Allein (und kreativ) am Computer: Wer mag Erfahrungen austauschen?

  • Ersteller Christof Berlin
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Also mit deinem Teil1
Jede noch so abstruse Idee festhalten und archivieren.
komme ich gar nicht klar, oder müsste zumindest mit extrem gute Nomenklatur-Regeln abgelegt werden. Ich hab soviel Schrott auf meiner Festplatte, dass ich da oft selbst nicht mehr durchsteige und gewisse Sachen, wo ich sicher bin, dass ich sie habe, nicht wieder finde. Und gerade dieses ewige Suchen kostet mich sehr viel Zeit.

Löschen kann man den Kram auch in einem Jahr noch.
Macht man doch nicht, und wenn man da mal rangeht, dauert es Tage.
Mein Motto: was Mist war, kommt gleich weg. Es ist alles reproduzierbar und wird beim nächsten Versuch eher besser als schlechter.

Ich hab auch einige Song, wo ich in einem einzigen Cubase Projekt so viele Spuren pro Stimme aufgenommen habe, dass ich oftmals gar nicht mehr weiß, welche davon Mist sind, und welche nicht. Also gilt bei mir mittlerweile auch dort: was nichts war, wird gleich gelöscht,oder spätestens, wenn ich mit dem Projekt für jetzt oder heute fertig bin, und was anderes mache.
 
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Also ich halte mich ganz sicher nicht für ein Genie, aber Selbstzweifel habe ich eigentlich auch nicht - andernfalls würde ich mein Hobby irgendwann an den Nagel hängen.
Musik machen am Computer war bereits in den 90er Jahren ein interessantes Feld, allerdings damals Spielerei. Beispielsweise habe ich versucht, "Another brick in the wall" von Pink Floyd mit einem 4-Spur-Sequencer (der AMIGA 500 hatte nicht mehr Spuren) nachzuspielen - naja :D
Mit den heutigen PC's sind ja die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt.

Musik komponieren ist für mich gleichbedeutend mit programmieren (ich komme halt aus der EDV-Ecke) und das macht schon derbe Spaß. Ich weiß gar nicht, ob ich als echter Musiker mit einem echten Instrument das
gleiche Ausmaß an Freude und Motivation erleben würde, da ich einen völlig anderen Beruf habe und das musizieren (genau so wie das schreiben oder zeichnen) als Hobby betreibe.
Die Corona-Zeit, in der ich hier faktisch eingesperrt war, habe ich genutzt, um mich intensiver mit selbstgebastelter Musik zu beschäftigen.
Ich möchte meinen, dass ich im letzten halben Jahr eine Menge gelernt habe und irgendwie ist das sehr befriedigend - zumindest für mich fühlt es sich gut an :)

Mut zum Schrott, Teil 1:
Was ich inzwischen mache: alles aufnehmen, immer. Jede noch so abstruse Idee festhalten und archivieren. Fehler: egal! Es geht um die Idee (die war ja immerhin für ein paar Minuten oder Stunden "gut") und die kommt zumeist auch nicht wieder. Löschen kann man den Kram auch in einem Jahr noch. Aus 100 Ideen werden so bei mir 10 - 20 grobe Songs. 80% sind und bleiben Schrott-Ideen, aber ein paar Perlen bleiben immer. Nur mal zur Größenordnung: ich habe in knapp zwei Jahren jetzt ca. 250 Ideen wirklich festgehalten, habe 50 weitere schnelle iPhone-Aufnahmen (Gesang und Gitarre), Textschnipsel in diversen College-Heften und aufm Rechner etc. Ihr wisst schon....viel Material.
Auf jeden Fall! Bei mir liegen aber eher jede Menge (tw. unvollendete) Texte herum, weil ich eben auch gern Gedichte schreibe. Musik-Schnipsel gibt es nur wenige.
Das iPhone als "Audio-Notizzettel" hab ich auch oft dabei, aber nicht immer - manche Songideen kommen halt tatsächlich unter der Dusche ;)

Einen Song hab ich tatsächlich geträumt (und mich am nächsten Tag an den Traum erinnert), besser gesagt hat sich im Traum mein Cousin ein spezielles Geburtstagslied gewünscht - et voila :D

Meine Schrott-Quote würde ich etwa bei 50% einschätzen. Die andere Hälfte wird früher oder später verwurstet, auch wenn es etwas länger dauert und einen tw. recht experimentellen Charakter hat ;)

