[Amp] Kammer Tiny K 40 Watt 2 1/2 Kanäle im Pedalformat

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Guten Morgen!

Ich besitze seit Ende November oder Anfang Dezember einen Tiny K und dachte mir ein Review ist längst überfällig. Es handelt sich beim Tiny K um folgendes Gerät:

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Mit folgenden Features wird das Gerät auf der Herstellerseite beschrieben:

• Ultra-kompakter Vollverstärker für E-Gitarre im Pedalformat
• 2 Kanäle: Clean und Overdrive
• Zuschaltbarer Boost
• Effektiver Tone Stack
• Leistung 40W (RMS)
• Preamp-Technologie: analog
• Serieller FX-Loop
• Kühlung: passiv / lüfterlos
• Last >6 Ω
• Made in Germany

Ich war länger auf der Suche nach einer Mono Endstufe für Pedalpreamps und Amp Modeler die auf (m)ein Pedalboard passt. Weitere Anforderungen: klein, leicht, laut (aber nicht zu leistungsfähig um meine Lautsprecher zu gefährden). Auf dem Markt gibt es eine kleine Auswahl an quasi passenden Geräten von Fryette, Seymour Duncan, Mooer, EHX, Quilter usw. Nach dem Test ein paar weniger Geräte fielen jedoch einige Vertreter der Endstufen im Pedalformat aus. Zu viele Nebengeräusche, zu viel oder zu wenig Leistung, zu neutraler oder zu färbender Klang...

Da der Tiny K einen gut funktionierenden FX Loop besitzt (und weil ich bereits zufriedener Besitzer der K1 / K2 / 301 Rackgeräte des Herstellers bin bzw. war) habe ich mir dieses Gerät genauer angeschaut und bin mit der Wahl äußerst zufrieden. Preislich liegt der Tiny K mit 379,- ein paar Euro unter den Seymour Duncan Geräten aber einige Scheine über Mooer, EHX, Quilter und Co. Insgesamt gibt es recht wenige Geräte die sich für diesen Zweck eignen. Pedalpreamps mit kleinen Endstufen und FX Loops (meist 1 Watt) gibt es ein paar wenige aber für den Einsatz mit der Band fehlt meist Leistung bzw. allgemein Headroom für den Einsatz mit externen Geräten.

Nun wird man sich sicher fragen weshalb die Wahl nun ausgerechnet auf einen "vollwertigen" Verstärker in Pedalform statt auf eine einfache Endstufe fiel. Kurz zusammengefasst bin ich ein Fan flexibler Lösungen. Besonders wenn Geräte leicht zu bedienen sind und keine Kopfschmerzen bereiten, sollte man mal vom eigentlichen Nutzungszweck abweichen. Soviel vorweg, ich nutze den Verstärker nun im Proberaum in meiner Jazzrock Band mit einem Hallpedal im Loop. Gespielt wird der Tiny K meistens über meine treue Tube Town 12" Thiele Box die mit einem WGS ET65 bestückt ist. Ganz anders als ursprünglich angedacht, aber ich bin überaus glücklich. Unabhängig vom aktuellen Verwendungszweck habe ich nun auch ein Gerät in meinem Besitz mit dem ich auch einen Modeler verstärken kann und eine solide Pedalplattform die aufgrund der sehr guten Cleansounds klasse funktioniert.

Der Tiny K besitzt folgende Regler: Volume, Bass, Treble und jeweils einen Gainregler pro Kanal. Einen Mittenregler vermisse ich derweil nicht. Durch wegregeln von Bässen und Höhen bleibt das komplette Mittenspektrum unangetastet. Wird nun die allgemeine Lautstärke via Volume und Gain angehoben klingt dadurch das Signal "mittiger". Ein EQ im Loop oder vor dem Preamp kann natürlich den Sound nach Belieben färben.

Der mit dem Fuß schaltbare Boost ist leider nicht regelbar und für meinen Geschmack ein bisschen zu großzügig geraten. Leider wird mit Aktivieren des Boosts auch ein leichtes Nebengeräusch hörbar. Im Zusammenspiel mit der Band erweist sich diese Funktion aber trotzdem als nützlich und praktikabel. Der Lautstärkesprung kann zum Beispiel durch ein leichtes Aufdrehen des Gainreglers (und der dadurch entstehenden Kompression) gut kompensiert werden.

Wer wie ich gerne einen leicht rotzigen Cleansound mag und den Kanal an der Grenze zur Verzerrung fährt, der wird je nach Einstellung des Gainreglers im Overdrive Kanal Schwierigkeiten haben die Lautstärken der Kanäle aneinander anzupassen. Kein großes Problem und lässt sich durch ein wenig Experimentieren mit den Reglern lösen.

Da mir persönlich vollkommen egal ist ob der Verstärker sich am Klang bekannter Verstärker orientiert kann ich nur folgenden Kommentar dazu abgeben: Mir gefällt die klangliche Ausrichtung beim Tiny K. Der Cleankanal kann von analytisch clean bis hin zu rotzigem Overdrive viel abdecken. Der Overdrive Channel legt eine Schippe drauf und kann von Blues bis Shred rein vom Gaingrad einige Sparten bedienen. Grundsätzlich ist der Verstärker recht arm an Nebengeräuschen und glänzt mit einem hervorragenden Dynamikverhalten. Auch eine Röhre geht mir nicht ab (aber das war mir schon immer recht egal).

Der Recording Output macht was er soll. Frequenzkorrigiert wird das Signal jedoch nicht. Eine Redbox oder ein IR-Loader der Wahl bringen aber auch aus diesem Output einen feinen Sound.

Insgesamt ist die Verarbeitung beim Tiny K sehr gut. Alle Regler, Buchsen und Schalter sitzen fest. Die Lackierung ist sehr sauber geraten und erscheint mir bisher sehr robust.

Das mitgelieferte Netzteil (24V, 2 A) ist halb so groß wie der Verstärker und wiegt in etwa das gleiche, das ist natürlich zu beachten. Auf dem Markt gibt es aber mitlerweile einige Netzteile die ein Gerät mit solchem Hunger und andere Pedale simultan auch problemlos mit ausreichend Strom versorgen können.

2018 werde ich sicher auch probieren den Amp in mein Pedalboard zu integrieren. Bislang bin ich aber mit diesem "kleinen Besteck" sehr zufrieden. Je nachdem ob eine PA oder eine Gitarrenbox dasteht bin ich mit dem Verstärker gut bedient, auch weil er inkl. Kabel und Netzteil problemlos in ein Gigbag passt und nicht wirklich durch sein Eigengewicht auffällt.

Soundbeschreibungen sind nicht ganz mein Metier, daher binde ich kurzerhand einfach ein Video von mir ein. Kein Geplapper, nur Soundsamples:



Ich werde über die nächsten Wochen immer mal wieder ein weiteres Video zum Tiny K drehen. Aktuell versuche ich selbst noch alle Anwendungsmöglichkeiten einmal auszuprobieren.

Hoffentlich ist das Review für Euch interessant? Feedback (auch zum Video) würde mich sehr freuen!

Beste Grüße,
Robin
 
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