Gebrauchtmarkt in der Krise?

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Welches Problem hast du mit Menschen die auf dem Land oder in kleineren Städten wohnen?

Ich wohne auf dem Land und hab weder damit noch mit Gebraucht(ver)käufen ein Problem. Wenn mir der Artikel etwas wert ist, dann fahre ich auch gerne ein paar Kilometer mehr dafür. Natürlich nicht für eine Gitarre für 100€. Für meine Fender American Strat bin ich auch ca. 150km einfach gefahren. Viele Menschen müssen aber auch in ein Musikfachgeschäft heutzutage einige hundert Kilometer fahren um Instrumente antesten zu können.
 
Ich wohne auf dem Land und hab weder damit noch mit Gebraucht(ver)käufen ein Problem. Wenn mir der Artikel etwas wert ist, dann fahre ich auch gerne ein paar Kilometer mehr dafür. Natürlich nicht für eine Gitarre für 100€. Für meine Fender American Strat bin ich auch ca. 150km einfach gefahren. Viele Menschen müssen aber auch in ein Musikfachgeschäft heutzutage einige hundert Kilometer fahren um Instrumente antesten zu können.
Und was willst du mir damit sagen? Es geht mir um folgende Aussage:
ich finde irgendwie diese Beiträge im Stil von "ich kaufe (fast) nur gebraucht" irgendwie fragwürdig und v.a. nur bedingt hilfreich für andere. Allein schon für diejenigen, die auf dem Land oder kleineren Städten wohnen.
Was hat hier das eine mit dem anderen zu tun? Warum sollten bestimmte Personen oder deren Beiträge jemandem fragwürdig erscheinen, wenn diese lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie nur- oder fast nur Gebrauchtware kaufen und warum ist das "für andere" vor allem nur bedingt "hilfreich", insbesondere für Menschen, die auf dem Land oder in kleinen Städten wohnen?
 
ich (wohne übrigens auch auf dem Lande) finde nicht, dass der Gebrauchtmarkt in der Krise ist. Gute Angebote von gesuchtem Zeug, zu realistischen Preisvorstellungen, gehen immer ziemlich schnell weg. Nach meinen Beobachtungen. Habe mir vor kurzem erst wieder eine gebrauchte Gitarre gekauft, der Vorbesitzer hatte zufällig genau die Pickups eingebaut, die ich gerne haben wollte. Der Preis war auch in Ordnung. Hat, mit Überweisen und Schicken richtig gut geklappt, war ein netter Kontakt.
Wenn man etwas verkaufen möchte, was nicht so gängig ist, wird es schwierig. Weiß ich selbst, die Anzeige läuft nun schon über ein halbes Jahr (mit Tausch-Angebot). Letzten Herbst bei einem Bass, sehr guter Zustand, auch einem spezielleren, habe ich über ein Jahr warten müssen, zur Hälfte vom Preis. Das war zwar immer noch viel Geld und der Käufer ist an dem Tag, hin und zurück, wohl 600 km gefahren. Aber für ihn war das genau das Instrument, das er gesucht hat. War in Ordnung für mich, wer sich so ein Instrument neu kauft, weiß, dass er niemals mehr den Preis dafür bekommen kann. Und damals wusste ich noch nicht, dass er mal gehen wird.
Eine Krise gibt es nur für Verkäufer, die der Meinung sind, gängige Gitarren, ohne Preisverlust wieder verkaufen zu können. Spezielleres am besten darüber... Und, wenn eine Gitarre nicht mehr hergestellt wird, sie als Sammlerstück überm Neupreis anzubieten. Und dann die "No-Gibsion No-Suhr No-Fender No-Brain" Verkäufer...
Eigentlich sollte klar sein, bei Instrumenten, die noch ähnlich erhältlich sind, wird es erst ab 2/3 vom Neupreis(Ladenpreis) interessant. Je spezieller das Zeug wird, desto geringer wird Chance, es zu einem guten Preis wieder los zu werden.
Auch früher, als das noch alles gedruckt und mit Telefon ablief, gab es die Leute, die halt mal versuchten, wie der Verkäufer reagiert, wenn man einen sehr niedriges Angebot macht. Die haben sich gerne als Fachleute aufgespielt und einem erzählt, dass man froh sein könne, wenn das Zeug überhaupt genommen wird.
Es war schon damals so, der Preis, zu dem man sein Zeug verkauft bekommt, ist der angemessene Preis. Dass sich das nach paar Jahren ändern kann, sollte auch klar sein. Viele werden sich immer noch ein wenig ärgern, ihre alte Paula vor 30, 40 Jahren verkauft zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für meine Fender American Strat bin ich auch ca. 150km einfach gefahren.
Ich sage auch nicht, dass es nicht geht auf dem Land. Die Zeit und das Geld für Auto oder Zugticket muss man jedoch erstmal haben. Und v.a. wissen, was ich will und was es mir wert ist. Wie im deinem Falle mit der Strat.
Aber wenn man wie ich gebrauchte Sachen im Bereich von wenigen hundert Euro sucht, muss ich so einen Trip von 150 km schon mir mehr überlegen. In Berlin bspw. kann ich auch auf dem Heimweg noch schnell bei einem vorbeischauen und mal unkompliziert antesten. Genau auf solche Unterschiede versuche ich hier hinzuweisen.

