Du kannst Gitarre spielen, ich kann ein Mischpult bedienen ...

  • Ersteller Gast280889
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Ok, dann gerne mein persönliches Schlußwort, da hier schon mehrfach Vergleiche zum medizinischen Bereich gezogen wurden und ganz in Analogie zur hier vorherrschenden Meinung zum Thema:
Ich bin auch dafür, dass Patienten, die Messer und Gabel halten können, in Zukunft kleinere Operationen selbst durchführen. Das spart enorm Kosten im Gesundheitswesen ... ( mögliche Komplikationen natürlich nicht eingerechnet:D:D :D )
 
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Ich habe aber keine Rückmeldung gegeben, weil derjenige es ohnehin nicht hätte hören wollen.
... ich habe mich schon immer gefragt, wann wohl der richtige Zeitpunkt sein könnte, einem Mischer Mitteilung über das Ergebnis seiner Arbeit zu machen, so dass der das verarbeiten kann ... ich befürchte, bei denen, bei den man das eigentlich nicht dringend muss, geht es immer und leicht, bei den anderen eigentlich nie :evil:
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Zum Verständnis dafür, warum jemand, der diesen Job richtig gut macht, nicht nur Künstler und Musiker sein kann oder sogar muss
... das mag eine Voraussetzung sein, ist aber nicht die finale Tätigkeit, über die hier diskutiert wird.

Ich persönlich denke nicht dass die Qualität eines Tontechnikers sich über das Ausmaß an Veränderungen am Dargebotenem definiert.
... fiese ... :D aber jau.

Ich selbst kann sehr gut auseinander halten
... kann es sein, dass du diese Selbsteinschätzung etwas zu zwangsläufig von außen honoriert haben möchtest?
Ich meine: wenn ich meine Kompetenz kenne, und davon ausgehe, dass jemand, der meint mir reinreden zu müssen, es nicht so gut kann wie ich, dann gehe ich darauf freundlich ein, äußere irgendetwas, was sich nicht zuvorderst als Ablehnung interpretieren lässt ;) und mache meinen Kram still und leise. Das bin ich dann meiner Professionalität schuldig. Bin ich schlecht gelaunt und bösartig, lasse ich denjenigen vielleicht mal kurz mit seinem Fachwissen gegen die Wand fahren. Aber solche kindischen Spiele sind eher was für die ganz schlechten Tage, an denen ich mich ärgern möchte.
So etwas auf der Metaebene und vielleicht zu persönlich: je wichtiger mir die Wertschätzung von Menschen, für die ich tätig bin, ist, desto dichter lebe ich am Rande des burn out. Und desto unangenehmer wird die selbst geschaffene Arbeitsatmosphäre und proportional verringert sich die Chance, wertgeschätzt zu werden ... . Alternativ freue ich mich an gelungenen Ergebnissen. Und sammle Erfahrungen, besser zu werden.

Ich bin auch dafür, dass Patienten, die Messer und Gabel halten können, in Zukunft kleinere Operationen selbst durchführen.
.. das war schon immer so im Musikbusiness, ich kenne keinen Gitarristen, der mit einem Tech von Beginn an seine Arbeit getan hat ... ;)

EDIT."Zuletzt v. Moderator bearbeitet: Vor 2 Minuten" vielen Dank, habe ich die Automatik irgendwie "überlistet"?? War keine böse Absicht.
 
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Moin, moin!

Wir sind auf Seite 4 schon ein klein wenig von der Eingangsfrage abgekommen, von daher also von vorn. :)

...damit verbracht, virtuous Mikrofonien, Mischpulte, Effekte, Amps und Lautsprechersetups spielen zu können, nebst Messtechnik und Verkabelung.
Wieso gewinne ich in diesem Forum immer wieder den Eindruck, dass hier viele Irrlichter herum laufen, die meinen, das bisschen PA macht sich von alleine oder "Mit paar warmen Ratschlägen vom Versanddiscounter und ein paar guten Tipps aus dem Forum sowie der selbst studierten Physik oder besser noch Pädagogik ist das keine Kunst"?

....habe aber statt dessen 44 Jahre lang viel Zeit, Mühe, Hingabe

Gehen wir doch mal 44 oder knapp 40 Jahre zurück! :D
Schön das Du schon so lange im Bereich Musiktechnik unterwegs bist, dann stehst du jetzt kurz vor der Rente und kannst bestimmt auf ein bewegtes Bühnenleben zurück blicken. Du kommst also auch noch aus der Zeit der totalen Analogtechnologie - HERZLICH WILLKOMMEN im Club! :)
Ja die Zeiten haben sich geändert und das drastisch ab der Jahrtausendwende. Die Technik geht schneller voran in 10 Jahren als davor in 50, das ist leider oder auch glücklicherweise so (kann man sehen wie man will). Damals in den 80er / 90er Jahren musste man noch wirklich "Techniker" sein um das gesamte Technikgerödel auf der FoH Seite oder auch Stage zu beherrschen. Nur mit fundiertem Wissen war es möglich eine Anlage (gerade für größere Events) zu installieren und auch zu bedienen. Fundiertes Wissen über die Bauweise der EQs, Comps, Weichen, Boxen, usw. brauchte man um am FoH seinen Job machen zu können!
Ich weiß wovon ich rede, ich habe selber Mitte der 70er Jahre angefangen mich mit der Musiktechnik zu befassen, erst als DJ zu Ostzeiten und bald auch als Faderschubser hinter einem Bandmischpult. Weil man als Pausenact geordert wurde, meinte man eben auch das man auch mit einem PA Pult und deren Technik drum herum klar kommt! Und JA, man hat es geschafft! Wir haben damals noch selber EQs, Weichen und Boxen selber zusammen gebastelt, erstens war es in den 70er Jahren (auch im Westen) sauteuer eine PA oder DJ Anlage zu betreiben. Boxen, Pulte, Sidetech kostete den Gegenwert so manches Kleinwagens. Also ... sellber bauen!:)

