Altes kleines Akkordeon Horch mit schönem Klang reparieren: Ja oder Nein?

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Etih
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Hallo liebe Akkordeonliebhaber,

ich habe ein kleines Akkordeon"Horch" von A.L. Meinel Klingenthal Sa., 32 Bass, Diskantseite exakt 2 Oktaven, von C bis C, vier Registerschalter (oder wie die heißen) mit Auswahl: drei Töne, die zwei tieferen Töne, die zwei höheren Töne, nur ein Ton. Es sieht hübsch aus, ein sehr schönes Diskantverdeck, wie ich finde. Aber um das Aussehen geht es mir nicht so sehr. Noch zum Aussehen: für das Alter sieht es gut aus, die Diskantgaze ist noch heil und auch kaum vegilbt, alle Tasten sind zwar leicht vergilbt, aber noch ansehnlich, auf gleicher Höhe und voll funktionsfähig, die Bassknöpfe sind noch weiß und auch alle in Ordnung, die Stimmung der Diskanttöne ist auch noch relativ gut, die Bassseite ist etwas verstimmt, aber noch nicht unangenehm zu hören, eigentlich hört es sich noch recht stimmig an.Von innen sieht das Akkordeon auch noch recht gut aus, aber da kenne ich mich nicht wirklich aus. Die Balgecken sind nicht rostig, der Balg funktioniert auch noch gut. Allerdings gibt es zwei Probleme: es gibt irgendeinen Geruch, vor allem die Haltegurte scheinen ihn auszuströmen, wie nach Rauch, es kribbelt auf der Zunge und es gibt ein Problem mit der Tonerzeugung: einmal ertönen sie erst nach einem leichten "Plopp" sozusagen, also nicht ganz direkt bei Tastendruck und ein Ton kommt bei Einzeltonschaltung des Registers auf Druck gar nicht, nur auf Zug. Auf der anderen Seite habe ich aber entdeckt, dass das Akkordeon einen sehr schönen Klang hat, sehr musikalisch irgendwie, obwohl das sicher nicht der fachlich richtige Ausdruck ist. Die Töne klingen nicht blechern, sondern sehr angenehm, sowohl die Einzeltonschaltung als auch die anderen drei Möglichkeiten, Klangfarben. Auch die Basstonfarbe finde ich sehr schön.
Daher meine Frage: sollte ich evtl. das Akkordeon reparieren lassen, es müssten eigentlich, so denke ich als Laie, nur die Probleme mit dem leichten Luftdruck bevor ein Ton kommt und der eine Ton, der auf Druck im Einzeltonregister nicht kommt, behoben werden? Oder lohnt es sich nicht, da es nur ein 32 Bass Akkordeon ist und da es doch alt ist und diesen leichten rauchigen Geruch hat?
Freue mich über Rückmeldung sehr. Vielen Dank schon mal vorab! DSCN1467.JPG DSCN1459.JPG DSCN1456.JPG DSCN1468.JPG DSCN1446.JPG DSCN1447.JPG DSCN1448.JPG DSCN1449.JPG DSCN1450.JPG DSCN1461.JPG DSCN1465.JPG
 
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Guten Tag,

ein interessantes Stück mit einem schönen Design. Zwei volle Oktaven mit drei Chören (16´+ 8´+ 4´) im Diskant. Auf den Fotos scheinen die Stimmzungen sauber und korrosionsfrei zu sein. Die Lederventile sollten ersetzt und die Stimmplatten neu gewachst werden. Die Bassmechanik scheint auch in gutem Zustand zu sein. Angesichts des guten Zustands des Instruments und seiner geringen Größe ich denke, dass Sie möglicherweise eine Reparatur in Betracht ziehen. Wenn Sie den Klang mögen, zögern Sie nicht. Mit einer relativ geringen finanziellen Investition kann es Ihnen noch viele Jahre lang dienen. Während der Reparatur wird das Akkordeon gereinigt und "belüftet", die Gurte werden ersetzt- Sie würden den Geruch loswerden. Die endgültige Entscheidung liegt bei Ihnen, ich persönlich rate: Überholung.