Texte:
Ha, ganz schwierig. Oft habe ich eine Hook/eine Zeile/einen Reim oder wenigstens ein Thema, welches sich aber eigentlich immer aus der Musik generiert. So in etwa wie: "das fühlt sich nach XYZ an", dies aber zumeist ganz unbewusst, das kommt einfach so hoch als Gefühl, als Assoziation.
Ich schreibe ganz selten Texte ohne Musik. Und wenn ich drüber nachdenke: daraus werden auch nie Songs.
Und halb-ernst: ich texte eigentlich nur, weil ich muss! Wie sonst sollte ich meine Songs fertigstellen können?
Bei mir ist es eigentlich genau umgekehrt, das Gedicht kommt fast immer vor der Melodie. Manchmal muss es noch etwas umgeschrieben werden, damit es zum Rhytmus passt, aber grundsätzlich ist das Texten
für mich der einfachere Part an der Komposition.
Wenn Du keinen Spaß am Texten hast, kannst Du ja auch Instrumentalstücke erstellen ;)

Wenn Du verzweifelt nach Reimen suchst
http://www.2rhyme.ch/

und für Englisch
https://www.rhymezone.com/


Mixing-Schmixing, Mastering-Schmastering:
Mixen und Mastern machen für mich gefühlt 10% aus, maximal. Ok, mag eine steile These sein, aber ich achte inzwischen sehr darauf, dass die einzelnen Spuren klanglich und spieltechnisch wirklich passen. Nach der musikalischen Idee kommt zunächst mal die Produktion mit Arrangement, Instrumentierung, Soundauswahl, Einsingen (oha!) und allem anderen, was man so braucht. Klar, ich packe da am Ende auch schon im ersten Stadium Effekte, Kompressor, Limiter etc. drauf, aber als Mix würde ich das mal nicht bezeichnen. Hier sind wir erst bei einer relativ statischen Darstellung des Songs. Und die muss passen!
Kein Mixen und kein Mastern der Welt kann eine schlampige Produktion retten. Shit in - shit out. Punkt!
Aber Achtung: siehe nächster Punkt!
Sehe ich genau so - letztlich klingt der Song sowieso auf jedem Gerät anders. Ich versuche halt irgendwie, die Mitte zu treffen, damit das Lied sowohl über Profi-Kopfhörer als auch über Handy-Quäker
halbwegs hörbar klingt. Wobei ich der Meinung bin, dass auch echte Musikfans in höherwertiges Equipment investieren sollten. Damit komme ich zwar nie in die Nähe vom mainstream, aber ich hege auch
keine Absichten, selbigen zu bedienen.

Durchhaltevermögen:
Mein persönlich größtes Manko! Nach den 20% Inspiration kommen bekanntlich die 80% Transpiration und naja, die "Arbeit" an der Musik ist nicht gerade meine Stärke. Alles noch einmal üben und einspielen, alles wirklich auf den Punkt bringen, Text fertig schreiben, singen üben, erst dann neu einsingen. Chöre, Mix, Side-Chaining, alles schick machen. Oh, fuck off!
Ergebnis bei mir: ich habe zwar einen ganzen Sack Songs soweit am Start, aber auch locker 25 Songs oder mehr, die "eigentlich" nur mal bearbeitet werden müssten. Das wären dann aber 25 Wochen richtige Arbeit, bäh!
Nein, nein, ich suche lieber jeden Tag den neuen Groove, die neue Melodie, den noch besseren Song. Und die "alten" Songs interessieren mich ganz schnell auch nicht mehr wirklich. Hat wohl etwas mit Belohnungszentren im Gehirn zu tun oder so.
Ich bin trotz meines nicht mehr ganz jungen Alters einfach ein Spielkind...... nur zufrieden bin ich damit leider nicht immer.
Wäre schon geiler, wenn ich zu mehr greifbaren Ergebnisse käme.
Der Computer ist geduldig und das Heimstudio hat den unschlagbaren Vorteil, dass Du unendlich viele Versuche hast.
Außerdem ist es z.B. bei soundcloud möglich, updates hochzuladen, d.h. nachträgliche Modifikationen sind kein Problem. Ich finde das sehr praktisch, weil ich dadurch nicht gezwungen bin, ein Musikstück (womöglich obendrein bis zu einer deadline) fertigzustellen und letztlich ist es ja auch in meiner EDV-Welt so: zu jeder Software gibt es immer wieder Aktualisierungen, die das Produkt verbessern.
Außerdem musst Du ja nicht das komplette Werk verwerfen und bei Null anfangen, wenn z.B. nur die Bass-Spur nicht passt - dann tauschst Du sie halt aus und schwupps, schon klingt das Ganze wieder etwas
besser - oder zumindest anders ;)

Wie gesagt, mache ich Musik nur nebenbei als Hobby. Es kann schon mal vorkommen, dass ein Song eine Weile liegt, bevor er weiter bearbeitet wird, weil ich eben meine Freizeit (vor allem jetzt im Sommer) auch
anderweitig nutze und nebenbei darf ich ja auch ein bisschen arbeiten... 🧑‍💼

Ich arbeite allerdings nie an mehreren Projekten gleichzeitig - dafür bin ich absolut nicht Multitaskingfähig genug ;)
Immer hübsch der Reihe nach, eines nach dem anderen :)
Hunderte Sachen gleichzeitig beginnen führt oft eben nur dazu, dass nie etwas fertig wird oder weitergeht.

Das herumspielen finde ich genau so cool, wie Du. Wenn ich das Grundgerüst eines Songs soweit fertig habe, probiere ich oft stundenlang herum, wie wohl die gleiche Melodie klingt, wenn man ein völlig
anderes (manchmal absurdes) Instrument verwendet. Das Resultat ist oft überraschend. Und außerdem finde ich diese Vorgehensweise irre kreativ :D

Die Frage ist: Für wen machst Du Deine Musik, wer ist Deine Zielgruppe?
Ich mache meine Musik in erster Linie für mich selbst, d.h. ich höre mir meine Kreationen auch später immer wieder gerne an. (weil sie logischerweise meinen musikalischen Geschmack bedienen)
Wenn andere einen Song gut finden, freue ich mich natürlich, aber ich bin auch nicht böse, wenn jemand ein Lied von mir nicht mag.
Vielleicht ist es bei Dir anders? Wünschst Du Dir viele Fans, die Deine Werke lieben (das Belohnungszentrum wird durch positives Feedback von anderen Menschen auch angekurbelt, denke ich)
 
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*Yau ... interessantes Thema und in vielen Beiträgen erkenne ich Aspekte und Fallstricke meines "Werkelns hinter dem Mac" durchaus wieder (v.a. @FraRa, was die Vorzüge des Heimstudios betrifft und @Vancosso, was die Vorzüge der Teamarbeit anbelangt) .

Habe schon als Kind mit damals noch zwei Kassettenrecordern "pseudomehrspurige" Aufnahmen erzeugt ... liebe Soundkollagen und schrille mehrstimmige Sachen usw. Also sehr experimentell. Das passte weder in den Musikunterricht noch in einen damaligen, eher mainstreamigen Bandalltag. Ist auch heute noch schwierig, wenn auch nicht mehr unmöglich.
Deshalb ist "allein hinter dem Mac" die Megaspielwiese für mich und Erlösung. YES. Zumindest auf den ersten Blick!

Seit etwa 2013 habe ich, damals noch mit Audacity, angefangen in meinem eigentlich Schreib-Blog Audios hochzuladen. Die gingen - für mich völlig überraschend - viel besser als die Schreiberei und das hat mich dann - narzisstisches Künstlerego halt - animiert, das Komponieren und Recorden zu intensivieren. Erst autodidaktisch, ab 2019 dann auch in Richtung professionellere Musikproduktion. Weit weg von perfekt, immer noch. Schon klar.
Ich höre sehr genau, wann die Vocals eigentlich "off" sind oder "das Cis" da tonartmäßig nicht hingehört. Aber wenn die Atmo und die Emos meinem Empfinden nach "stimmig" sind, kann ich (meist) mit den musiktheoretischen und umsetzungstechnischen Unvollkommenheiten leben. Trotzdem bleibt der Hang zum Perfektionismus, was auch ganz gut so ist, der treibt die Entwicklung an und ich tüftele und lerne immer weiter.

Ich arbeite sowohl mit Synth/VST wie auch mit akustischen Instrumenten (z.B. Percussionsachen, diverse Flöten, Mittelalterleier, Cello) und natürlich mit meinen sick vocals ;). Dazu kommen noch Sounds, die ich selbst im Alltag aufnehme ... vom Wasserkocher, über Gewitter, Kirchenglocken ... man kann aus fast allem "was Interessantes bauen". Und ja, 90% nach wie vor im Homerecording. Meine Arbeitsweise passt nicht in getaktete und zudem kostspielige Studiozeiten. Da ich jede Spur selbst einspiele/einsinge, ist das so nicht umsetzbar. Vielleicht mal für einen einzelnen Track, um einen Vergleich zu haben ...

Ich arbeite "musenzentriert", das heißt, wenn eine Idee reinkommt, egal ob Vocals/Text oder Rhythmus/Melodie setze ich mich sofort "dran", um sie festzuhalten. Manchmal nur eine Skizze/ein Fragment oder Einsingen einer kurzen Melodie ins iPhone. Dann sobald möglich, hocke ich mich hin und baue so lange daran, bis der Track fertig ist für eine Veröffentlichung (also inkl. Mixing und Master). Das heißt an dieser Stelle bin ich überdimensional stur und zielstrebig. Das ist in 90% der Fälle so und funktioniert bei mir nur bei der Musikproduktion.
Ich wünschte, ich könnte meine Sci-Fi-Projekte usw auf diese Weise endlich mal fertigstellen.
Manchmal entsteht auch aus einem vor einiger Zeit geschriebenen Gedicht später ein Song, den ich dann halt entsprechend songwritingmäßig umschreibe.

Soweit so gut ... oder eben auch nicht. Denn das "allein hinter dem Mac" hat seinen Preis: Es fördert mein sowieso anlagebedingtes nerdiges Einzelgängertum. Der Blog funktioniert zwar sehr gut, aber das sonstige Netzwerken via YouTube/Insta liegt mir überhaupt nicht. Die Hoffnung, die Leuts von meinem Blog zu Spotify/Apple usw zu lotsen, funktioniert nur bedingt. Ich habe daher mein System geändert und produziere jetzt nur noch Audios für's Streaming via Plattformen. Bin ja selbst schuld, wenn ich alles "umme" anbiete. Inzwischen habe ich das begriffen und die alten Blogbeiträge massiv ausgedünnt. Seitdem läuft es etwas besser, so lange ich regelmäßig was Neues auf den Markt bringe.

Mein Traum ist ein kleines Studio auf Island und von dort geile Sachen produzieren, vorzugsweise für Film/TV ... weniger für die Bühne. Aber es gibt halt zu viele, die zumindest technisch sehr viel besser sind als ich. Und die vor allem nicht so einzelgängerisch drauf sind wie ich *harhar.
Dass das so läuft, wie es läuft mit dem Netzwerken und damit auch Generieren von Hörern, liegt sicherlich auch an der Art der Musik, die ich produziere, heißt, "immer ziemlich zwischen den Genres". Das macht meine Musik nicht so greifbar/eintütbar, auch wenn der Wiedererkennungswert oder eine CD-übergreifende Signatur erkennbar ist.

Für die Zukunft kann ich mir schon vorstellen, ab und zu bei Produktionen auch mit anderen Nerds zusammen zu arbeiten, wenn die Chemie usw stimmt. Z.B. dass jemand anders die Drum/Bass-Sachen macht oder eine richtige (= "bessere") Metal-guitar einspielt .... Oder ich übernehme die Vocals, die Keys, die Flutes, was auch immer, bei den Produktionen anderer ... 🎶
 
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Ich habe daher mein System geändert und produziere jetzt nur noch Audios für's Streaming via Plattformen. Bin ja selbst schuld, wenn ich alles "umme" anbiete.
Welche Streaming Plattformen benutzt Du und rentiert sich das für Dich?
 
Welche Streaming Plattformen benutzt Du und rentiert sich das für Dich?

Hey ... für englischsprachige oder instrumentale Produktionen nutze ich Apple Music/Itunes, Spotify, Tidal, Anghami, Tiktok, Deezer, Amazon .... Für Deutschsprachiges spare ich mir Anghami. YouTube habe ich nur bei der Erstveröffentlichung mit hineingenommen, da "man" (zumindest via DistroKid) dann automatisch den eigenen Channel in einen Artist-channel umwandeln kann (was mir persönlich irgendwie wichtig war).

Rentieren? Du meinst dollartechnisch? Bisher ab und an ein Taschengeld. Man braucht sehr viele Streams (bei den meisten Plattformen länger als 2 Minuten pro Track und das ist schon recht viel für die heutige "let's skip it"-Mentalität, der ich selbst auch fröne *hüstel), damit du was davon siehst, geldtechnisch. Auch da unterscheiden sich die Plattformen, die Tarife kannst du bestimmt googeln.

Ich persönlich habe mit den Plattformen sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht ... meine englisch-sprachigen Alternative-Produktionen liefen auf Apple Music am besten. Meine "World-music-Produktionen" liefen auf Spotify sehr gut. Meine aktuelle deutschsprachige CD läuft auf Apple bisher überhaupt nicht, dafür aber auf Spotify besser als die englischsprachige kurz davor.

Und noch ein prophylaktischer Tipp: Pass auf, falls du in der GEMA bist ... . Wenn du deine eigenen Sachen produzierst, also gleichzeitig Komponist, Interpret und Produzent bist, dann musst du dir bei der GEMA für die von dir selbst komponierten, eingespielten usw Werke Lizenzen kaufen, wenn du sie selbst produzieren und veröffentlichen willst. Egal ob für Streaming oder CD. Zum Glück habe ich bei der GEMA vor meiner ersten CD-Veröffentlichung nachgehakt. Ich hätte auch rückwirkend für alle Tracks (das waren damals ca. 200!) in meinem Blog blechen müssen. Kulanterweise haben Sie dann meinen Mitgliedsantrag noch storniert. Sie hatten ihn mir schon geschickt, aber ich hatte noch nicht unterschrieben. Das war sehr knapp ;).

Rentieren Teil 2: Für mich sind noch weitere Aspekte neben der Kohle wichtig:
1. Sichern der Urheberrechte durch die Veröffentlichung (hatte immer wieder Probleme, da es viele Menschen gibt, die zwar technisch und marketingmäßig begabter, aber nicht so von Ideen gesegnet sind wie ich und die sich dann in meinem Blog "bedient" haben. Das ist jetzt für mich abgesicherter. Hat für mich auch was mit Selbstwertschätzung und -schutz zu tun.
2. blanke Neugier ... ich liebe die Statistiken ... welcher Style kommt wo auf der Welt am besten an, wo überhaupt nicht? Bei welcher Altersgruppe? Was wird im Radio gespielt (und in welchen Ländern)?
3. Spaß und Freude am Produzieren.
 
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Danke für die Info - das mit dem "Taschengeld" habe ich mir schon so in der Art gedacht. Für mich lohnt sich der Aufwand also baw. nicht, zumal ja die meisten Plattformen für ihren "Publizierungsservice" Geld verlangen.
Die Tarife habe ich mir schon mal rein interessehalber angesehen und da kamen mir eben die Zweifel, ob bzw. wann sich die kommerzielle Veröffentlichung von eigenen Songs überhaupt rentiert.

Jetzt hab ich aber noch eine andere Frage:
Du hast mit Audacity komplette Songs produziert? Oder hab ich das falsch verstanden?
Ich verwende Audacity bislang hauptsächlich zum aufzeichnen und bearbeiten meines Gesangs bzw. generell von voice samples.. :gruebel:
 
Für mich lohnt sich der Aufwand also baw. nicht, zumal ja die meisten Plattformen für ihren "Publizierungsservice" Geld verlangen.

Also, weiß ja nicht, worauf du dieses Statement basierst ... ich zahle zumindest nichts bei den einzelnen Plattformen und auch die ganze Abwicklung übernimmt mein Distributor. Sonst wäre mir das auch von der bürokratischen Seite too much ... habe z.B. Hörer auf den Philippinen ... wie sollte ich die abrechnen? Ne, alles via DK und die Jahresgebühr ist unabhängig davon, wie viel ich veröffentliche und über welche Plattformen.

Audacity:
Missverständnis ... habe mich in meinem Beitrag nicht klar ausgedrückt. Sorry. Meinte, dass ich gaaaanz zu Beginn via Audacity Sachen aufgenommen habe. Aus heutiger Sicht dilettantische Anfangsversuche für den Blog. Maximal 5 Spuren oder so.
Diese Sachen würde ich niemals auf einer Streaming-Plattform hochladen.

Heute produziere ich über Logic Pro X plus einige Plugins auch für's Mastering und bin damit ganz zufrieden. Hab' oft allein für die ganzen Vocals schon 25 Spuren, plus Instrumentalzeugs ... das wäre mit Audacity alles nicht möglich ...
Aber das weißt du ja :).
 
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Genau, der Distributor verlangt Geld für seinen Service, ob das nun eine Jahresgebühr ist oder pro EP / Album zu berappen ist, sei jetzt mal dahingestellt.
Ich kann mir nur eben nicht so ganz vorstellen, dass sich die Kosten da jemals wieder einspielen - ist aber eigentlich ein anderes Thema :)

Wieso eigentlich ein Studio ausgerechnet auf Island?
Frierst Du so gerne? ;)

Diese "Sturheit", ein einmal begonnenes Projekt durchzuziehen, kenne ich gut :D
Teilweise achte ich dann überhaupt nicht auf die Zeit und experimentiere bis spät in die Nacht herum - bis ich schließlich entsetzt feststelle, dass ich ja am nächsten Tag
um 6 Uhr aufstehen muss, um meinen eigentlichen Job in der realen Welt zu machen 😆
 
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Wieso eigentlich ein Studio ausgerechnet auf Island?
Frierst Du so gerne? ;)

Ich will den Thread jetzt nicht mit einer meiner poetischen "Oden an Island" inhaltlich sprengen ... daher kurz und knackig ...: YES, ich ziehe das Frieren dem Schwitzen eindeutig vor :).
 
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Hi,
ich würde sagen, dass es jetzt auch für mich mal Zeit wird, mich hier als Mitglied zu outen.

Meine musikalische Erstsozialisation habe ich zwar noch in geselligen Freundeskreisen incl. einigen Bands erfahren, dabei autodidaktisch Gitarre und Querflöte erlernt, konnte aber diese Schiene aufgrund beruflicher Reisetätigkeit dann nicht mehr fortsetzen. Dem IT-Job habe ich es allerdings auch zu verdanken, dass ich irgendwann den Computer als geeigneten Übungspartner entdeckte, für 50 € eine gebrauchte Cubasis-Lizenz erstand und die ersten positiven Erfahrungen auf dem Gebiet des Homerecording sammeln konnte.

Das war eine großartige Erfahrung, auch wenn ich mein Wissen mit sehr viel Mühe und Zeit erkaufen musste. Mittlerweile arbeite ich unter Cubase Artist 10.0 auf einem alten DELL Tower immer noch unter Win7 mit einer gebrauchten EMU PCIe-Karte (Ebay: 29 €) und einem der billigsten Behringer Mischpulte (XENYX 802 ), sowie einigen Kondensatormikros um die 100 € - 150 € wohl wissend, dass der Einstieg in eine Aufrüstungsspirale mich teuer zu stehen kommen würde.

Und ich bin mehr als zufrieden mit diesem Equipment und habe weitaus mehr Geld in meine Instrumente investiert. Denn nach wie vor steht das analoge Spiel auf Gitarren und Flöten für mich im Vordergrund und ich sehe den Rechner als willkommenen Helfer und auch als Ersatz für einen lehrerbasierten Unterricht.

Die ersten eigenen Musikstücke erstanden noch aus dem Bedürfnis heraus, einen passenden Background für meine solistischen Eskapaden zu schaffen (, das war, als die abgenudelten Aebersold-Stücke mir aus den Ohren quollen), später habe ich dann die ersten eigenen Resultate auf Soundcloud hochgeladen, das damals gerade seine Hochzeit erlebte. Ich habe dort dann einige fruchtbare Kontakte knüpfen können und sehr viel Freude in gemeinsamen Produktionen erlebt. Auch wenn das mittlerweile etwas eingeschlafen ist, bin ich bei Soundcloud geblieben (siehe Signatur), weil mir die Verbreitung meiner Erzeugnisse nicht mehr ganz so wichtig ist.

Und analog bin ich geblieben, auch wenn ich mittlerweile über reichlich Soundlibs, Drummachines, VSTs etc. verfüge. Mir ist wichtig, dass sich die Physik der analogen Instrumente durch ihre Unmittelbarkeit in den Aufnahmen bemerkbar macht und kein Plastiksound entsteht. Mein Musikstil schwankt momentan zwischen Pseudoklassik und BossaNovaJazz. Wobei die Qualität nicht unbedingt den höchsten Ansprüchen zu genügen braucht. Ein positives Klangerlebnis soll schon sein, aber wichtig ist mir vor allem das Festhalten der musikalischen Idee mit ihrer Ausdruckskraft. Dazu würde notfalls auch eine Schelllackplatte reichen.

Um nicht im weiten Sumpf halbfertiger Stücke die Übersicht zu verlieren, habe ich einen Ordner mit den einzelnen Projekten, an denen ich zur Zeit arbeite, während andere reine Ideensammlungen beinhalten oder Teile, die ich ab und an nur zum Übungsspaß dauerloope. Für mich ist das PC gestützte Spiel zur idealen Form der musikalischen Beschäftigung geworden. Aber auch als Einzelkämpfer schätze ich die Zusammenarbeit mit anderen Musikern, bin nur leider nicht mehr ganz so kompromissfähig wie früher. :)
 
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Distribution hatte ich abgeschafft, als Youtube mir drohte, meinen Kanal zu löschen, weil ich dort meine eigene Musik verwendete, auf welcher mittlerweile der Distributor gluckte. Immerhin habe ich aus den Einnahmen gelernt, dass ich selbst meine größte Zielgruppe bin, und dass man als Hobbymusiker alles unterlassen muss, was droht, einem die Freude an der Musik zu nehmen.
 
Ich will einen bestimmten Aspekt hier einbringen:

Ich selbst sitze sinnbildlich seit 25 Jahren am Computer. Zu 90 % mache ich dabei Arrangements oder Playbacks für Songs anderer, aber nur ganz ganz selten eigene Songs.

Der Gedanke, den ich hier unters Volk bringen will, ist: Ein immens leistungsstarker Motor für Kreativität ist Beschränkung. Bei mir jedenfalls ist das so.
Man ist ja oft direkt erschlagen von den unendlichen Möglichkeiten, die selbst die einfachste DAW heutzutage bietet: 10.000 Instrumente, ebensoviele Effekte, unendlich viel Spuren, ... Man will ja auch mal alles davon benutzen und ist dauernd auf der Suche nach dem richtigen Instrument und dem einzig wahren Effekt.

All das macht (mir) nur Streß und blockiert mich geradezu.

Deswegen setzte ich mir seit langer Zeit vor der allerersten Bildschirmarbeit am Computer für einen neuen Song/ein neues Projekt immer mal ein ganz bestimmtes, meist musikalisches Ziel oder eine Einschränkung, die für mich neu ist, und mit dem/der ich den kommenden Song dann bestreiten will. Das kann sein "Song ohne Drums", "Song in odd-meter", "Song muß in einem bestimmten Rhythmus sein, wie Soca, Tango, Mozambique, Bluesshuffle, ...", oder "Vorkommende Instrumente dürfen nur Flöten und Tubas sein" oder "Song darf nur aus Sus-Akkorden bestehen" oder "Im Song müssen Sextakkorde/Akkordumkehrungen die tragende Rolle spielen" ...

Erst der Kampf mit diesen - selbstgewählten - Beschränkungen setzt während des Arbeitens dann so etwas wie Kreativität in Gang.
Das planlose Drauflosspielen hingegen tut das nicht, auch wenn´s lustig ist ... :)

Bei mir funktioniert´s ...

LG
Thomas
 
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Hi:hat:

Spannendes Thema.
Ursprünglich hab ich mir mal autodidaktisch mal das Gitarrespielen beigebracht, bis heute auf einem sehr mittelmässigem Niveau:D Dann nach und nach immer tiefer ins Homerecording eingetaucht. Als "Musiker" bezeichne ich mich je länger je weniger. Klar mach ich eigene Songs, aber das Komponieren und Einspielen, ist jetzt nicht unbedingt das, was ich am Liebsten mache. Oft sind meine Instrumenten Sounds rein Midi, am Bildschirm mit der Maus entstanden. :D Für mich geht die Sonne auf, wenn ich mich beim Mischen kreativ austoben kann.
Wenn ich die ersten paar Einträge hier lese, denke ich, ergänzen wir uns ganz gut. :)

Wem das Mischen also kein Spass macht, immer her mit den Spuren. Sofern die Musikrichtung erträglich ist, und die Zeit es zulässt, nehm ich mich gerne mal den Spuren an. Im Moment saug ich alles auf, was man mischen kann.. Als Übung, ich will weiter kommen. Ich kann euch natürlich kein Wundermix versprechen, ihr könnt ja nachher entscheiden, ob der Mix was taugt oder nicht. :D Wir könnten uns danach auch austauschen, wo und warum es Konflikte beim Mischen gab.

Ich bin bestimmt auch mal froh, wenn ich euch fragen kann, wenn ich beim komponieren nicht weiter komme:)
@Zelo01 Ich bin gerade über deinen Post aus dem Mai gestolpert. Sag mal, gilt das Angebot noch? Falls ja, würde ich eventuell darauf zurückkommen, weil meine Mixinskills sind mit Sicherheit auf unterstem Niveau :sick:
 
Klar, immer her mit den Spuren:)
 
Der Gedanke, den ich hier unters Volk bringen will, ist: Ein immens leistungsstarker Motor für Kreativität ist Beschränkung. Bei mir jedenfalls ist das so.
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Die Gefahr, sich ansonsten zu verzetteln, ist riesig. Es kommt dabei natürlich darauf an, wo man hin will. Wer sich in seinen Kompositionen um Klanglandschaften bemüht, wird in der Regel nicht umhin kommen, den Sound mit allem Erdenklichen aufzublasen und die verfügbare Technik dabei voll auszureizen.

Aber solche Art musikalischer Kreativität interessiert mich eigentlich weniger. Ich bin auf der ständigen Suche nach musikalischen Ideen, die aus einer sinngebenden Zusammenstellung von Harmonien, Rhythmen und Melodien entstehen, wobei der Klang die musikalische Aussage zwar unterstützen, sie aber nicht ersetzen soll.

Da empfiehlt es sich, zunächst ganz spartanisch reduziert einen Ansatz zu entwickeln, ihn auszuarbeiten, zu ergänzen und abzuschließen, bevor es ans Ausschmücken geht. Auch dabei bleibt die Reduktion das wichtigste Stilmittel - lieber zu wenig als zu viel.
Meine Beschränkung beginnt allerdings schon bei der technischen Beherrschung meines Instruments. Als Nichtkeyboarder ist dies hauptsächlich die Gitarre, die mir - neben solistischen Exkursionen - zur Entwicklung und Erprobung geeigneter Harmoniefolgen dient. Schon oft führte dabei auch ein falsch gegriffener Akkord zu kreativen Entdeckungen. Allerdings würde mir dabei eine Beschränkung auf eine gewisse Akkordart (z.B. sus4) nicht in den Sinn kommen. Es reicht, wenn es mir gelingt, allzu ausgetretene Pfade zu vermeiden und es sich dennoch nicht zu 'fremd' oder nur 'sonderbar' anhört.

In den mit Midi-Drums unterlegten Akkordfolgen ist meist schon der Keim zu einer Melodie enthalten, die in einem zweiten Schritt gesucht, erprobt und verfeinert wird. Meist ergeben sich daraus dann wiederum Ergänzungen oder Erweiterungen der Harmoniefolge mit dem Ziel, das ganze zu einem mehrteiligen, in sich geschlossenen Stück zu entwickeln. Was manchmal auch gelingt, oft aber auch nur als Idee oder Rohbau liegen bleibt.

Die weiteren Ideen ergeben sich dann aus der Erprobung mit verschiedenen realen Soloinstrumenten, meist Gitarren und Flöten, Percussion, aber dann auch schon mal mit Midi-Streichern, -Chören oder anderen Midi-Instrumenten. Obwohl ich bereits über einige Libraries verfüge, bin ich mit dem Einsatz von Midi-Instrumenten sehr zurückhaltend und achte darauf, dass diese im Stück nicht überhand nehmen. Der Schwerpunkt soll auf den realen Solo-Instrumenten bleiben, weil nur diese mir ein Gefühl des Hier-und-Jetzt vermitteln, während den Midispuren trotz aller Bemühungen immer etwas Lebloses, Künstliches anhaftet.

Allerdings dienen mir die virtuellen Instrumente, die ich als Nichtkeyboarder mit der Gitarre ansteuere, auch zur Inspiration. Satte Bläsersätze, exotische Instrumente oder sogar Gesangsstimmen kann ich auf keine andere Weise ausprobieren.

Zusammengefasst steht also bei der Entwicklung einer Idee zunächst die Beschränkung im Vordergrund, während bei der Ausgestaltung auch schon mal etwas tiefer in die Klangkiste gegriffen werden kann.
 
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Der Thread ist zwar schon was älter, wollte aber trotzdem mal meinen ungefragten Senf zu abgeben: Mir geht es sehr ähnlich. Ich habe auch gefühlt 95 Prozent Schrott in meinen Ordnern, wovon 1 Prozent "Perlen" sind und der Rest ist ganz o.k. und könnte noch zu was großem werden, oder in veränderter Form zu etwas neuem, besseren, entstehen.
Mein Probleme sind aber andere. ... Ich habe zum einen das Problem, dass sich vieles sehr schnell gleich anhört, weil ich nicht das Geld habe, mir gute Sampler zu zulegen, oder in sehr gutes Hardware Equipment zu investieren. Zum anderen hapert es noch am Wissen (Musiktheorie-technisch). Habe aber dennoch schon begonnen, mein "Können" anzubieten und zwar bisher sogar zwei mal ganz erfolgreich. Mein letzter Auftraggeber hat mir für meine Arbeiten ganze 160 Euro überwiesen. :oops:
Jetzt hab ich natürlich Blut geleckt und würde meinen Auftraggeber-Kreis gerne etwas vergrößern. 😁
Allerdings weiß ich nicht so recht wo ich da anfangen soll, nach Leuten zu suchen, die Musik für ihre Projekte gebrauchen könnten. :/
 

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