Novation Ultranova & MPC Touch

[Immortality]

Moin

Mal ne kurze Frage- wie im Titel schon zu erkennen, stelle ich mir die Frage ob die UN mit der MPC Touch (Software) vernünftig zusammen arbeitet. Überlege mir die UN zu kaufen um damit direkt in die DAW einzuspielen. Sollte es nicht funktionieren, dann wäre die MiniNova für mich wohl besser....

Danke für Eure Hilfe!

 

[Michael Burman]

Ultranova hat gegenüber der Mininova unter anderem den Vorteil, dass sie zusätzlich einen S/PDIF-Out hat. Weitere Vorteile sind z.B. normal große Tasten und bessere Editierbarkeit der Sounds am Gerät. MIDI-mäßig kann sie per MIDI oder USB eingebunden werden. Audio-mäßig kann sie per USB auch – wahlweise mit 44,1 kHz oder 48 kHz. Das wird im ASIO-Treiber in der DAW eingestellt. Praktisch sind außerdem vier Audioausgänge, weil man z.B. zwei davon für DAW-Monitoring einsetzen kann, während über die anderen zwei die interne Klangerzeugung z.B. mit externen Effekten bearbeitet wird. Nachteilig finde ich insbesondere – gilt für beide – Monotimbralität und Nicht-Stereofähigkeit der Klangerzeugung vor der Effektsektion.

 

[Immortality]

Danke für Deine ausführliche Antwort! Hat mich schonmal einen Schritt weitergebracht!

 

[Michael Burman]

Außerdem hat Ultranova einen "Automap"-Modus, in dem sie als DAW-Controller fungieren können soll, ich habe mich damit aber bisher nicht beschäftigt. Dazu gibt es eine separate Bedienungsanleitung, die Software-orientiert ist. Zum Software-Editor und -Librarian gibt es nochmal eine separate Bedienungsanleitung. Mit dem Librarian kann man z.B. Presets verwalten, hin und her schieben usw. Am Gerät selbst kann man die Presets nur einzeln speichern und benennen.

 

[Immortality]

Würdest Du mir eher die UN oder den Korg Minilogue für den Einstieg empfehlen?

 

[Michael Burman]

Den Minilogue kann ich persönlich NICHT empfehlen. Er ist zwar analog, aber MINITASTEN und NUR VIER Stimmen?... Kann ich persönlich nicht empfehlen.
Ultranova ist Virtuell-Analog und Digital. Man bekommt zwar NICHT DEN Sound des Minilogue (den habe ich auf der MusikMesse ausprobiert – hatte irgendwie immer denselben Sound, egal welches Preset und welche Einstellung ), aber normalgroße Tasten und mehr Polyphonie (mit der man musikalisch schon mal was anfangen kann). Die Ultranova hat insgesamt mehr Möglichkeiten, und ich finde persönlich die 8 Encoder mit dem Display der Ultranova besser als Potis, weil man weder die Werte abholen muss, noch es Wertesprünge gibt. Den Sound bekommt man aber nur sehr schwer so richtig warm analog klingend. Man kann aber schon gute Sounds rausbekommen. In allen Fällen würde ich einen externen Effektprozessor empfehlen, wenn man den Sound nochmal schöner bekommen möchte. Die Reverbs im Ultranova sind sehr kühl und künstlich. Das könntest du selbst mit einem günstigen Lexicon MX200 enorm aufwerten. Ich benutze Lexicon MX400 (zählt eigentlich auch zu den günstigen, ist aber m.E. ziemlich gut). Der ist anders einzustellen und hat die doppelte DSP-Power.
Die Tastatur in der Ultranova ist nicht die allerbeste, aber auf alle Fälle besser als Minitasten – meiner Meinung nach. Die Werk-Presets der Ultranova trafen nur sehr selten meinen Geschmack. Man kann von der Homepage von Novation weitere herunterladen, selber schrauben wäre m.E. aber auch hoch angesagt. Die Synthese und die Parameter sind im Handbuch ziemlich gut erklärt. Man sollte sich damit aber schon intensiver beschäftigen, um das auch effektiv nutzen zu können.
Und wie gesagt, MONOTIMBRAL! D.h. du kannst nur einen Sound zur gleichen Zeit damit erzeugen, auch wenn die Sounds geschichtet sein können. Für multitimbrale Arrangements, wo Ultranova mehrere Parts spielen soll, muss man dann jeden Sound als Audio aufnehmen und jede MIDI-Änderung wieder als Audio neu aufnehmen. MONOTIMBRALE BREMSE.

 

[Immortality]

Danke für Deine ausführliche Antwort! Das Keyboard des Korg wäre schon okay, da ich den Synth nur für ein paar Melodien, Chords & Flächen benötige. Scheinbar sind bei irgendwie nicht so der Brenner, wenn ich das so richtig verstehe. Bleibt nur noch das Roland System1(m) auf meiner Liste- ansonsten muss ich mich wohl etwas anders orientieren

 

[Michael Burman]

Tja, das ist halt alles sehr individuell. Ich habe nur meine Sichtweise beschrieben.
D.h. die Fakten bleiben Fakten wie Tastengröße, Polyphonie. Wie man sich aber entscheidet, bzw. was man braucht oder glaubt zu brauchen, ist individuell.