen drauf gucken, und entsprechend Input geben, genau wie hier. - Wunderbar! - Dankeee~ : ))

Cif ~
 
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Wieder daheim : )

Als ich vorhin daheim ankam, habe ich direkt mal die Sitzposition geprüft.
Schaut für mich okay aus. - Was meint ihr:

E9491.jpg



Bzgl. der durchgedrückten Fingerkuppen:
Habe direkt noch ein paar Mal das Stück gespielt, und dabei versucht die Finger möglichst gekrümmt zu lassen. - Das ist deutlich anstrengender, aber ging durchaus. : ) - Ich werde das im Hinterkopf behalten und weiterhin so üben!


Bzgl. der Handhaltung bei F# und co:
Das hab ich auch versucht... aber ich finde es einfacher mit überstehendem kleinen Finger zu spielen, weil ich dann auf der anderen Seite den Mittel- und Zeigefinger wunderbar ablegen (und drücken) kann.
Die Spreizung beim Ringfinger empfinde ich nicht als so arg. Meint ihr, das muß zwingend geändert werden? Fühlt sich eigentlich ganz gut an bis jetzt. : )


Bzgl. Alita Battle Angel: Ohh! Da habe ich schon von einem Bekannten gehört. Ist schon auf der Watch-Liste. : ] - Fragt sich nur wann. Über die Jahre hab ich neben Piano auch noch Flugsim- und OS/2-Übersetzung angefangen. "Früher" war alles einfacher.. ^^' - Aber jetzt ist man ja nicht mehr so häufig im Garten, und der Jahresendurlaub naht! - Danke Dir für den Tipp! Werde ich schauen!


Die von Dir empfohlenen YT Lektionen von Charles Szczepanek werde ich aber vorher durchgehen! :D

Cif ~
 
dabei versucht die Finger möglichst gekrümmt zu lassen. - Das ist deutlich anstrengender, aber ging durchaus. : )
Das sollte nicht anstrengender sein. Ganz im Gegenteil, ein Grund dafür ist, dass Du die Tasten weiter außen, also weiter weg von Drehpunkt drückst und weniger Kraft und gleichmäßiger benötigst.

Auf deinem Foto ist zb der Mittelfinger sehr weit hinten.

Und bei Akkorden wie gesagt brauchst Du Stabilität.


So ziemlich jeder Klavierspieler macht zumindest am Anfang des Wegs die Erfahrung von Ziehen bis Schmerzen im Unterarm, überwiegend ein vermeidbares Problem.
Richtig, bei dem Satz den Du von mir zitiert hast ging es aber um die Frage Verletzungen wegen der "Knickfinger". Dazu schrieb ich, dass das mmn nicht zu befürchten ist.

Überlastungen mit div. Folgen sie Sehnenscheidenentzündung kenne ich leider selbst, deshalb kann ich nur unterstreichen, wie wichtig Lockerheit ist.
 
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Das sollte nicht anstrengender sein. Ganz im Gegenteil, ein Grund dafür ist, dass Du die Tasten weiter außen, also weiter weg von Drehpunkt drückst und weniger Kraft und gleichmäßiger benötigst.

Auf deinem Foto ist zb der Mittelfinger sehr weit hinten.
hihi ^^ - Nicht von DEM Foto ablenken lassen. Das soll nur die Höhe der Hand und der Arme demonstrieren, mit der ich spiele.
Die Tasten (weiß und schwarz) schlage ich üblicherweise recht weit vorn an. (Siehe die verlinkten Videos auf Seite 1 dieses Threads. : ) ) - Dort sollte die Hebelwirkung ideal sein.

Im Gegenteil.. ich habe tatsächlich schon überlegt, ob man nicht weiter hinten anschlagen sollte, wenn man leiser spielen möchte. Oder ist das Quatsch? ; )

Cif ~
 
Weiter hinten geht bis zu einem gewissen Grad, aber du hast dort einen kürzeren Weg (dh. kürzeren Hebel), brauchst dadurch mehr Kraft, und damit hast du eigentlich eher tendenziell schlechtere Kontrolle über den Ton. Leiser würde ich deshalb eher weiter außen spielen. Aber das kannst du auch ausprobieren, zB indem du mal einen Ton immer leiser werdend wiederholst an verschiedenen Stellen der Taste.
Die Tastatur an einem E-Piano verhält sich natürlich u.u. auch anders als am einem echten Klavier oder Flügel.
 
