'Running to the Edge' und generell Stütze

  • Ersteller absoluterfreak
  • Erstellt am
Ich bleibe dabei, deine Baustelle ist die Atemanbindung, nicht der Stimmlippenschluss für sich genommen. Was man im Vergleich hört, ist, dass der Versuch, den Stimmlippenschluss separat zu behandeln, zu einem veränderten Ton, nicht aber zu einer Verbesserung in der Phonation geführt hat.

Du wirst um das Thema mit der Atmung und der Stütze nicht herumkommen. Das ist aber kaum etwas für einen schnellen Erfolg, vor allem nicht ohne 1:1 Hilfestellung durch GU.
 
Ja.. das ist wahr, um 'harte Arbeit' wird da kein Weg führen. Ich wollte nur wissen, ob es vielleicht zumindest schonmal in die richtige Richtung geht, ich fürchte nämlich, dass ich das Problem selbst immer noch nicht so genau identifizieren kann. :( Bei Übungen zu Stütze, Atem und auch Stimmbandschluss funktioniert es nämlich meistens ganz gut. Auch verglichen mit anderen Sänger(innen), zum Beispiel auf Schülerkonzerten, empfinde ich mich auch nicht als besonders schwach oder 'breathy'. Wobei da natürlich die anderen auch nicht perfekt sind, aber früher zB bin ich bei mehreren Stimmen hoffnungslos untergegangen, vor ein paar Tagen habe ich unter drei Stimmen im Sopran sogar recht laut herausgetönt. Ich höre zweifellos, dass meine Stimme noch nicht das kann, was ich von ihr verlange - zum Beispiel Metal singen. Aber was genau das Problem ist.. naja, so richtig Einigkeit herrscht darüber ja nicht mal hier :D
 
Habs mir jetzt nur aufm Ipad anhören können und selbst da hört man noch heiße Luft gegen Ende der Töne. Insgesamt klang es von der Stimmfarbe her heller. Ich denke auch eher, dass es sowohl an der Stütze als auch am Stimmbandschluss selbst liegt und einfach beides trainiert gehört, ist ja schließlich auch alles miteinander gekoppelt. Ob du auf dem richtigen Weg bist, müsstest du deinen Logopäden und Gesangslehrer fragen, ob der mit deinen Fortschritten zufrieden ist. Dass es etwas dauern wird, dürfte ansonsten klar sein. Man kann nicht eben mal einfach so ein Bewegungsmuster ablegen, das man ein Leben lang gemacht hat. Aber das wird sicher schon, wenn du am Ball bleibst. Würde sich sicher auch lohnen bei so einer hübschen Stimme.

"Metal singen" finde ich im Zusammenhang mit dem Beispielsong im Startpost jetzt süß :D Ich verbinde mit Metalgesang ja eher expressiven, harten Gesang mit viel Zerre und Gutturales, während das was du meinst wohl eher Pop- (manchmal musical- und klassikartiger) Gesang ist (wenn auch im Rock und Metal Kontext).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, die Stimme ist eigentlich total klasse, schöne Klangfarbe, so eben und eben etwas crispy.

Ich hoffe, das geht gut aus für sie!
 
Ha, danke, dass ihr mir wenigstens den Kopf streichelt, was meine Stimme angeht :D da geht es mir wieder etwas besser. Ich bin im Moment echt hart geknickt wegen dieser Sache, weil ich sie als nicht (mehr) sooo gravierend eingeschätzt hatte. Zugegeben, Beyond The Black ist sicher eher Popgesang, aber ich würd schon auch gern kernigere Sachen singen a la Djerv oder The Agonist :D falls meine Stimme dazu irgendwann mal geeignet sein sollte... ansonsten würd ich mich auch mit einer stabilen Symphonic-Kram-Stimme zufriedengeben.

Ich hoffe ja immer noch, dass am Montag der Phoniater sagt 'klarer Fall, kein Stimmbandschluss' und ich dann zur Therapie geschickt werde, wo das Problem dann in einigen Monaten einwandfrei repariert wird :D Stütze muss auch verbessert werden, keine Frage. Ich denk immer nur an irgendwelche 17jährigen, die schon in einer Metalband singen und nicht mit 22 noch an Grundlagen rumkrebsen.

Immerhin hat mir das ganze Impulse gegeben, ob ich nicht mal an meiner gesamten Grundeinstellung/Art arbeiten muss. Es stimmt schon, ich bin eher verschlossen, habe Probleme emotional zu singen, werde nur sehr selten laut, habe eine bisweilen sehr schwache Körperspannung.. klar, dass sich das auch auf die Stimme auswirken muss! Warum singe ich eigentlich von Anfang an so zart und schwach, obwohl ich mir den halben Tag Death Metal reinziehe? Da stimmt doch irgendwas nicht.

Danke für eure Geduld bei meinen ganzen Fragen, ich werde mich vermutlich am nächsten Montag nach dem Phoniater-Termin nochmal melden.
 
Das mach man! Wir sind gespannt und hoffen mit dir! :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Stütze muss auch verbessert werden, keine Frage. Ich denk immer nur an irgendwelche 17jährigen, die schon in einer Metalband singen und nicht mit 22 noch an Grundlagen rumkrebsen.

Manche Leute krebsen noch mit 30 an manchen Grundlagen :rolleyes: (und ich kann sooo nachvollziehen, warum sich das scheiße anfühlt), du hast noch Zeit :D
Phoniater ist sicher ein guter Anfang, das wird schon :)
 
Hiho,
ich komme grad vom Phoniater und bin noch verwirrter als vorher :D

also.. er hat zunächst einmal mich vorsingen lassen und ich sollte erzählen was wir so im Gesangsunterricht machen, normalerweise. Dazu meinte er, ich soll mir bitte eine klassische GL suchen anstatt einer Pop-Lehrerin... was ich so als generellen Rat erstmal komisch fand. Wir haben dann ein paar Übungen gemacht, ich sollte einen Registerübergang machen, also tief nach hoch auf O, ich sollte mehr in die Nase singen, sollte mir am Anfang die Nase auch zuhalten dabei - denn bei mir würde das Gaumensegel 'zumachen', es solle aber auf bleiben. Dann war der Übergang etwas weniger stolprig. Dann sollte ich nochmal von tief nach hoch und beim Hochgehen einen schweren Stein mit dem rechten Arm nach oben heben. Dadurch wurde der Ton tatsächlich stabiler und kräftiger. Außerdem fing er mir plötzlich an auf dem Rücken zu klopfen, und sagte, es wäre jetzt kein Druck mehr auf dem Kehlkopf. Er meinte auch, ich solle meine Rückenmuskeln trainieren. Ansonsten wäre das alles ganz schön und hätte Potential, ich sollte mich nur mehr trauen. Dann driftete er irgendwie ab ins Feminismus-Thema und dass er darüber ein Buch geschrieben habe... da ich wohl etwas skeptisch guckte, hat er mir dann doch nochmal in den Hals geguckt.

Ich sollte einen Ton singen so wie ich das immer mache, und dann einmal versuchen den gleichen Ton 'im Beltingfach' zu machen. Danach haben wir uns das ganze angesehen. Beim ersten Ton waren die Stimmbänder tatsächlich meilenweit voneinander entfernt, so krass hatte ich mir das noch gar nicht vorgestellt, da hätte man problemlos einen Finger durchschieben können, ohne sie zu berühren. Beim zweiten schienen sie für mich ziemlich genau aneinander zu flappen und er war auch zufriedener.

Naja.. ich soll mir eine andere Lehrerin suchen.. und mich mehr trauen.

Hmm. Ich muss drüber nachdenken. Ich werde meine Lehrerin erstmal bitten, wieder mehr technische Übungen zu machen, das waren nämlich gegen Anfang mehr, jetzt gehen wir für meinen Geschmack nach ein paar Aufwärmübungen zu schnell ins Lied. Also doch eher ein Problem von generell zu wenig Spannung und dafür nicht richtig lockerem Kehlkopf? Das Problem ist, auf einzelnen Tönen krieg ich den Ton vllt relativ geschlossen, wenn ich dann aber tatsächlich so singen will, fang ich eher an gequetscht zu klingen. Oder.. kommt es mir nur so vor, weil ich es nicht gewohnt bin? Hm.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hiho,
Dazu meinte er, ich soll mir bitte eine klassische GL suchen anstatt einer Pop-Lehrerin... was ich so als generellen Rat erstmal komisch fand.

