Anfängerfragen zur Wahl eines Digitalpianos

  • Ersteller Jörn_77
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Oha, Dreifachpost... Allerdings jetzt mit einer Frage: Thema Kopfhörer. Da bin ich auch unwissend. Ich bin auf solche Begriffe wie "geschlossen", "halboffen", und "in ear" gestoßen. In Ear ist klar, das sind diese "Ohrenpröppel". Die mag ich absolut garnicht. Hab von sowas mal Ohrenschmerzen bekommen. Was aber hat es mit geschlossen und halboffen auf sich? Kann mir das jemand bitte erklären? Und auch einen Rat geben, was ich mir da kaufen sollte, für den heimgebrauch zum üben, um nicht die Nachbarn zu belästigen.
 
Offen bedeutet, du hörst noch Nebengeräusche und deine unmittelbare Umgebung hört, was du hörst - nur leiser. Daher zum Recorden eher nix, aber mit kleinerem "Heiße-Löffel-Faktor". Geschlossen entsprechend "dicht", besser für's Studio, qualmende Ohren. Halboffen - naja... 😉

BTW: Der Thomann-Ratgeber ist ganz gut.
 
Grund: Ratgeber ergänzt.
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Offen bedeutet, du hörst noch Nebengeräusche und deine unmittelbare Umgebung hört, was du hörst - nur leiser. Daher zum Recorden eher nix, aber mit kleinerem "Heiße-Löffel-Faktor". Geschlossen entsprechend "dicht", besser für's Studio, qualmende Ohren. Halboffen - naja... 😉

BTW: Der Thomann-Ratgeber ist ganz gut.
Ah, jetzt versteh ich. Jut, dann schau ich mir mal den Thomann Ratgeber an. :)
 
Es gibt noch einen Punkt: Die geschlossenen lassen nicht nur wenig Umgebungsgeräusche mit ans Ohr, sondern auch wenig eigenen Schall nach draußen. Das macht es vor allem für den Bassbereich schwieriger - der wird etwas behindert. Wenn die Membran bei einem offenen Hörer nicht nur kräftig in Richtung Ohr schwingen kann, sondern auf der Rückseite auch frei zum Schwingen ist, lässt sich leichter ein druckvoller Bass realisieren. Als Kompromiss gibt es die halboffenen Hörer.

Was die In-Ears angeht: Es gibt verschiedene Lösungen gegen Ohrenschmerzen etc. Statt Tannenbäumchen u.ä. hilft z.B. Memory Foam schon etwas, noch besser sind individuell angefertigte Otoplastiken (also aufs Ohr angepasste harte oder halb weiche Abgüsse).

Als Gegenteil von In-Ear würde ich übrigens Over-Ear sehen: Da sind die Polster so weit, dass sie nirgends auf dem Ohr aufliegen, sondern außenrum. Gibt weniger Druckstellen. Das ist bei Studio-Kopfhörern oft der Fall.

Und zu allem Überfluss musst du dann noch auf die Impedanz achten: Je höher, dest feiner i.d.R. die Auflösung des Klangs, aber desto weniger Kopfhörerverstärker kommen damit klar. Den bekannten Beyerdynamik DT-770 gibt es darum mit 30, 80 oder 250 Ohm. Wobei die 30 Ohm wirklich nur für akkugetriebene Mobilgeräte gedacht sind, die 250 Ohm dagegen nur an Studio-Kopfhörerverstärkern wirklich funktionieren. Die Mitte ist für den normalen Rest - das sollte auch mit den Kopfhörerausgängen der Digitalpianos funktionieren.

Und vergiss gleich Bluetooth: Auch Low-Latency verzögert das Klangereignis so stark, dass es sich beim Spielen merkwürdig anfühlt (auch wenn es nur um etwa 20 ms gehen mag).
 
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Jut, sollte ich mir vllt notieren. Und ich bin Fan von Kabeln und so. Da hätte ich ja Angst, da hört jemand mit. Ich weiß, ist unbegründet, aber trotzdem. Gefühlssache.
 
Noch ein Punkt verdient Beachtung, für Digitalpiano sind kleine Impedanzen (oder ein KH-Verstärker oder ein Interface) sinnvoll, weil die im Digitalpiano eingebauten KH-Verstärkerchips chronisch wenig Leistung liefern - wobei die mir bislang ausreicht.
Offen oder geschlossen war für mich bisher nie ein Kriterium, der Klangeindruck und Tragekomfort aber schon.
Tatsächlich nur auf Verdacht bestellt habe ich aber meinen Superlux HD-681 EVO, macht sich gut für's Digitalpiano und vielleicht tut es auch schon ein Superlux HD-681.
Ansonsten kenne ich vom reinen Antesten bei Thomann nur die populärsten Beyerdynamic, AKG & Sennheiser. Im Bestand ist mein steinalter AKG K240DF und ein Sennheiser Momentum 2, ehemals hatte ich noch einen Beyerdynamic Amiron Home.
https://www.thomann.de/de/superlux_hd_681_evo_bk.htm
https://www.thomann.de/de/superlux_hd_681_evo_bk.htm
Für den nächsten Besuch in T.dorf habe ich mir den Sony MDR-7506 aufgeschrieben, wurde mir empfohlen.
https://www.thomann.de/de/sony_mdr7506_kopfhoerer.htm

Bei den "besseren" Kopfhörern sollte man wissen, warum man sich für ein Modell entscheidet, also ausprobieren. Oft geht das Gewicht rauf, die Passform und Kabelzuführung ist unterschiedlich und auch die Wiedergabe kann unvermutete Eigenarten bieten. Ich war mal von einem B&W für ca. 800 Euro total enttäuscht, das hätte ich vorher nicht gedacht.

Gruß Claus
 
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Natürlich will ich nen Kopfhörer vorher aufsetzen, hatte mal einen, der hat ständig "am Ohr geklemmt". War nicht schön, also wird das getestet vorher. :)
 
ich habe einen offenen (beyerdynamic DT 990 PRO) und einen halboffenen (AKG K-240 MKII) Kopfhörer. Geschlossene Systeme vertrage ich nicht. Die beiden Kopfhörer tragen sich sehr angenehm. Vorteil ist, dass ich fast alles in der Umgebung mitbekomme: wenn jemand aus einem anderen Raum ruft, das Telefon oder die Türklingel läutet. Alles kein Problem. Mit anderen Personen / Aktivitäten im gleichen Raum verträgt sich das allerdings nicht. Also im Wohnzimmer üben während der Partner TV schauen will kann man vergessen, für beide Seiten.
 
Na jut, ich wohne ja alleine, da habe ich dieses Problem ja nicht. Wichtig ist, daß der Nachbar nichts hört.
 
bevor der Nachbar etwas aus deinen offenen Kopfhörern mitbekommt fliegt dir das Trommelfell weg :ugly:
 
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Autsch... Das wollen wir doch nicht. :D
 
Der Nachbar kann aber das Tastengehämmer hören, das bleibt ja auch bei Kopfhörer Gebrauch. Bitte nicht unterschätzen.
 
Der Nachbar kann aber das Tastengehämmer hören, das bleibt ja auch bei Kopfhörer Gebrauch. Bitte nicht unterschätzen.
Jap, da will ich nen Läufer unter den Klavierständer legen. Besser als nichts.
 
Wir hatten unserer Tochter vor Jahren mal ein Yamaha Arius gekauft, die Klaviatur dürfte dieselbe wie beim P-45 sein. Das tut's bis heute sehr gut, und sie will eigentlich nichts anderes (wollte ihr irgendwann ein Upgrade auf ein mittleres Clavinova gönnen).
Aaaber: die Klaviatur hört man sehr gut in allen Räumen, auch wenn sie wie meist mit Kopfhörer spielt. Weiß nicht ob ein Teppich da ausreichen würde.
Übrigens ist der Klang im Musikalienhandel nur schwer zu beurteilen - frei stehend war das sehr viel "dünner" als die Clavinovas, bei uns an der Wand klingt's aber ziemlich gut.

Was Kopfhörer betrifft: meine Tochter und ich haben die geschlossenen Sennheiser HD569, ich hab außerdem noch den offenen HD560S den ich mit Sonarworks in der DAW benutze. Beide sind empfehlenswert, und entgegen der landläufigen Meinung daß offen schlecht bei Aufnahmen sei nehm ich den 560er auch wenn ich Kontrabass mit Mikro aufnehme - ich hab den Kopfhörer eh nicht so laut daß er ins Mikro "bluten" würde.

Zum Thema Bluetooth: ja, zum Musik*machen* ist deren Latenz viel zu hoch, manche bevorzugen die aber an Mobiltelefonen. Es gibt von Audio Technika den 20er und den 50er mit Bluetooth *und* Kabel, vielleicht wär das 'ne Überlegung... (sind glaub ich beide geschlossen)

Hoffe das hilft?
Gruß,
Wolfgang
 
Wir hatten unserer Tochter vor Jahren mal ein Yamaha Arius gekauft, die Klaviatur dürfte dieselbe wie beim P-45 sein.
Beim Yamaha Arius gibt es 2 Tastaturqualitäten, die GHS und die GH3, beide wurden im Board schon oft erwähnt.

Bei den aktuellen Clavinova sind es in den CLP 725, 735 und 745 die GrandTouch-S (abgeleitet von NWX), im CLP 775 die GrandTouch (abgeleitet von GH3X) und im CLP 785 und 795GP die Grandtouch mit einem Gegengewicht.
https://de.yamaha.com/de/products/m...nos/clavinova/clp-745/specs.html#product-tabs

In den heute nicht mehr produzierten CLP der letzten Jahre waren zum Teil noch Varianten der GH3 verbaut. So sind im CLP 625, 635 jeweils die GH3X und im CLP 645 die NWX (weiße Tasten mit Holzanteilen), das CLP 675 und 685 hatten bereits die GrandTouch.
https://www.pianodreamers.com/yamaha-digital-pianos/
Bei Yamaha und Roland geht es neben der Holzapplikation vor allem um größere Tastenlänge bei den "besseren" Tastaturen, nur Kawai leistet sich mit der RM3 bzw. der Nachfolgertastatur Grand Feel neben der ebenfalls größeren Tastenlänge auch eine abweichende Konstruktion.

roland pha50.jpg
Quelle: Roland PHA-50

yamaha-nwx-wooden-action@2x.jpg
Quelle: Yamaha NWX

Yamaha GrandTouch Counterweight.jpeg
Quelle: Yamaha GrandTouch w. Counterweight

Kawai RM3_Action.jpg
Quelle: Kawai RM3

Kawai-Grand-Feel-Compact-Action.jpg
Quelle: Kawai Grand Feel (compact)

Gruß Claus
 
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Hm, vllt dann noch zum Baumarkt und diese Rohrisolation holen, das kann man bestimmt auch an den Ständer dran frickeln.
 
Ja... Der heutige Besuch in Hannover war erfolgreich. Habe jetzt ein Instrument bei mir stehen. Es ist ein Roland FP-30X geworden. Im klassischen schwarz. Und mit dem netten Verkäufer dort hab ich auch ein bissl gelabert. Es ist herausgekommen, er hat hier in Hameln seinen Proberaum und wir haben gemeinsame Bekannte. Ich würd sagen, ein erfolgreicher Tag. Wunderbar. :)
 
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gute Wahl. Viel Spaß damit!
 
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Und wieder mal klasse, dass jemand den örtlichen Händler unterstützt hat. :)
 
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Und wieder mal klasse, dass jemand den örtlichen Händler unterstützt hat. :)
Klar, mache ich immer, wenn es möglich ist. Finde es ja selber doof, immer mehr Geschäfte schließen.
 
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