Achtung, orientierungsloser Anfänger!

  • Ersteller mk02810
  • Erstellt am
... Mein Keyboardlehrer hat mich leider mit One-Finger-Settings spielen lassen und ....
...konnte nach kurzer Zeit mit guten Resultaten vor Deinen Eltern, die vermutlich den Unterricht bezahlten, glänzen
:great:
 
@cosinus.... wahrlich ein genuss :)

Freut mich, wenn es auch Deinen Geschmack trifft.
Das Beste im Leben ist doch, Freude miteinander teilen zu können. :)
Das haben leider viele Mitmenschen in ihrem egomanen Erfolgswahn vergessen - oder nie erlebt.
("...wascht ihr nur eure Autos..." - Grönemeyer in "Jetzt oder nie")

jo, naja, also ich üb jetzt weiterhin die zweihändigen stücke aus meinem klavierbuch und komme damit auch gut zurecht. mit begleitautomatik hab ich mich jetzt noch gar nicht beschäftigt.
was is denn da eigentlich der unterschied zwischen den modi?
Da gibt es "single finger" und "fingered".
Bei ersterem musst Du links zum Akkordwechsel der Begleitung immer nur kurz eine Taste drücken (für Moll bei Yamahas dazu noch die nächste links daneben liegende Schwarze, andere Hersteller haben wieder andere Systeme), bei "fingered" den kompletten Akkord, also mindestens 3 Tasten, damit die Begleitautomatik die richtige Tonart erkennt und passend "ihren Senf dazu gibt".
Wenn Du nicht nur kurz drückst, sondern den/ die Finger auf den Tasten "liegenläßt", spielt die Begleitung wieder eine andere Variante (zumindest bei meinem 630er PSR läuft das so).
"single finger" bringt anfangs schneller Erfolge, wenig später machte mir aber "fingered" mehr Spass, ist es doch näher am "richtigen Leben" eines Keyboarders dran, bezieht einen selbst mehr ein und bringt einen so auch weiter.
Und plötzlich geht auch was ganz ohne Begleitautomatik oder wenn man nur die Percussion mitlaufen läßt.

Und da hast Du auch schon einen wesentlichen Unterschied zwischen Klavier- und Keyboardspiel:
Beim Keyboard machst Du links zur Begleitung oft nur ein paar Akkordwechsel - solange Du nicht mit der Linken per Keyboard-Splitting eine ganz andere (Melodie-) Stimme mit einem anderen Sound spielst - aber das ist schon die höhere Schule (guggst Du mal hier).
Beim Klavier dagegen spielt die Linke oft schon anspruchsvollere "Bass-Figuren" oder macht - gleichberechtigt - gar "ihr eigenes Ding".
Erstaunlicherweise lernt die Linke dabei relativ schnell, was die Rechte schon kann.
War jedenfalls bei mir so - ein Indiz dafür, dass es eigentlich im Gehirn passiert und nicht in den Fingern.
Vorher erlernte Bewegungsabläufe werden im "Oberstübchen" offenbar einfach, aber spiegelverkehrt, auf die andere Hand "gemapped".
Obwohl - es scheint auch so eine Art "Fingergedächtnis" zu geben, aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

Anfangs nicht zu schwere Sachen zu üben ist wichtig, um sich nicht zu demotivieren und ab und an auch ein Erfolgserlebnis zu haben.
Die Begleitung war für mich meistens ein kleiner Bonus, der zwischendurch mal mit wenig Mühe Spass bringt, wenn es gerade nicht so richtig weitergeht.
Lenkt aber gern auch vom Wesentlichen ab.
Später nimmt das ab - braucht man immer weniger Spielhilfen, um Spass zu haben.
Zumindest bei mir war das so.
Die Kenner und Könner unter den Autofahrern bevorzugen ja auch manuelle Schaltung und Heckantrieb (oder Allrad) und verabscheuen normalerweise Tempomaten, ABS, ESP und andere "Chauffeure".
Die huldigen ebenso der reinen Lehre.
Und wer schon mal gegen eine defekte Automatiktür gelaufen ist, weiss auch warum ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
moin moin,

naja single fingered hört sich ja recht langweilig an.....