Das würde ich ebenfalls vermessen finden. Jede gute Gesangslehrerin (daß sie was kann setze ich mal voraus) unterrichtet "klassische" Grundlagen. Mir scheint eher, dieser Phoniater hat evtl Vorurteile.
Eher könnte man sagen, such dir eine Lehrerin, die auf Stimmbildung achtet und eben nicht nur oder vorrangig auf musikalische Interpretation. Ob dann sie selber oder ihre SchülerInnen eher Pop oder Klassik oder was ganz anderes singen kann dir wurscht sein. Und du musst auch keine klassichen Arien oder Lieder singen um klassische Grundlagen zu üben (Atemverbindung, Registerausgleich, Kopfstimme....)
 
Die Empfehlung finde ich auch komisch. Ich denke eher, dass er generell meint, dass du dir einen anderen GL suchen sollst, weil er möglicherweise das was ihr bisher technisch gemacht habt ungenügend findet. Es kommt also wie Shana richtig sagt eher auf einen GL an, der Stimmbildung macht und kein (ich nenns mal) Vocalcoach, der mit deiner Stimme wie sie jetzt ist nur Songinterpretationen macht. Das Genre ist zweitranging, es gibt in beiden solche und solche.
Ansonsten muss man natürlich im Hinterkopf behalten, dass ein Phoniater kein Stimmtherapeut ist. Er erhebt Befunde (mit verschiedenen Tests und Untersuchungen) und verschreibt eine Therapie. Was ein Phoniater selber macht sind Medikamente verabreichen und falls der das kann (also zusätzlich Phonochirurg ist) operieren. Das was du brauchst ist aber Stimmtherapie, die ein Stimmtherapeut macht und dafür hat er dich doch hoffentlich ein Rezept ausgestellt?
Jedenfalls solltest du mit deiner GL über alles sprechen, was nun rausgekommen ist. Vielleicht packt sie dann doch noch für dich passende Übungen aus oder verweist dich an einen anderen Kollegen. Die Geschichte mit dem Steinheben hat jedenfalls mit der Stütze zu tun, denn ich darf bei meiner GL dasselbe mit einem Stapel Bücher machen. Dafür spricht auch die Empfehlung Rückentraining zu machen, was auch völlig unabhängig von Gesang sehr empfehlenswert ist. Da gibt es viele simple Übungen, die man täglich zu Hause machen kann (mach ich z.B. täglich vorm Duschen auf der Badezimmermatte :D ).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Naja, er sagte schon, dass klassische Lehrer einem eher die Grundlagen richtig vermitteln würden, und dann könnte man später auch richtig Pop singen. Für mich klingt das auch eher nach Vorurteil. Er hat auch mehrmals nachgefragt, ob meine Lehrerin denn überhaupt Gesang studiert habe.
Aber ich werde erstmal bei meiner Lehrerin bleiben. Es ist ja auch nicht so, als hätten wir gar keine Fortschritte gemacht in dem etwas über halben Jahr bisher. Leider machen wir im Moment tatsächlich mehr Songinterpretation als Technik, das war am Anfang anders, ich werde versuchen, dass wir das wieder ändern.

Könnt ihr eventuell erklären, wofür es gut ist, sich die Nase zuzuhalten beim Singen? Also, nicht ganz zu natürlich, aber ich merke dass ich wenn ich wie bei seinen Übungen mit zwei Fingern sanft auf die Nasenspitze kneife, ich etwas geschlossener und kräftiger singe. Bewirkt das tatsächlich etwas oder singt man dadurch unbewusst etwas mehr in die Nasenresonanz, was mir dann auch fehlen würde bisher? Oder so?

Er hat mir kein Rezept mitgegeben, leider. Er meinte am Ende noch, ich solle mir doch ein paar Stunden Beratung von Stimmlehrerin XY hier in der Nähe holen, bezahlen würde die Krankenkasse das aber nicht, denn es sei ja ein Privatvergnügen.

Hm, ich überlege, mir noch eine zweite Meinung einzuholen, ich fand diesen Arzt trotz sehr guter online-Bewertungen irgendwie nicht ganz so sympathisch und seine Übungen sind zwar nicht schlecht, aber so wirklich doll weitergeholfen hat er mir jetzt irgendwie nicht... obwohl es gut war, meine Stimmbänder mal zu sehen, die an sich ganz gesund und rosig aussahen aber halt bei meinem 'normalen' Klang sich nichtmal peripher tangieren. Aber im Prinzip bin ich ja doch zu richtigem Verschluss fähig, wie ich dann auch sehen konnte, das hilft schonmal. Jetzt muss ich das nur irgendwie beim Singen mit Wörtern auch tatsächlich einsetzen können... Rückentraining werd ich mir auf jeden Fall mal ansehen. Ist ja eh gesund.
 
