Klang des Nord Stages total *****?

  • Ersteller FantomXR
  • Erstellt am
@washi:
Ich hatte das Nord Stage bisher auch nur über Kopfhörer angespielt. Ein paar Demos aus dem Internet habe ich aber mal spaßeshalber über meinen (mE sehr guten und linearen) KME FM1122AE abgespielt. Aufgefallen ist mir, daß man tatsächlich etwas EQen muß. Die besten Ergebnisse hatte ich, soweit ich mich erinnere, erzielt, indem ich beide Kanäle zusammengemischt und dabei Bässe etwas rausgenommen und Höhen etwas reingedreht habe.

Für mein Empfinden spielt der Sound des Nord Stage definitiv in einer anderen Liga als der des P90, das ich auch mal ne Weile besessen habe. Der Flügel-Sound des NS klingt ziemlich naturgetreu und direkt abgenommen und ohne viel Bearbeitung und Anpasserei versehen, während ich dem P90 seine digitale Herkunft schon deutlich anmerke. Da merkt man, wie verschieden die Geschmäcker sind.
 
Die Piano-Samples des Nord Stage, egal ob Yam C7, Steinway oder Yam C7XL klingen grottenschlecht: dünn, digital, kalt. EQ am Nord Stage oder an meinem kleinen Mixer bringt auch nichts. Mit dem Kopfhörer AKG K270S klingen die NS Piano-Sounds schon besser, aber reichen lange noch nicht an das P-90 heran. Obwohl ich das NS noch nie an ordentlichen Studio-Monitoren betrieben habe, vermute ich auch ganz stark, daß sein Piano-Sound unheimlich mit der Art der Lautsprecher variiert.

Und ich vermute, daß dir schlicht der Klangcharakter nicht gefällt bzw. du dir etwas anderes unter einem lebendigen Flügelklang vorstellst als ich :rolleyes: Daran ist nichts verwerfliches, genauso geht es mir z.B. mit den von vielen hochgelobten GEM-Sounds. Aber Grottenschlecht ist doch was anderes, oder? Und wieso hast du den Stage dir dann überhaupt geholt?

...ein parametrisches Mittenband ist einfach ein Equalizer, dessen Einsatzfrequenz (und eigentlich auch Bandbreite) du über einen weiteren Regler wählen kannst. Im Nord Electro gab es so was für die Piano-Section - ist mir unverständlich, warum es den im Stage nicht gibt!
...Aber der wird dir sicher sowieso wenig helfen, wenn dir der Sound grundsätzich nicht gefällt.

Grüße, Andi
 
@luci,

ich finde, man hört wirklich den Flügel raus. Das Upright Piano klingt da schon deutlich anders. Da hat man wirklich ein Piano vor sich.

Grottenschlecht ist auf jeden Fall etwas anderes. Zu meinem P80 und PC1x fällt es nicht ab. Es klingt anders. Ob besser, mag ich gar nicht sagen.

Gruß
 
Wo du gerade vom Upright sprichst: Das hat mir auch extrem gut gefallen!
 
@toeti:
Du meinst wohl @Boogie_Blaster, oder? :D
 
Jein,

es war auf dein Naturgetreu bezogen. Bei den anderen Stage Pianos könnte ich nicht sagen, ob es Flügel oder ein Klavier drin ist.
 
Also die Uprights sind sicher nicht jedermanns sache und auch nicht das, was man erwartet, wenn man ein DP kauft - auch habe ich selten verwendung daür. Aber trotzdem finde ich grade die extrem gelungen und charmant, solche Sounds kriegst du sonst nirgends, sind ja immer alles blankpolierte Konzertflügel. Kann ich mir in rockiger/indiemäßiger Umgebung gut vorstellen, oder auch für authentische, verrauchte Jazzinterpretationen.
Ich merke beim Musikhören immer wieder, daß in vielen großartigen Aufnahmen überhaupt nicht der 100prozentig ultrabrilliante 9-Meter Konzertflügelklang spielt, den jeder DP-Konsument einfordert...
 
Ich stimme Boogies und Lucjes Beurteilungen weitgehend zu.

Ich hatte ebenfalls ein P90, und jetzt schon seit bald 2 Jahren einen STAGE 76. Beim Vergleich der
Qualitaet der Pianoklaenge, wuerde ich aber nicht unbedingt von einer ganz anderen Liga sprechen.

Der (oder das) STAGE klingt m.E. im Gegensatz zum Yamaha in Abhaengigkeit von der Lautstaerke sehr
unterschiedlich:
Bei Lautstaerken die einem echten Klavier oder Fluegel entsprechen sehr gut und sehr natuerlich,
bis zu fast nicht brauchbar bei hohen und sehr hohen Lautstaerken.

Ich nutze allerdings nicht die C7-Samples (klingen mir in der mittleren Lage zu blechern) sondern
hauptsaechlich einen Layer bestehend aus den beiden Steinway-Samples.

Natuerlich gibt es am STAGE noch weitere Kritikpunkte. z.B.: Mono ist sehr problematisch. Aber daran
arbeitet CLAVIA soweit ich weiss, und das Ergebnis dieser Arbeit bekommt man als Kunde kostenlos,
ohne dass wie bei der fernoestlichen Konkurrenz fuer irgenwelche minimalsten Verbesserungen alle zwei Jahre gleich eine Neuanschaffung faellig ist.
Insofern ist fuer mich der Stage mit weitem Abstand nicht nur das am besten zu transportierende,
sondern auch das preisguenstigste Instrument unter all seinen Konkurrenten.

Gruesse
 
@Boogie: Danke für die Erklärung "param. EQ". Jetzt verstehe ich auch, was die Presence-Regler meines alten Nord Electro wirklich waren.
Warum ich mir das NS geholt habe ....?
- erstklassige E-Piano sounds.
- eingebaute Amp-Simulationen
- Leslie-Simulation
- eingebaute Reverbs
- einfache, intuitive Bedienung (keine Kaskaden-Menues)
- kleiner Synth (ideal für Anfänger)
- klasse Split- und Layerfähigkeiten
- nur 18kg und es ersetzt mein P-90 und NE73
- rote Farbe
- Hergestellt von einer 25-Mann-Firma, deren Leute man auf der Musikmesse sprechen kann, und nicht von einem Massenproduzenten
- etc.

Ich bin von dem Instrument absolut begeistert. Man könnte fast sagen, ich liebe das Rotbäckchen. Nur schade, daß die Piano-Sounds mit meinen nicht gerade low-budget PA-Boxen, vielleicht auch wegen der nicht optimalen Raumakustik, grottenschlecht klingen.

An die RoteArmeeFraktion: Wer ist mit welchen PA-Boxen am Nord Stage absolut zufrieden? (Colourisred hat ja auch nicht gerade uneingeschränkt "Hurra" geschriehen.)

danke und viele grüße

jörg
 
Das P-90 kenne ich auch und fand die KlavierSounds da drin eigentlich ganz authentisch. Nur dachte ich, dass die im NS noch ne ganze Ecke besser klingen!

Wie gesagt, ich werde das Gerät noch einmal ausführlicher antesten und gucken, ob ich da was machen kann.

Auf jedenfall spricht es ja irgendwie nicht für das NS, wenn es so extrem Abhörabhängig ist. Eigentlich kann man ja nicht erwarten, dass man zu Hause eine super PA zu stehen hat. Sollte ein DP nicht überall (fast) gleichgut klingen? Klar, gibt es immer Unterschiede!
 
Ein begeisterter User des Nord Stage ist ja der Keyboarder von u.a. Laith al Deehn, Tobias Reiss. In der Profi-Liga muss man sich natürlich nicht soviele Gedanken um PA usw. machen, da wird einem sicher zugearbeitet, damit das ganze dann optimal im Live-Sound und Studio klingt.

Wie schätzt ihr Roland V-Combo im Vergleich zum Stage ein? Ich habe die V-Combo: Liebe die Optik, finde E-Pianos und Orgel super, D-Pianos bin ich immer noch am Schrauben.
 
@toeti:
Hääh? Sorry, ich versteh immer noch nicht ganz, was du meinst. ;)
 
stuckl schrieb:
Ein begeisterter User des Nord Stage ist ja der Keyboarder von u.a. Laith al Deehn, Tobias Reiss.

Falls du mehr über Tobias Reiss, seine Instrumente, seine Projekte und seine Arbeitsweise erfahren willst ...., dann downloade dir mal den neuen Motif News Guide 01/08.
 
@stuckl:
Die V-Combo hab ich nur mal kurz in Köln angespielt. Orgel fand ich ziemlich geil, den Rest eher flach, verglichen mit dem NS/NE. Die Sounds sind halt einfach veraltet. Der Nord Stage (und meines Wissens auch Nord Electro) ist neuer, klingt frischer und hat mehr ROM.
 
Wie schätzt ihr Roland V-Combo im Vergleich zum Stage ein? Ich habe die V-Combo: Liebe die Optik, finde E-Pianos und Orgel super, D-Pianos bin ich immer noch am Schrauben.

Also das V-Combo habe ich im Laden und auch mal bei einer JamSession auf der Bühne spielen können. Man spürt halt die klangliche Verwandtschaft zu den anderen Roland-Produkten - alles guter RomPler-Standard, und die Orgel ist ja eine VK. Die finde ich klanglich total o.k., Tastatur & Zugriegel sind natürlich klasse, aber ich würde sagen, daß der Nord zumindest im Bereich Leslie und Overdrive die Nase vorn hat. Ist auch wieder Geschmackssache, aber den Eindruck teilen wohl einige.
Beim Rhodes störte mich die "Stufendynamik" - da ist der Stage/Electro deutlich überlegen nd hat auch mehr Bandbreite an unterschiedlichen Timbres.
Die restlichen Sounds setzen halt andere Schwerpunkte: das VCombo ist eher ein Preset-SoundCanvas mit brauchbaren Universal-Sounds, der Stage hingegen ein VA mit Fokus auf Echzeitzugriff und Einfachheit. Super im Synth-Bereich, aber samplelastiges/Naturimitate stehen nicht auf der Speisekarte.

Bleibt noch der Pianobreich. Hier ist der Stage in Sachen Umsetzungs/Technikaufwand deutlich überlegen: 65MB Samplegröße, wahrscheinlich sogar stark komprimiert, so daß das unkomprimierte Material deutlich größer ist, evtl. um den Faktor 3 (zumindest funktioniert das im neuen Nord Wave so), daher sehr lange Loops, und dann noch gesonderte Release- und Pedal-down/Saitenresonanz-Samples.
Wie man allerortens lesen kann, ist das Resultat heftigst umsritten - die reine Aufwand an Details und technischer Finesse sagt eben nichts über einen gelungenen Grundsound aus - gerade, da derlei Kleinkram eben live schnell mal untergeht, ganz im Gegensatz zur Grundklangfarbe.

Das VCombo-Piano habe ich nicht mehr genau im Ohr - aus der Erinnerung heraus ist es eben ein standard-Roland Pianoklang, nicht so detailliert wie in den großen Roland SPs (kurze Loops, kein oder wenig Velocity-Layer), aber insgesamt sehr brauchbar. Mag sein, daß mancher diesem Klang den Vorzug gegenüber den detaillierten Sounds im Stage geben wird - Roland & Yamaha haben es eben raus, universelle, freundliche Pianosamples zu machen, die keinem wehtun.
Will sagen: der Stage hat mehr Charme und ist im Detailbereich auf jeden Fall überlegen - aber die angesprochene Problematik (das Wiedergabemedium muß gut passen) kommt im Vergleich mehr zum Tragen.


@ washi: deine Liste der Gründe fürs Stage kann ich uneingeschränkt unterschreiben :great: Schade, daß dir das Piano nicht so liegt.


Meine Einschätzung zum Stage in seiner Gesamtheit ist:
An dem Teil kommt keiner vorbei, auf den möglichst viele der folgenden Punkte zutreffen:

- Orgel, Rhodes und Clavinet sind ähnlich wichtig/wichtiger wie/als Klavier
- Spontaner Zugriff auf alle klangbildenden Eigenschaften auch während des Spiels ist bedeutend
- ...und das für mehrere Klangerzeuger gleichzeitig und auf einen Blick
- man will auf einfache Weise split/layer/alternativsetups aus mehreren Pianos/orgeln konfigurieren und manipulieren können (ohne mehrer Geräte zu verschalten und sich in deren Menüs zu verstricken
- Standard-Synthsounds werden benötigt
- Spaß am Klangschrauben und Kenntniss der Grundzüge der subtraktiven synthese sind vorhanden
- man will alles wesentlich in einem Gerät - und gleichzeitig keinen Schnickschnack mitverwalten
- leichtes Transportgewicht



Verzichtbar ist der Stage für Leute, die...

- hauptsächlich ein D-Piano für akustischen Flügelsound suchen (außer, sie lieben die im Stage angebotenen Samples (gut ausprobieren, ob's paßt))
- eigentlich nur Presets abrufen wollen und beim spielen eh nichts am Sound ändern (bsp. Orgel)
- den eingebauen Synth gar nicht brauchen
- einen richtigen Workstation-Fundus an Sounds brauchen, also auch Bläser/Sreicher/GM-Kram
- sich mit einer Burg aus mehreren Geräten, z.B. seperate Orgel, Workstation.. besser fühlen.
- möglichst viele Features pro € wollen.



Gruß, Andi
(p.s.: habe gerade mein Setup und einen Nord Wave erweitert. Der frisst alles erdenkliche an Sounds, die ich jemals zusätzlich benötigen werde. Die zeitgemäße Alternative zum Sampler-Rack ;) )
 
*OT an*
Demnächst gerne - aber nicht, bevor ich fertig bin, ein paar Soundbänke nebst Samplelibrary zu erstellen. Die aktuellen Werkssounds sind nämlich eher mau - wie auch das Gerät an sich noch leicht unfertig ist (hat gerade so die 1.0er Version, wurde abr mit 0.97 ausgeliefert, ein paar Kritikpunkte hätte ich da schon).

Ein kurz-Fazit schon vorweg: Einige Dinge sind verbesserungbedürftig (sollte mit einem Update kein Problem sein), mitgelieferte Sounds sind... naja.
ansonsten: Konzept geht auf, Usability & UI ist traumhaft, das Potenzial riesig. Das Ding erfordert eigene Mitarbeit und Initiative - hat man sich mal eingeabeitet, so gibt es Soundmäßig wenige Grenzen - das Teil klingt so, wie das Material, mit dem man es füttert. Es ist faktisch so, daß man mit ein bißchen Sampling-Routine einfach alle seine Lieblingssounds aus beliebigen Geräten in den Wave packen kann. Und das ist mir, allen Kritikpunkten zum Trotz den Preis allemal wert.

Ein wenig Diskussion finden interessierte im Forum von Synthesizer-Magazin.de (unter der Rubrik "Digital") - auch wenn selbige erst auf den letzten Seiten halbwegs von Fakten und nicht nur Mutmaßungen geprägt ist.

So, jetzt aber genug OT ;)
Grüßle, Andi
 
Boogie_Blaster schrieb:
[...]ein paar Kritikpunkte hätte ich da schon
Ich bin sicher, vor allem wenn sie noch in der Entwicklung sind - Clavia freut sich über 'ne konstruktive E-Mail! :great:

MfG, livebox
 

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