Da hat man von ganz allein Basics gelernt, ob man wollte oder auch nicht, wen man was haben wollte führte also daran kein Weg dran vorbei!
Ich weiß nicht, ob Du heute Bezug zu Jugend oder zu jungen Leuten hast?! Ich habe Zwillinge im jugendlichen Alter im Haus und auch eine Tochter, glaub mir ich bekomme die heutige Zeit "Real Life und in voller Breite" mit! ;)
Und HEUTE ist alles anders! Deswegen habe ich auch den Diskurs ins Damals gemacht! Heute googelt man oder man schaut sich YT Videos an oder man fragt beim Facebook, Twitter sonstwas Internetdienst nach, wie es geht! Innerhalb kürzester Zeit hat man heute Informationen die man damals innerhalb eines halben Jahres nicht bekommen hat! Anlagen kann man heute für eine Appel und nen Ei kaufen (ob die was taugen ist hier jetzt nicht Gegenstand der Frage). Man kann für 500 Euro ein Mischpult kaufen, das mehr als 5X soviele Funktionen hat als in den 70er Jahren des letzten Jahrtausends. Für knapp Ü1000 Steine bekommt man eine Technologie die ganze Racks ersetzen kann und die so etwas von simpel aufgebaut ist! Ich rede von Digitalpulten, da hat man alles inclusive! Wer heute technisch nur halbewegs klar kommt, was die meisten Jugendlichen schon von zu Hause aus können, der kommt damit eben klar. Und wir alten Säcke müssen uns fragen, warum wir uns damals so abmühen mussten! :eek::D
Mein 15jähriger Sohn hat mir erst vor ein paar Monaten gezeigt wie das heute läuft.

Sie hatten im Gymi eine kleine VA in der ganz neu umgebauten Pausenhalle, in der wurde neueste Technik integriert, via Soundcraft UI24R, mein Sohnemann fragte mich noch wie er dies und das machen kann. Ich gab ihm Tipps und dann fiel mir ein, das sie über Tablett mischen müssen. Darauf mein Sohn, "Mach dir mal keine Sorgen, habe mir bei YT alles schon angesehen und mir einige Sachen aufs Handy geladen", er kam nach Hause und alles lief wie am Schnürchen! Dank neuer Medien, 1A! Sie haben sich noch was runter geladen usw. :eek::)

Also man kann heute ganz anders agieren als vor 20, 30 oder sogar 40 Jahren! Man kann sich sogar Presets zu Hause erstellen, (ich rede hier nicht von FoH Presets), man kann mit der heutigen Technik schon einiges dem FoH Tech entgegen kommen, man kann auch Leute an die Regler lassen, die nicht soo viiiel Ahnung haben. Ein paar wenige Instruktionen und gut ist! Anders natürlich bei großen Gigs. Da braucht es auch heute noch fundiertes Wissen, gerade weil auch andere Technik als die normale Consumer Technik und Low Budget Schiene gefordert ist. Da denken eben heute aber leider viele, das es der Stein der Weisen ist, wenn sie ein X32 oder sonstiges Billig - Gerödel ihr Eigen nennen oder es halbewegs bedienen können! Ja auch das bringt die heutige Zeit mit sich!
ABER die wenigsten werden Konzerte größer 200 oder 300 PAX mischen, geschweige denn Open Airs Ü10000Pax! Und von daher trennt sich hier dann spätestens die Spreu vom Weizen! Ich habe große VAs gemischt und ich arbeite heute im Studio und Filmton / Film Bereich, (welches mir und meiner Familie mehr entgegen kommt als VA Tech), von daher verstehe ich deine weiteren Äußerungen nicht?!

Wenn man VA Techniker oder wie ich ich auf dem 2. Bildungsweg Tontechniker und Medientechniker ist, dann kann man doch über viele Dinge lachen! Du versuchst Dich hier als Pro zu verkaufen, aber das kaufe ich dir leider nicht ab, trotz deiner 40 Jahre im Pult. Wenn Du als Pro arbeitest, dann können dir solche Dinge wie Instrumentalisten die sich verwirklichen wollen so etwas von egal sein, weil du sowas von darüber stehst! Bei den Amateuren kannst du mit wenigen Worten oder Eingriffen am Pult oder dem Siderack das Beste für Ihn oder die Band machen und mit einem Lächeln alles übertönen. Bei Pros bekommt man ja eh klare Ansagen wie der Sound zu sein hat - und da hat man als Techniker eh keine Möglichkeit groß einzugreifen! Der Sound muss so sein wie die Leute das von der CD / Video / oder sonstwo kennen, da bekommt man klare Vorlagen wie wo was zu sein hat! Es sei denn man ist Tech im Umfeld!