Die grundlegenden Sachen, die ein Phoniater können sollte, kann er ja offensichtlich. Der Rest ist wohl eigene Meinung bzw. Vorurteile. Aber generell kommen Ärzte bei Patienten besser an, wenn sie etwas mehr Hokuspokus und Oioi machen, ein "Um mich wird sich gekümmert"-Gefühl trägt positiv zur Heilung bei.
Bei auf die Nasenspitzezeigen kann ich mir vorstellen, dass es hilft den Stimmsitz zu finden. Ansonsten kenne ich das mit dem Nasezuhalten davon, um zu testen ob man näselt oder nicht. Außer bei M und N sollte sich der Klang nicht ändern, wenn man die Nase zu hält. Weiß aber nicht, ob das das gleiche ist. Wie verändert sich denn der Klang wenn du die Nase zu hältst und die Übung richtig machst?
Wenn du mit deiner GL bisher zufrieden bist, kannst du ja erst mal bei ihr bleiben und versuchen wieder mehr Stimmbildung zu machen. Wenn sie dir da aber nicht weiterhelfen kann, wäre ein Lehrerwechsel überlegenswert. Idealerweise erkennt die GL selbst, wenn sie mit ihrem Latein am Ende ist und verweist dich an jemanden von dem sie weiß, dass der das kann.
Ansonsten stimmt das Vorurteil natürlich nicht. Bin gerade bei einer Poplehrerin und ich habe bei niemandem zuvor so viel Technik gemacht wie bei ihr. Und ich hatte mal eine Klassiklehrerin, die mir meine Stimme fast ruiniert hätte und eine andere die sich so auf die Kopfstimme versteift hat und alles andere ausgeblendet hat. Aber ich hatte auch mal eine gute, kompetente Klassik-GL und auch mal einen Pop-GL (war auch eher Vocalcoaching), der von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte und für alles nur die eine Lösung hatte, nämlich den Satz "Es muss aus deinem Innersten kommen!". Es kommt also auf den Lehrer und nicht auf das Genre an. Und ein abgeschlossenes Studium ist leider auch keine Qualitätsgarantie.

Deine Sprechstimme ist aber sonst normal? Mich wunderts, dass er dir keine Logopädie verschrieben hat. Es sei denn, es handelt sich wirklich um ein reines Gesangsproblem, was ich aber kaum glaube.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Damit wir diese Frage mal beantworten können, habe ich eine kurze Sprechprobe hochgeladen.

https://soundcloud.com/inesschwettmann/sprechprobe/s-moaU2

Wie ich dadrin schon sage - ich finde meine Sprechstimme nicht hauchig, aber vielleicht fällt es mir selbst auch nur nicht mehr auf.
Ich finde deine Sprechstimme klingt völlig normal und mit gutem Stimmlippenschluss.

Das mit der Nase kann tatsächlich helfen. Ein zu hohes (= zu stark geschlossenes) Gaumensegel führt tatsächlich zu einem schlechten Stimmlippenschluss. Beim Sprechen machst du das aber nicht, sondern nur beim Singen. Das hohe Gaumensegel verbinden viele intuitiv mit "Kopfresonanz", in Wirklichkeit ist es aber meistens charakteristisch für das Falsett (also Kopfresonanz mit fehlendem Stimmlippenschluss).

Bezüglich des Gaumensegels kann es generell hilfreich sein in den Dimensionen vorne/hinten zu denken anstatt oben/unten, was die Töne angeht. Viele denken bei hohen Tönen "nach oben", was oft zum Heben des Gaumensegels und dann zum Verlust des Stimmlippenschlusses führt.

Du kannst dafür mal folgendes ausprobieren:
- Du singst und hältst ein "I" in angenehmer Lage und zwar so als würdest du dich ekeln. Dabei machst du auch das entsprechende Gesicht (Zähne zeigen, Nase rümpfen)
- Spüre dabei wie dein harter Gaumen "summt", das ist das Gefühl für "vorne" oder "Vordersitz".
- Während du das "I" hältst wechselst du auf "E", also ein gezogenes "IIII-EEEE". Beim Wechsel auf "E" stellst du dir vor, dass du den Ton "nach hinten schiebst" in Richtung Rachenwand
- Von diesem "E" ausgehend machst du dann ein Glissando in die Höhe, dabei stellst du dir vor, dass der Ton beim Hochgehen weiter nach hinten geht in den Nacken und schließlich in der hohen Lage "hinter den Kopf"

Das hilft ein bisschen eher in den Dimensionen "hinten/vorne" zu denken und das Gaumensegel entspannt zu lassen. Dabei gilt: tiefe Töne vorne (Vordersitz), hohe Töne hinten.

Die "Fortgeschrittenen"-Version dieser Übung ist, beim Wechsel auf "E" den Stimmsitz vorne zu lassen (also den harten Gaumen summen lassen) und beim Übergang in die Höhe länger vorne zu bleiben. Dadurch bleibst du länger im Belt-Modus und wechselst später in die Kopfstimme. Das solltest du aber erst probieren, wenn das frühe nach hinten schieben sitzt.
 
Mir ist das ein bisschen zu wenig handfest was der Doktor da so macht. Es ist ja nicht verboten, sich eine zweite Meinung einzuholen. Du weißt, bei wem. ;)
 
Soweit ich das mit den Boxen beurteilen kann, klingt deine Sprechstimme normal und nicht schwach, dünn oder verhaucht. Das ist doch schon mal gut. Aber hat der Phoniater denn nicht die Stimmbänder angeguckt, wenn du sprichst?? Schließlich ist ja schon dem "normalen HNO" aufgefallen, dass allein bei Hiii und Aah schon was nicht stimmt und die hast du beim HNO ja nicht gesungen sondern gesagt, oder? Hat der aber zumindest irgendeine Diagnose festgestellt? Wär ja für Gesangslehrer und Stimmtherapeut schon wichtig zu wissen welche Art Dysphonie das sein soll. Wenn die Stimmbänder nicht richtig zusammengehen, betrifft es dann die ganze Länge oder ist es "nur" ein Phonationsdreieck, symmetrisch oder asymmetrisch, das gilt ja zu klären. Weil da unterscheidet sich glaube ich das Vorgehen in der Therapie. So wie du das beschreibst, scheint der mehr Wert auf Stütze gelegt haben und scheint ja auch was kurzfristig geholfen zu haben. Aber nicht dass das wieder auf Vorurteilen basiert.
Jedenfalls egal ob mit oder ohne Zweitmeinung, du solltest mit deiner GL diese Befunde besprechen.
 
Doch, beim normalen HNO sollte ich auch singen. Und der hat 'funktionelle Dysphonie' auf die Überweisung geschrieben. Der Phoniater meinte dann, 'normale' HNOs könnten sowas ja gar nicht feststellen und hätten gar nicht das Wissen dafür, nicht ganz so direkt ausgedrückt allerdings.

Soweit ich das gesehen habe auf dem Video, gingen bei dem 'falschen' Ton die Stimmbänder auf ganzer Länge nicht zusammen. Hat mich ein Bisschen irritiert dass die so langsam schwingen, dachte immer das wäre kaum sichtbar für das menschliche Auge. Aber ja man sah einfach einen 1 cm Spalt in der Mitte ca. Als ich dann mit mehr Kraft versucht hab gingen sie zwischen den Schwingungen auf ganzer Länge ganz zusammen. Warum das dann sonst normalerweise beim Singen nicht so gut klappt, wär die nächste Frage.

Für ihn ist es also keine Störung sondern einfach falsche Technik, bedingt durch schwache Stütze und 'sich nicht trauen', nehme ich an. Stimmtherapie könnte da vielleicht schneller helfen als einfach nur Gesangsunterricht und Übungen zu Hause.. deswegen werde ich mir wohl auch noch eine zweite Meinung holen. Kam mir ein Bisschen belächelt vor, gerade weil 'nur' Hobbysänger.
 
Wenn du live mitgucken konntest, sieht das nur so langsam aus, weil der wohl ein Stroboskop verwendet hat. Ein solches Gerät hat kein "normaler" HNO Arzt. Dachte nur, wenn der das schon sieht, muss das ja deutlich gewesen sein.
Ok, in der gesamten Länge spricht schon mal gegen ein Phonationsdreieck. Kann mir vorstellen, dass das für einen GL eine wichtige Info sein kann.
Natürlich ist es, wenn es nur die Singstimme betrifft ein Luxusproblem, aber ich denke dass Musik und Singen für dich schon ne gewisse Bedeutung im Leben haben. Außerdem weiß man ja nie, was noch wird. Reicht ja schon wie bei mir, dass die Bandsingerei als (teures) Hobby betrieben wird, aber andere bereits dafür Geld bezahlen und Schreiberlinge sich damit befassen was Frau Sängerin da tut. Da will man selber dann auch nicht auf dem aktuellen Niveau stehen bleiben, wenn man weiß dass es noch besser ginge. Und dass du auch anders kannst, hat sich ja nun gezeigt. Dürfte ja schon mal beruhigend sein, wenn es wirklich "nur" ein Technikproblem ist.
 