Viele Grüße, Vladimir
 
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Vielen Dank für die Antwort! Ich freue mich, dass Sie nicht sofort abraten, weil das Instrument ja schon sehr alt ist.
 
Wenns gut klingt, dann Reparieren
 
Hallo Etih,

Oder lohnt es sich nicht, da es nur ein 32 Bass Akkordeon ist und da es doch alt ist und diesen leichten rauchigen Geruch hat?
Der Geruch ist das wenigste. Einfach auslüften. Und wenn es wirklich nicht besser wird, gibt es noch weitere Möglichkeiten.

Mich wundert, dass du nicht bei den meisten Tönen verschiedene Nebengeräusche hast, so wie die Ventile aussehen.
Das "Plop" ist auch das Ventil. Wäre das Instrument neuer, würde ich empfehlen, die betroffenen Töne öfter sehr laut anzuspielen, dass sich das Ventil richtig biegen muss und wieder weicher wird.
Bei deinen bin ich aber pessimistisch, dass etwas anderes als ein Austausch etwas bringt.
Das Wachs ist ausgehärtet und verträgt auch keine Erschütterungen mehr. Da kann es gut sein, dass dir mal was wegbricht. Solange das aber nicht passiert ist, könntest du aber eigentlich mit dem neu Einwachsen noch warten.

Ob sich die Reparatur lohnt, hängt davon ab, was du mit dem Instrument machen willst:
1. Als Dekorationsobjekt. - Dann muss es nicht funktionieren. Spar dir das Geld.
2. Als Lerninstrument für einen Erwachsenen. - Kauf dir ein zur Körpergröße passendes anderes.
3. Als Lerninstrument für ein kleines Kind. - Lass es reparieren.
4. Um beim Verkauf mehr Geld zu erzielen. - Verkauf es lieber so (ohne Reparatur).
5. Als kleines leichtes Zweitinstrument zum Wandern oder Segeln. - Lass es reparieren, wenn dir der Klang gefällt.
6. Als Erbstück vom lieben Freund/Verwandten in Ehren halten. - Das Geld wäre es mir wert. Andererseits siehe 1.

Nebenbei: Ich finde dein Instrument echt kurios und altersmäßig schwer einzuschätzen.
Es hat Holzklappen mit Leder, aber ohne Filz (Foto 5), wie vor dem Krieg und allerspätestens in den frühen 50er Jahren, aber eine Registermechanik mit vier(!) Registern bei einem so kleinen Instrument (frühestens 60er Jahre).

Überhaupt die Choranordnung 4-8-16 ohne Tremolo (Schwebung): Was wurde mit dem Instrument gespielt? Kirchenmusik?
Tango eher nicht, denn für das klassische Akkordeontangoregister 4-16 hat dein Instrument die Chöre aber nicht den Registerschalter, und auch nicht den Tonumfang
Möglicherweise geht es klanglich in Richtung Bandoneon? Dann hast du ein höheres und ein tieferes Oktavregister (4-8 und 8-16, die mittleren beiden).
Hat das Instrument wirklich kein Tremolo? Klingt das 3. Register (von oben) genauso wie das 2. Register eine Oktave höher gespielt?
 
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Vielen Dank für die weiteren, auch ausführlichen, Antworten!!! Ich kenne mich leider mit Schwebung, Tremolo und den Registern nicht wirklich aus. So wie ich die Schalterbeschriftung verstehe, klingen entweder zwei tiefere Töne zusammen oder zwei höhere oder eben drei Töne und dann, die letzte Schaltmöglichkeit, ein Ton, das habe ich Einzelton genannt. So etwas höre ich auch heraus, also eine tiefe Stimmung, eine höhere Stimmung, drei Töne zusammen und nur ein Ton. Ob der eine Ton ein Tremolo hat oder nicht, weiß ich nicht mit Sicherheit zu sagen. Inzwischen höre ich jedoch deutlicher, dass bei den Schaltungen mit 2 oder 3 Tönen zusammen die Stimmung in sich nicht mehr so stimmig ist. Ich werde allein nicht daraus schlau, weiß nicht, ob ich ein Akkordeonfachgeschäft damit "belästigen" sollte, da ich mir eine teure Reparatur, wenn denn eigentlich doch eine komplette Überholung angesagt wäre und nicht nur eine Kleinigkeit behoben werden müsste, gar nicht leisten kann.
Was gäbe es denn bezüglich des Geruchs noch für weitere Möglichkeiten? Auseinandergenommen und gelüftet hatte ich es schon einige Tage.
 
