A-Gitarre in Stereo recorden?

  • Ersteller Gast 23432
  • Erstellt am
G
Gast 23432
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.08.16
Registriert
24.10.05
Beiträge
30.518
Kekse
150.146
Hallo, ich frage absichtlich bei den Startern, weil ich weiß, daß hier die Hilfe sehr schnell und sehr kompetent kommt ;). Die Suche mit google hat zwar ein paar Treffer gebracht - aber irgendwie war nicht das rechte dabei - und ich hab wenig Zeit, leider.

Ich hab morgen nachmittag einen Studiotermin, um einen Sänger mit akustischer Gitarre z recorden. Ich kenne weder den Typ noch seinen Musikstil noch irgendwas.. :( ist ein Schnellschuß, den ich einem guten Freund versprochen habe.

Es soll auch keine Kauf-CD werden, zur Erinnerung, zur Werbung, für Freunde...so in etwa...Aber ich möchte das schon so gut, wie mir möglich machen ;).

Jetzt meine Frage: wie nimmt man eine A-Gitarre in Stereo auf? Der Gesang ist ja eh mono, etwas Raum bringt auch Breite, aber ich weiß ja noch nicht, ob da überhaupt ein fx drauf kommt.
Und die Gitarre? ist ja ebenfalls ein "Mono-Instrument", wie kann man da was in Stereo machen?

Mir stehen insgesamt 8 Aufnahmespuren zur Verfügung, ich dachte zunächst an 2 Kanäle mit verschiedenen Mics für den Gesang, 1x Gitarre direkt (dpa-miniaturmikro) und zusätzlich zwei Kondensator-Kleinmembraner vor dem Korpus in xy?

Hat da jemand Erfahrung oder Ideen?

Auf jeden Fall vielen Dank :)!
 
Eigenschaft
 
Also ich würde die Gitarre mit einem klassischen SM57 abnehmen und in deinem Sequenzer entweder eine Stereospuraufnehmen, oder eine Monospur recorden, die duplizieren und mit Pan´ing etwas in die Breite ziehen damit es nicht so dünn rüber kommt.
Die Gitarre selbst ist ein Monoinstrument und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben ;)
 
Also ich würde die Gitarre mit einem klassischen SM57 abnehmen und in deinem Sequenzer entweder eine Stereospuraufnehmen, oder eine Monospur recorden, die duplizieren und mit Pan´ing etwas in die Breite ziehen damit es nicht so dünn rüber kommt.
Die Gitarre selbst ist ein Monoinstrument und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben ;)
:confused:
Bist Du Dir sicher, wovon Du redest?
 
Hi Peter,

selbstverständlich kann man eine (Mono-)Gitarre in Stereo aufnehmen ;)

Du richtest ein Mikro auf den Bereich des Schalllochs etwas zum Steg hin versetzt ("unten") und ein anderes auf das Griffbrettende oberhalb des Schalllochs. So bekommst du genug "Bottom" durch das eine und mehr Höhen über das andere. Du musst dann nur im Mix entscheiden, welche Spur du lauter hören willst. Nach meinen Erfahrungen liegt das Klanggewicht meist etwas auf der Seite des 2. "Griffbrett"-Mikros. Wenn du diese beiden Spuren dann noch etwas im Panorama auseinanderziehst, kannst du einen schönen "breiten" Akustikklang der Gitarre bekommen.

Greetz :)
 
Für Akustikgitarre kann ich dir empfehlen die in M/S Stereo aufzunehmen.
Also ein Groß (oder auch Kleinmembran) etwa auf den 12 Bund gerichtet (Niere bietet sich an) und direkt darüber ein Großmembran mit einer 8 als Charakteristik. Und zwar so das die 8 quasi parallel zur Gitarre verläuft. Also das du damit den oberen Teil des Griffbretts einfängst und den ganzen Teil des Korpus. Dann musst du dir halt eine M/S Matrix bauen. Ich hab das mal benutzt und ich fand es klang extrem gut und man kann halt nachträglich noch die Breite bestimmen. Und nur damit es gesagt wurde, es ist 100 % monokompatibel
 