Es soll hier kein Bashing von Dorf, Großstadt oder anderen Wohngegenden sein. Es soll auch kein Bashing von Neukauf oder Gebrauchtkauf sein. Es sollte lediglich der gewagte Versuch sein, den unterschiedlichen Aufwand beim (Ver-)Kauf von gebrauchtem Equipment herauszustellen.

Was hat hier das eine mit dem anderen zu tun? Warum sollten bestimmte Personen oder deren Beiträge jemandem fragwürdig erscheinen, wenn diese lediglich zum Ausdruck bringen, dass sie nur- oder fast nur Gebrauchtware kaufen und warum ist das "für andere" vor allem nur bedingt "hilfreich", insbesondere für Menschen, die auf dem Land oder in kleinen Städten wohnen?
Für mich kam da so im Subtext rüber (ich kann mich auch täuschen), dass Gebrauchtkauf für manche Leute grundsätzlich besser sei. Speziell dieser Satz:
2. wer neu kauft ist selbst schuld.
oder wie muss ich das verstehen?
 
Die Zeit und das Geld für Auto oder Zugticket muss man jedoch erstmal haben.
[...] Aber wenn man wie ich gebrauchte Sachen im Bereich von wenigen hundert Euro sucht, muss ich so einen Trip von 150 km schon mir mehr überlegen. In Berlin bspw. kann ich auch auf dem Heimweg noch schnell bei einem vorbeischauen und mal unkompliziert antesten. Genau auf solche Unterschiede versuche ich hier hinzuweisen.[...] Es sollte lediglich der gewagte Versuch sein, den unterschiedlichen Aufwand beim (Ver-)Kauf von gebrauchtem Equipment herauszustellen.

Diese “Unterschiede“, also den "unterschiedlichen Aufwand", den du beschreibst, der ist doch realistisch betrachet, so wie du ihn darstellst (ziemlich schwarz/weiß), überhaupt gar nicht vorhanden.

Was ist, wenn du in Berlin wohnst aber die Gebrauchtware, die dich interessiert, dort nicht aufzutreiben ist, sondern du dafür auf's Land musst? Das ist von einer Vielzahl, ganz individueller Faktoren abhängig. Darüberhinaus wird hier der Versand irgendwie auch komplett außen vor gelassen.

Ob man nun auf dem Land lebt oder in der Stadt, das spielt doch überhaupt keine Rolle. Wenn man das, was man sucht, in seiner Nähe findet, dann ist das super, wenn nicht, dann muss man sich eben überlegen ob Abholung oder Versand für einen in Frage kommen.

Wir sind schon 1300km für Gitarren/Amps gefahren, oft aber auch nur gerade mal 15-20km.. und wir haben uns auch schon Gitarren um den halben Erdball schicken lassen. Ob wir gerade auf dem Land oder in einer Großstadt gewohnt haben, das machte nun keinen großen Unterschied.
 