Ich finde es interessant und es ist auch schön.
Es hat für so ein kleines Akkordeon viel zu schalten auf der Diskantseite.
Rostig scheint es auch nicht.
Geöffnet hast du es ja schon.
Dann kannst du auch die aufgebogenen Leder wieder etwas zurecht biegen und mit Ballistol einreiben.
Das eignet sich zur Lederpflege und riecht auch sehr gut.
Oder zusätzlich einen kleinen schmalen Stützstreifen noch über das Leder kleben zB aus starker Folie
Geht eins ab klebst du es wieder dran.
Genauso mit dem Wachs wenn der wirklich bricht und eine Platte klappert.
Am besten nimmt man Akkordeon Wachs flüssig erhitzt und gießt die Stimmplatten mit einem Gießlöffel an.
Um eine einzelne Stimmplatte behelfsmäßig wieder festzusetzen ist es einfacher mit weichgeknetetem Stangenwachs aus dem Möbelbau diese festzusetzen.
 
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ollte ich evtl. das Akkordeon reparieren lassen

Hallo Etih,

ob sich das lohnt das Instrument reparieren zu lassen, hängt ganz entschieden davon ab, was du damit vorhast.
Es ist klein - damit sind die spielerischen Möglichkeiten deutlich begrenzt - man muss also schonn kompromissbereit sein, um hier allgemein damit klarzukommen - aber wenn man wirklich will, gehts.
... Und es hat diverse Mängel, die im Spielbetrieb und in der Nase stören - man müsste also auf jeden Fall was dran machen (und Geld reinstecken) bevor man damit richtig spielen kann.

und es gibt ein Problem mit der Tonerzeugung: einmal ertönen sie erst nach einem leichten "Plopp" sozusagen, also nicht ganz direkt bei Tastendruck und ein Ton kommt bei Einzeltonschaltung des Registers auf Druck gar nicht, nur auf Zug.

Das Ploppen kommt von den Ventilen (das sind die Lederstreifen auf den Stimmzungen) . Die stehen teilweise schon arg weit ab und müssen je nach Zug oder Druck erstmal schließen, bevor der Ton normal gebildet wird. Das ist dann diese Plopp, das du hörst. Manche Ventile stehen schon so weit ab, dass ich vermute dass die gar nicht mehr schließen. Man kann die Dinger etwas "in Form rollen" so dass dei nciht mehr sow weit abstehen - aber das ist immer nur ein temporärer Effekt und hält nicht allzulange an bevor die wieder anfangen abzustehen.

Wenn diverse Töne nicht ansprechen, dann muss sehr wahrscheinlich an den Stimmzungen der sog. Lösabstand eingestellt werden - das ist eine Arbeit die der Fachmann machen sollte

Wenn du also wirklich mit dem Instrument richtig spielen willst sollte man das dann eigentlich schon richten lassen, denn das beeinflusst obendrein auch die Stimmung. So wie die Ventila abstehen, wurde schon seeehr lange nix mehr an den Stimmplatten gemacht... und von daher dürfte auch das Wachs mit dem die Stimmplatten eingebaut sind hart und spröde sein und gehört genaugenommen ebenso erneuert. (und anschließend gestimmt)

- Und das kostet Handarbeitszeit des Fachmanns. 200 bis 300 Euro sind da schnell beisammen.

Zudem sollte auch unbedingt der Gehäuseriss auf der Basseite repariert werden.


llerdings gibt es zwei Probleme: es gibt irgendeinen Geruch, vor allem die Haltegurte scheinen ihn auszuströmen, wie nach Rauch, es kribbelt auf der Zunge

So wie du beschreibst scheint das Instrument zuvor in einem Raucherhaushalt gewesen zu sein. Das kriegt man mit viel Lüften raus. Kann man mit Duftölen unterstützen (dann riechts mans nicht mehr so, weil das von einem anderen Geruch übertüncht wird)
Ansonsten finden sich in dem Link den Wil_Riker eingestellt hat jedem Menge Tipps, wie man den Geruch sonst noch losbekommen kann.


für das Alter sieht es gut aus, die Diskantgaze ist noch heil und auch kaum vegilbt, alle Tasten sind zwar leicht vergilbt, aber noch ansehnlich,

Ob die Tasten jemals richtig weiß waren, ist nicht mal sicher, denn es gab in den 50-ern bis 60-ern ne Zeit wo gebrochenes Weiß absolut "in" war, "Chamois" hieß da damals oder "Elfenbein". Aber zusammen mit dem (Raucher) Geruch tippe ich auf vergilbt durch Nikotin - kriegt man nicht wirklich wieder weg -


Oder lohnt es sich nicht, da es nur ein 32 Bass Akkordeon ist und da es doch alt ist und diesen leichten rauchigen Geruch hat?

Wie schon eingangs gesagt - ob es sich lohnt oder nicht, hängt davon ab, was du damit vorhast.

Wenn man handwerklich geschickt ist und schon etwas Erfahrung hat, würde ich sagen, kann man das Ding selber herrichten und dann drauf spielen. Wenn man das aber in der Fachwerkstatt machen lassen muss, dann kommt die Instandsetzung verhältnismäßig teuer - ganz einfach, weil eben viel Handarbeit reingesteckt werden muss und die Fachleute das nicht umsonst machen können.

Wenn Erinerungen an dem Instrument hängen - dann lass dir nen Kostenvoranschlag machen und überleg das Ding herzuzrichten.

Wenn es dir einfach "zugelaufen " ist und du deshalb überlegst die Chance zu ergreifen und Akkordeon zu lernen, dann meine Empfehlung: steck da kein Geld rein, sondern such dir bin der Fachwerkstatt oder beim Händler ein hergerichtetes gebrauchtes aus, das dir zusagt und steck das Geld das du durch die Nicht-Reparatur gespart hast in ein hergerichtetes gebrauchtes Instrument und fange dann damit an zu Akkordeon zu spielen ( dann würde ich allerdigns ein etwas größeres Instrument mit etwas mehr Tonumfang wählen)
 
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Lieber 120,

ich bewundere wirklich deinen Forscherdrang und Spieltrieb und bei dir funktioniert das anscheinend richtig gut.
Und wenn man geübt ist, kann man das teilweise schon so machen, nur wenn man es nicht ist, macht man mehr kaputt als man repariert.
Mit heißem Wachs hantieren ist nicht jedermanns Sache und Öle haben im Instrument nichts verloren, weil die nicht da bleiben wo sie sollen.
Und vor allem wozu? Die Ventile können vielleicht schon wieder geschmeidiger werden und dichten dann wieder besser ab, aber dass dadurch die Geräusche weggehen, ist noch lange nicht gesagt.
Und neue Ventile sind Pfennigartikel!
Beim Ankleben kann man auch was falsch machen und die Stimmung (des Instruments) ändert sich in jedem Fall.
Etihs Horch muss wahrscheinlich so schon gestimmt werden, nach dem Ventiltausch mit Sicherheit.
Soll Etih das auch machen?
Bei so einfachen Instrumenten muss ich - im Gegensatz zu Oberklasseinstrumenten - sagen: Man kann es versuchen. Im besten Fall funktioniert es.
Der nicht unwahrscheinliche andere Fall ist: Man entfernt viel mehr Material von der Stimmzunge als nötig, die Zunge war vorher schon nicht mehr neu und bricht oder ist nicht mehr zu retten.
Das ist kein Beinbruch, so teuer sind Stimmzungen nicht. Aber man muss dann die Stimmplatte entfernen, reinigen, die neue Stimmzunge wieder draufnieten und die Platte (heiß) einwachsen.
Und ob Etih sich das alles zutraut und darauf Lust hat?


Lieber/Liebe Etih,

das kann länger dauern mit dem Auslüften an der frischen Luft.
Ende letzten Jahres habe ich einen alten Akkordeonrucksack (Kunststoff) geschenkt bekommen (in einem Müllsack!). Der hat den Winter in meiner Garage verbracht. Jetzt stinkt er nicht mehr.
Wenn es nur die Gurte sind. Die kann man gut reinigen (Seife).
Leider nehmen die anderen Materialien (Papier, Leder, Wachs Holz) auch Gerüche an. Die kann man nicht gut reinigen. Da hilft neben auslüften nur eine Ozonbehandlung (wie in Wils Link).

Dein Höreindruck passt zu der Registerbeschriftung. (Der tiefste Chor des Registers bestimmt die Gesamttonhöhe. Die anderen nur noch die Klangfarbe.)
Dann wird das schon so sein.
Es ist halt verwunderlich, denn von so kleinen Instrumenten erwartet man eigentlich etwas anderes, nach absteigender Häufigkeit:
- Zwei Chöre: 8-8, d.h. maximal zwei Punkte in der Mitte
- Einen Chor: 8, ein Punkt in der Mitte
- Drei Chöre: 8-8-16, zwei Punkte in der Mitte, einer unten.


Nachtrag:
Jetzt habe ich mir mal deine sonstigen Anfragen angesehen und denke, dass du mittlerweile entweder fast ein Profi in Oldtimerinstandsetzung sein musst, ein kleines Museum haben musst oder Summen in deine Projekte gesteckt hast, die für ein Neuinstrument gereicht hätten. Was bezweckst du mit deinem Vorgehen, vor allem, wenn bei dir, wie du schreibst, das Geld knapp ist?
Wäre es nicht sinnvoll, etwas zu sparen und dir dann ein Instrument zu kaufen, das maximal 20 Jahre alt ist, also noch Guthaben hat?
Die Probleme, die deine Instrumente haben sind (bis auf den Gehäuseriss) alle durch Materialalterung bedingt, also rein durch ihr Alter.
Die Naturgesetze gelten für alle Instrumente.
Man spart generell nicht, wenn man Antiquitäten für Neuware hält.
(Das schreibt dir jemand, dessen Auto 22 Jahre alt ist, und der Immobilien aus den 60er bis 80er Jahren besitzt (und auch altes Werkzeug) und eben alte Handzuginstrumente, die nicht funktionieren und nicht ganz so alte, die funktionieren.)
 
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Ballistol ist als Universal und Waffenöl bekannt, wurde aber wesentlich auch für die Lederpflege entwickelt. Besonders geeignet ist dafür das medizinische Ballistol. Es ist nicht so, daß da irgend ein Ölfilm oder ähnlich übrigbleiben muß der irgendwo hingelangt. Man kann sogar sagen das es sich wieder verflüchtigt. Ein Grund meines Vorgehens war Bastelleidenschaft und auch möglichst viele Instrumente kennenzulernen, die mir nicht zusagen wieder zu verkaufen um herauszufinden was meins sein könnte. diatonisch oder chromatisch, Tasten oder Knöpfe ? Meine 4 Knopfakkordien darunter zwei Morinos und zwei Harmonien sind super. Der Rest kann verkauft werden möglichst ohne Verlust. Und wenn mit Verlust war es die Reise auch wert. Denke das ich in meinem Museum, die weniger gut funktionierenden eingerechnet 3000 reingesteckt habe. Dafür gäbs sicher was neueres, aber eben nur eins. Das geht natürlich nur durch selbermachen. Mit dem heißen Wachs bin ich nicht direkt gut klargekommen. Mein ältestes Motorrad ist 85 Jahre alt und hätte ich mir nicht leisten können machen zu lassen ohne auf andere Projekte zu verzichten.Trotzdem ist da so viel reingegangen an Material daß man was fast neues dafür gekriegt hätte mit modernem Fahrkomfort. Aber nicht mit dem Klang! Den Wert der Horch schätze ich auf ca 100,-. Wenn man da 300 reinsteckt wird man die aber eher nicht für 400 wieder los. Und für 400 kann man schon was besseres finden, es sei denn sie hat einen ganz besonderen Klang. Für mich muß auch ein Akkordeon alt sein.
 
