aber für den amerikanischen Markt wurden auch zweichörige Akkordeons gebaut,
die bei 16"+8" nur Cassotto haben . Jazzmusiker brauchen in der Regel nicht mehr Stimmen.
Das Teil war jetzt nicht kleiner, da es die volle Tastatur und 120 Bässe hatte.
Die Stimmstöcke ragten nicht beide im rechten Winkel hintereinander,
Zumindest mit m.W. klassischer Stimmstockanordnung gibt es die Sonola SS4, die nur zwei Chöre hat, die aber beide im Cassotto sind (bei der SS6 kommt dann einer außerhalb des Cassotto dazu).
Ebenfalls gab es die Hohner Resonator in einer Ausführung mir nur zwei Chören, ebenfalls beide im Cassotto, dazu mit zusätzlichem schaltbarem Resonanzraum. Letzteres ist vielleicht eine ähnliche Idee, wie der Amplisound bei Beltuna?!? Allerdings ist die Resonator mit 10 Kilo nicht leicht.
Mir persönlich ist vor allem wichtig, dass die Kiste handwerklich solide gebaut ist und gut klingt. Unterhalb von 15 kg ist für mich das Gewicht des Akkordeons nebensächlich.
[...] wenn man den Körper etwas trainiert und dabei auch die Rücken-, Schulter- und Armmuskulatur bedenkt, dann ist das für alle Lebenslagen von Vorteil. 2 oder 3 kg hin oder her beim Akkordeon sind dann irrelevant.
M.E. hängt es von mehreren Faktoren ab, wie handlich ein Akkordeon ist: Gewicht, Größe, Form des Gehäuses, Auswahl des Riemensystems etc. Meine Supitas sind 1-1,5 kg leichter als die Morino VS, aber dazu für mein Empfinden deutlich handlicher.
Und für mich hängt es in der Tat von den Einsätzen ab. Und dabei geht es nicht nur um Gewicht, sondern auch die Haltung und die Notwendigeit, nicht hinter dem Instrument zu versinken; bspw. wenn ich in einem Gottesdienst von der Band aus die Gemeinde begrüße, etwas lese etc. Dann darf nicht nur so gerade der Kopf über das Instrument ragen. Deshalb habe ich dort eine Keyborder-Stehhilfe, der eine Zwischenposition zwischen Sitzen und Stehen ermöglicht und das Instrument ca. 20 cm unter dem Kinn. Mit einem hoch eingestelltem Klavierhocker bzw. Keyboardbank (mein Lieblingsmöbel) geht das annähernd auch.
Beim Einüben von Weihnachtsmusicals mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern habe ich es absolut geschätzt, dass die kleine Morino III M (4-chörig, mit Cassotto) nur knapp 8,5 kg wiegt. Samt Funkstrecke alle Bewegunsgfreiheit, rumlaufen im Raum, hören wie es an verschiedenen Stellen klingt - einfach super. Bisweilen habe ich dabei vergessen, dass ich ein Akkordeon umhängen habe.
Auch wenn ich die großen Dinger spielen kann, schätze ich oft die kleineren Instrumente, die Roland FR-3X/4X ud die Wagner C20 (s.u.)
Bei den KnopfMorinos der M Serie (Ich habe eine Morino VI D) hat man auch etwas anderes gebaut: Da sitzten alle 6! Stimmstöcke auf der Planfüllung und die hinteren 2 Reihen strahlen aber nicht nach vorn, sondern nach hinten ab. Hat sich aber nicht durchgesetzt
Das nennt sich m.W. Declassement und hat je nach Bauweise den gleichen Effekt wie ein Füllungscassotto.
Die Morino III MS hat das sogar als Tasteninstrument.
Dass unterschiedlcihe Bereiche/Lagen anders klingen, gibt es aber bei vielen (akustischen) Instrumenten. Bei keyboards versucht man das nachzumachen, um zu erreichen, dass das Gerät nicht so 'steril' klingt.
Roland macht das ebenfalls und hat das entsprechend gesampelt oder modelliert
Eine Alternative könnte noch ein Verdeckcassotto sein; das habe ich bei meinem Neuzugang: Eine Balzer (Fröhlich) Wagner C20 - 96 Bässe, 37 Tasten (schmal), 4-chörig und eine schaltbare Kunststoff-Jalousie. Das ist kein vollwertiges Cassotto und nimmt Lautstärke, reicht aber als Ersatz - mehr Instrument bei knapp 9 Kilo und einem derart kompakten Gehäuse geht kaum.
Ansonsten würde ich mal bei der von
@polifonico schon erwähnten Marke Bippus schauen, der hat auch C-Griff im Angebot. Ggf. sowas hier:
http://www.akkordeon-bippus.de/NEU-C-Griff-Cassotto/Pilatus
Je nachdem wieviel Einfluss er auf die Fertigung in Italien hat oder er umrüsten kann, lässt sich das vielleicht auch 3-chörig (und 4-chörig im Bass) bauen, einfach mal nachfragen.
Gruß, Tobias