Nach nunmehr 10 Monaten habe ich Neuigkeiten und möchte Euch ein Update geben. Um den Zusammenhang herzustellen als "Empfehlung für Einsteiger" in Kürze ein kleiner Rückblick mit Auszügen aus meinen bisherigen Ergüssen hier mit neuem Kommentar:
am 01.10.15 mein Einsteiger-Erfahrungsbericht:
Im Juli 2015 fällt meine Entscheidung, mich als Selbstlernende musikalisch "vorbelastet" an die Steirische mit Michlbauer heranzuwagen.
Also bestelle ich (auf Sparkurs) erst einmal nur die reinen Lehrhefte mit CDs.
Ich wollte ein eigenes Instrument - ViiiiiiEL zu früh (weiß ich heute)!!! Die Entscheidung fiel nach vorgespieltem Klang.
Verlangt hatte ich Michlbauer-Ausstattung - wie sich später herausstellte, habe ich jedoch einzig und allein den gekoppelten X-Baß bekommen: keine Halbtöne, keinen H-Baß, kein Moll. Das kommt dabei heraus, wenn man beim ersten Kauf selbst noch im Nebel der Unwissenheit tappt!
Das erste Instrument zum Lernen für einen Noch-Ahnungslosen (der nicht gerade eine Ziach geerbt hat) sollte am besten ein bereits eingespieltes Leih-Instrument sein: 3reihig und 2chörig reicht aus, ist leichter und übersichtlicher (ohne dabei etwas zu verlieren!) - wenigstens für 3 oder besser 6 Monate. Dann erst hat man sein Gehör und seine Kenntnisse (hoffentlich) soweit entwickelt, dass man sich auf die SINNvolle Suche nach einem für sich selbst passenden Instruments begeben kann.
Nach den ersten beiden Monaten habe ich bereits den dringenden Wunsch nach einer kleinen, leichten, feinen und leise-verträumten Rucksacksteirischen mit eher weniger Tremolo (Schwebung), die mich auch im Urlaub auf Flugreisen im Handgepäck begleiten soll.
Heutige Erkenntnis:
Das gefühlte Gewicht verändert sich in Relation zu der entstehenden Balgbeweglichkeit nach der Einspielphase des Instrumentes.
Eine 7,7kg wiegende eingespielte größere Harmonika kann sich leichter anfühlen, als eine noch schwergängige, weil nicht eingespielte "nur" 7kg wiegende.
Bei MB bekomme ich bereits heute mit diversen Arrangements Probleme wegen der Bassakkord-Harmonien (Bsp. Schneewalzer), dass ich mich frage, ob das so schräg gewollt ist, oder ob da was nicht stimmt... Hab halt ne musikalische Vorbildung und entsprechendes Gehör - läßt sich nicht verleugnen...
Dies lag - wie ich heute weiß - an der für die verwendete Michlbauer-Griffschrift "falschen" Baßtonbelegung des verbauten Schaborak-Systems.
am 23.11.15 nach fast 4 Monaten "Work-out" mit meiner Müller ist nun meine Entscheidung rechtzeitig zum Urlaub gefallen: eine kleine Beltuna Alpstar II D 3R/2C in BEsAsDes, flugtauglich im Handgepäck mit 4,7 kg lt. Prospekt (gemessenen 4,9kg incl. Riemen und 6,2 kg incl. Rucksack) mit allem, was ich spielerisch so brauchen möchte (2Halbtöne, 1 Mollbaß).
Tatsächlich ist die kleine für mich sehr viel angenehmer (leichtgängiger) zu spielen als die große! Zwar werde ich meine Müller nicht so schnell hergeben wollen, aber nachdem ich mich bereits an einem einzigen Abend so richtig mit meiner kleinen angefreundet habe, mag ich sie kaum mehr aus der Hand legen. WAS für ein Erlebnis! Mir macht es nun aber so richtig Spass, endlich "mit links" den Balg viel leichter bewußt einsetzen zu können, ohne durch (zu)viel Gewicht auf der großen immer noch irgendwie "behindert" zu sein. Diese Erfahrung hätte ich mir von Anfang an gewünscht!!!
Diese kleine habe ich in den folgenden 6 Monaten von Dez.-Mai nahezu ausschließlich gespielt und mit ihr mein Spielvermögen um Klassen weiterentwickeln können. Im Urlaub und an manchen Wochenenden bin ich auf bis zu ca. 8 Std. Spielzeit an einem Tag gekommen, bis ich zu müde war, um noch weiterzuspielen. Das lag dann aber an der mangelnden Konzentrationsfähigkeit - nicht an der Überbelastung von Armen und Rücken
Bei meinem zweiten Seminar-Aufenthalt bei Michlbauer am Attersee nach Pfingsten hatte ich nun die Möglichkeit, im Ensemble zusammen mit den anderen mehrstimmig zu spielen. Das war eine pure Freude! Hierfür war meine Müller jedoch schlicht nicht zu gebrauchen und bei meiner kleinen Beltuna bin ich an die Grenzen einer 2chörigen wegen der Klangfarbe im Zusammenspiel mit den anderen Harmonikanern gestoßen.
Auf der Rückfahrt war es also dringend an der Zeit, mein "Müller-Problem" zu lösen: Zu meinem großen Glück konnte ich sie bei dem damaligen Verkäufer eintauschen gegen eine gerade eben eingespielte Novak Natura II BEsAsDes mit der sogenannten kompletten Michlbauer-Ausstattung, die er gerade hereinbekommen hatte, gegen einen fairen Aufpreis.
Am Freitag abend kam ich nach Hause mit meiner neuen Liebe und habe das ganze Wochenende (nun mit der großen) durchgespielt ohne schlapp zu machen. Auch das wäre mit der Müller immer noch undenkbar gewesen!
Resumé:
Bei mir hat es 10 Monate gebraucht, bis ich wußte, was es denn sein sollte, um mich jetzt weiter entwickeln zu können mit den Möglichkeiten, die dieses Instrument (auch spieltechnisch) bietet. Bestimmte Passagen kann ich heute bereits auf dieser ganz anders spielen: mit mehr Ausdruck, flüssiger, leichter und auch schneller, weil sie besser anspricht - die Tastatur genauso wie die Stimmzungen. In diesem Zusammenhang sei noch gesagt, dass der Klang der Novak ein GANZ spezieller ist mit einem sehr starken Timbre - heraushörbar aus der Massenproduktion...
Vor 8 Monaten im September war ich jedoch mit genau diesen Möglichkeiten hoffnungslos überfordert, weil meine Finger noch gar nicht dazu bereit waren, sondern regelmäßig Tasten angeschlagen haben, die ich gar nicht spielen wollte/sollte! Ich mochte damals diese Instrumente nicht...
Also, liebe Einsteiger, habt Geduld! Nehmt Euch erst einmal eine Leihharmonika zum Lernen der Grundlagen (siehe oben). Und noch eine Info habe ich: Heute weiß ich, dass Michlbauer mit den Leihharmonikas ein grundsolides Angebot im Programm hat, so flexibel wie es der Schüler braucht und kostenseitig absolut im grünen Bereich!