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Lieber 120,

der Nachtrag war an Etih gerichtet und nicht an dich. Du kannst ja die Suchfunktion verwenden.
Wie geschrieben, du scheinst damit zurechtzukommen und du erwähnst auch nicht in jedem Beitrag, dass du es dir kaum leisten kannst.
Aus dem Nachtrag sollte auch hervorgehen, dass ich nichts gegen alte Sachen habe. Mein Wunsch nach neuen Dingen ist wirklich gleich null, aber genauso der nach Oldtimern.
Mir geht es bei Gebrauchsgegenständen - und das sind bei mir auch Musikinstrumente - rein um die zuverlässige Funktion zu laufenden Kosten, die noch verhältnismäßig sind.
Man muss, wie wir beide festgestellt haben, sich im Klaren sein, wenn ich etwas altes habe, sind die Folgekosten höher.
Ein Problem taucht dann auf, wenn ich ganz tief ins Regal greife und mir dabei denke, ich hätte auch nur eine Chance, dass ich ohne Folgekosten davonkomme.

Und zu den Ventilen: Der Liter Ballistol ist teurer als der Materialpreis für einen Satz Ventile und es ist im Normalfall nicht so einfach wie bei Etih, nach der Optik oder dem Gefühl zu sagen ob ein Ventil getauscht gehört oder nicht.
Da ich eine Guerrini besitze - Guerrinis haben nur Lederventile, auch bei den hohen Tönen - kenne ich die Situation gut, dass man ein neuwertig aussehendes Ventil wegen übler Geräusche entfernt hat, das neue danebenhält, überhaupt keinen Unterschied erkennt, das neue anklebt und keine Geräusche mehr hat.
Das ist wie bei Dichtungen aller Art oder Aluschrauben etc. Man kann die alten noch einmal verwenden auf die nicht unwahrscheinliche Gefahr hin, dass man die Arbeit doppelt machen darf, oder man nimmt für kleines Geld gleich neue.
Und so alte Weichkunststoffe würde ich auch nicht wiederverwenden, weil die Weichmacher rausgehen.

Ich schätze Etihs Horch in gutem Zustand schon wertvoller ein. Das ist fast ein dreichöriges fast48-Bass-Instrument. Das können kleine Kinder tatsächlich brauchen, bis sie rauswachsen.
Dennoch denke ich auch, dass es schwierig wird, die Reparaturkosten ohne Eigenleistung, beim Verkauf zurückzubekommen.

Und zum Klang: Bei Motorrädern gebe ich dir schon Recht, nur ist mir da der Klang ziemlich egal, an meiner Mitteklassemaschine schätze ich die Straßenlage, die Bremsen (auf das ABS könnte ich bei der Bodenhaftung verzichten), die völlig ausreichende Leistung und den Drehmomentverlauf.
Und beim günstigsten Kaufzeitpunkt ist es genauso: Ich habe meine als Jahresmotorrad für 8000 € gekauft und wenn sie 10 Jahre alt ist kann ich sie für 3-4000 € ohne große Kosten bis dahin weiterverkaufen (ohne Unfall und ohne deutliche Steigerung meiner Jahresfahrleistung)
Hätte ich mir für 3-4000€ ein Motorrad gekauft, hätte ich ein weit weniger spaßiges mit einem erheblich höheren Kostenrisiko und trotzdem noch Wertverlust.
Hätte ich für 1000€ gesucht, wäre ich blöd, weil das Grundmodell noch ininteressanter wäre und ich mit Folgekosten trotzdem über 3000€ liege.
Auf Akkordeone kann man das nicht ganz übertragen. Man kann sehr wohl wunderbar klingende Instrumente neu kaufen, wenn man in der richtigen Preisklasse sucht.
Diese Behauptung, nicht von dir, früher war alles besser und Instrumente aus den 60er Jahren sind allen neuen so überlegen, ist einfach Blödsinn, zumal diese Instrumente im unrestaurierten Originalzustand kaum spielbar sind, restauriert abhängig vom HZM und die billigen restaurierten um Klassen schlechter als neu.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, wenn man Reparaturen nicht selbst erledigen kann, haben meiner Meinung nach eben junge Gebrauchte.
 