ich würde dir auf jeden fall davon abraten als hauptmikrofonierung eine stereo-mikrofonierung zu wählen!! da kommt man klanglich meiner meinung nach selten an die ergebnisse von ner mono-mikrofonierung ran. das is mir das bisserl stereo nicht wert. es kommt natürlich drauf an, was für eine musik gespielt wird, rein von der idee her finds ichs banane experimente zu wagen, wenn man eh schon nicht weiss was auf einen zukommt ;)

wenn du von studio-termin sprichst gehe ich mal davon aus, dass ein akustisch brauchbarer raum zur verfügung steht. wenn nicht trau ich dir zu, dass du das mit ner bastelstunde und ein paar matratzen hinbekommst. du hast da glaub ich so ein macgyver-gen ;)
der typ will denke ich mal singen und gitarre spielen zugleich und nicht overdubben oder?

ich würde da so ran gehn (ich hoffe du hast gutes räumliches vorstellungsvermögen ^^). 2 8er mikro (c414 oder sowas halt) nah beinander so aufstelle, dass die eine 8 mit dem + in richtung schräg von unten mund des sängers zeigt, und die andere 8 mit dem - schäg von oben auf den 12. bund der gitarre... wenns 2 c414 wären, dann würde das so ähnlich aussehen, als ob du mit den mikrofonkörben eine pfeilspitze bildest, die auf die brust des gitarristen zielt. die mikrofonstative sind der shaft. dir goldenen seiten der körbe zeigen beide nach oben.

keine ahnugn ob das jetzt irgendjemand auf der welt verstehen kann ;) benutzt eure phantasie, ich kanns leider wirklich nicht anders erklären. ... naja sinn dahinter ist eine möglichst gute kanaltrennung , weil sich die off-axis ja gegenseitig auslöschen müsste und somit auf einem mikro hauptsälich gitarre, auf dem anderen hauptsächlich stimme drauf is... das ist dann beides mono und bleibt es auch.. diese technik kann aber leicht in die hose gehn, bzw kann es lange dauern, bis man die mikros in phase hat. da musst du halt rechtzeitig manns genug sein und die spielereien abbrechen, bevor die nacht herein bricht.

dann würde ich noch relativ nah eine M/S oder X/Y aufbauen für die stereobreite. von mir aus noch ne richtige raum-mikrofonierung weiter hinten, wenn der raum nach was klingt und ich glaube dasses was bringen könnte.


... was ich auch schon gemacht habe und eigentlich ganz cool fand: verschiedene mikros an verschiedene positionen, und dann einfach das durch die gegend pannen, wurscht obs ne stereoaufstellung war oder nicht... is zwar "verboten" aber naja... scheiss drauf
 
ich würde dir auf jeden fall davon abraten als hauptmikrofonierung eine stereo-mikrofonierung zu wählen!! da kommt man klanglich meiner meinung nach selten an die ergebnisse von ner mono-mikrofonierung ran. das is mir das bisserl stereo nicht wert. es kommt natürlich drauf an, was für eine musik gespielt wird, rein von der idee her finds ichs banane experimente zu wagen, wenn man eh schon nicht weiss was auf einen zukommt ;)

Das unterstütze ich mal. Zumal es bei einer dichten Mehrfachabnahme schnell mal zu Phasenproblemen kommen kann. Da hat man dann 2 oder mehr Spuren und keine klingt vernünftig.

Man kann noch zusätzlich eine Raummikrofonierung mit Grenzflächenmikros machen, um beim Mix eine zusätzliche Alternative zu Room-/Hallmöglichleiten zu haben. Wenn digital gemischt und "effektiert" wird, würde ich für Akk-Gitarre auf jeden Fall einen Impulshall nehmen.
 
Bei der M/S Stereofonie tritt aber eben dieses Problem nicht auf, das Mittensignal ist ja Mono und somit ist man immer auf der sicheren Seite.
 
Bei der M/S Stereofonie tritt aber eben dieses Problem nicht auf, das Mittensignal ist ja Mono und somit ist man immer auf der sicheren Seite.

stimmt auch wieder. ^^ wär zugegeben einfacher.
 
Es wundert mich, dass noch niemand vorgeschlagen hat, zwei Akustik-Gitarren-Spuren einzuspielen. Setzt zwar hohe Fähigkeiten des Einspielenden vorraus, aber bringt dann sicherlich auch keine schlechten Ergebnisse, wenn man es denn so haben will.

EDIT: Mit zwei Spuren meine ich natürlich zwei Takes, gerne jeweils auch mit mehreren Mikrofonen.
 
Kurz: vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge und Ideen, ich les mir das alles gleich noch mal durch, bevor ich nachher ins Studio gehe und melde mich ausführlich heute abend zurück :great:!
 
Tja, nun bin ich schon wieder da.
Der Musiker brachte eine E-Gitarre mit und sagte, daß er überhaupt nicht singen könne.
Da hatte er recht.
Aber es war trotzdem gar nicht so übel, auch die Texte sind lustig :).

Das Kondensatormikro, daß ich für den Gesang vorgesehen hatte, räumte ich gleich wieder weg, statt dessen schnell ein SM58 hingestellt. Trotzdem ist über das SM58 die Gitarre sehr laut im Verhältnis zur Stimme zu hören, weil er eben sehr, sehr leise gesungen hat. Atemgeräusche sind auch drauf, zum Glück recht tieffrequent, mit einem Hochpaß wird's erträglich.

Vor den Marshall (2Speaker!:)) hab ich je ein SM57 und ein 421 platziert - aber die klingen derartig ähnlich, das bringt keinen Stereoeffekt.
Im Raum hatte ich 2 AT Pro37 in xy-Anordnung stehen, na gut, das macht wenigstens ein bißchen Breite.
Auf den Gesang einen leichten Kompressor, eine Prise kurzen Hall - und das war's dann auch schon.

paulsn schrieb:
wenn du von studio-termin sprichst gehe ich mal davon aus, dass ein akustisch brauchbarer raum zur verfügung steht.
Brauchbar, ja. Nicht ideal, aber recht trocken.
Benni| schrieb:
Es wundert mich, dass noch niemand vorgeschlagen hat, zwei Akustik-Gitarren-Spuren einzuspielen.
Hast ja recht, aber viel zu hoher (zeitlicher) Aufwand ;).
peter55 schrieb:
Du richtest ein Mikro auf den Bereich des Schalllochs etwas zum Steg hin versetzt ("unten") und ein anderes auf das Griffbrettende oberhalb des Schalllochs. So bekommst du genug "Bottom" durch das eine und mehr Höhen über das andere.
Genau so einen Tipp hatte ich mir erhofft :great:, schade, daß ich ihn nicht ausprobieren konnte :(.
Dr.Cream schrieb:
Also ich würde die Gitarre mit einem klassischen SM57 abnehmen und in deinem Sequenzer entweder eine Stereospuraufnehmen, oder eine Monospur recorden, die duplizieren und mit Pan´ing etwas in die Breite ziehen damit es nicht so dünn rüber kommt.
Das mußte ich mir erst von Sticks erklären lassen, weil ich mir nicht vorstellen kann, was es für einen Sinn machen soll, das selbe Material rechts und links zu haben und am Pan zu drehen?
Ok, wenn man aber auf beiden Seiten verschiedene Effekte einsetzt, kann es funktionieren :).

Nun, jedenfalls bedanke ich mich nochmal dafür, daß Ihr mich nicht allein gelassen habt, Ihr seid Spitze :D.
 

Anhänge

  • Aufnahme.jpg
    Aufnahme.jpg
    147,8 KB · Aufrufe: 148
Der Musiker brachte eine E-Gitarre mit und sagte, daß er überhaupt nicht singen könne.

Hi Peter,

da musste ich jetzt aber mal unleise schmunzeln :D

Ja, das sind manchmal die unterschiedlichen Erwartungen, die Musiker und Technik voneinander haben ;)

Der Techniker erwartet einen Musiker, der sein Instrument beherrscht und eine Gesangsausbildung hat, der Musiker erwartet meist eine Technik, die seine Darbietung durch Effekte und teure Mikros professionell klingen lässt ...

Beide Seiten werden manchmal enttäuscht. :rolleyes:
Aber du musst dir ja nichts vorwerfen lassen, du warst ja gut vorbereitet!
Und wichtig ist, dass beide Seiten ein Erfolgserlebnis haben!

Greetz :)
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben