Als vintage noch nicht vintage war ...

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Hallihallo werte Mitmusiker,

immer wenn ich mal mit Frau und Kind meine Eltern besuche, nutze ich die Zeit, in der Oma und Opa mit der Enkelin spielen, um in meiner alten Gitarren-Zeitschriften-Sammlung zu stöbern. Na ja, ich bin jetzt noch nicht so alt, aber die Zeitschriften aus den Anfang-90ern sind an manchen Stellen schon irgendwie ulkig.

Ganz besonders interessant finde ich immer die Kleinanzeigen, in denen Dinge für Spottpreise verkauft werden, da sie damals eben noch nicht als vintage galten und dieser vintage-Wahn allgemein noch nicht umging.

Und man bedenke, das sind alles DM Preise (für die, die sich nicht erinnern (können), zur Umrechnung also grob durch zwei Teilen und ihr habt die Euro-Preise)

Beispiel gefällig :D:

Gibson LP Junior ´59 VB DM 300

Gibson Flying V / Explorer 1976 jeweils DM 1200

Gibson SG Custom 3 PU, Maestro Bj 65. DM 2800

Gibson ES335 sb. Dot. 1959, 2 Hum. DM 3800

Fender Telecaster ´74 maple neck, candy apple red, leicht! DM 1500

Gibson Les Paul Custom Bj. Anfang 69, Ser.Nr. ....., DM 2590

Gibson SG standard ´65, DM 1690

Gibson SG junior ´66, DM 1190

Jaaaaaaaaa, das muss man natürlich alles in Relation sehen. Diese Preisentwicklung lässt mich aber schmunzeln.

Es würde mich interessieren, ob ihr auch schon solche Erlebnisse der dritten Art hattet, für die ihr euch im Nachhinein in den Allerwertesten beißen würdet ...

Also habt ihr in den 90ern / 80ern oder früher Dinge für ein paar DM verkauft, die heute das Zehnfache wert sind? Oder habt ihr z.B. in den 70ern eine 59er Paula für 2000 DM abgelehnt, da sie zu teuer war?


Viele Grüße,

WüPi
 
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anfang/mitte der neunziger: Marshall 2203, üblicher gebrauchtpreis: ca. 600DM in gutem zustand. 96 waren sie ganz kurz als wiederauflage für 890DM neu zu kaufen. 1959er und 1987er hat man auch regelrecht hinterhergeworfen bekommen.

Gibson SG Custom. weiß, goldhardware und drei humbucker. hat sich ca. 95 gebraucht ein kumpel für 1500DM gekauft. baujahr war spätsiebziger.

derselbe kumpel hatte noch ein Gibson Röhrentop aus den fünfzigern. gekauft von seinem gitarrenlehrer für ca 500DM inklusive 4x12er (hersteller weiß ich nicht mehr) und 1x12er box (marke guter eigenbau mit einem MCKenzie speaker. einer der geilsten speaker, die mir je untergekommen sind. leider nicht mehr erhältlich). k.A., aber heute sicherlich deutlich mehr wert. mit diesem amp und der 4x12er habe ich meine ersten gigs und demoaufnahmen gemacht :).

ich selbst hab mal einen alten Ibanez TS9 auf dem müll entsorgt, weil er defekt war und mir eine reparatur nicht lohnend erschien... :ugly:

gruß
 
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Da gibt's nur eine Möglichkeit: zurück in die Vergangenheit und das ganze Zeug kaufen! :D

Ich frag mich nur, welches heutige Equipment mal "Vintage"-Status erreicht, oder ob es das überhaupt noch geben wird... Ist im Jahre 2060 vielleicht eine 2012er Gibson Les Paul "Vintage"?
 
Krass für meinen 2203 von 85 habe ich letztes Jahr 800 EUR bezahlt und das ist heute schon ein "Schnäppchen" bei dem Zustand.
 
Wüstenpinguin;6447501 schrieb:
Gibson LP Junior ´59 VB DM 300

:eek: 300DM?!..wie jetzt?!...in Einzelteilen?...und diese kaputt und verbrannt?

300DM...ich geh dann mal heulen :weep:

edit: das ist/war doch eine Junior von 1959...oder wars eine RI?
 
Ist im Jahre 2060 vielleicht eine 2012er Gibson Les Paul "Vintage"?

Vintage ist sie dann auf jeden Fall. Aber mit Preissteigerungen in 6-stellige Euro Beträge wird es nichts werden. Heute produziert Gibson in einem Jahr mehr Les Pauls als in den gesamten 50er Jahren.
2060 werde ich 94. Mal schauen was ich dann für meine 2012er bekomme. :D
 
Ist doch mit vielem so. Anderes Beispiel Ticketpreise: AC/DC 1986, Frankfurt Festhalle, 16 DM :D
 
Ja ja, der "Vintage"- Wanh. Nur wenn's alt ist, ist es gut. Nur weils alt ist ist es gut. Ich will mich jetzt da nicht so drüber auslassen. Das Board ist voll von threads in denen genau das diskutiert wird.

Mein Beispiel:

Mein Ibanez Artis AR 300 Bj. 1978 (Bilder gibt's in meinem Profil unter "Fuhrpark". Neupreis war 1982 ca. 1250 ,-DM. Ich habe sie 1982 dan für 600,- DM gekauft. Heute gehen diese Artist je nach Zustand zwischen 1300 - 1800,- € über die Theke. Und ja, es sind tolle Gitarren. Der Preis ist für die Qualität auch ok. Mehr wäre allerdings schon wieder nur mit einem gewissen Hype zu erklären.

Cheers
Dutchie
 
Gekauft Mitte der 90'er eine Gibson ES335 Bj. '74 und ein Marschall Super Bass Top Bj. '72 für je für 1000,- DM.
Die Gitarre ein Schnäppchen, der Amp allerdings schon relativ teuer.

Marktwert heute - die ES vielleicht bei 2500,- € und der Marshall bei 1500,- €. Ist aber ohne Bedeutung da die
Stücke eh nicht verkauft werden.
Ob sich die Verkäufer heute in den Ar*** beissen entzieht sich meiner Kenntnis.
 
:eek: 300DM?!..wie jetzt?!...in Einzelteilen?...und diese kaputt und verbrannt?

300DM...ich geh dann mal heulen :weep:

edit: das ist/war doch eine Junior von 1959...oder wars eine RI?

Nee, da stand schon 1959 ohne RI :great: und am Stück. Vielleicht hat der Setzer ja eine Null vergessen. Ansonsten wäre der Preis schon echt keck.
 
C
  • Gelöscht von Azriel
  • Grund: inhaltsleer
Ganz so krass ist es bei mir vielleicht nicht, aber manches war schon doof. Das folgende hat sich bei mir in den 80ern bis Anfang 90er abgespielt:
- Hiwatt 200, praktisch ungespielt aus einem Schlafzimmerschrank - für 600 DM gekauft. Später gegen einen Peavey Mark IV getauscht. :bang:
- Matamp 120, auch in sehr gutem Zustand, für 300 DM in Zahlung gegeben.
- Einen 1965er Eko Bass in Goldflitter, mint condition, mit Original-Saiten,-Case und -Gurt (!) - für 300 DM vertickt.
- Ibanez Lawsuit Strat, für 150 DM gekauft und dann bis zur Unkenntlichkeit verhunzt, samt Einbau eines Schecter Trem, Verkleinerung der Kopfplatte und selbstgemachter Neubundierung (nie wieder probier ich das....)
- Gibson Moderne Korina RI, hätte ich Mitte der 80er für um die 1.000 DM haben können - die verpasste Gelegenheit tut wirklich weh. Weniger wegen des heutigen Wertes, sondern weil sie einfach saucool ist.
- 1970er Fender Precision, nach Entfernen diverser Aufkleber sehr guter Zustand, nicht zu schwer und mit Original-Case. Für 600 DM gekauft und für 1.000 DM verkauft. Damals hab ich das noch für einen super Gewinn gehalten... Immerhin hab ich das Case behalten.

Inzwischen habe ich seit vielen Jahren keine Gitarre mehr verkauft (eigentlich auch vorher nie, sondern nur Bässe). Jedenfalls hänge ich an denen irgendwie viel mehr als an Amps oder FX.

Gruß, bagotrix
 
Wüstenpinguin;6447501 schrieb:
Es würde mich interessieren, ob ihr auch schon solche Erlebnisse der dritten Art hattet, für die ihr euch im Nachhinein in den Allerwertesten beißen würdet ...
Nein, hab damals alles richtig gemacht :)

Eine ´76er Tele für ein Echogerät bekommen.
Die Gitarre war zu der Zeit 6 Jahre alt und hing als "gebraucht" in der letzten Ecke des Ladens. Der Besitzer des Ladens hat sich total über das Gerät gefreut und ich konnte die Gitarre (allerdings ohne Koffer) so mit nach Hause nehmen.
Eine 12er Rickenbacker für 800,-DM.
Das war früher schon viel Geld. Aber das war genau der Betrag, den ich für meine SG bekam. Damals waren schon alle im AC/DC Wahn und jeder wollte ´ne SG haben. Ich kam mit dem Ding nicht zurecht. Dauernd verstimmte sich das Teil und an Sound kam nur Mulmpf raus :rolleyes:
Diverse AC30
Einen (einen ´68er Topboost) hab ich für einen Yamaha Transistorverstäker bekommen 1:1 Geschäft. Für den Yamaha (furchtbares Teil!) hab ich 300,-DM bezahlt. Ein anderer (`79er) stand mal für 200,-DM + Zubehör in der Zeitung. Das "Zubehör" entpuppte sich u.a. als TS808 und div. anderer schöner Kleinteile.
Dazu gesellten sich mit der Zeit ähnlich günstige Rickys etc. Das Zeug wollte einfach keiner haben. Also habe ich mich bereit erklärt die Sachen an mich zu nehmen ;)
Ich habe letztendlich nie nach bestimmten Sachen gesucht. Vielmehr sind die ganzen Sachen durch Zufall bei mir gelandet. Es war ja z.B. nicht so, dass ich jeden Tag den Anzeigenteil der Zeitung gewälzt hätte. Das interessierte mich eigentlich nie. Aber dieses eine Mal habe ich reingeguckt. Das Echogerät wollte ich dem Laden verkaufen. Ich weiß noch nicht einmal wo ich das Ding her hatte. Aber der Typ wollte nichts ankaufen, höchstens tauschen. Er war anscheinend tatsächlich froh, dass er diese Tele los war. Ein "Ladenhüter", wie er mir seinerzeit sagte.
 
Wüstenpinguin;6447501 schrieb:
Und man bedenke, das sind alles DM Preise (für die, die sich nicht erinnern (können), zur Umrechnung also grob durch zwei Teilen und ihr habt die Euro-Preise)

Diese Formel galt für den Zeitpunkt der Euro-Einführung. Anfang der 1990er Jahre dürfte die DM mehr als nur knapp 50 Cent wert gewesen sein. Ich würde mal so auf etwas um die 60 Cent tippen und deswegen nach dem Halbieren noch ungefähr 20% dazuzählen. 1200 DM wären dann 600 + 60 + 60 = 720 Euro.
 
Aber es gab damals kein Internet :gruebel: In meiner Jugend (1970 geboren) musste man weit reisen oder die Örtlichen Musikalienhändler aufsuchen.
Und was man nicht vergessen darf > Einsteiger Instrumente waren damals grottenschlecht und relativ teuer. Also heute leben wir dagegen im Paradies.
Gibson, B.C-Rich und andere Instrumenten Hersteller gab es teilweise hier gar nicht. Die Les Paul Korea Kopien kosteten damals um die 1000 Mark.

PS: Ich habe den Keller auch voll mit alten Gitarre&Bass Heften, und interssant finde ich auch das damals nicht mit Preisen geworben werden durfte.
Es stand höchstens mal eine UVP drin. Und die Werbung :rofl: heute würde man sowas nicht mehr bringen dürfen ...
 
Ich möchte mal einen anderen Gedanken hier reinbringen:
Wieviel ist in 30 oder 50 Jahren eine Les Paul Standard wert, die man sich heute für 2000 Euro kauft? Werden solche Gitarren wie die heutigen Vintage-Gitarren dann auch für höhere Preise gehandelt? Der Preis für richtige Vintageinstrumente steigt ja immer mehr, und auch Custom-Shop-Paulas haben einen Preis, der schon sehr ordentlich ist. Kann es sein, dass eine originale Sunburst Les Paul noch unbezahlbarer ist, und Custom Shops dann ungefähr den Wert haben, wie im Moment eine Burst, weil 2063 einfach keine Gitarren mehr in Handarbeit hergestellt werden können...? :gruebel: Oder werden Gitarren kaum noch was wert sein, weil sich keiner mehr Gitarrenmusik anhört? Clapton und BB King kennt man ja dann nur noch aus abgelaufenen Wikipedia-Artikeln oder Youtube-Videos... :D

Ich weiß, dass ist ein bisschen weit her geholt und auch gewissermaßen Offtopic, aber was denkt ihr dazu?

LG EChild
 
Der Thread ist lustig. Die Preisentwicklung ist interessant und wirkt natürlich sehr beeindruckend.
Dazu muss man allerdings auch bedenken, wie sich die übrigen Preise entwickelt haben, sowohl in die ein als auch in die andere Richtung.

Ich bin zwar erst mitte 20, aber auch ich wundere mich über historische Preise, ob Konzerte, Instrumente, Brot im Supermarkt oder auch Skipässe in den Alpen - die Entwicklung ist beeindruckend. Allerdings ist mir diese Betrachtung etwas zu einseitig. Ich staune auf der anderen Seite darüber, was ich damals für eine 128 MB Speicherkarte für mein Handy ausgegeben habe - ca 100 Euro irgendwann um 2003. Ewig hab ich darauf gespart :D Man schaue sich die Preise von USB Sticks von vor 10 Jahren an. Dieser ganze Vintagekram der 80er ist - verglichen damit - schon EWIG her. In den nächsten 30 Jahren werden wir mit Sicherheit noch die ein oder andere beeindruckende Entwicklung erleben. Dagegen ist eine Verdoppelung oder gar Vervierfachung der Preise eigentlich gar nicht so viel.

Bezüglich der Gitarrenpreisentwicklung ist eine Prognose extrem schwer. Auf der einen Seite sehe ich schon, dass viele Kids gerade durch Rock und Metal zum Instrument finden, auf der anderen Seite wird "echte" Musik immer weiter aus dem Mainstream verdrängt. Sollte die elektronische Musik in den nächsten Jahrzehnten weiterhin so stark auf dem Vormarsch sein, wird sich auf dem Sektor aber bestimmt etwas ändern. Es wird schwer sein, im Einsteigerbereich brauchbare Instrumente für bezahlbare Preise zu finden. Das Equipment, für das es heute schon nicht allzuviele Käufer gibt (so die deutlich 4-stellige Region), könnte aber auf einem vergleichbarem (inflationsbereinigten) Niveau bleiben.


cheers,
Julian
 
Ja, wenn man bedenkt, was ne Burst in den 80ern kostete...schon im Vergleich zu heute ein Schnäppchen. Aber dennoch viel zu viel...
Doch das mit der Junior...da bereut man es, noch nicht auf der Welt gewesen zu sein, als das Ding für 300 gegangen ist...der derzeitige Besitzer macht sich ja vor Glück in die Hose :D

Aber es gab damals kein Internet :gruebel: In meiner Jugend (1970 geboren) musste man weit reisen oder die Örtlichen Musikalienhändler aufsuchen.
Und was man nicht vergessen darf > Einsteiger Instrumente waren damals grottenschlecht und relativ teuer. Also heute leben wir dagegen im Paradies.
Gibson, B.C-Rich und andere Instrumenten Hersteller gab es teilweise hier gar nicht. Die Les Paul Korea Kopien kosteten damals um die 1000 Mark.

PS: Ich habe den Keller auch voll mit alten Gitarre&Bass Heften, und interssant finde ich auch das damals nicht mit Preisen geworben werden durfte.
Es stand höchstens mal eine UVP drin. Und die Werbung :rofl: heute würde man sowas nicht mehr bringen dürfen ...

Ja, Paradies...oder Goldene Epoche...i.E. kann man sich unter 1000,- heutzutage (gebraucht) ne sinnvolle Vollröhre und ne sinnvolle Klampfe holen. Damals definitiv anders, weiß ich ja.

@Julian Gitarrenmusik kann sich heute ja leider nicht gut durchsetzen. Wenn man bedenkt, dass Lil Wayne und Billie Eilish 2070 als Urgroßväterliche Musik gelten werden...dann wissen nur noch die 90-Jährigen, wer Cannibal Corpse ist, und das vielleicht auch nicht mehr so richtig...

Aber andererseits hoffe ich dass in 30 Jahren so wenig Nachfrage nach alten 7enders und 6ibsons kommt, dass die Preise bis 500,- sinken - da werde ich Dirk Ziff seine Schätzchen abkaufen können!
(Obwohl er eh bestimmt nichts loswerden will...)

Gruß
David
 
Ich habe eine Parker von 1995, die damals um die 6.000 DM lag (ich erinnere mich an einen Prospekt eines Musikgeschäfts aus Köln (nicht der Store)). Auch eine japanische RG 570 von 1995 lag bei gut 1.700 DM. Mehr, als mein Gitarrenlehrer für seine neue US 7ender Strat gelatzt hatte.
Die Parker hat heute leider nicht den Ruf eines begehrenswerten Vintageinstruments.
 
Zuletzt bearbeitet:
Neue Gitarren hatten natürlich ihren Preis...aber alte, gebrauchte sind ohne Vintage-Hype einfach nur “alt”...
 
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