Noten lesen - Software

Hallo Claus,

in einigen Punkten gebe ich dir Recht. Natürlich ist es wichtig auch anhand echter Musikstücke zu lernen. Allerdings stelle ich meine Anwendung auch nicht als Nonplusultra Lösung hin, mit der man in kürzester Zeit Noten lesen kann.

Mein Programm ist eine Lernhilfe. Die einen lernen schneller, wenn sie die Noten auf ein Blatt schreiben, die anderen lernen mit solchen Programmen besser. Daher muss ich hierbei @Exordium zustimmen. Man sollte dies nicht gleich als Übel ansehen und dem eine Chance geben. Vielleicht ist ein Mix aus beidem die beste Variante.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich habe das mal unter Linux laufen lassen. Das geht ganz unproblematisch.

Hallo klicki,

danke fürs Testen unter Linux! :)

Gibt es eine Liste für Wünsche? Es wäre schön, wenn man neben Zufallsnoten auch Melodien vorgeben könnte, die das Ganze dann etwas musikalischer machen.

Ich habs mal auf die ToDo Liste gesetzt https://github.com/BurningDev/PianoNoteCoach/projects/1?add_cards_query=is:redface:pen

Aber wie gesagt, das ganze ist ein 1-Mann-Freizeitprojekt, daher ist es schwer vorherzusagen, wann und ob Punkte abgeschlossen werden.
 
@Exordium Bitte meinen ersten Satz im Beitrag lesen. Ich sehe in einer Noten App kein "Übel", sondern habe nur ausführlich begründet, warum ich sie für lerntheoretisch ineffektiv halte und wie m.E. eine ordentlich verankerte Lernerfahrung ausieht.
Die Annahme des Kollegen, die Einen lernen so und die Anderen ist sehr mutig und m.E. unbegründet.

Den Misserfolg der "konventionellen Bemühungen" sehe ich in mangelnder Anleitung und aus fehlender Motivation kommen: "Ich schaue seit 2 Jahren in Notenheftchen und kann trotzdem nicht ordentlich Noten lesen".
Wie denn auch, wenn man das eigentlich als lästige Plichtübung sieht hat und nicht erklärt bekommt, was da aus welchem Grund in den Noten steht.
Überträgt man die Motivation des Kollegen bezüglich der App auf seine "Notenheftchen", dann wäre der Erfolg natürlich längst eingetreten: "Dank einer Android-App dem Notenbüchlein, mit dem ich jetzt täglich 1-2x übe, hat sich das deutlich verbessert.
Logisch, was auch sonst bei diesem Fleiß und Willen und ganz zu schweigen davon, wenn er auch noch ein paar Minuten am Tag Noten von Hand auf Notenpapier schreiben würde.

Soll mir aber recht sein, wenn in eine Noten-App klicken mehr Spaß macht als ein richtiges musikalisches Stück und eine kognitive Lernmethode.
Mir wäre halt das Ergebnis wichtig, denn beim Lesen von soliden Stücken lernt man eben auch etwas über Musik und dieser Teil der Grundausbildung eines Musikschülers bleibt offen.

Wie klicki frage ich mich auch, warum keine Originalnoten für die App-Lektionen herangezogen wurden, da gibt es definitiv alles nur Denkbare an Stilen und Schwierigkeitsgrade. :D

bussotti-siciliana_full.jpg
Quelle: Sylvano Bussotti, Siciliano


Gruß Claus
 
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Vor 100 Jahren bestand eine ordentliche Lernerfahrung auch darin, das Wissen dem Schüler einzuprügeln... Ich halte diese Methode auch heute noch für recht wirksam :)
 
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Der Notenschlüssel müsste dabei sein. Hast du die Anwendung vom Zip-Archive gestartet oder hast du die entpackt und danach gestartet?
Wenn ich mit diesem Befehl von der Konsole aus starte, sind keine Notenschlüssel zu sehen:
Code:
java -jar /home/[mein-Rechner]/Programme/v1.1_Release/PianoNoteCoach.jar
Wenn ich vorher ins Installationsverzeichnis wechsle, dann sehe ich jetzt auch die Notenschlüssel.
Code:
cd /home/[mein_Rechner]/Programme/v1.1_Release/
java -jar PianoNoteCoach.jar


Was das ganze leider in die Ecke "Unbrauchbar" rückt. Wer installiert/aktiviert freiwillig eine Software die gefühlt 100x mehr Security-Holes als Features hat?
Das sehe ich genauso wie Du, deshalb läuft auf meinem Rechner kein Windows mehr, sondern Linux.

