Ableton als "klassische" DAW

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Bilius
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Hi Leute,
Ich wollte nur mal in Erfahrung bringen, ob ich hier der Einzige bin, der Ableton als klassische Recording-DAW z.B. für Singer-Sonwriter oder akustische Projekte nutzt. Ich hab mit der beiliegenden Version zum Focusrite Scarlett 2i2 angefangen und bisheute reicht es auch aus. Aber die Einschränkungen... deshalb werd ich jetzt wohl auf die 9er Intro-Version umsteigen. 16 Kanäle reichen mir für meine 3er-Akustikcombo locker aus und am besten gefällt mir, dass ich dort "unendlich" Effekte nutzen kann. Ich hab auch schon Demos verschiedener anderer DAWs ausprobiert und festgestellt, dass ich mit Ableton auch für die normale Audiobearbeitung und den Mixdown am besten klarkomme. Auch die One-Window Oberkläche ist für mich echt Gold wert und Studio One hat die irgendwie nicht so gut umgesetzt.
Also Leute, wie siehts bei euch aus? Gibts da draußen im Board noch so ein paar "Paradiesvögel", die Ableton als "klassiche" DAW nutzen? Wie sehen das die anderen? Sollte ich für meine Zwecke doch lieber was anderes ausprobieren?
 
Eigenschaft
 
Ich arbeite mit Ableton und früher mit Cubase. So aus der Erinnerung heraus fand ich die Cubase-Oberfläche etwas intuitiver und das Bearbeiten der Spuren ging irgendwie ein bisschen schneller von der Hand (ohne dass ich jetzt konkrete Beispiele nennen könnte). Trotzdem arbeite ich inzwischen nur noch in Ableton. Die Session-View ist eine Oberfläche, die ich für die Ideenfindung einfach nicht mehr missen möchte. Wenn der Beat steht, mache ich den Track in der Arrangement-Sicht fertig (Aufnahme in die Arrangement-Sicht - bequemer geht es m.E. nicht, Arrangements zu bauen). Die Bearbeitung der Spuren dort finde ich wie gesagt nicht ganz so perfekt wie in Cubase, jedoch sind die Unterschiede für mein persönliches Empfinden zu gering, als dass ich Cubase noch zusätzlich nutzen/kaufen würde. Grundsätzlich denke ich, macht man doch alles richtig, wenn man sich in seiner DAW wohlfühlt und man alle Werkzeuge vorfindet, die man braucht, um seine Musik zu machen.

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...sorry, was ich etwas aus den Augen verloren habe: Du sprichst von akustischen Projekten - ich selbst mache elektronische Musik. Ableton ist denke ich für elektronische Musik einfach perfekt - vor allem auch in Kombination mit Live Performance. Trotzdem bin ich weiterhin der Meinung: wenn Du alles hast, was Du brauchst, und mit dem Programm super klar kommst, musst Du Dich meines Erachtens nicht nach einer anderen DAW umsehen.
 
Ich benutze Ableton auch mehr oder weniger als klassische DAW, habs noch nie Live irgendwo eingesetzt. Ich hab vor 4-5 Jahren mit home-recording angefangen und habe zuhause bisher ausschließlich mit Ableton gearbeitet. Ich mach viel mit Midi und Samples und da ist das natürlich super. Ich nehm aber auch viel Audio-Spuren auf (vor allem Klavier, Gesang, Gitarren) und da muss ich sagen... würde ich nur Audio recorden und mixen würde ich vermutlich auf Cubase umsteigen (oder sowohl Ableton als auch Cubase verwenden), da Cubase viel mehr auf größere Projekte ausgelegt ist.
 
Es gibt echt einige Punkte, die Ableton eigentlich als Profi-Recording DAW ausschließen, z.B. die echt schlechten Spuren Gruppierungsmöglichkeiten und die fehlende Playlist bzw Take funktion. Ob sich das mittlerweile bei Ableton 9 geändert weiß ich nicht. Dafür ist es aber z.B. in Cubase ein Graus, einen Song aus Loops zusammenzubauen und diese unterschiedlich zu Automatisieren. Aber wofür gibt es Rewire =)
 
Es kommt schonmal vor, dass ich Ableton als "Live"-DAW nutze, aktuell öfters mal in Sessions mit zwei Leuten zusätzlich an NI Traktor und Electribe. In dem Fall ist Ableton immer mit den anderen Geräten in einen Digitalmixer geroutet und ich trigger hauptsächlich Softsynths und Filmsamples zum DJ-Set, allerdings alles sehr subtil und unterstützend. Funktioniert prima soweit, allerdings nutz ich Ableton seit ich es besitze (ca. ein Jahr) schon hauptsächlich als "klassische"-DAW zum Aufnehmen und Produzieren und bin damit aktuell mehr als Glücklich.

Ich denke gerade für Einsteiger, die den vielen extra Funktionen der "Studio"-DAWs wie Cubase, Pro Tools, etc. noch nicht viel abgewinnen können ist es prima um die Grundlagen zu lernen, auch aufgrund der vielen, relativ guten und leicht verständlichen Effekte, die dabei sind. Man muss allerdings sagen, dass ich Ableton momentan auch hauptsächlich für relativ "modern" produzierte Musik verwendete (Gothic, EDM, Hip-Hop Stuff), sprich relativ hybrid was digital/analog, organisch/synthetisch und aufgenommen/out-of-the-box angeht. Daher weiß ich auch nicht inwiefern es vielleicht für pure Recordingzwecke hier Abstriche in Aufnahmequalität gibt, aber ich denke mit guten Mics und einem ordentlichen Interface sollte hier kein großer Unterschied sein, aber ich lasse meine Unwissenheit hier gerne aufklären.

Bleibt zu sagen dass der Umgang mit Samples und aufgenommenem Material im Session Mode und im Arrangement View aber sehr intuitiv und kreativ von statten geht und ich der Meinung bin, dass der relativ innovative und leichte Workflow mit Samples viel kreatives Potenzial birgt, welches einem andere DAWs nicht bieten können - gerade der Warp Algorithmus und die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten von Audioclips.

Ich persönlich würde Ableton für Recordingzwecke außerhalb eines großen Studios und sehr erfahrenen Händen, in dem auch allen Funktionen einer "großen" DAW auch sinnvoll genutzt werden können, uneingeschränkt empfehlen. Ich bin mehr als glücklich mit meiner Live 9 Suite :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich benutze Ableton zwar nicht so als "klassische" DAW, wie Du meinst, sondern für EDM, aber ich würde sagen, dass Cubase und Pro Tools für Deine Zwecke besser geeignet sind.
 
In der Intro-Version fehlt leider der graphische EQ und der ist fürs mischen unersetzlich. Ich benutze deshalb einen EQ von MeldaProductions (kostenlos!), der ist in Umfang und Handhabung dem EQ von Ableton sehr ähnlich.
 
wie ist denn "klassisch" definiert?
 
wie ist denn "klassisch" definiert?

Ich denke mal, der TE meint klassisch im Sinne "Timeline", was man halt von Cubase und Co. kennt.

Viele nicht-"Abletoner" kennen von Live meist nur die Clip-Ansicht und begreifen Live mehr oder weniger als Loop- und Sample-Schleuder.

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Hi Leute,
Gibts da draußen im Board noch so ein paar "Paradiesvögel", die Ableton als "klassiche" DAW nutzen? Wie sehen das die anderen? Sollte ich für meine Zwecke doch lieber was anderes ausprobieren?

Ich habe in Live auch schon "ganz normal" entlang der Timeline gearbeitet, auch das funktioniert in Live.
Wenn's vom Handling her für Dich passt, spricht nichts dagegen.

Ich hatte von Live eine LE-Version, hab die dann über einen Deal günstig zur Vollversion upgegradet.
Im Verbund mit Pro Tools LE, dass damals auf 32 Spuren beschränkt war, nutzte ich Live u.a. um größere Instrumentengruppen wie Drums oder Streicher "auszulagern" und per Rewire in Pro Tools zurückzuführen um mehr Spuren frei zu haben.
Live war dann längere Zeit auch meine "Laptop-DAW" weil ohne Hardwarekopierschutz gangbar und von der Perfromance recht genügsam.
Live 8 machte mir dann etwas Kopfschmerzen und ichverlor Live etwas aus dem Fokus, bin aber gerade am Überlegen, ob ich auf 9 updaten soll, gibt ja i.M. wieder 20% Rabatt bei Ableton.

Es stimmt zwar, dass Live einige Features "klassischer" DAWs fehlen, wie z.B. Track Comping, wenn man aber darauf verzichten kann, wieso nciht?
Positiv fiel mir immer der Support von Ableton auf, da sitzen richtige Menschen, die versuchen, Probleme zu lösen und nicht nur vorgefertigte Textblöcke verschicken.
 
Ich hatte Ableton Live immer wieder mal als Beigabe dabei. Ich hab´s nie kapiert wie ich damit umgehen sollte...
 
Na wenn die Arbeit mit "timeline" also im Arrangement gemeint ist, dann bin ich wohl auch ein "Paradiesvogel".

Wie einer meiner Vorredner benutze ich meist die Clip Ansicht (Session View) um erste gedanken festzuhalten und die werden dann anschließend im Arrangement View als Track zusammengebastelt.

Also eigentlich mach ich meistens ne JamSession und wenn mir was gefällt oder ich drauf hängen bleibe mach ich nen Track draus (im Arrangement View).
 
Na wenn die Arbeit mit "timeline" also im Arrangement gemeint ist, dann bin ich wohl auch ein "Paradiesvogel".

Wie einer meiner Vorredner benutze ich meist die Clip Ansicht (Session View) um erste gedanken festzuhalten und die werden dann anschließend im Arrangement View als Track zusammengebastelt.

Also eigentlich mach ich meistens ne JamSession und wenn mir was gefällt oder ich drauf hängen bleibe mach ich nen Track draus (im Arrangement View).

! Genauso mach ichs auch. Zumindest für Midi-Projekte und Demos. Oft mach ich für größere (Rock/Metal-)Projekte erst Demos und dann nehm ich aber die richtigen Spuren in der Arrangement-Sicht auf.
 
Ich verwende Cubase und Ableton sowohl als stand alone als auch zusammen mit Rewire. Für meine normalen Recordings, bei denen die Songs bereits vom Ablauf etc. stehen, arbeite ich mit Cubase, während ich bei einem anderen Projekt, bei dem die Songs erst während der Aufnahmesessions entstehen, lieber auf Ableton oder beides über Rewire zugreife. Gerade bei MIDI-Drumtrack Nachbearbeitung hat m.E. Cubase die besseren Möglichkeiten und den besseren Editor. Dafür ist Ableton natürlich für Ostinatos wie geschaffen. Live verwende ich Ableton dann als Zuspieler für Backingtracks und Click. Die Demo-Funktion, dass man zwar jedes Projekt laden aber nicht speichern kann, finde ich beispielhaft.
 
Bei mir ist es so eine Mischung aus beidem. Teilweise wirklich nur eine Gesangs- und eine Instrumentspur ohne die Sonderfunktionen von Ableton zu nutzen. Aber grad dass man es eben auch mal für andere Zwecke, wie Loopen oder Live-Auftritt nutzen kann, wenn es sein muss, spricht für mich für Ableton im Gegensatz zu anderen DAWs. Die reinen Basics hingegen sind meist genau so gut und teilweise schlechter, finde ich.
 
Ich benutze auch hauptsächlich Cubase und Ableton. Bei großen Projekten (100Spuren+) bevorzuge ich ganz klar Cubase, da ich dann bei Ableton leicht den Überblick verliere. Auch wenn's um das genaue schneiden von Audio geht, ist Cubase die erste Wahl. Aber Ableton z.B. nutze ich gerne zum Mastern, da ich dann mittels Midicontroller, oder Shortcuts schnell zum Refernztrack umschalten kann und auch schnell zwischen verschiedenen Effektketten hin und her schalten kann, das ist so mit keiner anderen DAW möglich.
Also so Grundsätzlich funktioniert mit Ableton schon alles irgendwie und dank MAX/MSP noch viel mehr ...
 
Ich habe schon mit allen möglichen und unmöglichen DAWs gearbeitet. Viele Jahre war Steinebergs Nuendo die Software meiner Wahl, schon weil ich im Bereich Postproduktion gearbeitet habe.

Seit einiger Zeit nutze ich fast ausschließlich Ableton Live. Ich kenne keine andere Software, die so vielseitig ist. Und auch noch Merkmale hat, die kein andere DAW bietet. Ich merke immer, wenn ich an die Grenzen der Möglichkeiten einer Software stoße, wenn ich was machen will und finde keine Möglichkeit, das umzusetzen. Ist mir bisher mit Ableton noch nicht passiert.

Ich nehme es zum Mischen, für Sound Design, Mastering, als Effekt Gerät für Live Anwendungen, als Schweizer Taschenmesser für das erledigen welcher Sound-Probleme auch immer und hin und wieder als Live Mischer, allerdings nur mit einem iPad als Remote. Da kann ich mir die Bedienoberfläche nach belieben zusammenbauen.

Wobei für Live dann doch eher Presonus Studio One die erste Wahl ist.

Ich habe mal was geschrieben zu dem Thema:

http://sound4basel.wordpress.com/2014/04/26/ableton-live-9-nicht-nur-fur-djs/
 
sehr nettes review über den einsatz des effekt racks hast du da gemacht.
 

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