Wo sind die ganzen Kühlschränke? :D

Hier. :-D
Ein paar wenige gibt es noch. :)

Für die wiederum ist der Gebrauchtmarkt nicht schlecht. Man bekommt zwar teils recht betagte Geräte (Alter >20 Jahre), diese dann oft aber gut in Schuss, und mangels Nachfrage zu vertretbaren Preisen.
Damit kann man sich für nicht allzuviel Ausgaben gute Systeme zusammenstellen.

Exkurs Ende. :-D
 
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Ich fahre fast jedes Jahr zu Europas größtem Musikerflohmarkt in Ibbenbühren. Dort haben sich weder Nachfrage, noch Preisniveau in den letzten Jahren geändert, zumindest nach meinen Eindrücken. Ich beobachte allerdings nur den Superstrat-Markt genauer.
Ähnlich soll es in HH sein, wobei dort wohl allgemein weniger verkauft wird.

Wirklich teure Gitarren werden ihr Preisniveau schon deshalb halten, weil sie innerhalb eingeweihter Zirkel und nicht über ebay und Co verkauft werden. Dieser Markt unterliegt kaum den Schwankungen.
 
Diese “Unterschiede“, also den "unterschiedlichen Aufwand", den du beschreibst, der ist doch realistisch betrachet, so wie du ihn darstellst (ziemlich schwarz/weiß), überhaupt gar nicht vorhanden.

Was ist, wenn du in Berlin wohnst aber die Gebrauchtware, die dich interessiert, dort nicht aufzutreiben ist, sondern du dafür auf's Land musst? Das ist von einer Vielzahl, ganz individueller Faktoren abhängig.
Natürlich kann das passende Equipment mal weit weg oder ganz nah sein, egal wo ich wohne. Für alles wird hier sicher irgendwer eine Beispielstory liefern können.
Aber von den Wahrscheinlichkeiten her, bzw. "statistisch gesehen" (sofern man eine aufstellen würde), hat man in größeren Städten tendenziell ein größeres Angebot, welches mit weniger Aufwand zu erreichen ist. Umgekehrt natürlich auch, wenn man in einer Großstadt etwas verkaufen will.

Darüberhinaus wird hier der Versand irgendwie auch komplett außen vor gelassen.

Ja, bewusst außen vor gelassen, weil der Punkt war für mich inhaltlich schon durch, weil im vorangehenden Post angesprochen:
Aber wenn das Angebot nicht gerade in der Nähe ist, muss ich für den Versand u.U. schon mal um die 50€ draufzahlen und vor allem "blind" kaufen, weil ich im Vorfeld nicht antesten kann und im Nachhinein auch nicht zurückschicken kann
Und bevor sich jetzt hier jemand an den 50€ hochzieht: Ich habe bewusst "u.U. schon mal..." geschrieben. Ist also eher eine Ausnahme, aber durchaus im Bereich des Möglichen (v.a. für Amps/Boxen).
 
Was ich eigentlich im letzten Beitrag schon sagen wollte: ich finde irgendwie diese Beiträge im Stil von "ich kaufe (fast) nur gebraucht" irgendwie fragwürdig und v.a. nur bedingt hilfreich für andere. Allein schon für diejenigen, die auf dem Land oder kleineren Städten wohnen.
Muss ja nicht für jeden gelten. Ist nur meine Meinung. Ich habe bisher nur eine Gitarre jemals neu gekauft, weil es sie damals, als fast noch niemand ESP spielte, noch nicht gebraucht gab. Und 2 Gitarren habe ich mir bauen lassen. Das ist aber eine andere Sache, da Custom Made. Da bleibt nur Neukauf. Würde ich heute aber nie mehr machen, da man 2500 ausgibt und gebraucht nicht einmal mehr 1000 bekommen würde. Vermutlich sogar viel weniger.

Was ich sagen wollte ist: Gitarren werden nicht schlechter mit dem Alter. Warum sollte ich überhaupt ein Neugerät kaufen. Macht keinen Sinn.

Allerdings: alles über 300€ würde ich wohl nicht blind kaufen. Auf Ebay Kleinanzeigen trifft man leider zu viele Idioten. Sowohl bei Verkäufern als auch bei Käufern. Gerade bei Käufern gibt es genug, die eine Zusage machen, dann aber doch nicht überweisen.

Wobei ich sagen muss, dass ich als Käufer auch mehrere Verkäufer anschreibe, die das Gleiche anbieten. Allen mache ich ein Angebot mit dem Hinweis, dass ich es nehmen würde oder Interesse habe. Wenn sich dann jemand erst 2 Tage später meldet und ich in der Zwischenzeit bei jemand anderem fündig wurde, hat der langsame eben Pech. Das schreibe ich dann auch so als Begründung. Der frühe Vogel usw.
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In der ganzen Gesellschaft nimmt das leider zu.
Tja. Wird "von oben" vorgelebt ... Da braucht man sich nicht wundern.
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Für mich kam da so im Subtext rüber (ich kann mich auch täuschen), dass Gebrauchtkauf für manche Leute grundsätzlich besser sei. Speziell dieser Satz:

oder wie muss ich das verstehen?

Ja, ich finde ihn grundsätzlich besser. Hatte aber auch geschrieben, dass es nicht immer geht, bei speziellen Modellen zB.

Aber ehrlich. Wenn ich, und das machen ja viele, eine Les Paul, eine Strat oder Tele suche .... Warum um Gottes Willen kaufe ich das neu ? Leuchtet mir nicht ein. Aber gut, jeder kann machen was er will, aber... wenn ich eine Strat neu für 1400€ kaufe, muss ich mir im Klaren darüber sein, dass ich sie wohl nur für 800€ verkaufen kann. Dann darf ich jicht jammern. Ist einfach so. Das meinte ich damit.

Grundsätzlich bekommt man so gut wie alles gebraucht. Das Risiko des Wertverlustes ist gering. Deswegen kommen bei mir Neugeräte nur in ganz seltenen Fällen in Frage. Kauf ist bei mir meistens eine Vernunftsache mit Obergrenze. Wer das nicht so macht legt einfach öfter drauf. Wenn er dabei glücklich ist, es sich leisten kann und sich nicht ärgert ... Ist alles ok
 
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Also ich kaufe Gitarren grundsätzlich, ( und das sind nicht wenige ) weil ich sie spielen und besitzen will und nicht weil ich sie möglichst gewinnbringend wieder verkaufen will. Und meine auf mich geschneiderten Custom Gitarren vom Gitarrenbauer, würde ich auch nicht für das 3-fache wieder verkaufen,(geschweige denn für weniger) das sind meine Babies. Sorry, aber was ich hier so lesen muss, ist für mich völlig abstrus und nichtnachvollziehbar.

Gitarren als Wertanlage und "quasi Aktie" funktioniert nur bei sehr wenigen Modellen, die meist nicht bei Ebay gehandelt werden.

Viel blahblah um nichts.
 
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Bei Bässen fällt mir auf, dass der Gebrauchtmarkt im wesentlichen mit sehr teuren Modellen anfängt. Ich habe auf der Bassisten-Seite bassic im Flohmarkt einen Brot-und-Butter J-Bass gesucht. Die Modelle, die von der SuFu angezeigt wurden waren zu 90% mundgelutschte und bei Mondschein zusammengenagelte "Boutique"-Modelle, die gebraucht immer noch zwischen 1.000 und unglaublichen 9.000 Euro lagen...
Für jemanden, der günstig an ein zuverlässiges Markenmodell - wie einen gebrauchten Squier - kommen möchte ist das ein sehr frustrierendes Erlebnis.

Darüber hinaus vermittelt eine so große Flut von Marleaux, Dijkman, Vychodil, Modulus, Rössel, Maruzczcyk, etc. schon etwas den Eindruck, dass die kleinen, teuren Schrauber doch nicht so tolle Wundergeräte verkaufen, dass die Besitzer damit jahrzehntelang glücklich sind.... :)
 
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Einerseits mag es erschreckend sein, dass die Preise für Instrument auf dem Gebrauchtmarkt oftmals einbrechen. Andererseits mein Eindruck eher ist, dass manche gesuchte Modelle mehr denn je gehyped werden und unsinnige Preise erzielen (damit meine ich gar nicht mal nur die berühmt berüchtigte 59er Paula, sondern auch Exoten wie die Ovation Ultra GP, die durch die QOTSA-Jünger in absurde Höhen getrieben wird, oder die Ampeg Dan Armstrong Plexi-Gitarre nach dem All My Life Video von den Foo Fighters. Gut - ist ja auch schon wieder eine ganze Weil her, aber ich denke ihr wisst, was ich meine ...), aber klar ist: Die Normalo-Gitarre, sei es auch eine hochwertige, hat einen hohen Wertverlust.

Ich muss allerdings auch sagen, dass ich auch lieber neu kaufe - obwohl mir der Second Hand Verkauf an sich sehr sympathisch ist!

Der Grund ist eine Kombination aus Auswahl und Verlässlichkeit sowie Garantie.

Das mache ich zwar auch bei einem Neukauf, aber ich muss bei einem Gebrauchtkauf viel eher auf Dinge achten wie: Ist der Trussrod in Ordnung? Hat die Gitarre nicht sofort sichtbare Macken? Beim Händler habe eine Garantie, zudem meist sogar ein 30-Tage-Rückgabe-Recht bei Nicht-Gefallen.

Zudem kann ich "mein" Exemplar auswählen, Wunschfarbe, das richtige Gewicht, ein gutes Exemplar auswählen, ...

Daher muss ich sagen: Ich bin auch (meistens!) nicht bereit, 80% des Neupreises zu zahlen. Selbst wenn das Instrument wahrscheinlich und auf Basis meines Eindrucks als Käufer einwandfrei ist. Für das sehr viel geringere Restrisiko, die Garantie und "mein" Instrument zahle ich dann halt eher mal 1000,- statt 800,- Euro. Bei 700,- abwärts sieht das dann langsam anders aus, aber das ist vielen zu wenig. Das kann ich den Verkäufern auch gar nicht verübeln.

Ich bin zwar normalerweise kein sehr pessimistischer Mensch, aber alleine die (teilweise) Ungewissheit über die Macken ist für mich ein großer Punkt. Wenn das Gebrauchtinstrument WIRKLICH quasi neuwertig ist, würde ich auch die 80% zahlen. Ich muss aber mein Risiko irgendwie mit einpreisen. Das bestraft natürlich auch die sehr gewissenhaften, ehrlichen Verkäufer - aber das ist halt leider so.

Wenn man das Instrument selber abholt, ist das natürlich besser. Und klar, bei eBay wird das scharfe Schwert der Bewertungen geschwungen. Aber das Risiko bleibt größer, Punkt. Ebenso gibt es keine Garantie für Mängel, die später auftreten. Das ist bei Gitarren natürlich i.d.R. nicht allzu oft der Fall bzw. leicht zu beheben (Elektronik ist ja eher simpel), aber bei Röhrenamps sieht das schon anders aus...

Zudem muss man auch sagen: Wer beim Neukauf keinen guten Zeitpunkt zum Kauf erwischt, hat eh (viel) verloren. Die Preise der 2016er Gibson Les Pauls habe ich sehr viel verfolgt. Da startete die Les Paul Traditional T mit einem Straßenpreis von ~2.000-2.100,- , und ging dann aber irgendwann auf ca. 1.700,- runter. Ein gut informierter Käufer wird im Zweifelsfall den niedrigsten Preis als seinen Maßstab nehmen und dann die "Gebraucht-Marge" abziehen. Solange es genug Alternativen gibt, ist es dem Käufer doch recht egal, was der Erstkäufer für das Instrument gezahlt hat.

Ergo: Es gibt gute Gebrauchtdeals (auch aus Sicht des verkäufers), aber durch die sinkenden Preise guter Instrumente und die hohe Auswahl wird es sicher nicht einfacher, nicht limitierte Modelle von der Stange zu verkaufen. Limited Editions sind wohl Sekt oder Selters: Entweder ich habe ein beliebtes Modell und durch die Knappheit ein gutes Verkaufsargument, oder ich habe ein komisches Teil, das erst recht keiner haben will.

Ich würde theoretisch gebraucht kaufen, aber nur wenn ich a) das Instrument vorher selbst ausgiebig begutachtet habe (und dafür nicht für so viel Geld/Zeit nach Süddeutschland fahren muss, dass mich die Fahrt mehr kostet als die Ersparnis) oder b) ein Angebot SO gut ist, dass ich ein Risiko eingehen würde.
 
Für mich kam da so im Subtext rüber (ich kann mich auch täuschen), dass Gebrauchtkauf für manche Leute grundsätzlich besser sei. Speziell dieser Satz:

oder wie muss ich das verstehen?

Ich hätte den Satz vielleicht erweitern sollen:

Wer neu kauft ist selbst schuld, wenn er beim Verkauf einen größeren Verlust macht ...

Das ist bei allem so - und das muss man wissen. Wer also wider besseren Wissens trotzdem neu kauft, muss eben diesen Verlust in Kauf nehmen.

An dem Verlust trägt er selbst die Schuld - denn bei gebrauchten Käufen gibt es den Wertverlust so gut wie nicht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Also ich kaufe Gitarren grundsätzlich, ( und das sind nicht wenige ) weil ich sie spielen und besitzen will und nicht weil ich sie möglichst gewinnbringend wieder verkaufen will. Und meine auf mich geschneiderten Custom Gitarren vom Gitarrenbauer, würde ich auch nicht für das 3-fache wieder verkaufen,(geschweige denn für weniger) das sind meine Babies. Sorry, aber was ich hier so lesen muss, ist für mich völlig abstrus und nichtnachvollziehbar.

Gitarren als Wertanlage und "quasi Aktie" funktioniert nur bei sehr wenigen Modellen, die meist nicht bei Ebay gehandelt werden.

Viel blahblah um nichts.

Ich denke das Thema Wertanlage spielt in diesem Thread kaum eine Rolle. Das machen ( und können ) nur die Wenigsten. Grundsätzlich möchte man ein gutes Instrument ja auch behalten - aber trotzdem wird gerne und oft probiert, gekauft, verkauft. Deswegen sind bestimmte Modelle als Gebrauchtkauf eigentlich kostenneutral beim Verkauf.

Es gibt ja auch Leute, die kaufen Instrument A gebraucht, bestellen dann das gleiche Modell nochmal und verkaufen das, das ihnen weniger gefällt usw. - So kann man eigentlich gebraucht so lange verschiedene Gitarren spielen und testen bis man SEIN Trauminstrument gefunden hat. Mit Neukauf wäre das nicht möglich
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Darüber hinaus vermittelt eine so große Flut von Marleaux, Dijkman, Vychodil, Modulus, Rössel, Maruzczcyk, etc. schon etwas den Eindruck, dass die kleinen, teuren Schrauber doch nicht so tolle Wundergeräte verkaufen, dass die Besitzer damit jahrzehntelang glücklich sind.... :)

Oder das Loch im Budget war dann doch größer ;-)
 
Ich meld mich aus dieser Nummer ab, das hochtrabende intellektuelle Gebrabbel halt ich nicht länger aus. Servus
 
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Ich habe den Eindruck das extrem viel Misstrauen sowohl von Verkäufer- als auch von Käuferseite im Markt ist. Das hat vor mir hier schon jmd. geschrieben. Das macht sich gerade dann bemerkbar, wenn es um Gitarren oder Equipment jenseits der 1000€ geht oder Ware mit Markennamen.
Für mich sind da im wesentlichen Vier Dinge verantwortlich für:

Zum Einen die Angst vor Fälschungen Angst vor Betrug. Verschweigen von Mängeln/Umbauten/Austausch gegen Billigteile auf der Käuferseite. Falschgeld, Scheckbetrug etc. auf der Verkäuferseite (wobei hier das Risiko wohl klein ist, wenn man nicht allzu gutgläubig ist-glaub ich). In einem anderen Thread ging es kürzlich darum warum PRS Gitarren nicht gut wiederverkauft werden. Speziell PRS, Gibson oder Fender bieten Instrumente mit Statussymbolik zu gehobenen Preisen. Diese sind also durchaus gefährdet gefälscht zu werden und was ja durchaus schon vorgekommen sein soll. Ich habe x Telefonate und mind. 2 Treffen gebraucht um eine Gibson CS LP zu verkaufen. Ich habe zum Schluss tatsächlich eine Kopie von meinem Perso gemacht, einen nicht mit mir verwandet Zeugen beigeschleppt und einen Vertrag aufgesetzt, weil der arme Kerl so eine Angst hatte.

Zum Zweiten scheint es so zu sein, dass viele Leute glauben durch den Verkauf von gebrauchten Gitarren enormen Gewinn erzielen zu können. Die müssen nur mal 10 Jahre alt sein, dann werden die mit dem Anschaffungspreis +10% "Altersbonus" angeboten und noch mal +20% "Verhandlungsspielraum" drauf gepackt. Um den gehobenen Preis zu rechtfertigen kommen dann solche Schlagworte und Floskeln wie "Vintage, Aus der guten alten Zeit, als xx noch richtiges Holz genommen hat, rar, selten, Sonderedition, ein von x für Europa, Sonderimport" ins Spiel.
Ich denke das kommt durch die atemberaubende Preisentwicklung im sog. Vintätsch-Bereich und natürlich die Suggestion der kommerziellen Anbieter im Erstverkauf das Custom Shop Modelle natürlich im Preis steigen werden und ein Weiterverkauf daher Rendite bringt. Da möchte jeder ein Stück vom Kuchen haben. Vor 10-20 Jahren wurde CBS/Norlin-Ära Ware als besseres Brennholz gelagert für schlechte Zeiten (euphemistische Umschreibung für "Ladenhüter") jetzt kosten die plötzlich richtig Asche. Mittlerweile reden wir von 90iger/2000er Ware schon von Vintage und die dementsprechend gehen zB. Gibson LP St. von 1996 für ca. 2000€ ins Angebot. Was hat die Mal gekostet? 2-3k DM? Schaffen sich hier Menschen postfaktisch einen Markt? Mein Eindruck ist ja.
Das Spiel ist möglicherweise ausgereizt und das lautstarke Reiten des Vintage-Gauls in unangemessenem Gelände sorgt eher für Misstrauen und Unverständnis.
Manch Einer wird dann lieber zu einer billigeren Neuanschaffung tendieren.

Zum Dritten wird immer nur über die Katastrophen berichtet. Auch in diesem Forum habe ich noch keinen Thread gesehen der beginnt mit: "Habe heute erfolgreich mein Equipment an einen super netten Menschen verkauft. Hab im Schnitt 50% des Anschaffungspreises bekommen. Nicht ganz optimal, aber der Kontakt war es mir Wert-wir heiraten nächste Woche auf Bali" Sowas steht dann meistens erst im 5-6 Post.
Ich erwische mich auch schon dabei Anzeigen mit den Schlagworten oder Floskeln "Vintage, Rar, selten, Sonderedition, ein von x für Europa, Sonderimport etc" misstrauisch zu betrachten. Warum? Ich lese/höre dauernd von Menschen die ganz mies über den Tisch gezogen werden und auch wenn das überhaupt nicht meinen Erfahrungen entspricht, bekomme ich plötzlich Bauchschmerzen, wenn ich Gebrauchtware per Überweisung oder PayPal bezahle und mir zuschicken lasse.
Es sind mir auch schon wirklich ulkige und abstruse Sachen passiert, aber zu Schaden gekommen bin ich noch nie und durch mich ist auch niemand zu Schaden gekommen. Komische Angebot, extreme Schnäppchen, waghalsige Finanztransaktionen lass ich einfach links liegen oder prüfe das sehr genau. Gesunder Menschenverstand dann klappt das auch.
 
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innerhalb eingeweihter Zirkel


leadeyes.jpg



*g*
 
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:D Ist gar nicht sooo weit von der Wahrheit entfernt...;)
 
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Ich wollte auch gerade fragen, ob so diese Gitarren-Verkaufsveranstaltungen aussehen :-D
Es heißt ja immer, der "Kunde ist König" und bei dem Bild da scheint er ja in der Mitte zu sitzen.
 
Ich meld mich aus dieser Nummer ab, das hochtrabende intellektuelle Gebrabbel halt ich nicht länger aus. Servus
oha :)
Wenn das intellektuell ist, dann will ich nicht die Extreme in die beiden anderen möglichen Richtungen sehen ;-)
 
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Also ich habe in den letzten 2 -3 Monaten relativ viel Zeug gekauft. 90% gebraucht. Bis auf 2 Ausnahmen waren meine Erfahrungen dabei gut - sowohl preislich als auch was die Artikel betrifft.

Es ging um:
2 Gitarren ( 2 x Squier CV, Strat und Tele )
2 x Amp ( Fender Blues Jr. Tweed und Marshall Class 5 )
ca. 20 Pedale + Pedalboard(s)

Das einzige was neu gekauft wurde war:

Der Fender Amp. Warum ?
Es gab über 2 Wochen nur 1-2 gebrauchte Angebote. Beide lagen nur bei ca. 100 € unter Neupreis. Da lohnt sich der Gebrauchtkauf nicht.

TC Mojo Mojo: es gab kein gebrauchtes - und bei 50 € Neupreis ist es mir egal.

Wampler Tumnus: es gab keinen gebrauchten, über Wochen. Es ist auch ein sehr gutes Pedal und wird vermutlich deswegen kaum wieder verkauft.

Temple Audio Pedalboard - gab es nicht gebraucht

1 Multinetzteil, das gab es auch nicht gebraucht. Ich brauche 2 davon, eines habe ich gebraucht gefunden.

MXR Custom Shop La Machine - gab es nicht gebraucht

Mooer Flanger - gab es nicht gebraucht

Schlechte Erfahrungen habe ich bisher nur bei wenigen Käufen gemacht:

Ein Warwick Rocktuner. Der war Schrott und hatte Defekte, die der Verkäufer mit Sicherheit kannte ( Buchsen ). Das Teil hat mich 20 € gekostet - war zu verkraften

Shure SM57 - da hat der Verkäufer das Paket entgegen der Absprache unfrei geschickt, was 18 € (!!!) Versandkosten zur Folge hatte. Das habe ich aber im Nachgang geklärt.

Lovepedal Vibronaut:
Preis war ok - der Verkäuferkontakt aber unbefriedigend, trotz mehrfacher Aufforderung wurde keine Sendungsnummer geschickt. Es war DHL verabredet und es wurde mit DPD verschickt. Versandadresse war aber eine DHL Filiale. Zum Glück wurde es trotzdem angenommen.

Bei allem anderen habe ich normale (2/3 des NP ), gute oder sehr gute Preise bekommen.

Ich biete in der Regel immer 2/3 des aktuellen NPs an, sofern der verlangte Preis darüber liegt. Willigt der Verkäufer ein - wunderbar - wenn nicht dann nicht.

Ich habe kürzlich mal alles zusammengerechnet und komme insgesamt ziemlich genau auf die 66% des Gesamtneupreises ( inkl. Porto ). D.h. dass ich ein paar Teile auch zu ca. 50% des NP bekommen habe, da ja die o.g. Geräte neu gekauft wurden und sonst den 66% Schnitt versaut hätten. Es gab auch einige wirklich gute Preise, wo ich um einiges unter dem üblichen Gebrauchtpreis lag - da habe ich dann aber auch nicht mehr verhandelt. Hat so schon gepasst. Die 2/3 aka 66% Faustregel ist dann sogar etwas zu hoch angesetzt. Hätte ich die Geräte ALLE gebraucht gekauft, läge der Schnitt bei ca. 60% der Neupreise - das halte ich für normal und würde deswegen nicht sagen, dass die Preise total kaputt sind.

Einige Pedale habe ich wieder verkauft und bin dabei immer relativ günstig ran gegangen, d.h. ich habe pro Pedal zw. 5-15 € Verlust gemacht - dafür waren sie auch innerhalb von einer Woche weg ( ca. 5 Stk )
Da es sich um keine großen Beträge handelte, war mir das egal ob ich jetzt 50 oder 55 € für das Teil bekomme
 
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