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Ich werde sie mal fragen, was ich tun kann, bzw. was sie empfehlen würde, wenn man dazu neigt die Fingerkuppen durchzudrücken.
Auch in dieser Hinsicht lohnt sich ein Blick auf die Hinweise von Sczepanek.
Dass motorisches Umlernen nicht ganz einfach ist kenne ich, als Trompeter musste ich zweimal meinen Ansatz umstellen. Die bessere Strategie war beim letzten Mal, dabei nicht radikal vorzugehen, sondern häppchenweise und auf die unterbewusste Übernahme der besseren Routine zu vertrauen.

Sehr geeignet erscheint mir das Warmup zum Anstoßen des Lernprozesses: es sind nur ein paar Minuten, also von der Aufmerksamkeit her gut zu schaffen. Auch kommt es da nicht auf schnelle Tempi an, sondern auf Sorgfalt und schließlich gibt es selbst für Jahrzehnte sinnvolle Übungen. Ist das Warmup vorbei, kannst Du einfach so weiterspielen, wie es dir am leichtesten fällt - die neue Technik wird sich mit der Zeit schon einschleifen, wenn sie auch vom Spielgefühl her für dich stimmig worden ist.

Bisher hast Du noch nichts dazu geschrieben, daher mein Vorschlag: eine Übung von Szepanek, dann als erste Übungen für Klavierspieler mit Beherrschung von Übersatz und Untersatz der Finger die Dur- und Molltonleitern (mind. nat. & harm.), immer schön eine üben, dann erst die nächste, bis man alle Tonarten in den Fingern hat, ebenso die dazugehörigen Akkorde.
Alfred's Big Book of Scales.jpg


Besonders nützlich üben sich Akkorde kleine (zunächst diatonische) Akkordfolgen, so übt man ganz praktisch zugleich reale Pop-Musik. Bei Palmer steht nur die Hauptkadenz, ich kann ich dir aber meine Grundübung für Dreiklänge aufschreiben.
Ist das geschafft, kann man sich bei den Akkorden stilistisch vertiefen, das bedeutet bei Neigung zu Pop und Jazz geeignete Rhythmen und Vierklänge jenseits des Dominantseptakkords. Weiter will ich das jetzt nicht auswalzen, aber Skalen und Akkorde liefern meines Erachtens locker Stoff für einige Jahre der Entwicklung und sind mit weiterem Fortschritt sowohl interessant als auch nützlich.

Habe direkt noch ein paar Mal das Stück gespielt, und dabei versucht die Finger möglichst gekrümmt zu lassen
Die Hand würde ich nicht bewusst oder gar mit Anstrengung krümmen, sondern entspannt in der natürlich Krümmung belassen. Der ständige Wechsel zwischen angemesserer Spannung und Entspannung tut den Händen gut. Statische Belastung sollte es dagegen nur dann geben, wenn und solange das musikalisch notwendig ist. Schau dir z.B. Christie Peery bei einer einfachen Czerny Übung an, da sieht man das ganz gut.

Wenn Du magst, kannst Du die natürliche Handkrümmung ohne Instrument probieren. Dazu kannst Du deine Hand beobachten, wenn Du sie ohne Spannung vor dir hältst, den Oberarm in der Schulter locker und den Unterarm ungefähr 90° von dir abgewinkelt.
Bei mir sieht das wie im folgenden Bild aus, so locker das die Körperhaltung mit tief gehaltener Kamera in der anderen Hand noch zulässt. :D

Handhaltung natur.jpg


Die Spreizung beim Ringfinger empfinde ich nicht als so arg. Meint ihr, das muß zwingend geändert werden?
Es ist jedenfalls von Vorteil.
Schließlich bleibt es nicht bei dieser einen Stelle, durch das Üben/Spielen des Stücks wird zugleich dein Fingersatz für vergleichbare Stellen in späteren Stücken trainiert. Unnötige Spannung in der Hand kann zum "Normalzustand" werden und verschwindet aus der Wahrnehmung, bis sich der Apparat mit Schmerzen zurückmeldet. Unterm Strich empfinde ich im Vergleich dazu die "kunstgerechte Ausführung" als bessere Lernstrategie.

Gruß Claus
 
Grund: Korrektur vorletzer Absatz
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Nabend Claus! : )

Ahhh gut, also lieber nichts forcieren. - Deine Methode klingt vielversprechend. - Ich probier das mal so.

Die Handkrümmung mach ich auch genau so, aaaber im Eifer des Gefechts... ; ) - Vermutlich muß ich viel ruhiger werden.


Bisher hast Du noch nichts dazu geschrieben, daher mein Vorschlag: eine Übung von Szepanek, dann als erste Übungen für Klavierspieler mit Beherrschung von Übersatz und Untersatz der Finger die Dur- und Molltonleitern (mind. nat. & harm.), immer schön eine üben, dann erst die nächste, bis man alle Tonarten in den Fingern hat, ebenso die dazugehörigen Akkorde.

Uhh.. ja das erinnert mich an die Hausaufgaben. Tonleitern. - Das ist immer so schrechlich unspannend. ; ) - Aber ich sehe schon ein, daß die wichtig sind. Einmal in Fleisch und Blut übergegangen, macht es das Leben doch deutlich einfacher.
Das schaut mir aber nach einem sehr interessanten Heft aus. - Werd ich holen und durchgehen.


Schließlich bleibt es nicht bei dieser einen Stelle, durch das Üben/Spielen des Stücks wird zugleich dein Fingersatz für vergleichbare Stellen in späteren Stücken trainiert. Unnötige Spannung in der Hand kann zum "Normalzustand" werden und verschwindet aus der Wahrnehmung, bis sich der Apparat mit Schmerzen zurückmeldet. Unterm Strich empfinde ich im Vergleich dazu die "kunstgerechte Ausführung" als bessere Lernstrategie.

Ja stimmt; Man sagt ja nicht von ungefähr, daß man nicht falsch üben soll, bzw. Fehler beim Üben sofort korrigieren soll, damit er sich nicht festtritt.
Da hast Du mich überzeugt.

Nundenn frisch ans Werk! : ) - DANKE Dir!!

Cif ~
 
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Manche haben auch einen starken Muskeltonus oder wie das heißt: Ich sehe das bei Schülern deren übrige Finger "abhauen" wenn ein Finger anschlägt:

Vor dem Spielen 1 Minute Ergoknautschball knautschen :)
 
Tonleitern. - Das ist immer so schrechlich unspannend
Das muss aber nicht so bleiben, wenn man ihren praktischen Nutzen oder gar den Sinn der Übung selbst erfahren kann.
Das Warmup soll eine Routine aufzubauen, durch die man sich zunehmend automatisch auf fokussiertes Üben einstimmt. Auf diese Weise lernt man leichter, es ist das Gleiche wie im Sport. Wenn man z.B. jeden Tag mit Hanon oder einem (mit der Zeit wechselnden) Teil der Tonleitern und Akkorde startet, dann investiert man bald nur noch 10- 15 Minuten, fühlt sich unabhängig vom sonstigen Tagesverlauf gut und spürt geistig wie körperlich, dass es jetzt gerade allein um's Klavierspielen geht.

Das Heft zu den Tonleitern habe ich empfohlen, weil es preiswert und gut ist - jedenfalls im Vergleich zu anderen, deren Namen häufiger durch's Netz geistern. Natürlich kann man Tonleitern mit Fingersatz auch auf unzähligen Internetseiten finden, nur - für mich ist der haptische Umgang mit gutem Material ein weiterer Baustein für die anhaltende Motivation, ähnlich wie der Austausch über musikalische Themen im Forum.
Tonleitern sind die einfachste Möglichkeit, Geläufigkeit zu entwickeln, also gleichmäßig flüssiges Spielen. Für die einfache Kontrolle der Gleichmäßigkeit verwende ich zum Üben der Tonleitern (seit dem "ersten Kennenlernen" ein Metronom, zum Üben und Lernen musikalischer Stücke beim Spielen nach Noten ebenso.

Mit Dur- & Moll-Tonleitern in der Grundform ist der Spaß übrigens noch nicht zu Ende. Improvisierende Rock-, Pop, oder Jazzmusiker werden von Anfang an die Pentatonik und die beiden Blues Scales kennenlernen, später zumindest auch Dominant Diminished (HTGT) und Diminished (GTHT) anwenden wollen. Außerdem wird man irgendwann auch etwas über den praktischen Nutzen mancher Moll Modi erfahren (z.B. HM5, MM4, MM7).
Ich will keinen "Skalenfetischismus" predigen, denke aber, dass Tonleitern schon etwas mehr vermitteln, als es auf den ersten Blick auf einen Teil davon aussehen mag.
Wie neulich schon zitiert: "Ein Akkord ist also im Prinzip nichts anders als eine vertikale Tonleiter, eine Tonleiter ein horizontaler Akkord - beide Betrachtungsweisen gehören untrennbar zueinander." Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre, 2003, S. 89

Gruß Claus
 
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Man sagt ja nicht von ungefähr, daß man nicht falsch üben soll, bzw. Fehler beim Üben sofort korrigieren soll, damit er sich nicht festtritt.
Das ist natürlich richtig und eigentlich trivial - richtig üben statt falsch üben.

Im Detail ist es dann aber doch kompliziert, weil es so vieles gibt, was man gleichzeitig richtig machen muss bzw falsch machen kann, und man einfach nicht auf alles gleichzeitig achten kann.
Ich habe mal gelesen, dass man sich nur auf drei Sachen gleichzeitig konzentrieren kann. Das würde ich persönlich sogar noch bezweifeln, eigentlich kann man sich nur auf eine einzige Sache voll ausrichten.

Meiner Meinung (und auch in diverser Literatur, die ich dazu mal gelesen habe) empfiehlt es sich deshalb, mit rotierendem Fokus zu arbeiten. Das heißt bei einer komplizierten Stelle, die zB dreimal mit voller Aufmerksamkeit auf die Lockerheit im Handgelenk und Unterarm zu üben - richtige Töne, Artikulation usw. sind erstmal Nebensache und werden ignoriert. Danach ein paarmal mit Fokus auf die richtigen Töne. Danach auf musikalischen Ausdruck (legato, Lautstärkedifferenzierung der einzelnen Töne, Linien usw).

Dabei wird man jeweils wieder Fehler machen bei den Dingen, auf die man gerade nicht achtet. Trotzdem wird sich jeder Aspekt nach und nach verbessern.

Das erfordert andererseits, dass man die Aspekte, auf die man sich konzentriert, auch kennt und einschätzen kann, was richtig ist. Ich denke, das geht bis zu einem gewissen Grad autodidaktisch, bei großem Talent auch sehr weit. Aber trotzdem sollte man von Zeit zu Zeit mal bei einem Lehrer vorbeischauen. Auch große Talente haben Mentoren und Vorbilder, bei denen sie sich was abgucken.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Tonleitern sind die einfachste Möglichkeit, Geläufigkeit zu entwickeln, ...
Ich sehe Tonleitern auch als wichtiges Training.
- Geläufigkeit (gleichmäßiger Anschlag, Tempo halten, Unter- Übersatz)
- Kennenlernen und Automatisieren des Tonmaterials für eine Tonart (Vorzeichen)

Parallel dazu kann man die Akkorde (auch als Arpeggien versetzt oder anspruchsvoller mit Unter- Übersatz) üben.
Später dann auch die Kadenz, die 2-5-1 der Tonart oder erweiterte Kadenzen.

Man kann sich viele Übungen zur Tonleiter ausdenken. ZB Hanon erste Übung, oder immer 123 123 123 einen Ton diatonisch versetzt (auch mit den Fingersätzen 234, 345), immer mal einen Ton der Tonleiter weglassen, einen kurzen fünftönigen Lick (quasi wie Hanon) diatonisch hoch und runter spielen usw.

Das ist wie die Fußballer eben auch grundlegendes Technik- Kraft- oder Koordinationstraining machen. Zb 5 min am Tag bzw pro Übeeinheit, oder ca 5% der Zeit bei Klassik, bei Impro entsprechend mehr. Und Geduld, am Anfang braucht man vielleicht ein paar Minuten, bis man sich H-Dur ausgeknobelt hat, am nächsten Tag etwas weniger. Erst nach ein paar Wochen geht das dann ohne Überlegen, und Luft nach oben ist immer.
 
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