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Ich hatte ein Akkordeon das sichtbar geschimmelt hatte obwohl es kaum Anzeichen von Rost an den Zungen hatte.
Und entsprechend muffelte.
Da bin ich mit Schimmelentferner drangegangen.
Danach roch es lange nach Chlor.
Das betraf besonders den Balg von Innen.
Da ist mit Materialien und Klebern zu rechnen die der Schimmel besonders gerne mag.
Öfter mit Isopropanol einsprühen wäre vielleicht angenehmer gewesen.
Isopropanol soll aber gegen die Sporen nicht ganz so wirksam sein.
Bei Nikotin hängt es von der Menge ab.
In sehr stark verrauchten Räumen hilft kein Lüften mehr, muß sogar der Putz abgeschlagen werden wenn das Nikotin schon tiefer eingezogen ist.
Wenn Nikotin in das Holz oder den Balg tiefer eingezogen ist würde ich überlackieren oder mit Hartöl einreiben.
Auf dem sechsten Bild sieht der linke Stimmstock etwas verfärbt aus oben drauf.
Sollte es mal feucht geworden sein muß das aber an der Stelle kein Anzeichen für Schimmel sein.
Die beiden linken Stimmstöcke auf Bild 6 scheinen aus Nadelhölzern zu sein.
Es sieht auf Bild 6 ähnlich aus wie unbedenklicher ungiftiger Bläuepilz der in Nadelhölzern zB auch in Lärchenholz vorkommt, dieses aber nicht zerstört sondern nur verfärbt wenn es später feucht wird.
Bei unbehandelter Lärche im Außenbereich ist das unvermeidlich und wird in der Architektur auch stilistisch eingesetzt.
Lackoberflächen halten aber nicht gut darauf sodaß er andere Pilze begünstigen/reinlassen kann.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist ja lustig, sehe ich gerade erst,fühlte mich irgendwie angesprochen durch den Nachtrag und sah mich in meinem Museum.
Du hast Recht. Eigendlich ist es mehr wert als 100. Aber nicht leicht Käufer zu finden im Moment für gebrauchte Akkordien.
 
Mein ältestes Motorrad ist 85 Jahre alt und hätte ich mir nicht leisten können machen zu lassen

Und zum Klang: Bei Motorrädern gebe ich dir schon Recht, nur ist mir da der Klang ziemlich egal, an meiner Mitteklassemaschine schätze ich die Straßenlage, die Bremsen (auf das ABS könnte ich bei der Bodenhaftung verzichten), die völlig ausreichende Leistung und den Drehmomentverlauf.

Werter @Arrigo, werter @120!

ich hoffe, dass die angesprochenen Motorräder wenigstens von Horch sind - andernfalls haben die in dem Faden hier rein gar keinen Bezug zum Thema und gehören in ein anderes Fachforum!

Ebenfalls die fast schon philosophischen Diskussionen wie Lederventile zu behandeln sind und was man mit welchem Kniff selber am raffinierstesten gelöst bekommt - Eure Fachdiskussionen dürft ihr gerne per PN weiter ausdiskutieren, oder in einem neuen Faden separat klären! Hier gehts um die Anfrage ein altes Horch Akkordeon reparieren zu lassen, ja oder nein.

Bitte hier also wieder zum Thema zurück, ansonsten erlaube ich mir eure letzten Beiträge als Offtopic zu löschen!
 
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Sorry maxito, du hast völlig Recht.

Lösche, zensiere und streiche, was du möchtest (bei mir).

Einen Offtopic-Gedanken halte ich aber für wichtig:
Das ist jetzt das fünfte Instrument von Etih in der Preisklasse unter 200€, wenn nicht unter 100€, das altersbedingte Wehwehchen hat und/oder in schlechtem Zustand ist, wobei Etih sich nicht zu helfen weiß.

Zurück zum Thema: Ich hatte mal einen Audi.
 
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Bei mir natürlich auch, aber ich verlege das auf die Plauderecke auch wenn es nicht von Horch ist, was ja bei einem anderen Motor möglich gewesen wäre.
 

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