Ansonsten kann ich mich @Claus nur anschließen.

Beim Notenlesen Lernen ist es im Grunde genauso, wie beim normalen Schriftlesen Lernen auch. Der Erstklässler lernt zunächst die Bedeutung der Buchstaben und versucht damit, sich in der Lesefibel erst einzelne Wörter zusammenzustoppeln. Wichtigstes Hilfsmittel ist dabei das Schreiben. Ganze Sätze zu lesen oder gar Bücher zu lesen und schwierige Texte zu verstehen, lernt man dann erst viel später. Aber erst das ist wirklich Lesen. Wenn man nur Buchstabieren übt, kommt man nie zum Lesen.

Mit so einer Software, wie sie hier vorgestellt wurde, lernt man aber allenfalls zusammenhangloses "Buchstabieren", aber nicht, sinnvolle musikalische Sachverhalte zu erkennen und zu verstehen. Aber das sollte wie beim Schriftlesen von Anfang an mitgelernt werden. Noten schreiben ist dabei extrem nützlich!

Lesen kann man auf unterschiedlichen Niveaustufen: Manch einer schafft es gerade, sich die Überschrift der Bildzeitung zusammenzustoppeln, ein anderer liest Hegels Phänomenologie des Geistes.

Einer fingert sich mühsam ein einfaches Kinderlied von den Noten aufs Klavier, ein anderer liest die Partitur einer späten Mahlersinfonie und hört dabei die Instrumente im Kopf klingen.

Sehr weit kommt man mit dieser Software jedenfalls nicht, man bleibt beim "Buchstabieren".

Viele Grüße,
McCoy
 
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Wenn ich mit diesem Befehl von der Konsole aus starte, sind keine Notenschlüssel zu sehen:
Code:
java -jar /home/[mein-Rechner]/Programme/v1.1_Release/PianoNoteCoach.jar
Wenn ich vorher ins Installationsverzeichnis wechsle, dann sehe ich jetzt auch die Notenschlüssel.
Code:
cd /home/[mein_Rechner]/Programme/v1.1_Release/
java -jar PianoNoteCoach.jar

Das Programm greift auf den Ordner "images" zu. Dieser Ordner muss in dem Verzeichnis liegen, wo auch die jar-Datei liegt. Wenn das der Fall ist, kann es sein, dass es hierbei fehlende Zugriffsrechte im Ordner "Programme" gibt.
 
Das sehe ich genauso wie Du, deshalb läuft auf meinem Rechner kein Windows mehr, sondern Linux.

Ansonsten kann ich mich @Claus nur anschließen.

Beim Notenlesen Lernen ist es im Grunde genauso, wie beim normalen Schriftlesen Lernen auch. Der Erstklässler lernt zunächst die Bedeutung der Buchstaben und versucht damit, sich in der Lesefibel erst einzelne Wörter zusammenzustoppeln. Wichtigstes Hilfsmittel ist dabei das Schreiben. Ganze Sätze zu lesen oder gar Bücher zu lesen und schwierige Texte zu verstehen, lernt man dann erst viel später. Aber erst das ist wirklich Lesen. Wenn man nur Buchstabieren übt, kommt man nie zum Lesen.

Mit so einer Software, wie sie hier vorgestellt wurde, lernt man aber allenfalls zusammenhangloses "Buchstabieren", aber nicht, sinnvolle musikalische Sachverhalte zu erkennen und zu verstehen. Aber das sollte wie beim Schriftlesen von Anfang an mitgelernt werden. Noten schreiben ist dabei extrem nützlich!

Lesen kann man auf unterschiedlichen Niveaustufen: Manch einer schafft es gerade, sich die Überschrift der Bildzeitung zusammenzustoppeln, ein anderer liest Hegels Phänomenologie des Geistes.

Einer fingert sich mühsam ein einfaches Kinderlied von den Noten aufs Klavier, ein anderer liest die Partitur einer späten Mahlersinfonie und hört dabei die Instrumente im Kopf klingen.

Sehr weit kommt man mit dieser Software jedenfalls nicht, man bleibt beim "Buchstabieren".

Viele Grüße,
McCoy

Linux ist hier auch nur so sicher, wie derjenige, der davor sitzt damit umgehen kann. Ansonsten ist Windows hier inzwischen auch nicht mehr viel schlechter oder besser. Für die kaputte Software eines Drittherstellers können beide nix. :)

Aber zurück zum Thema:
Das einzigste worin die Software mich *unterstützen* soll, ist das schnelle Erfassen des reinen "NOTENWERTES". Nur dieser eine Aspekt wird außerhalb eines realen Musikstückes *gezielt* trainiert. Nicht mehr und nicht weniger. Und das funktioniert! *Punkt*. Die praktische Anwendung findet dann natürlich beim Lesen eines Musikstückes auf dem Blatt statt. Nach gefühlt 2-3 Wochen bei 15 Minuten täglich, braucht man diese App nicht mehr. (Ich übe erst 1 Woche damit, das Entziffern der Notenwerte hat sich aber merklich gebessert - ohne Prügel und völlig schmerzfrei!) Und das beste: Ich kann das auch zwischendurch mal machen. Auf Arbeit in der Pause, bei ner Sitzung aufm Klo und Abends relaxed auf der Couch.

Ihr habt Noten lesen vermutlich als Kinder gelernt. Da, wo das Lernen neben dem Aufwachsen praktisch am einfachsten fällt. Dedizierter Unterricht, schön konzentriert und nach Möglichkeit etliche Stunden die Woche.
Ich bin mir nicht sicher, ob ihr Euch 100% in die Lage eines Erwachsenen versetzen könnt, der das Ganze zum Spass betreiben möchte und praktisch bei NULL startet, mit eingeschränktem Kontigent an Zeit und Restkonzentration nach der Arbeit..

In allen anderen Aspekten gebe ich Euch uneingeschränkt Recht! Musizieren lernt man durch Praktizieren derjenigen. Und so will ich es auch weiter mit Euren Vorschlägen handhaben! Auch ich gebe nur meine persönliche Erfahrung weiter!

Gruß
Exo
 
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(
Ich sehe gerade, dass ich mir den größten Teil hätte sparen können, das letzte Posting von Exordium fasst es eigentlich i.W. gut zusammen, wenngleich ich mich explizit nur auf die Anwendung von Buzztell beziehe. Ich lass es trotzdem mal so stehen.

Was mir nur rästelhaft ist: jemand stellt eine einfachste Anwendung explizit zum "Buchstabieren" (eigentlich nicht mal das, sondern Buchstaben erkennen) vor und es wird sich darüber beschwert, dass man damit nur Buchstaben lernt. Genau dafür ist das Ding doch da.

Ein Aspekt vielleicht noch: Die Anwendung bietet was, was genannte Notenbüchlein zum selberschreiben nicht bietet - die Verbindung zwischen Note und Klaviatur, also auch den motorischen Aspekt. Und Akustik ist auch noch dabei, nicht jeder kann eine aufgezeichnete Note singen.
)

Wenn man eine - pardon - schlichte App zum Üben reizvoller als echte Musikstücke findet, dann wäre das ein Punkt zum Nachdenken.
Letzten Endes braucht man dann andere Unterrichtsliteratur oder ein anderes Hobby.
Sorry, das ist - vorsichtig formuliert - überintepretiert. Niemand hat hier irgendwas von "reizvoller als echte Musikstücke" geschrieben. Und mit dem Programm musizieren lernen zu können hat auch keiner behauptet. Übungsliteratur, Anleitung etc wird natürlich weiterhin gebraucht.
Es ist ein (schlichtes :)) Hilfsmittel. Zum Üben des schnelleren Erfassens von dargestellten Noten, mehr nicht. Ich glaube keiner, der die Anwendung nutzt, macht das, um da drin irgendwelche Highscores zu knacken oder denkt daraufhin auch nur ein einziges echtes Musikstück spielen zu können. Eigentlich ist das Ziel, sie so schnell wie möglich nicht mehr zu brauchen.
Und es verbietet einem auch keiner parallel an den echten Musikstücken zu arbeiten (bzw. das wäre relativ dämlich).

Das Optimum einer "Noten-App" ist der Mensch. Daher schnappt man sich seine realen Übungsstücke und liest sich anfangs die einzelnen Stimmen vor,
Aha. Und wo und wie hat man Lesen gelernt? Ggf. sogar noch flüssig?
Vielleicht fehlt Dir mit Deiner Erfahrung ein bisschen das Verständnis, wie schwer man sich als Anfänger tut und wo man zu Anfang steht. Bei mir war es nicht ganz null, da ich z.B. die Notenwerte und das Prinzip mit den Vorzeichen usw. komischerweise noch alle aus der Schule kannte, ohne je ein Instument gespielt zu haben. Ich kann also prinzipiell vermutlich jedes (Klavier-)Stück lesen - es dauert nur sehr lange und spielen kann ich es daraufhin natürlich nicht.

Das Schöne bei realer Musik ist, dass auch gleich Notenwerte und z.B. Parallelbewegung, Seitenbewegung und Gegenbewegung gelernt werden und man bestenfalls sogar merkt, dass es dahinter einen Plan geben könnte...
A: Das ist schon viel viel weiter als die Anwendung gehen will, zumindest im gegenwärtigen Stadium.
B: Muss diese billige Polemik sein? Natürlich gibt es einen Plan dahinter, sonst würde man melodische Musik nicht als solche wahrnehmen. Viele Teile des "Planes dahinter" erlernt man aber zumindest als Normalsterblicher auch nicht durch das Spielen realer Stücke, sondern durch entsprechende Literatur/Anleitung. Was wiederum dann natürlich auch das Erlernen von realen Stücken, die sich i.A. an irgendwelchen Plänen orientieren, einfacher macht.

Ist eine Note beim Lesen unklar
Jetzt nur mal auf mich bezogen: wie ich schon schrieb, gibt es keine unklaren Noten für mich. Ich kann sie nur nicht annähernd schnell lesen und z.B. auf einen Blick sicher sagen, ob die auf das E folgende Note jetzt ein A oder ein H ist (jaja, Linien vs. Zwischenräume - in der Theorie ist mir das auch klar) und dann auch gleich noch die richtige Taste auf der Klaviatur finden. Das würde ich gern üben und halte die Anwendung für ein potentiell geeignetes Mittel. Ja, auch durch das Spielen von echten Musikstücken ist das mit dem Notenlesen besser geworden, aber mE geht das langsamer als mit dezidiertem Üben (u.A. weil man das Notenblatt nach einer kurzen Weile auswendig kennt und mehr mit der manuellen Umsetzung kämpft).
Aber vielleicht hast Du auch mit "unklar" genau das gemeint - eine Note, die man nicht quasi sofort beim Draufgucken benennen kann.

dann schreibt man sich die Tonbezeichnung mit Bleistift über die Note und auch alles andere, was unbedingt gelernt werden soll.
Klar, solche Notenblätter habe ich auch - das hat mir beim Erarbeiten des Stückes geholfen aber nicht wirklich schneller beim Notenlesen gemacht, weil ich die (wenigen) Stücke dann auswendig kann und spiele. Wenn Du gegenhältst, dass ich dann einfach noch nicht genug Stücke spiele - natürlich ist das so, ich bin Anfänger. Und schneller Noten lesen (und auf die Tasten transferieren) zu können würde mir auch beim Erschließen weiterer Stücke helfen.
Was muss man zum Drüberschreiben der Tonbezeichnung können? Rauskriegen, welche Note das ist. Entweder mit Zählen, oder indem man das durch Übung einfach weiß - z.B., in dem man die Note oft genug gesehen und mit Notenwert und im besten Fall dem zugehörigen Ton verknüpft hat, ggf. halt mit Hilfe der hier vorgestellten Anwendung (als ein Mittel unter diversen anderen). Oder aber man hat sie oft genug in ein Notenheft gemalt, geht natürlich auch.
Die Kenntnis von Akkorden und anderen Hintergründen hilft natürlich auch beim schnelleren Lesen, zweifellos - daher auch meine Anregungen zur Weiterentwicklung, so dass man auch "richtige" statt zufälliger Notenfolgen üben kann. Wobei ich Letzteres für das reine Erfassen und die Zuordnung zur Klaviatur gar nicht so schlecht finde.

Du lernst offenbar gut mit aufschreiben. Mein Fall war das nie - ich kann dafür sehr gut visuell bzw. durch Lesen lernen. Und akustisch ziemlich schlecht - Fremdsprachen erlerne ich primär über Schrift und Beschreibung der Grammatik, also die aufbereitete Struktur der Sprache statt durch Hören.
Und ich glaube, dass Du mit "Noten ins Notenheft schreiben" auch implizit die Befassung mit den musikalischen Hintergründen meinst - also "Musik ins Notenheft schreiben". Das bietet die Anwendung natürlich nicht.

Wobei man natürlich alle Aspekte braucht und wenn man die Grundsätze mal halbwegs sicher kann geht nichts über die praktische Übung.

Eine nicht komplett passende Analogie: Wie würdest Du jetzt anfangen, Russisch zu lernen (oder eine beliebige andere Sprache, deren Alphabet weit genug vom Lateinischen abweicht)? Ein Aspekt ist das Erlernen der Buchstaben (oder Silben, wenn es sich z.B. um Japanisch handelt). Dann stümpert man sich Worte aus einzelnen Buchstaben zusammen - je sicherer die Buchstaben sitzen, um so einfacher und schneller geht das. Die Bedeutung der Worte muss man sich natürlich woanders herholen.
Dann liest man (einfache) Texte und irgendwann erfasst man die Worte dann als Einheiten und es kommen noch solche Späße wie Betonung, Beugung undundund bis hin zu Stilmitteln wie Ironie dazu (und man kriegt dann z.B. auch ein Gefühl dafür, welche Worte typischerweise auf bestimmte Worte folgen). All das setzt aber voraus, dass man die Buchstaben (er)kennt.
Das ist aber alles bereits weit außerhalb des Fokus der Anwendung, die entspricht eher der Karteikartensammlung mit der Du erstmal die Bestandteile von Фёдор Михайлович Достоевский rauskriegst und übst, sie schnell und sicher zu erkennen (die ersten drei Buchstaben würden übrigens mit "Fjod" transkribiert und immerhin kann man erkennen, was einzelne Buchstaben sind :)). Dass das ein russischer Name ist, man aus dem zweiten Vornamen in Russland immer den Vornamen des Vaters ablesen kann, das auch im Russischen ein Wort nie mit "fb" beginnt oder endet etc. pp. - all das kann und will einem die Anwendung gar nicht vermitteln. Die spuckt nur zufällig einzelne Buchstaben (und nicht mal Worte) aus und sagt einem freundlicherweise noch, wie sie ausgesprochen werden, wenn man sie auf der Tastatur getroffen hat (vielleich wäre ein "meep", wenn man danebenliegt statt nur den Fehlercounter hochzuzählen für manche Lerntypen ganz praktisch. Für mich selbst bin ich nicht so sicher, ich würde die Variante ggf mal ausprobieren).

und als solche lernen wir am besten durch Nachahmung und gestaltende Handarbeit.
Aus meiner Sicht machte ich mit dem Prrogramm genau das: Note visuell erfassen und die passende Taste auf der Klaviatur finden, gleich mit entsprechender akustischer Rückmeldung. Ich kann daran nichts schlechtes finden. Ich habe übrigens die Darstellung des Notenwertes ausgeschaltet und jeweils vor dem Spielen der Note die Hand in eine Grundstellung gebracht und laut den Notenwert gesagt (ist ein Teil der Methode aus dem unten erwähnten Buch).
Zu: "Lieber gleich die Notenwerte singen": Das Ding ist für Anfänger, die u.U. nicht mal das können. Also ich könnte das z.B. nicht, zumindest nicht in der jeweils richtigen Tonhöhe.

Wenn man Noten nicht mit der Hand schreibt, nicht am Instrument erarbeitet und keine Stimmen aus den Übungsstücken anhand der Noten singt, dann kann man m.E. viel schwerer sicheres Notenlesen lernen, denn die dem "old style" entsprechenden starken synaptischen Verknüpfungen werden weniger stark bis gar nicht gebildet.
Kannst Du letzteres irgendwie begründen/belegen oder hast Du Dir das ausgedacht? Btw. sitzt man bei der Anwendung der Anwendung :) am Instrument und erarbeitet sich die Noten (nicht Musik) an selbigem. Mit direktem Feedback.

Kennst Du das Buch "Super sight-reading secrets" von Howard Richman (ja, der Titel ist reißerisch)? Mich würde interessieren, was Du davon hältst (ich habs sogar irgendwo mal irgendwo online als pdf gesehen, glaub ich). Ich finde das darin Dargelegte schlüssig, habe aber leider noch nicht angefangen, nach der Methode zu üben.
Er stellt dort die "sight-reading chain" folgendermaßen dar:
Visuell (Note sehen) - Electro/Chemical (denken) - kinetic (Note spielen) - aural (Note hören). All das bietet die Anwendung auch - und den Rest, auf den das Buch auch noch eingeht wie Rhythmus und Fingersatz eben nicht. Und Musiktheorie schon gleich gar nicht.

Exordium schrieb:
sehe ich das einfach als gute Ergänzung und nicht als Konkurrenzprodukt oder Methode
Signed.

Ciao
Jan
 
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denn beim Lesen von soliden Stücken lernt man eben auch etwas über Musik
Nur durch Notenlesen? Keine Literatur? Kein (Klavier)lehrer? Das halte ich für etwas gewagt - oder mit "etwas" ist wirklich nur ganz ganz wenig gemeint.

und dieser Teil der Grundausbildung eines Musikschülers bleibt offen.
Die Anwendung wurde auch nicht als der computerisierte Klavierlehrer angepriesen.

Wie klicki frage ich mich auch, warum keine Originalnoten für die App-Lektionen herangezogen wurden, da gibt es definitiv alles nur Denkbare an Stilen und Schwierigkeitsgrade. :D
Buzztell hat die Anwendung in seiner Freizeit programmiert und vorgefertigte Noten einzulesen ist einfach (noch nicht) implementiert. Und mit solchen Originalnoten bekäme man natürlich auch weiterhin keine Erläuterungen zu den Hintergründen. Das "warum" beim Üben von solchen Noten(folgen) muss man sich woanders holen.

Ciao
Jan
 
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@Exordium Du meinst offenbar Tonbezeichnungen (Notennamen), schreibst aber immer wieder von "Notenwerten" (relative Tondauer, s.a. Rhythmuspyramide).
 
Ja, genau.
 
Das einzigste worin die Software mich *unterstützen* soll, ist das schnelle Erfassen des reinen "NOTENWERTES".
Der Notenwert wird in der Software ja gar nicht dargestellt. :nix:

Ich bin mir nicht sicher, ob ihr Euch 100% in die Lage eines Erwachsenen versetzen könnt, der das Ganze zum Spass betreiben möchte und praktisch bei NULL startet, mit eingeschränktem Kontigent an Zeit und Restkonzentration nach der Arbeit..
Genau das ist mein Beruf, davon lebe ich. Ich habe schon ziemlich vielen Erwachsenen von NULL an das Notenlesen und Klavierspielen beigebracht. Bei normaler durchschnittlicher Begabung und normal durchschnittlichen Fleiß ist man als Erwachsener bei mir nach ca. +- 1 Jahr in der Lage, das C-Dur Präludium von Bach aus dem WTK1 zu lesen, zu spielen und die Grundlegenden harmonischen Kadenzen und Sequenzen nachzuvollziehen. Und all diese Leute profitieren davon, daß sie das Notenlesen von jemandem beigebracht bekommen, der es nicht nur intuitiv beherrscht, sondern die Grundlagen, worauf dieses intuitive erfassen von Notenmaterial beruht, ziemlich genau erforscht hat und erklären kann.

Achja, und die Fixierung auf Lernen durch Schreiben finde ich auch bemerkenswert. Ich kenne durchaus einige Leute, die das im Studium so gehandhabt haben und ganz viele, die anders gelernt haben.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, daß jemand, der gelegentlich ein Stück oder eine Melodie, die er ohne Noten auf dem Klavier spielen gelernt hat, aufschreibt, die Noten viel gründlicher und nachhaltiger im Gedächtnis gefestigt hat als derjenige, der immer nur liest.

Eine nicht komplett passende Analogie: Wie würdest Du jetzt anfangen, Russisch zu lernen (oder einer beliebige andere Sprache, deren Alphabet weit genug vom Lateinischen abweicht)? Bevor man sich da im Detail mit inneren Strukturen befasst, sollte man mE erstmal die Buchstaben (oder Silben, wenn es sich z.B. um Japanisch handelt) prinzipiell lesen können.
Ja eben genau so würde ich es nicht machen. Ich würde mir einen Russen suchen, der mir zunächst das Reden beibringt, nicht das Schreiben. Nehmen wir mal Dein Beispiel:
Фёдор Михайлович Достоевский
Ich habe wirklich von Russisch nicht die geringste Ahnung, und kyrillisch Lesen oder Schreiben kann ich auch gar nicht. Griechisch habe ich mal ein bisschen geübt, kyrillisch nicht. Das einzige, was ich irgendwoher mal gehört habe, ist, daß das russische p einem deutschen r entspricht. Und ich habe jetzt auch nicht google-Übersetzer o.ä, bemüht. Trotzdem kann ich nach kurzer Zeit lesen, was da steht..

Die ersten drei Buchstaben hast Du verraten: Fjod. Das r kenne ich, beim o vermute ich, das es dem deutschen o entspricht. Also: Fjodor (es scheint 2 verschiedene o im Russischen zu geben, oder heißt es Fjedor?). Das kleine d aus dem ersten Wort findet sich im letzten Wort wieder als Großbuchstabe, wiederum gefolgt von einem o. Fjodor Do ..., ha, denn kenn ich doch, das kann nur Dostojewski sein. Und plötzlich kann ich das ganze Wort lesen, weil ich es schon vom Sprechen her kenne. Dann kann ich die Buchstaben des mittleren Wortes mit den bereits vorhandenen vergleichen: Da "falschrumme" N kommt wieder vor, es entspricht dem i, wenn es einen Bogen obendrauf hat, ist es wohl ein j. Das o kommt wieder vor, das B entspricht dem W. Ich vermute, daß das x ein ch ist und das a gleich bleibt wie in unserer Schrift. Und schon wieder kann ich es lesen: Michajlowitsch. Und so habe ich mit wenigen Vorgaben 17 Buchstaben des kyrillischen Alphabets gelernt, ohne zu Buchstabieren, sondern einfach dadurch, daß ich Worte, die ich schon kenne und sprechen kann, in dieser für mich fremden Schrift gelesen habe. Und so kann ich z.B. auf dieser Seite schon das eine oder andere Wort entziffern. Mir hilft der sinnvolle Textzusammenhang dabei jedenfalls ganz enorm weiter. Jetzt müßte ich das noch ein paarmal aufschreiben, dann festigt sich das. Durch bloßes Buchstaben pauken wäre ich jetzt nach einer halben Stunde üben noch nicht so weit. Ohne sinnvollen Zusammenhang wäre das für mich wie Telefonbuch auswendig lernen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Trotzdem kann ich nach kurzer Zeit lesen, was da steht.
Na dann, kleiner Test - Концерт - Schon erkannt? :)
Es gibt eine bärenstarke CD von Billy Joel mit diesem Titel.
:hail:



Die wahren Hintergründe einiger Hits erfährt man am Schluss seines Besuchs in "The Late Show with Stephen Colbert".
youtube.com/watch?v=BEXQaxUjesE

Gruß Claus
 
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Hier kann man üben: :D

 
Schicke Untertitel, aber schon "Honesty" wird darin mit dem russischen Wort für Wahrheit "пра́вда" übersetzt statt mit dem für Aufrichtigkeit "прямота́". :confused:

Hast Du den Anfang von Prelude mal auf einem Digitalpiano ausprobiert?
Geht bei mir nicht, aber auf der Synthietastatur geht es zumindest annähernd.

B.t.t., die ersten 4 Takte sind leicht zu lesen und den Bassschlüssel braucht man auch nicht... :D

Gruß Claus
 

Ha, Kyrillisch lesen geht immer besser ... :D Lauter Worte, die ich kenne. Mal sehen, ob ich eine Weile dranbleibe, es ist gerade sehr spannend. :)

Hast Du den Anfang von Prelude mal auf einem Digitalpiano ausprobiert?
Ich habe das überhaupt noch nie gespielt, aber ich werde das morgen mal ausprobieren. Billy Joel ist nicht gerade mein Zentralbetätigungsfeld. :redface: Just the way you are spiele ich gelegentlich, Piano Man habe ich mal mit einer Schülerin gemacht und bei New York State of Mind eine Sängerin begleitet, aber das ist lange her. Und das war es auch schon.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Durch bloßes Buchstaben pauken wäre ich jetzt nach einer halben Stunde üben noch nicht so weit. Ohne sinnvollen Zusammenhang wäre das für mich wie Telefonbuch auswendig lernen.

Viele Grüße,
McCoy

Um das Ganze wieder zurück zu führen. Ich würde NotenTONwerte auch nicht mit Buchstaben zur Wort und Satzbildung vergleichen. Ansonsten kommt da nur "Gebrabbel" heraus. Sondern eher mit Zahlen.
Statt a-h hätte man auch 1-7 nehmen können. Oder Symbole (Wandmalereien) aus der Steinzeit, weil mit diesen Methoden lernt es sich ja besonders gut (scnr) ;-)
 
Ich würde NotenTONwerte auch nicht mit Buchstaben zur Wort und Satzbildung vergleichen.
Den Ausdruck Notentonwert höre ich heute zum ersten Mal. Was soll denn das sein?

Ich halte es für sinnvoll, wenn man sich in solchen Diskussionen der allgemein üblichen Terminologie bedient. Wenn jeder eigene Ausdrücke erfindet, läuft man Gefahr, aneinander vorbei zu reden.

In der westlichen Notation wird die relative Tondauer durch die Form der Note dargestellt, genannt der Notenwert. Die Tonhöhe dagegen wird durch die vertikale Position der Note in einem Liniensystem, das heute aus 5 Linien besteht, dargestellt. Aber das sollte eigentlich als musikalisches Grundwissen vorausgesetzt werden können, oder?

Sondern eher mit Zahlen.
Statt a-h hätte man auch 1-7 nehmen können.
Da hast Du natürlich vollkommen recht, und deshalb wird das ja auch üblicherweise so gemacht. Man nimmt dafür römische Ziffern. Diese römischen Ziffern von I bis VII repräsentieren die Tonstufe relativ zu einem Grundton und werden aufgrund dieser Relativität zusätzlich zur Stammtonreihe a - h verwendet.

Wenn man jetzt die Stammtöne mit Zahlen bezeichnen wollte, würde das zu babylonischer Sprachverwirrung führen. Frage "Wie lautet die zweite Stufe von Zwei-Dur?" Antwort: "Drei-Moll-Sieben". Oder: "Die siebente Stufe von Fünf-Dur ist Vieris-Vermindert". Hä? :gruebel: :confused: :rofl: (scnr)

Nein, die Stammtonnamen gehen schon in Ordnung. Wenn Du sie nicht verwenden willst, könntest Du ja noch auf die romanischen Bezeichnungen Do Re Mi ausweichen. Das käme den von Dir geforderten Symbolen vielleicht schon sehr nahe.

Ich würde NotenTONwerte auch nicht mit Buchstaben zur Wort und Satzbildung vergleichen.
Eine Melodie setzt sich aus Tonhöhe und Rhythmus zusammen. Man spricht in der Musik auch von Phrasen (engl. phrase ≅ dt. Satz). Deshalb: Doch, ja, ganz genau: Die Noten entsprechen in der musikalischen Phrasenbildung ziemlich genau den Buchstaben in der sprachlichen Satzbildung.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Natürlich sind Sprache und Musik auf das Engste miteinander verküpft.
Spracherwerb und frühkindlich musikalisches Verhalten - in den Urformen rhythmische Gestaltung und Gesang - gehen nicht nur zufällig Hand in Hand, sondern sind beim Menschen wichtige Elemente einer guten Hirnentwicklung und Sozialisation.

Gruß Claus
 
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Wer installiert/aktiviert freiwillig eine Software die gefühlt 100x mehr Security-Holes als Features hat?
Programmfehler sind doch nicht unbedingt auch Sicherheitslücken, oder? Welchen Hack erlaubt beispielsweise ein fehlender Violinenschlüssel usw. ?

;)

Mir gefällt das Vorhaben schon.

Vielleicht sollte Buzztell einmal sein Programm wirklichen Newcomern am Klavier zeigen und deren Feedback einholen. Luft nach oben ist ja immer, und der mit Noten bereits Vertraute setzt ohnehin auf andere Hilfsmittel ;)
 
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