Also worüber regst du dich nun auf?

Greets Wolle
 
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aber das kaufe ich dir leider nicht ab
...mh, so hart würde ich das eher nicht formulieren, obwohl ich ja tendenziell sehr ähnliches geschrieben habe. Vielleicht fehlen einfach ein paar günstige persönliche Charaktereigenschaften, die man in diesem Geschäft braucht?

was mir noch gerade einfällt: über Kunden redet man nicht schlecht (jedenfalls nie in einem Rahmen, in dem andere oder potenzielle Kunden das wahrnehmen können). Das hat nichts mit Duckmäusertum zu tun, die Schwächen der Kunden sind ja mein Geschäft, es wäre also im Grunde paradox, mich über diese Schwächen zu beschweren :D
 
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Eigentlich habe ich alles schon gesagt inklusive Schlusswort und habe verstanden, warum dieser nette Kreis hier perfekt ohne mich auskommt, was ich aber noch mal mache, ist meine vollständigen Beiträge in diesem Thread hier zusammenzufassen, damit man genau versteht, auf wie viel Information und welchem Fehlverhalten die von euch erstellten psychiatrischen Gutachten, Charakteranalysen, Einschätzungen meiner beruflichen Situation einschließlich Erfolgsanalyse, Bewertung meiner Sozialkompetenz beruhen und was euch bewogen hat mich aufs ausführlichste an euren Lebensläufen und Erfahrungen teil haben zu lassen. Einfach noch mal flott runterlesen auch wenn der Zusammenhang ein wenig verloren geht:

Eigentlich gibt's hier gar kein Problem. Ich will nicht Gitarre, Keyboard, Drums spielen lernen, habe aber statt dessen 44 Jahre lang viel Zeit, Mühe, Hingabe und 'practice, practice, practice' damit verbracht, virtuous Mikrofonien, Mischpulte, Effekte, Amps und Lautsprechersetups spielen zu können, nebst Messtechnik und Verkabelung.
Wieso gewinne ich in diesem Forum immer wieder den Eindruck, dass hier viele Irrlichter herum laufen, die meinen, das bisschen PA macht sich von alleine oder "Mit paar warmen Ratschlägen vom Versanddiscounter und ein paar guten Tipps aus dem Forum sowie der selbst studierten Physik oder besser noch Pädagogik ist das keine Kunst"?

Hier liegt ein einfacher aber grundsätzlicher Denkfehler vor. Was ich mache, ist deutlich komplizierter und ... ganz komisch ... man braucht wie für ein Instrument ...nicht nur ein bisschen Interesse sondern TALENT!!!

Öh jetzt die Frage:

WIE KANN MAN DIESE KLITZEKLEINE KLEINIGKEIT ÜBERSEHEN?

Ok, die Frage, wer denn nun den größeren Hörschaden hat, habe ich nicht gestellt, daher dürfen Antworten darauf auch gern in die Plauderecke.
Allerdings gehört für mich die Frage, warum Leute viel Geld in tontechnisches Equipment stecken/zum Monopolisten tragen aber plötzlich keines dafür haben, jemanden mit know how zu bezahlen, der das bedienen, Fehlkäufe verhindern oder erklären kann, wie's funktioniert, genau hier hin.

„Gitarre spielen“ war ja nur ein Vehikel für einen reißerischen Titel, damit ich auch gelesen werde. Scheint geklappt zu haben:D Ich bin auch völlig frei von Dünkel und habe keine Angst, dass ‚Gitarristen‘ mir die Butter vom Brot nehmen. Im Gegenteil bin ich im richtigen Leben oft dankbar, wenn es in der Band einen technikaffinen Musiker gibt, den man als Ansprechpartner hat, wenn man die Band nicht gut kennt, oder der, wenn man die Band gut kennt, die eine oder andere Aufgabe übernimmt, wenn das Budget mal wieder nicht für einen Monitormann/Bühnenhelfer reicht.
Nicht so schön sind technikaffine Musiker, die alles besser wissen ... nicht dass ich das nicht auch irgendwie freundlich handeln kann aber ohne ist weniger anstrengend. :)

Klar dass es nicht in jedem Proberaum/jeder Kneipe einen Tonmann geben muss. Es gibt aber auch die Nummer, das Musiker -Sohn reicher Eltern oder sonst wie zu Geld gekommen- in völliger Selbstüberschätzung für nen Haufen Geld so was anfangen ... und klar freuen wir uns, wenn 2 Jahre später ein paar gute Brocken günstig zu erwerben sind ... aber ja ... mich stört der Zeitgeist, in dem jeder meint, wenn er einen Browser bedienen kann, wird er für alles, was er sich ausdenkt, Experte. ;)

Nein.
Merkwürdig, dass so wenige das Augenzwinkern im Threadstart bemerkt haben:)
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Volltreffer!

Hier sind wir wieder am Threadanfang. Es braucht eben beides:
Man muß Talent haben und viel wissen und üben, üben, üben ... Wie eben auch bei einem Instrument und viele gute Musiker üben ein Leben lang. Da ist die Schnittmenge und da ist auch der Irrtum.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Das ist richtig und ich arbeite auch so.

Zum Verständnis dafür, warum jemand, der diesen Job richtig gut macht, nicht nur Künstler und Musiker sein kann oder sogar muss. empfehle ich, sich mal hier etwas einzulesen http://www.rsh-duesseldorf.de/studiengaenge/bachelor/ton-und-bild/
... und nein, es gibt nicht nur "Tontechniker" die als Pappnasen Koordinator eines Gerätehaufens bei der Vereinshocketze mit ahnungslosem Blick hinter einem Kasten mit Schiebereglern sitzen auch wenn der Erlebnishorizont einiger "Musikexperten" das vermuten lässt ...

Ich bin überzeugt, dass ich mit einigen, die hier den Tonleuten gegenüber besonders kritisch gegenüber stehen, in nahezu 100% übereinstimme, was ich am Pult lieber nicht stehen haben möchte.
Allerdings ist es eben eine völlige Illusion, ein völliger Irrweg zu glauben, dass die Konzepte
- ich erzeuge die maximale Kontrolle in dem ich alles selbst habe/kaufe und dem „Tontechniker“ sage, wie‘s zu mischen ist, oder
- ich sorge für „meinen Sound“ indem ich dem Mischer sage, dass er so wenig wie möglich „verstellen“ soll.
- Ich stelle meinen Sound (mit oder ohne Hilfe) im Proberaum ein und schicke das dann durch die PA zum Publikum, damit mein Sound „unverfälscht“ rüber kommt.
Das ist an Ahnungslosigkeit kaum zu überbieten.

Klavier und Gesang. Ich stelle mal die entsprechenden Punkte meiner als Illusion bezeichneten "Konzepte" von Musikern den Gegenaussagen von mfk0815 gegenüber:


Hier stehen Aussage und Gegenaussage sagen wir mal in einem sehr lockeren Verhältnis zueinander, vor allem wenn man mich wörtlich nimmt, worum ich doch sehr bitte. Steht in meiner Aussage irgendwo, dass es für nicht sinnvoll halte, wenn Musiker einen Einblick in tontechnische Arbeit haben? Nein, es ist genau wörtlich das gemeint, was ich geschrieben habe.


Irrigerweise findet hier der Umkehrschluss statt, ich wäre der Meinung, dass "das Ausmaß der Veränderungen" die Qualität des Tontechnikers definiert. Das ist mindestens sehr frei und falsch interpretiert oder doch eher eine bösartige Unterstellung. Eigentlich ist unmissverständlich heraus zu lesen, welche Vorgehensweise von Musikern gemeint ist. Ich selbst kann sehr gut auseinander halten, welche Quellen gut unbearbeitet durch ein Pult können und welche Bearbeitung nötig haben und finde dabei auch immer die passende positive Resonanz von Musikern.


Schon wahr aber "etwas tontechnisches Grundwissen" reicht oft leider nicht aus ...


Zitier doch mal die Stelle, an der ich behauptet habe, dass gelernte Musiker keine guten Tontechniker sein können und die Stelle, an der ich behauptet habe, dass es nicht hilfreich ist, wenn beide Seiten etwas davon verstehen, was der jeweilig andere tut. Ich mache es schon immer so, dass ich das, was den Fehler erzeugt dort versuche zu ändern, wo es entsteht. Das würde mir kaum gelingen, wenn ich nicht in der Lage wäre, mit Musikern im Studio, im Proberaum oder auf der Bühne darüber zu kommunizieren.

Insgesamt finde ich es erschreckend, was einige aus dem Wenigen, was ich hier gesagt habe, so alles glauben herauszulesen und hineininterpretieren zu können.
z.B.:

"Auskotzthread"; ala "Hilfe ich bin Ton-Mann aber keiner bringt mich mal aufs Cover der Rolling Stone!"

oder

"Mimimi"

Da ist es hoffentlich verständlich, dass ich eine Auswahl treffe, was ich hier beantworte und was nicht.

Ich sagte ja hier oben bereits, dass es solche und solche Tontechniker gibt.
Mir war auch klar, dass mein bewusst provokanter Threadstart bei einer ganz bestimmten Fraktion die „mein schlimmstes Soundman-Erlebnis“ Karte auslöst.
Da das Ganze allerdings in Eigendynamik einen Ventilcharakter entwickelt hat, habe ich inzwischen das Interesse verloren. Ich gebe auch im richtigen Leben keine Antworten auf Fragen, die ich entweder als rhetorisch einstufen kann oder aus denen ich erkennen kann, dass dahinter weder Willen zum Dialog noch Interesse an Erkenntnis besteht.


Alttöpfer schrieb:
Ok, dann gerne mein persönliches Schlußwort, da hier schon mehrfach Vergleiche zum medizinischen Bereich gezogen wurden und ganz in Analogie zur hier vorherrschenden Meinung zum Thema:
Ich bin auch dafür, dass Patienten, die Messer und Gabel halten können, in Zukunft kleinere Operationen selbst durchführen. Das spart enorm Kosten im Gesundheitswesen ... ( mögliche Komplikationen natürlich nicht eingerechnet:D:D :D )

Vielleicht gibt es jemand, der, außer dass man gut merken kann, dass ich Zusehens die Lust verliere, sonst noch was merkt?
 
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Eigentlich läßt sich der ganze Thread mit einem Satz abhandeln, nämlich Deinem ersten:

"Eigentlich gibt's hier gar kein Problem."