Der Mann klingt ein wenig selbstgefällig in seinen Ansichten zu "normalen" HNOs und Pop-Gesangslehrern.

Aber was er therapeutisch gemacht hat, klingt ja eigentlich ganz OK. Man muss einen Arzt nicht mögen, um ihm zu vertrauen. Auch wenn es das schwerer macht. ;) Jedenfalls hören sich seine Untersuchungen und Aussagen plausibel und valide an.

Ich schließe mich broeschies und Vali an, dass Deine Sprechstimme keine Auffälligkeiten zeigt, die klingt ganz normal - genaugenommen sogar etwas energetischer und "frecher" als Deine Singstimme, die sehr sanft und weich ist. Vielleicht ist da unbewusst ein sehr leichtes, einschmeichelndes Klangideal im Kopf, das verfolgt wird und der Hauch dient als "Weichmacher" der Stimme? Oft bemerkt man gar nicht, dass man einem bestimmten Klangideal nachgeht, auch wenn die Stimme vielleicht etwas anders veranlagt wäre.

Die Beobachtungen bei der Laryngoskopie sprechen für mich für eine fehlende Balance zwischen Atmung und Kehle. Bei dem Beltington hast Du vermutlich das Gegenteil gemacht und den Stimmschluss forciert (vermutlich sogar gegen etwas zu viel Atemdruck). Und irgendwo dazwischen liegt die goldene Mitte. :)
 
Doch, beim normalen HNO sollte ich auch singen. Und der hat 'funktionelle Dysphonie' auf die Überweisung geschrieben. Der Phoniater meinte dann, 'normale' HNOs könnten sowas ja gar nicht feststellen und hätten gar nicht das Wissen dafür, nicht ganz so direkt ausgedrückt allerdings.

Soweit ich das gesehen habe auf dem Video, gingen bei dem 'falschen' Ton die Stimmbänder auf ganzer Länge nicht zusammen. Hat mich ein Bisschen irritiert dass die so langsam schwingen, dachte immer das wäre kaum sichtbar für das menschliche Auge. Aber ja man sah einfach einen 1 cm Spalt in der Mitte ca. Als ich dann mit mehr Kraft versucht hab gingen sie zwischen den Schwingungen auf ganzer Länge ganz zusammen. Warum das dann sonst normalerweise beim Singen nicht so gut klappt, wär die nächste Frage.

Für ihn ist es also keine Störung sondern einfach falsche Technik, bedingt durch schwache Stütze und 'sich nicht trauen', nehme ich an. Stimmtherapie könnte da vielleicht schneller helfen als einfach nur Gesangsunterricht und Übungen zu Hause.. deswegen werde ich mir wohl auch noch eine zweite Meinung holen. Kam mir ein Bisschen belächelt vor, gerade weil 'nur' Hobbysänger.
Das was du bildlich beschreibst ist ganz typisch für eine Falsett-Phonation. Und dass es mit mehr Kraft besser wird, deutet stark darauf hin, dass es tatsächlich "nur" am technischen Stimmlippenschluss liegt und nicht an einem physiologischen Problem. Die Vokale langes AH, langes I und langes U sind sehr anfällig für dieses Problem. Wenn du auf diesen Vokalen auch in der Sprechstimme das Problem hast, dann sollte es eigentlich kein Problem sein, ein Rezept für Logopädie zu bekommen.

An Foxx' Theorie könnte auch was dran sein. Vielleicht hast du ein implizites (womöglich klassisches) Klangideal. Den Hauptteil des klassischen Ideals (den tiefen Kehlkopf), können viele intuitiv nachmachen bzw. tun es intuitiv, weil sie denken, dass es "schöner" klingt. Dabei geht aber sehr häufig auch das Gaumensegel weit hoch, was dann wieder zu dem Problem führt.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben