AKG C414XLII oder Neumann TLM 103 für Rap Vocals Aufnahme?

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LesPaulMax
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Hallihallo liebes Forum, ein Freund von mir möchte sich ein kleines Heimstudio aufbauen, um Rap Vocals aufzunehmen. Dabei schwankt er eben zwischen dem AKG C414 XLII und dem Neumann TLM 103. Welches von den beiden Mikros ist für ihn besser geeignet? Und stimmt es das man Klangcharakteristisch aus dem AKG viel mehr rausholen bzw einstellen kann?

Vielen Dank, Max
 
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Hallo,

"besser geeignet" kann man so pauschal nicht sagen - im Idealfall sollte er das mal antesten und den Ohren vertrauen. Mehr einstellen kann man zwar beim AKG 414, aber eine Kugel- oder Acht-Richtcharakteristik braucht man beim Aufnehmen nur in Spezialfällen.
Interessant auch noch: Wie sieht denn der Rest der geplanten Aufnahmekette aus? Die Mikrofone sind ja doch schon relativ hochwertig... welches Interface, welche Abhöre, was ist an Erfahrung schon vorhanden?
Und: Bevor das Stichwort fält: ES WIRD KEINE GESANGSKABINE BENÖTIGT!! ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich habe einige C414 und auch ein TLM107. Meiner Einschätzung nach sind beide Mikros recht neutral und geeignet hochwertige Aufnahmen zu machen. Die 'Kette' wird vermutlich auch keine wirklichen Low Budget Komponenten beinhalten, sollte also auch funktionieren. Allerdings sind halt die Mikros, die ich habe relativ neutral vom Klang. Das AKG hat am ehesten noch einen Eigensound ist da daher nicht immer für jede Stimme brauchbar. Da ist das Neumann universeller.
Allerdings kann dieser neutrale Klang nicht gewollt sein. Da haben z.B. Mikros wie das Shure SM7b oder das EV RE20 deutlich mehr Charakter und helfen dabei die Stimme zu tragen, vor allem wenn es jetzt keine reine Gesangsaufnahme sein soll. Gerade die beiden empfindet man im Mix eher 'right between the eyes', die Stimme klebt beim Zuhörer quasi auf der Nase. Daher sind die meiner Meinung nach auch eine Überlegung wert.
 
Hallo,
was ich aus meiner bescheidenen Sicht sagen kann: Statt dem C414XLII besser das XLS. Die Höhenbetonung des XLII scheint mir unnötig und dafür dann mehr zu bezahlen irgendwie ... unsinnig :)

Was mir am C414XLS sehr gut gefällt: es löst wirklich schön auf und passt immer und nicht nur für Stimme, auch Gitarren (auch E), Percussions usw.
Zudem "harmoniert" es mit allen meinen Preamps und ist für mich in dem Sinne unproblematisch, weil ich einfach wählen kann, was mir gerade gefällt, ohne das es an Klang verlieren würde (das "harmonieren" bitte nicht überinterpretieren, die Unterschiede sind definitiv vorhanden, aber da liegen nicht riesige Welten dazwischen).
Bislang verwendet habe ich das XLS an MicPreamps von RME, audient, DAV ... und wie gesagt: für mein Empfinden immer gut.
eine Kugel- oder Acht-Richtcharakteristik braucht man beim Aufnehmen nur in Spezialfällen.
Das stimmt und trifft für Rapvocals sicher noch mal mehr zu. Aber: das C414 lässt auch sehr interessante Zwischenpattern zu, sodass insgesamt 9 Positionen von Kugel bis Acht wählbar sind. Interessant wird das dann, wenn zB etwas mehr Bass in die Stimme soll o. ä. Zudem kann wahlweise 0, 6, 12, 18 dB abgesenkt werden und 0, 40, 80, 160Hz Highpass gewählt werden. Das bietet schon mal ordentlich Möglichkeiten (die natürlich auch anders realisiert werden könnten).

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich zum C414 greifen würde, wenn es um Rap geht.
Ich kann gar nicht sagen warum, irgendwas sträubt sich in mir dagegen (nicht weil ich etwas gegen Rap hätte).
Grüße
Markus
 
Hallo,

wenn zB etwas mehr Bass in die Stimme soll o. ä. Zudem kann wahlweise 0, 6, 12, 18 dB abgesenkt werden und 0, 40, 80, 160Hz Highpass gewählt werden

hierbei gebe ich zu bedenken, daß ein klassisch ausgebildeter Baß so um die 80 Hz rum am Ende ist. Der normale Sänger - und Rapper - wird nicht notwendigerweise mehr Baß gewinnen, wenn der lowcut auf 40 Hz herabgesetzt wird... eher schon Rumpelgeräusche dazu ;)
Ansonsten könnte mikrofonmäßig bei brauchbarer Vorverstärkung auch das Shure SM7b für Rap gut passen...

Viele Grüße
Klaus
 
Mehr Bass in die Stimme bekommt man gut im Mixprozess.
Vorher wie üblich low-cutten, damit unschöne Rumpeleien verschwinden.
Dann am Ende der Vocalkette mit einem Pultec (z.B.) etwas bei 20 - 60 Hz dazu geben. Das sollte erst einmal kaum hörbar sein, sondern nur auffallen, wenn es fehlt.
Dadaurch hat man ein schönes Fundament auf einer Stimme. Natürlich nur anwenden, wenn es passt. Je nach Stimmlage, Tonart und Stimme kann es was bringen oder halt nicht.
 
Hallo Leute,
ich habe mich oben wohl unklar ausgedrückt, sorry!
Was ich mit "Bassanteil" meinte, war der Nahbesprechungseffekt.
Und da das C414 eben Zwischenpositionen zulässt, kann man/frau schon etwas damit experimentieren.
Grüße
Markus
 
Dann am Ende der Vocalkette mit einem Pultec (z.B.) etwas bei 20 - 60 Hz dazu geben. Das sollte erst einmal kaum hörbar sein, sondern nur auffallen, wenn es fehlt.

Und Du machst das also so?
 
Hallo,

Was ich mit "Bassanteil" meinte, war der Nahbesprechungseffekt.
Und da das C414 eben Zwischenpositionen zulässt, kann man/frau schon etwas damit experimentieren.

...gut, beim Nahbesprechungseffekt rudere ich zurück ;) - je mehr die Einstellung in Richtung Kugel oder Acht geht, umso mehr vom Raum hat man drauf, ggfs. auch unerwünschte Nebengeräusche. Aber Experimentieren, Erfahrungen machen und daraus lernen, das ist immer gut.

Aber jetzt steht noch immer weitere Info vom TE aus...

Viele Grüße
Klaus
 
Nahbesprechungseffekt
Wenn es vorrangig darum geht, macht sich dieses Tool sehr gut:
http://www.tokyodawn.net/proximity/
Subtile Verstärkung oder Absenkung des Nahbesprechungseffekts und eine Handvoll andere brauchbare Optionen für diesen Anwendungsbereich.

Wobei die Mikrofonwahl sicherlich die primäre Entscheidung zum Thema Nahbesprechung ist. Und ich seh schon....wir schießen wieder weit übers Ziel hinaus ;-) :-D

Eher sollte man mal den Threadersteller fragen, woher die strikte Mikrofonvorauswahl kommt....AKG C414 XLII vs. Neumann TLM 103, klingt mir erstmal sehr nach "hat man mal gehört" und nicht wirklich fundiert.
 
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