Das besonders ausgewogene Klangspektrum, sowie der im Verglich zu 14-Bund OM`s oder OOO`s sehr freie und weniger komprimierte Ton, gaben den 12-bündern hier Pluspunkte in Sachen Klangqualität und Vielseitigkeit. Gerade in der OOO-Größe steht Letztere gegenüber anderer Korpusformen in scheinbar optimaler Verhältnismäßigkeit.
Verfechter von 12-Bund Gitarren verweisen auf das ausgewogenere Gesamtkonzept, wobei sich die Oktave, und somit die Mitte der frei schwingenden Leersaite am Korpusübergang befindet und der Steg, inmitten der größt möglichen Deckenfläche plaziert, optimale Resonanzeigenschaften ermöglicht. Geschichtlich gesehen, und im klassischen Sektor bis heute beinahe unangefochten, ist dies auch der logisch erscheinende Aufbau einer Gitarre, während sich im Stahlsaitenbereich die 14-bündige Version aus der Forderung der Spieler nach mehr Freiraum in den oberen Lagen entwickelte und somit nicht aus einem konstruktiv-qualitativen Zweck heraus entstand.
Doch zurück zu denen, die in den vergangen Jahren ihre Liebe zu der OOO 12-fret wieder entdeckt haben und darunter waren, neben etlichen amerikanischen Herstellern, auch eine ganze Reihe deutscher Gitarrenbauer. Angefangen bei Henkes und Blazer aus Tübingen, die ohnehin mit ihrer Deja-Vu Serie an traditionelle Bauformen anknüpfen, über Moritz Sattler (Manzanita Guitars) oder jüngst Björn Welsch. Auch die Martin Company selbst stieg 1996 mit der OOO-28 Golden Era wieder ins Geschehen ein, ein Jahr später folgte die Jimmie Rodgers, sowie im vergangenen Jahr eine Reihe an Sondermodellen aus dem Custom Shop.
Allesamt haben (wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise) bewiesen, daß die OOO 12-fret eine der ausgewogensten und tonlich vielseitigsten Bauformen der Akustikgitarre darstellt.
Es bleibt zu hoffen, daß dies nicht noch ein weiteres mal in Vergessenheit gerät, der Autor wäre zutiefst enttäuscht!