A-moll nach A-Dur

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sonstwohin
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Hallo
Ich hätte gerne Vorschläge, wie man einen Übergang von einem Teil in a-moll zu einem Teil in A-Dur gestalten könnte. D.h. wie "moduliere" ich von a-moll nach A-Dur? Per Dominante geht es schlecht, die ist in beiden Fällen gleich.
Vielen Dank
sonstwohin
 
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Das ist doch genau die Lösung!

Gleiche Dominante vermittelt hier wunderbar beide Tonarten.

Es müsste noch nicht mal eine Funktion dazwischengeschaltet werden. Du könntest einfach mit A-Dur fortsetzen.
Wenn ich mich recht erinnere passiert genau das zum Beispiel in Californication von den Red Hot Chili Peppers.
 
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Hallo sonstwohin,

willkommen im Board!

Wenn Du es nicht direkt über die Dominante machen möchtest, dann kannst Du vorher die Töne c# bzw. f# vorstellen. Durch diese Töne unterscheidet sich ja A-(nat.)Moll von Dur, neben dem g#, das ja durch den E-Dur-Akkord noch kommt. Es würde bei diesen Folgen schwerfallen, nach Moll aufzulösen:

Am-C#m-E-A
Am-H-E-A
Am-D-E-A

Viele Grüße

Klaus
 
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Als Zwischenakkord, der die gleiche Funktion wie die Dominante erfüllt, aber weniger "hart" klingt, kann man auch ein A7sus, in Gestalt eines G/A probieren ...
 
Vielen Dank, das sind einige interessante Vorschläge. Ich werde mal schauen, wie das in der Realität klingt.
 
Oder Backdoor-Progression:

Am - F - G -A-dur

oder über die Sub5

Am -Dm - Bm - Bb7 - A-Dur

etc etc, deiner Kreativität sind eigentlich fast keine Grenzen gesetzt!
 
etc etc, deiner Kreativität sind eigentlich fast keine Grenzen gesetzt!

Ist das im Sinne des Threaderstellers nicht etwas übertrieben? Er strebt ja offensichtlich an, daß eine Auflösung nach Dur schlüssiger sein soll als eine nach Moll.
Per Dominante geht es schlecht, die ist in beiden Fällen gleich.

Bei der Backdoor-Progression würde man nach dem G viel eher wieder das bereits bekannte Am erwarten.

Auch die Tritonussubstitution bevorzugt m.E. nicht unbedingt eine Dur-Auflösung, wenn das Stück vorher in Moll erklang. Das gleiche würde für den verminderten Septakkord gelten (G#°7).

Selbst wenn man in meinem o.g. Beispiel "Am-H-E-A" das H durch Hm ersetzen würde, wäre die Dur-Auflösung geschwächt und man würde m.E. trotz des eingeführten f# ohne weiteres auch eine Moll-Auflösung akzeptieren.

Welche weiteren Kadenzen würden eine Auflösung nach Dur favorisieren?

Viele Grüße

Klaus
 
Schlüssiger klingt es vielleicht wenn im Vorfeld der Auflösung nach Dur die Durterz und Dursexte der Tonika bereits erklingen.

modulation von moll nach dur.jpg
 
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Am D E A oder so
 
... kannst Du vorher die Töne c# bzw. f# vorstellen.
...
Am-D-E-A
... die Durterz und Dursexte der Tonika bereits erklingen.

Wo bleibt denn jetzt die grenzenlose Kreativität? :D
(Oder konkretisiert sich "oder so" noch?)

Also nichts prinzipiell Neues.

Das Beispiel von Cudo lehrt allerdings auch, daß es auf die Ausgestaltung ankommt. A wird zunächst als A7 (A/G) eingeführt und löst nach D auf. Damit sind c# und f# schon einmal vorgestellt, doch es könnte auch eine Modulation nach D-Dur folgen. Über die Mollsubdomiante mit sixt ajoutée, Vorhaltquartsextakkord wird schließlich nach A-Dur aufgelöst. Dabei wird eine prima chromatisch absteigende Basslinie von g nach e ermöglicht, welche die Schlüssigkeit der Akkordfolge erhöht.

Für die Auflösung nach A-Dur ist das f# im Bass entscheidend.

Würde man stattdessen gleich das f im Bass spielen, wäre wiederum eine Auflösung nach A-Moll plausibel, wie mein modifiziertes Notenbeispiel zeigt:

keine_modulation von moll nach dur.jpg

Man braucht von Am nach A-Dur nicht unbedingt modulieren und könnte die beiden Tonarten unmittelbar aufeinanderfolgen (aneinanderklatschen) lassen. Eine Dominante bzw. Stellvertreter vorher erklingen zu lassen bringt nicht sonderlich viel, denn da wäre auch noch eine Auflösung nach Moll plausibel. Entscheidend ist, daß man das Ohr an die neue Durtonleiter gewöhnt, indem c# und v.a. f# gespielt werden.

Erklingen diese Töne vorher, so fühlt man, was eine Modulation wirklich bedeutet (siehe Cudos Beispiel).

Viele Grüße

Klaus
 
Interessant wäre doch der Kontext. Vielleicht passt die klassische Dominantkadenz gar nicht so gut (etwa wenn der Rest der Komposition "modern" gehalten ist). Besonders toll finde ich übrigens eine Stelle im Styx Song "Boat on the River" - da geht es ohne Zwischenakkorde direkt von G nach gm (ich glaube der Gesang hat die Terz die dann einfach nach unten geht).