Der Rest ist ein wildes Satzkonglomerat ohne Anfang und Ende. Ich hatte in der ersten Antwort angeregt, es in die Plauderecke zu schieben. Ich habe meine Meinung geändert. Man sollte es hier einfach zumachen. Dafür ist selbst die Plauderecke zu schade ...

Cheerz ! :m_tuba:
 
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Wer gerne austeilt, sollte halt auch gut einstecken können.

Meiner Erfahrung nach sind es genau diese, welche gnadenlos direkt jedem ihre Meinung und Gesicht sagen, selber höchst sensibel auf ganau das selbe reagieren.
 
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Erinnert mich stark an:

 
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Vielleicht gibt es jemand, der, außer dass man gut merken kann, dass ich Zusehens die Lust verliere, sonst noch was merkt?

Da gibt es einige. Nur verbietet denen der Anstand, das zu sagen, was sie wirklich denken.

Vielleicht mache ich noch einen Ätschi-Bätschi-Thread - nach dem Motto: Ich kann was, was du nicht kannst auf.
Hat zwar keinen "sittlichen Nährwert", aber der geht dann genauso wie der aus, nämlich wie das Hornberger Schießen. :nix:
 
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Bevor das hier jetzt zu persönlich wird möchte ich alle nochmal bitten, bevor sie den nächsten Post absetzen kurz nachzudenken, ob es zum eigentlichen Thema passt.
Auch in der Plauderecke ist die Einhaltung der Netiquette nicht optional!

Gruß, mHs, für die Moderation
 
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Hallo Kollegen,

ich finde es schade und auch ein wenig verwunderlich, dass dieser Thread hier so eskaliert ist. Können wir - also, wer auch immer noch Interesse hat, hier zu lesen oder zu schreiben - einfach mal auf den Ursprung zurückkommen? Ohne den anderen zu kritisieren oder anzugreifen? Die Aussagen des Ausgangsposts sind möglicherweise etwas unglücklich oder mißverständlich getroffen worden - das Augenzwinkern habe ich ebenfalls nicht mitbekommen, aber sei's drum. Ich habe zwar den gesamtem Thread gelesen, kann auch vielem Gesagten zustimmen, beziehe mich im Folgenden aber hauptsächlich auf den Eröffnungspost sowie auf WolleBolles Antwort in Post #64.

Man kann sich heutzutage in kürzester Zeit sehr viel Informationen besorgen - ich habe mit dem Thema PA und Mischen ca. 1983 angefangen, da war das Erlangen von Informationen schwierig und langwierig. Ich habe mir mein Wissen und meine Erfahrung zum Teil hart erarbeitet. Den Teil der Wissenssammlung erledigt man heute viel schneller und umfassender (den Schutzpatronen der Tontechnik, dem hl. Dezibelius und der hl. Phonetia, sei's gedankt). Aber was Erfahrung und Fingerspitzengefühl angeht, sehe ich das ganz ähnlich wie der Kollege @Alttöpfer. Erfahrung kann man eben nicht herunterladen. Das bekommt man nur durch machen, scheitern, sich weiter informieren, über sein Scheitern nachdenken und seine Schlüsse ziehen, um es dann erneut zu versuchen - eine Geschichte mit Unmengen von Iterationsschritten.

Werden Wissen und Erfahrung heute gerne mal verwechselt? Oder "von etwas gehört/gelesen haben" und "etwas beherrschen"? Den Eindruck bekomme ich heute öfters. Oder ist es der fehlende Respekt vor Erfahrung, die man sich erstmal erarbeiten muss? Auch das erlebe ich in den verschiedensten Bereichen immer wieder - meine Frau ist Fotografin, hat an der Uni Kunstfotografie gelernt (das geht in den USA, wo sie herkommt), und das zu Zeiten, als jedes Drücken auf den Auslöser noch richtig teuer war. Da überlegt man sich jeden Schuss dreimal. Doch heute ist jeder Depp mit einer Digicam ein "Fotokünstler". Auch in meiner Arbeitswelt (ich arbeite seit knapp 25 Jahren im Service in div. Software-Firmen) sind es meist die neuen Programmierer, oft genug Un-Absolventen oder Studienabbrecher, die einem die Welt erklären wollen. Und dann einen unbrauchbaren Mist abliefern. Natürlich verfügen die auch über neues Wissen, unbestritten. Sie müssen sich aber auch in bestehende Strukturen einfinden, sonst funktioniert die Zusammenarbeit einfach nicht.

Oh, mein Gott, jetzt klinge ich auch schon wie ein grantiger, alter Sack. Aber das Dilemma trifft eben auch auf den Bereich der Tontechnik zu - junger Musiker kommt an, sagt "ich kaufe mir jetzt dies, das und jenes, und dann klingt das amtlich". Und geht baden. Die guten fangen dann an nachzudenken und sich über ihre Defizite zu informieren, z.B. hier im Forum, wo wir dann zum drölfzigsten Mal bestimmte Anfängerfragen beantworten dürfen - sei's drum, wenn es für besseren Sound in der Welt sorgt. Bei den schlechten sind immer alle anderen schuld, deswegen musste das ja schiefgehen. Doch die einen legen eine Lernkurve hin, die anderen werden immer wieder mal schlecht klingen (aber auch ein blindes Huhn findet mal einen Korn). Das gute und dabei noch erschwingliche Equipment heutzutage erhöht lediglich das POTENTIAL für guten Sound. Ob man dieses Potential nun ausschöpfen kann oder nicht, hängt sehr stark an den Fähigkeiten und der Erfahrung des Bedieners.

