Großes Lob an
@relact für das Aufsetzen dieses Experiments. Mit vertretbarem Aufwand wurde das gemacht, was viele (so auch ich) immer wieder fordern: nicht nur persönliche Eindrücke, sondern ein paar nackte Fakten. Aufnahmen mit möglichst identischem Setting, gleicher Spielweise, etc. - wohl wissend, dass das de facto nicht umsetzbar ist ohne Maschinen (und selbst mit schwierig), ist dieser Versuch doch ziemlich nah dran!
Vom (Hör)ergebnis her entspricht es dem, was ich erwartet hätte. In seinem "Fret Files" Podcast kommt der von mir geschätzte Gitarrenbauer und -Reparateur Eric Daw ja auch immer wieder drauf, dass (frei übersetzt) "bei den großen Hits keiner fragt, was das denn für ein Griffbrett gewesen sei".
Es ist auch ganz gut mal zu überlegen, ob man wirklich für alles im Hobby feste Meinungen und Vorlieben haben muss - ich habe mich an viele Instrumente gewöhnt, bevor ich mir überhaupt bewusst war, dass man sich über alle möglichen Features unterhalten kann. So mag ich denn Ebenholz-Griffbretter (auf der A-Gitarre) gern, und auf den E-Gitarren mag ich gern Ahorn - auch aus praktischen Gründen, denn beide muss man quasi nicht pflegen

- habe aber auch diverse andere Varianten im Programm. Für mich waren weder Klang noch Haptik des Fingerboards irgendwie Kauf- oder Spielspaßentscheidend.
Aber Flöhe husten hören macht schon immer wieder Spass - so hat's mir auch hier viel Freude bereitet! Ich hätte mir natürlich auch gewünscht, dass die Gitarren "trocken", also ohne Effekte, ohne Backing, ohne irgendwas in einen Referenz-Amp bzw. Ampsim gespielt worden wären ... für mich ist eine Gitarre in einen cleanen Champ (oder ähnlich) halt ein vertrauter Klang, während Delay und Crunch und Distortion gaaaanz viel "zudecken" und schwer vergleichbar machen.
Für meine Ohren klingt Hals C definitiv "anders", in Richtung knackig-hell aber weniger Bums untenrum. Bei A und B höre ich hier keine Unterschiede. Ich habe aber auch keine Energie, jetzt alles mit meiner "richtigen" Anlage zu verbinden und noch tiefer einzusteigen, da musste ein Kopfhörer in der 100-EUR-Preisklasse reichen.
Ich freue mich schon jetzt auf die Auflösung und hoffe, dass die Diskussion bis dahin nicht total abstrus abkippt.