Ich weiß nicht ob soetwas einen besonderen Namen hat aber ich finde es schon ein wenig befremdlich, ohne das Stück zu kennen direkte Funktionsvorgaben zu machen oder diese gar von Anderen einzuholen :)
Auch kann eine Modulation aus Komponistensicht ja größerer Teil des Stückes sein und nicht nur Mittel zum Zweck. More Input ;)
 
@Klaus111: ich hab wohl nicht genau genug gelesen, sorry :/
 
Kommt drauf an wie du es gestalten willst. Muse machen sowas gerne, wie in ihrem Song Bliss:

http://www.youtube.com/watch?v=eMqsWc8muj8&ob=av2e

Die Strophe besteht aus immer denselben drei Akkorden: Cm - A# - Fm - Cm - A# - Fm - Cm - Cm

Im Refrain wechselt es dann einfach von Cm auf C Dur

Selbiges in ihrem Lied "Hyper Music":

http://www.youtube.com/watch?v=Cnb6KCyfcK8

In der Stophe spielt er die Akkordfolge: Dm - Am - G Dur - Gm

Ich mach sowas auch gern, aber dieser Umbruch hat eine ganz eigene Stimmung finde ich, deswegen meinte ich kommt es drauf an wie du es gerne gestalten willst.
 
Die Strophe besteht aus immer denselben drei Akkorden: Cm - A# - Fm - Cm - A# - Fm - Cm - Cm

Im Refrain wechselt es dann einfach von Cm auf C Dur

Selbiges in ihrem Lied "Hyper Music":

Auch die Beatles habe das in Fool on the Hill schon 1967 in der populären Musik eingesetzt: Strophe in Dur, der Refrain dann im gleichnamigen Moll, ohne Übergang.

Im Vers setzen die Beatles alle Stufenakkorde von Dur ein (ohne die 7.Stufe); übertragen auf C-Dur wären das: C, F, G, Am. Dm.
Im Refrain finden dann Stufenakkorde von Moll Verwendung; in C-Moll wären das im Song: Cm, As, Bb

Nur: Das wäre ein Wechsel der Tonalität ohne Modulation! Unter Modulation versteht man den vorbereiteten Übergang von einer Tonart zu einer anderen.

Das Wesen der Modulation besteht darin, daß Töne bzw. Akkorde umgedeutet werden, ihnen also andere Funktionen zugeordnet werden.

Viele Grüße

Klaus
 
Wie wär´s mit amoll - dmoll6 - E7 - Adur ?
 
Grund: Korrektur
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Selbst wenn man in meinem o.g. Beispiel "Am-H-E-A" das H durch Hm ersetzen würde, wäre die Dur-Auflösung geschwächt und man würde m.E. trotz des eingeführten f# ohne weiteres auch eine Moll-Auflösung akzeptieren.

Kann mir das bitte jemand erläutern? Mir ist nicht klar, weshalb die DD (H) mehr auf A-Dur verweist als Hm. H ist näher an A-Dur als an A-Moll, klar, aber für Hm gilt doch dasselbe - ? Ich würde standardmäßig mit Hm7b5 (und E7b9) nach Moll überleiten und umgekehrt mit Hm7 (E7). Was übersehe ich da bzgl. der DD?

Gruuuß,
Heiner
 
Ohne den Sinn (Melodie, Solo, whatever) zu kennen ist es doch völlig egal jetzt einen Ton oder Akkord zu nennen.
 
Kann mir das bitte jemand erläutern?
Der Leitton bei H E ist d# und nicht f#.
Dieser Leitton geht bei Vermollung von H verloren und damit die Stärke der empfundenen Auflösung.
Dass H E A den Quintfall darstellt ist sicher klar.

Klaus hat offensichtlich an Dreiklänge und nicht an eine jazzige Moll II V gedacht, wie Du sie einführst - aber ich sehe das wie Du.

Gruß Claus
 
Der Leitton bei H E ist d# und nicht f#.
Dieser Leitton geht bei Vermollung von H verloren und damit die Stärke der empfundenen Auflösung.

Glasklar, Claus, aber weshalb zieht diese Zwischendominante im übernächsten Schritt mehr nach A-Dur als nach A-Moll?
 
Ob sie mehr nach Dur statt Moll zieht ist Klaus' Empfindung, das wäre natürlich interessant zu erfahren.

Du hast das wahrscheinlich schon selbst aufgedröselt.
Die Auflösung E Am hat zwei Leiittöne (g#, h) mit Auflösung durch Halbtonschritt nach oben und einen gemeinsamen Ton (e).

E A hat nur dagegen nur einen Leitton (g#) mit Auflösung durch Halbtonschritt nach oben und einen gemeinsamen Ton (e), die große Sekund der E-Quinte h zur A-Terz c# hat für mich keine besondere Wirkung.

Ich würde mich bei einer Dur Präferenz daher fragen, ob es vielleicht an der Hörgewohnheit liegt, nach den vielen Mollstücken aus der Russischen Klavierschule hört man so etwas vielleicht wieder anders. :D

Gruß Claus
 
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