Bedingt durch mein Preisgefüge als Tontechniker arbeite ich heutzutage fast nur noch mit erfahrenen Musikern oberhalb der 35 zusammen. Die haben alle schonmal Schiffbruch erlitten, aber eben auch gewisse Lehren daraus gezogen, so dass sie nun in einer wirklich guten Band spielen, die sich den Luxus leisten (wollen oder können), einen erfahrenen Tontechniker anzuheuern. Oder die eben für sich die Notwendigkeit erkannt haben, in bestimmten Situationen nur noch mit einem Tech zu arbeiten. Und diese Musiker vertrauen einem dann auch erstmal, wenn man sie als Tech um etwas bittet.

Manche Musiker haben soviel tontechnische Erfahrung, dass sie ihren persönlichen Sound auf den Bandsound hin optimieren. Die sind wirklich leicht zu mischen, und diese Bands klingen auch fast immer super, mit Tech normalerweise noch etwas besser als ohne. Die unerfahrenen Musiker stellen sich im Schlafzimmer einen fetten, geilen Sound ein und wundern sich, warum sie bei der Probe untergehen, oder wieso beim Gig alles nur wie ein undefinierter Mulm klingt. Und wieder: Die einen lernen daraus und wachsen daran, die anderen weigern sich, die Verantwortung für ihr Scheitern zu übernehmen.

Oder liegt es an mangelndem Vertrauen zu Fremden? Was bringt einen Musiker dazu, dass er alles gute Zureden ignoriert und konsequent seinen eigenen Stiefel fährt und mit dem Kopf durch die Wand will, selbst wenn er dadurch die Show an die Wand fährt? Ich höre immer mal wieder von Kollegen, die sinngemäß berichten, dass ihnen Bands untergekommen sind, die schon auf der Bühne so laut waren, dass am Ende des Gigs nur noch Vocals und Keyboards über die PA gehen, doch wenn man die deutlich hörbar abmischen wollte, würde es einfach zu laut. Oder dass der Wirt - die können in Bayern durchaus rabiat werden - der Band den Stecker zieht, sei es per Ansage oder sogar im wörtlichen Sinne.

Natürlich trifft man als Tontechniker auch immer wieder auf Bands und Musiker, die diese Lernkurve noch nicht gemacht haben und denen einfach die Erfahrung fehlt. Da kommt es dann auf Fingerspitzengefühl bei der Kommunikation an. Ich hatte am Freitag Abend so eine Band - sehr gute Musiker, aber mit eher wenig Banderfahrung. Dennoch, die Chemie stimmte glücklicherweise, und als ich denen auf Anweisung des Besitzers sagte, sie müssten auf der Bühne unbedingt leiser spielen, sonst würde das nichts in dieser Location (die sich leider als zu klein für die Band herausstellte und auch einen geringeren Pegel verlangte als die Band eigentlich liefern wollte), haben die gleich mal drei Gänge zurück geschaltet - und das ging dann recht gut so. Okay, fett und druckvoll ist noch etwas anderes, aber der Sound war anständig und durchsichtig.

Was lernen wir daraus? Nun, es gibt bei uns wie sonst auch überall solche und solche, doch mit etwas Glück trifft man mehr solche als solche. Ich habe überwiegend Glück mit "meinen" Musikern, aber auch mir ist es manchmal zu laut, ohne dass ich was daran ändern kann oder darf. Daraus muss man dann halt für die Zukunft die Konsequenzen ziehen. Genauso wie umgekehrt: Hat ein Tech eine Band einmal schlecht betreut, wird diese sich hüten, wieder mit ihm zum arbeiten. Und wo findet man sie nun, die fähigen Tontechniker? Fragt herum, bei den Euch bekannten Bands, im lokalen Musikladen, in Foren wie hier und auf FB, für die meisten Regionen gibt es dort ja Musiker-Communities. Oder Ihr sucht jemanden mit Potenzial und Interesse am Thema und bildet ihn/sie aus bzw. lasst ihn/sie mit Euch wachsen. Dieser Weg ist länger, ergibt aber oft sehr loyale Techniker, die dann auch als Bandmitglieder angesehen werden sollten. In meinen Workshops sitzen immer mal wieder solche Leute, die Sache mit dem "mit einer Band wachsen" scheint also zu funktionieren. Und: Die meisten (Amateur)Gigs klingen schon dann besser, wann man nur einen engagierten und musikalischen Menschen mit einem Minimum an technischem Verständnis ans Pult setzt.

Schlussbemerkung: Ich hoffe, niemand fühlt sich durch meine Schreibe angegriffen. Falls doch: 'tschuldigung, das war definitiv nicht meine Absicht. Das geschriebene spiegelt nur meinen größer werdenden aber nach wie vor beschränkten Erfahrungshorizont wider.

Einen freundlichen Gruß und allzeit Glück bei der Wahl "eurer" Bands und Techniker,

Jo
 
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einfach mal auf den Ursprung zurückkommen?
... genau aus den von dir genannten Gründen eigentlich nicht empfehlenswert. Ich sehe übrigens, so aus Musikersperspektive in Mr. Alttöpfer und dir etwa das Spektrum, das uns begegnen kann unter Ton-Fachpersonal ... muss ich erwähnen, welche Sorte mir lieber ist? :D

Zu Ansatz Generationskonflikt: ich finde, das ist immer wieder ein heikles Thema, entstehen ja aus alten Fehlern gemacht von neuen Personen auch andere Lösungen, das sollte man als alter Sack nicht komplett in Vergessenheit geraten lassen. Ich jedenfalls mag meine Sound-Odyssee, die mein Leben begleitet und mir viele interessante Erkenntnisse eingebracht hat.
 
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Hmm, Ich hab ja eine weniger geradlinige Karriere gemacht. Ursprünglich zu Maschinenbauer ausgebildet, dann daneben noch mit Tontechnik begonnen, Interesse halbe ein Tonstudio aufgemacht, dort mit Computer zu tun bekommen, daneben mit CAD und Co auch im Beruf damit etwas zu tun gehabt. So nebenbei noch Bass spielen gelernt. Und so führte eben eines zum anderen und ich bin inzwischen selbständiger Softwareentwickler und Tontechniker und auch noch Musiker. Also kann ich sagen dass ich nichts davon, was ich heute mache, so mit richtiger Ausbildung gelernt habe. Gut, ich wage zu behaupten dass ich schon etwas Talent zu den einzelnen Sparten aufweise, viel Interesse hatte und immer noch habe, und über die Jahre einiges an Wissen mir angeeignet habe. Und trotzdem sehe ich immer noch einiges, das es wert ist, noch zu erlernen.
Klar, heute kann man all das auch mittels entsprechender Ausbildung erlernen. Es gibt Musikausbildungen, Informatiklehrgänge und auch Tontechnikausbildungen. Das ist gut so und nicht anders als in vielen anderen Berufsgruppen. Und wie in all den berufen gehört nach der Ausbildung auch eine lange Zeit des Erfahrungssammelns dazu. Ein Professor während meiner Maschinenbau Ausbildung meinte immer wieder "Wir bringen euch hier nicht bei wie man den Beruf ausübt. Wir bringen euch das Rüstzeug bei um im Leben die erforderlichen Erfahrungen machen zu können und zu verstehen worüber die 'Profis' so reden". Meine Lebenserfahrung lehrte mir dass das eigentlich für alle Tätigkeiten gilt.
Und noch was. "Alt sein" heißt nicht zwangsläufig auch "weise zu sein", sondern einfach nur "alt zu sein";-)
So und nun wieder zum Ausgang zurück. Ich finde dass es jedem frei steht, egal ob mit viel oder wenig Talent gesegnet, was er machen will und wie er es machen will. Sei es er kauft sich eine Gitarre und lernt daheim diese zu spielen, oder er versucht die schönsten Rosen zu züchten. Oder eben auch er besorgt sich einige tontechnische Utensilien und versucht sich darin, sei es live oder im Studio. Das ist wohl etwas das jedem zusteht.

Daher kann wird auf diese Ausführungen hier
Wieso gewinne ich in diesem Forum immer wieder den Eindruck, dass hier viele Irrlichter herum laufen, die meinen, das bisschen PA macht sich von alleine oder "Mit paar warmen Ratschlägen vom Versanddiscounter und ein paar guten Tipps aus dem Forum sowie der selbst studierten Physik oder besser noch Pädagogik ist das keine Kunst"?

Hier liegt ein einfacher aber grundsätzlicher Denkfehler vor. Was ich mache, ist deutlich komplizierter und ... ganz komisch ... man braucht wie für ein Instrument ...nicht nur ein bisschen Interesse sondern TALENT!!!
Wohl nur noch das abschließend zu sagen sein;-)
Eigentlich gibt's hier gar kein Problem.

Aber es kann auch sein dass ich das Ganze hier überhaupt nicht verstehe. Wenn dem so ist, dann fehlt mir wohl die passende Ausbildung:cool:
 
Hey, wider Erwarten geht's hier ja sogar noch weiter ... ;-)

Ich denke, das Hauptproblem hier war, daß es keine konkrete Fragestellung gab. (Ganz davon abgesehen, daß es kein Problem gibt ...)
Denn die Frage nach Talent, Wertschätzung etc. hat ja nicht spezifisch mit Tontechnik zu tun, die gilt letztlich auf der ganzen Welt. Und das nicht erst seit gestern.

"Wozu Bigband ? Diese kleine Combo klingt doch auch gut."
"Wozu Keyboarder, das können wir doch per Klicktrack einspielen."
"Wozu Bassist ? Das kann ich doch am Keyboard mit der linken Hand mitspielen."
"Wozu ein Quartett, könnt Ihr das nicht auch zu dritt ?"
"Wozu einen gelernten Koch ? Bei mir schmeckt's doch auch."
<beliebig fortsetzbar ... z.B. mit den Kunstphotographen von @mix4munich ...>

Und auf solch weitreichende Fragen gibt es eh schon selten gute Antworten - in einem anonymen Forum dann noch weniger :-D
Wieder zur Tontechnik zurück. Die reale Spanne des Musiklebens ist riesig. Von rein akustischen Wohnzimmerkonzerten bis zu großen Open-airs à la Wacken. Die technischen Anforderungen sind so unterschiedlich, so auch die Lösungen.
Aus den Antworten hier kann man ja auch ersehen, daß es durchaus viele Leute gibt, die beide Seiten des Mischpults kennen. Daher ergibt sich für mich ganz automatisch, daß es - je nach Fähigkeit und/oder Talent - beliebige Mischformen von PA-Leuten und Musikern gibt. Ich selbst wechsle diesbezüglich auch gerne die Rollen.

Das finde ich persönlich auch eher positiv. Man muß ja keine Schneisen schlagen, wo keine sind.
Am Ende soll's halt klingen.
 
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Werden Wissen und Erfahrung heute gerne mal verwechselt? Oder "von etwas gehört/gelesen haben" und "etwas beherrschen"? Den Eindruck bekomme ich heute öfters. Oder ist es der fehlende Respekt vor Erfahrung, die man sich erstmal erarbeiten muss? Auch das erlebe ich in den verschiedensten Bereichen immer wieder - meine Frau ist Fotografin, hat an der Uni Kunstfotografie gelernt (das geht in den USA, wo sie herkommt), und das zu Zeiten, als jedes Drücken auf den Auslöser noch richtig teuer war. Da überlegt man sich jeden Schuss dreimal. Doch heute ist jeder Depp mit einer Digicam ein "Fotokünstler". Auch in meiner Arbeitswelt (ich arbeite seit knapp 25 Jahren im Service in div. Software-Firmen) sind es meist die neuen Programmierer, oft genug Un-Absolventen oder Studienabbrecher, die einem die Welt erklären wollen. Und dann einen unbrauchbaren Mist abliefern. Natürlich verfügen die auch über neues Wissen, unbestritten. Sie müssen sich aber auch in bestehende Strukturen einfinden, sonst funktioniert die Zusammenarbeit einfach nicht.
Ich verstehe deine Intention, die Aussagen kann ich aber nicht unkommentiert lassen. Wissen und Erfahrung gehört immer zusammen. Ein Kollege von mir hat 20 Jahre mehr Erfahrung als ich und damit dreimal soviel Jahre in dem Beruf, beruft sich auch darauf, hat aber deutlich weniger Wissen. Deshalb gehen bei ihm regelmäßig Veranstaltungen einfach schief. Da hat er sich auf Analoger oder digitaler Ebene verpatcht, den Soundcheck viel zu lange hingezogen, dabei vergessen den Künstlern etwas auf die Monitore zu geben, ihnen zu viel auf die Monitore gegeben (was bei unserer Akustik auf Arbeit katastrophal ist) oder ähnliches. Aber er hat jahrzehntelang mit der Art seinen Lebensunterhalt bestritten.
Anderes Beispiel: lokale Show mit Chor und Band, habe das jahrelang gemischt. Dann wegen neuer Arbeitsstelle nicht mehr, ein äußerst erfahrener Tontechniker übernimmt zwei Jahre. Nach den zwei Jahren wurde ich angefleht, das wieder zu übernehmen. Der Grund ist ganz einfach: Oft muss man einfach mehr sein, als Tontechniker. Meistens mache ich Stagemanagement mit (Seid rechtzeitig da, habt frische Batterien in den Instrumenten, das geht vom Ablauf so nicht, eure Vorstellungen gehen technisch mit der Akustik nicht, die Band muss leiser, wenn man vom Chor was hören will, sonst könnt ihr das Publikum gleich daheim lassen, und nein, ich kann das nicht auf den Monitor geben, ansonsten zerstört das den ganzen Chorklang, weil das wieder in die Mikrofone strahlt) - manchmal ist eine resolute, bestimmte Art genau das Mittel der Wahl. Da bringt es wenig, wenn in erfahrener Kollege die Instrumente doppelt so schön abstimmt, solange der Rest nicht passt.

Aber ich verstehe auch, dass das nur für die Veranstaltungen so passt, die ich so mache - also Shows. Bei reinen Bandveranstaltungen reißt man mit der Art nicht viel. Die mache ich aber auch nicht mehr.
 
Da hat er sich auf Analoger oder digitaler Ebene verpatcht, den Soundcheck viel zu lange hingezogen, dabei vergessen den Künstlern etwas auf die Monitore zu geben, ihnen zu viel auf die Monitore gegeben (was bei unserer Akustik auf Arbeit katastrophal ist) oder ähnliches.
Hmm, das klingt eher nach schusselig, da hilft Wissen auchali nicht viel oder?
Im Übrigen meine etwas heraus zu hören was bisher gar nicht angesprochen wurde. Ich finde ja dass der Job als Livetechniker neben einem fundierten Technischen verständnis, ein gut es Gespür für musikalische Aspekte (bei Musikveranstaltungen an sich) auch ein gerütteltes Maß an sozialer Kompetenz braucht. Und man sollte strukturiert denken und arbeiten können, sonst gehts einem sowie dem Typen im zitierten Beispiel. So wäre meine Jobbeschreibung für einen Tontechniker, der vom Job mehr oder weniger gut leben will.
Inwieweit das auch für das Bandmitglied das den Bandmixer bedient auch alles zutreffen muss oder soll steht aber auf einem anderen Blatt. Da kann man situationsbedingt sicher auch Abstriche machen. Das ist für mich vergleichbar mit einem Gitarristen, der als Profi-Sessionmusiker arbeiten will und daher vom Blatt spielen können muss, verschiedenste Sound anbieten können muss, usw.in einer Amateurband schaut da ja auchdie Sache anders aus.
 

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