Ab welchem Alter kann ein Kind mit der E-Gitarre beginnen?

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DORIS70
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Hallo zusammen,
meine 9jährige Tochter möchte unbedingt gleich mit der E-Gitarre beginnen.
Ist das sinnvoll, oder sollte sie zuerst klassischen Gitarrenunterricht nehmen?
Vielen Dank für Eure Tipps!
 
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Ich persönlich tendiere zu der Ansicht, dass es einen weiter bringt, wenn man erstmal "auf die harte Tour" lernt, also akustisch. Das schult das Gehör, die Griffhand, die Schlaghand...
Andererseits wirst Du deiner Tochter kaum einen Gefallen tun, sie mit "klassischem Musikunterricht" zu malträtieren, wenn ihre Vorlieben eher bei rockiger Musik liegen.

Das rauszufinden würde ich einem kompetenten Musiklehrer überlassen. Die sind heutzutage ja deutlich flexibler als früher. Was nützt es einem, wenn man auf Lenny steht und dann "Änchen von Tarau" lernen soll?
 
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Das schult das Gehör, die Griffhand, die Schlaghand...
Kann man genauso auf der E-Gitarre lernen.
Wenn jemand Orgel spielen will, warum sollt man da mit Klavier anfangen?

Man kann super mit E-Gitarre anfangen, und lernt dann direkt das dynamische Spiel der E-Gitarre und nicht der A-Gitarre. Ich kenne einige, bei denen der Umstieg etwa ein Jahr gekostet hat oder nie richtig geklappt hat.

Die Motivation ist ne andere Sache, die kann grad bei nem Kind massiv unterm falsxhen Einstieg leiden.
 
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Wenn sie von der Motorik dazu in der Lage ist, spricht da doch nichts dagegen.

Aber, gibt es passende e-Gitarren in der Größe? Oder muss sie dann gleich quasi mit 4/4 anfangen? Die Dinger sind ja dann doch etwas schwerer, als Akkustische.
 
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Hoi
Natürlich ist es möglich, direkt mit E-Gitarre zu beginnen und bis vor einigen Jahren hätte ich das auch bedingungslos unterschrieben. Jetzt kommt das Aber, dazu muss ich ein klein wenig ausholen:

Ich arbeite seit über vier Jahren als Teilzeit-Gitarrenlehrer mit einem Pensum von ca. 20 bis 25%. Das entspricht umgerechnet ca. 12 - 16 Gitarrenschülern, welche wöchentlich in den Unterricht kommen.

Drei meiner E-Gitarrenschüler haben seinerzeit im Alter von 9 und 10 Jahren angefangen, anfangs mit grosser Freude und Begeisterung. Mit der Zeit stellte ich fest, dass die Motivation deutlich mehr nachgelassen hat als bei meinen A-Gitarrenschülern, was das Ueben angeht. Nachdem ich ein wenig nachgefragt habe, kam ich zum Schluss, dass nur schon das "Bereitmachen zum üben", d.h. Anstöpseln der Gitarre an den Verstärker, Verstärker einschalten, Sound einstellen etc. eine zu grosse Hürde war.
Somit haben die Kids meistens einfach 'trocken' (ohne Verstärkung) geübt, dabei kam das Sounderlebnis deutlich zu kurz.

Noch ein Grund: Die E-Gitarre ist zu schwer. Mal eben aus dem Gitarrenständer nehmen ist schon fast 'unmenschlich'. Wie gesagt, ich spreche nur aus Sicht der Kinder, was denn ihre Gründe gegen das Ueben sind.

Das klingt jetzt vielleicht etwas lächerlich, da die ganze Vorbereitung zum Spielen ja kaum 2-3 Minuten in Anspruch nimmt. Aber aus Sicht eines Kindes ist das Ueben sowieso eine Qual, und wenn dann noch eine kostbare Minute mit Vorbereiten verloren geht, dann ist das ein echtes Hindernis. Zwei dieser drei E-Gitarrenschüler haben ihr Hobby mittlerweile wieder aufgegeben, nach ca. 2 Jahren im Unterricht. Ein Mädchen ist noch dabei, übt aber sehr sehr wenig...leider.

Vielleicht ist das auch nur Zufall, aber im Gegensatz zu meinen Akustikgitarren-Schülern macht sich da schon eine gewisse Tendenz bemerkbar. Einer meiner Akustikgitarrenschüler hat nach ca. 2-3 Jahren A-Gitarre auf die E-Gitarre gewechselt und ist jetzt nach wie vor mit Begeisterung dabei.
Ausserdem sind die Akustiker eher bereit, mal im Rahmen eines Familienfestes oder zu Weihnachten ein paar Lieder zu spielen, die E-Gitarristen gurkt es an, all ihr Gerümpel mitzuschleppen.

Im Nachhinein rate ich, gerade bei Kindern unter 10 Jahren, mit der Akustikgitarre zu beginnen. Ab 12 Jahren unterstütze ich auch den Einstieg mit E-Gitarre ohne Vorbehalte.
 
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Hallo DORIS70

Die Frage, "Ab welchem Alter", halte ich gar nicht für so relevant sondern eher die Frage,
"Womit anfangen, E- oder A-Gitarre?"

Grundsätzlich ist es nie verkehrt, erst einmal auf einer Akustik Gitarre das Spielen zu lernen und später auf eine E-Gitarre umzusteigen.
Vorteil ist hier,...

  • Sauberes Greifen der Akkorde
  • Das Gehör wird besser geschult
  • Weniger Equipment
  • Kann sie überall spielen

Letztendlich, ist die Entscheidung aber auch von der gewünschten Musikrichtung abhängig.
Wenn deine Tochter jetzt schon eher auf rockigere Musik steht und genau aus diesem Grund
E-Gitarre spielen möchte, wirst du ihr keinen Gefallen damit tun, ihr stattdessen eine A-Gitarre zu kaufen.
Im schlimmsten Fall, wirst du ihr damit ihre gesamten Ambitionen nehmen.
Wenn sie es unbedingt möchte, dann gehe ihren Wunsch nach und kaufe ihr eine E-Gitarre inkl. einem kleinen Verstärker.
 
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Ausserdem sind die Akustiker eher bereit, mal im Rahmen eines Familienfestes oder zu Weihnachten ein paar Lieder zu spielen
Fürchterlich, dann spielst Du ohne Bandbegleitung die Musik irgendwelcher Bands die die meisten Erwachsenen doof finden.
Würd ich mein Kind nie zu zwingen.

Zum Thema schnell mal spielen, wenn man das Kind nicht dazu zwingt die Gitarre jedesmal einzupacken, sondern die Gitarre immer am Amp angeschlossen bleibt, dann kann man doch auch super schnell mal spielen.
Schalter anwerfen, Gitarre nehmen und dudeln.

Dass es kleinere und leichtere Instrumente gibt hat sich ja auch rumgesprochen, wenn die Größe sonst passt ginge auch ne extra leichte Yamaha RGXA2.


Ansonsten ließe sich bei einem geplanten Budget auch eine Kaufberatung vornehmen.
Wenn alles neu sein soll würd ich etwa 300€ für ein gutes Einsteigerset einplanen, günstiger würde ich nur empfehlen wenn man jemanden im Bekanntenkreis hat der die Gitarre wegen der Qualitätsstreuung in den unteren Preislagen beurteilen kann.

Zur Not gehts natürlich auch anders, aber das wär so mein Rahmen ;)
 
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Wie wäre es mit beide mal ausprobieren?

z.B. bei einem in Frage kommenden Lehrer, der hat sicherlich sowohl akustische ( Klassik?? Western?? ) wie eben auch E-Gitten, da könnte sie
beide einfach mal in die Hand nehmen. Auch eine Musikschule sollte das Testen anbieten.


Ich würde auch "Akustisch" empfehlen, wie Startom oben schrieb ist die eben "immer parat".

Kommt aber vor allem dauf an, was sie denn spielen will. Ed Sheeran oder Rammstein?? :D

Mein Junior hat mit der E-Gitte angefangen und wollte nach 1 Jahr unbedingt eine Western. So rum kanns auch gehen.
 
Ich persönlich war damals als ACDC Fan in der gleichen Situation, wie deine Tochter. Ich habe/musste damals auch mit der Akustik anfangen, das hat mich damals tierisch genervt, und das Ergebnis war, dass ich mir anfangs meinen Rock auf der E-Gitarre quasi zuhause selber beigebracht habe (inkl. Fehler), und die Kirchenlieder des Gitlehrers nie geübt habe. Im Endeffekt musste dann ein anderer Lehrer her.

Wichtig ist hier, dass man unterscheidet zw. klassischem Unterricht im Sinne von Klassischer Musik, und Unterricht der Lieblingsmusik auf Akustikgitarre. Der Unterschied ist enorm wichtig, denn ersteres kann man getrost in die Tonne treten, wenn deine Tochter Rock spielen will. Fertig. Aus.

Dabei muss man aber sagen, dass es durchaus sinnvoll ist, auf der Western (!) gitarre die gewünschte Musik zu üben und lernen, und das ganze auf die el. zu übertragen, denn was auf der Western mal läuft, flutscht auf der el. erst recht. Man lernt auf der Western sauberer Greifen/Spielen, und v. A. saubereres Anschlagen, denn bei der el. wird unsauberes Spiel gerade am Anfang gerne durch Verzerrung verschleiert, mit der Western gewöhnt man sich das garnicht erst an.


Bei meinem neuen Lehrer war es dann jedenfalls so, dass ich bei ihm meine Lieblingsmusik (in meinem Fall Rock) auf der Western gelernt habe, und dann zuhause parallel mit Western und elektrischer Gitarre gespielt habe. Umgekehrt fiel es mir oft schwer, Lieder die ich mir zuhause auf der elektrischen Gitarre beigebracht habe, auf die Western zu übertragen.

Diese Vorgehensweise erachte ich als sehr sinnvoll, und bin heute noch froh darüber.
 
Gewicht: Die Jackson hat 2.5 kg laut Bonedo, als etwa vergleichbar mit einer kräftigen Akustikgitarre.
Größe: 2/3 perfekt :)
Anstöpseln oder angestöpselt lassen: Geht beides, startom hat schon was zu der möglichen Problematik geschrieben.

Evtl. geht auch eine 3/4 Western Tonabnehmer und cut. Die gibt es auch schon etwas günstiger, siehe die Yamaha APXT für rund 240,00.
Das ist zwar weder Fisch noch Fleisch (naja, immerhin Akustik plus Möglichkeit mehr Lärm zu machen) aber vielleicht ein guter Kompromiss.
Noch ein kleiner Verstärker dazu und gut ist. Scherz: Weiterer Vorteil: Weil die Dinger wie alle akustischen Feedback-anfällig sind, kann die Kleine gut einen auf großen Rockstar machen (wenn sie es dann mal beherrscht) wenn sie den Verstärker aufdreht.
 
Ich habe mit E-Gitarre angefangen, später Westerngitarre. Erst vor kurzem habe ich mir eine Konzertgitarre gekauft
/hätte ich schon viel früher machen sollen. Mittlerweile spiele ich alles (auch die Rocksachen) am liebsten auf der Konzertgitarre.
 
Es gibt für beide Varianten Erfolgsgeschichten.

Ich würde das Kind entscheiden lassen;)
 
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Ein Aspekt fällt mir dazu auch noch ein: eine Akustik Gitarre ist zwar im Vergleich zu E-Gitarre deutlich leichter, jedoch ist der Korpus der A-Gitarre auch deutlich größer und sperriger und damit nicht so handlich wie eine E-Gitarre. Das ist mir selbst gerade "aufgestoßen", da ich als E-Gitarrist auch mal über den Tellerrand schauen wollte und mir zusätzlich eine (recht preiswerte) Akustik-Gitarre zugelegt habe. Als nicht so groß geratener Erwachsener hab ich da ganz schön Müh, den Schlagarm um den Body zu kriegen. Drück dem Mädel einfach mal verschiedene Instrumente, elektrisch und akustisch, in die Hand und schau, womit sie sich am wohlsten fühlt.
 
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Wenn jemand Orgel spielen will, warum sollt man da mit Klavier anfangen?
.
Oh oh... ich glaube nicht, dass es in Deutschland auch nur einen einzigen Lehrer gibt, der einem Schüler das Orgelspiel beibringt, wenn er nicht ausreichend Klavier spielen kann.
Warum kann man heutzutage Kinder nicht mehr davon überzeugen, dass man erst Gitarre spielen können muss bevor man sich elektrisch betätigt?
Für mich war als elfjährigem klar, dass ich E-Gitarre spielen will. Und der Weg dahin über das Erlernen der Konzertgitarre führt.
Dafür bin ich heute sehr dankbar, wenn ich so manche Threads hier lese..
 
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Warum kann man heutzutage Kinder nicht mehr davon überzeugen, dass man erst Gitarre spielen können muss bevor man sich elektrisch betätigt?
Weils zwei verschiedene Instrumente sind mit anderem Anspracheverhalten und anderen Sachen die man drauf spielt.
Als Fortgeschrittener ists mir egal was ich in der Hand halte, aber als Anfänger hätt mich die Western oder Spanische echt gequält, das wäre für mich ziellos gewesen.
Allein der Umstieg von A auf E ist schon ätzend, warum sollte man den Kiddies das antun?
Falls sie später doch A will, kann sie das ja nachholen, aber jetzt grad will sie E.
 
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Ich hab damals mit Akustik angefangen (Da war ich 7) und nach mittlerweile 8 (Fast 9 in paar Monaten) Jahren kann ich sagen, das es egal ist wo man drauf Lernt. Viele Gitarrenlehrer bei mir in der Umgebung können mit beiden Spielen. Bei der E-Gitarre wird sie aber in den Anfangszeiten nicht lange Spielen können, Stahlsaiten tuen ziemlich schnell ohne Hornhaut weh. Ich hab erst 5 Jahre Akustik, dann Elektrisch gespielt. Ich hatte halt das Problem das meine Gitarrenlehrerin nur Akustik unterrichtet hat, somit war ich an die Akustik gebunden. Ich würde ihr sagen, das sie sich das Nochmal Überlegen soll, 1 Jahr Akustik schadet sicher nicht :)! Außerdem hörst du bei der Akustik sofort deine Spielfehler, wenn du nicht richtig Greifst hörst du das viel Besser als bei der Elektrischen! (ich beziehe mich bei der Elektischen auf den Verzerrer, da hört mans einfach kaum) Ist aber Ihre entscheidung, denke mit 9 Jahren wird sie schon wissen was sie tut :)

Hoffe ich konnte dir Helfen! Mfg
 
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Oh oh... ich glaube nicht, dass es in Deutschland auch nur einen einzigen Lehrer gibt, der einem Schüler das Orgelspiel beibringt, wenn er nicht ausreichend Klavier spielen kann.
Interessant. Ich hatte über zehn Jahre Ausbildung an der Orgel und saß nicht ein einziges Mal (im Unterricht) an einem Klavier oder Flügel. Und den Abschluss habe ich trotzdem hinbekommen.
 
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