aber wie gesagt, im moment mach ich dann doch lieber an dem klavierbuch weiter... denn das macht nach wie vor spaß, und das ist die hauptsache
:)
 
... im moment mach ich dann doch lieber an dem klavierbuch weiter... :)

Sehr gute Entscheidung. Ich habe in einem anderen Thread mal noch was zum Thema Keyboard-Anschaffung für die ersten Gehversuche zum Besten gegeben, nur falls das Thema noch interessant ist: https://www.musiker-board.de/spieltechnik-literatur/373819-klavier-spielen-lernen.html

Ansonsten noch kurz zum Thema Begleitautomatik (auch wenn fast schon alles gesagt ist) da ich das Thema auch fast ein bisschen emotional sehe: Ich persönlich finde das schrecklich (just my 2 cents). Ich habe für meine Tanzmusik-Duo-Auftritte inzwischen ein Keyboard mit Begleitautomatik dabei, aber nur für Notfälle (könnt Ihr nicht mal xyz spielen). Damit kann man dann halbwegs spontan Wünsche realisieren ohne komplett unplugged zu spielen. Ansonsten finde ich persönlich das Ganze nur noch als Drumcomputer ganz nett (also einfach nur Schlagzeug zum üben mitlaufen lassen statt Metronom).

Eine echte Alternative (wenn man als Keyboarder wie eine ganze Band klingen will) sind meines Erachtens MIDI-Files. Die kann inzwischen eigentlich jeder PC wiedergeben aber auch die meisten Keyboards. Man kann dann einfach die Spuren löschen die man selbst spielen möchte (z.B. den Klavierpart) und der Rest kommt dann vom Keyboard. Hat den Vorteil dass es i.d.R. viel besser klingt (und oftmals auch ganz gut am Original dran ist, zumindest vergleichen mit den Standard-Styles der Begleitautomatik) und das man wirklich wie mit einer Band spielen kann. Einziger Nachteil ist der statische Ablauf des Songs, aber das ist beim Spielen z.B. in einer Rock-Cover-Band ja meist auch nicht anders.

Noch kurz zum Thema Fingered und Single: Mein Roland E-60 hat auch einen Piano-Mode, d.h. man kann im Prinzip auch den kompletten Tastaturbereich zur Steuerung der Begleitautomatik nutzen. Funktioniert manchmal ganz gut, kommt aber sehr auf das Stück an denn im schlechtestens Fall kommen eben sehr schräge Akkorde und häufige Wechsel vor wenn die Meodie als Akkordbestandteil interpretiert wird.

Und hier auch noch eine kleine Anekdote zum Thema Begleitautomatik (und ob diese Umkehrungen erkennt wie unten gefragt wurde). Selbst vor 15 Jahren erkannten die Begleitautomaten Umkehrungen (zumindest was ich so an Roland-,Yamaha- und Technics-Geräten kenne). Genau das wurde aber meiner Frau zum Verhängnis. Denn sie war bei einer Technics-Keyboardschule und hat nur mit Begleitautomatik gespielt. Ihr wurde dann erklärt wie man die Umkehrungen greift (um beim reinen Akkordegreifen natürlich möglichst kurze Wege zu haben, danke Begleitautomatik klingt es ja eh gleich). Dadurch kennt Sie aber nur diese eine Umkehrung! D.h. Sie ist z.B. nicht in der Lage, einen normalen F-Dur-Akkord zu greifen, sondern spielt immer C-F-A ... und das finde ich persönlich fast unverantwortlich das eine professionelle Musikschule so etwas vermittelt. Hier fehlt dann auch völlig das theoretische Verständnis wie sich Akkorde zusammen setzen.

Daher also meiner Meinung nach der absolut richtige Weg mit Klavierliteratur auf dem Keyboard zu beginnen (wie gesagt - völlig subjektiv).
 
Dadurch kennt Sie aber nur diese eine Umkehrung! D.h. Sie ist z.B. nicht in der Lage, einen normalen F-Dur-Akkord zu greifen, sondern spielt immer C-F-A

Ich greife ihn in einer anderen Umkehrung A-C-F. In Alfreds Klavierschule Band 2 ist eine tolle Tabelle um Akkorde in jeder Tonart bilden zu können. Bin aber noch bei "Der junge Pianist" (Lied 19) und steige nächste Tage auf Alfred's Klavierschule Band 1 um.


... und das finde ich persönlich fast unverantwortlich das eine professionelle Musikschule so etwas vermittelt. Hier fehlt dann auch völlig das theoretische Verständnis wie sich Akkorde zusammen setzen.

Scheint wohl so üblich zu sein bei Keyboardunterricht. Finde es auch recht schade.


Viele Grüße
Musicanne
 
Wenn in der Technics-Musikschule nach der einzigen F-Dur-Umkehrung keine weiteren Lerninhalte in die Richtung kommen, ist das natürlich ziemlich schwach.

Scheint wohl so üblich zu sein bei Keyboardunterricht.

Üblich ist, daß die Schüler erst mal eine bestimmte Umkehrung (genauer: ein Voicing) pro Akkord beigebracht bekommen, um überhaupt spielen zu können. Später kommt die volle ungeschönte Wahrheit... Das macht auch didaktisch oft Sinn, da die Musiktheorie immer so weit in die Lerninhalte hineinspielt, wie es fürs Spielen dienlich ist. Wann genau "erst mal" und wann "später" ist, muß man am einzelnen Schüler entscheiden. Wenn "später" allerdings "nie" ist, macht's natürlich auch keinen Sinn.

Harald
 
Üblich ist, daß die Schüler erst mal eine bestimmte Umkehrung (genauer: ein Voicing) pro Akkord beigebracht bekommen, um überhaupt spielen zu können. Später kommt die volle ungeschönte Wahrheit... Das macht auch didaktisch oft Sinn, da die Musiktheorie immer so weit in die Lerninhalte hineinspielt, wie es fürs Spielen dienlich ist. Wann genau "erst mal" und wann "später" ist, muß man am einzelnen Schüler entscheiden. Wenn "später" allerdings "nie" ist, macht's natürlich auch keinen Sinn.

Fragt sich nur wann später ist? Naja bin ja nu auf Klavier umgestiegen und in "Alfreds Klavierschule" werden die Akkorde gelehrt, wie sie mit der linken und der rechten Hand gespielt werden. Aber auch das Melodiespiel mit der linken Hand kommt nicht zu kurz. Musiktheorie ist auch drin. Von daher ist es die richtige Klavierschule für mich :D.

Viele Grüße
Musicanne
 
Also ich habe das "später" auch nicht mehr erreicht bei meinem Unterricht, und das waren immerhin ungefähr 5 Jahre, wenn ich mich da recht entsinne. Dann bin ich auf Klavierunterricht umgestiegen und wir hatten erstmal eine ganze Menge aufzuholen...
 
Da hab ich wohl noch Glück gehabt. Bei uns wurde denjenigen, die weit genug fortgeschritten waren, alsbald beigebracht, ihre Akkorde auf Basis des Grundtons selbst zu errechnen, und die Umkehrungen gleich mit, also daß es unerheblich ist, in welcher Reihenfolge man die Tasten greift. Wobei ich außerdem das "Pech" hatte, als erste Übungsorgel zu Hause eine mit 37-Tasten-Manualen zu haben, die H-D-G als G-Dur nicht zuließ, so daß ich nach wenigen Wochen Unterricht schon umkehren mußte.


Martman
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben