Ampeg v4 gibt keinen Ton von sich

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preci
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Hallo,

Heute ist mein bei ebay ersteigerter Ampeg v4 angekommen. Er lässt sich zwar einschalten und alle Röhren leuchten. Allerdings kommt außer einem kurzen Brummen beim einschalten kein Ton, kein Rauschen wenn ich ihn lauter aufdrehe ect. Außerdem wenn ich ihn dann von Standby auf Normalbetrieb stelle ist ein kurzer Ton zu hören, hört sich in etwa so an als wenn man die E-Saite kurz anschlägt. Was könnte da nun alles kaputt sein?
 
Eigenschaft
 
Wie Du sicher einsiehst, ist Ferndiagnose sehr schwierig.

Aber nachdem auf Gain/Masterregler keine Reaktion per Rauschen kann entweder eine Unterbrechung im Bereich der Send/Return-Buchse vorliegen, (weniger wahrscheinlich) oder die Treiber/Phasenumkehrröhre für die Endstufe ist defekt.

Der kurze Brumm ist "normal" und kommt vom Ladestrom der Hochspannungselkos.
(dieses Verhalten kenne ich auch von meinem Röhrenamp, an dem ich manchmal bastle).
Daß Übertrager oder Endröhren defekt sind kann man teilweise ausschließen, aber wenn der Wechsel der Phasenumkehrstufe nichts bringt: ab zu einem in Röhrentechnik versiertenTechniker. Der wird wohl mal genauer nachmessen müssen, idealerweise mit Oszilloskop, dann sieht man alles.
Du siehst also, Fachkenntnis ist hier gerfagt!!
 
so er wurde heute zu nem Techniker gebracht, genaueres wird sich zwar erst nächste Woche heraustellen, aber es sieht nicht gut aus, sprich irgentetwas ist durchgeschmort.
 
nächste Problem:

Der Amp ist vom Techniker zurück, Standby Schalter war defekt.

Jetzt kommt zwar ein Ton raus, sogar ein richtig gutklingender, aber die Lautstärke beträgt nur laute Zimmerlautstärke.

Was mir nun aufgefallen ist, dass der Ohm-Schalter an der Rückseite anscheinen nicht reagiert, egal ob auf 2,4,8 Ohm, die Lautstärke bleibt immer gleich, kann das sein, dass der nun auch noch defekt ist?
 
Hi "Preci"!

Da hat aber einer richtig gut "geserviced" !!!

Der Impedanz-Wahlschalter ändert bei einem Röhrenamp grundsätzlich erstmal nix an der Lautstärke - damit wird nur die der Last entsprechende Anzapfung des Ausgangsübertragers aufgeschaltet, da sollte man tunlichst nicht unnötig dran rumfummeln!!!!
Ein Röhrenamp braucht IMMER eine Last am Ausgang, und die sollte IMMMER der Einstellung des Wahslchalters entsprechen ... eine etwas höhere Last ist im Betrieb bei Zimmerlautstärke akzeptabel, eine niedrigere führt bei einigen Amps zum erstaunlich schnellen Abrauchen des ATs!!!!

In Deinem Fall ist wohl eher ein umfänglicher Check der Endröhren bzw. ihrer Eisntellung und des angesprochenen Ausgangsübertragers geboten. Wenn der Ton kommt und auch klingt, dann können wir die Vorstufe als Fehlerquelle ziemlich sicher aussschließen.
Die angesprochene Lautstärke ist für einen "V-4" natürlich deutlich zu wenig ... der sollte mit Volume und Master auf "12Uhr" die Bude schon ziemlich rocken ... ähh, alter Fehler: wenn Du ein Model mit Kippschaltern für den Eingangswiderstand hast (über den Potis für "Volume") dann ganz nach rechts in die "+6db"-Position und hören, dann muß er laut werden!

Ansonsten zwingend und ohne weiteren Betrieb wieder zum Techniker, dann läuft er "eískalt" im Bias oder der AT ist platt!

Gruß aus DO!

J.T.
 
Also die Endstufenröhren wurden vom Techniker erst gewechselt und der Amp eigentlich auch komplett durchgechekt, also wunderts mich schon, dass da der vermutlich defekte AT dem Techniker nicht aufgefallen ist.

Wenn ich den Kippschalter auf +6db stelle ist der Unterschied eigentlich auch nicht sonderlich groß, der Amp zerrt lediglich schneller.
 
also wunderts mich schon, dass da der vermutlich defekte AT dem Techniker nicht aufgefallen ist.

Der Ausgangsübertrager ist definitiv NICHT "vermutlich defekt". Wäre er defekt, würde entweder gar kein Ton mehr rauskommen oder dieser höchtens noch dünn und fisselig krächzen. Da du einen gut klingenden Sound beschreibst, ist der AÜ auf jeden Fall in Ordnung.
 
Und was wäre dann noch möglich?

Die neuen 6l6 Mesa Röhren die jetzt drin sind sollten doch eigentlich kein Problem darstellen oder?
 
Wenn die nicht bzw falsch eingemessen sind ist das ein Problem!
 
Ich hab jetzt von meinem Vater, der heute nochmal mit dem Techniker gesprochen hat, gehört, dass der behauptet hat der Amp hätte 2x 50w, ist das möglich, ich dachte der V4 hätte 100w Ausgangsleistung. Könnte ich jetzt mit dem zweiten Speakerausgang nochmal in die Box gehen um dann volle Leistung zu erhalten?

@ Nilser
Ich denke schon, dass die Röhren richtig eingemessen wurden.
 
So langsam bin ich echt am verzweifeln.

Hab das Teil gerade nochmal angeworfen. Erst lief er soweit, nur eben auf geringer Lautstärke, dann kam plötzlich ein furchtbar lautes dauerhaftes Krachen (weiß nicht wie ich das Geräusch beschreiben soll) jedenfalls ein ziemlich unangenehmes Nebengeräusch.

Ist das Teil jetzt nun endgültig schrottreif? :mad:
 
Das ist, glaube ich, per Ferndiagnose schwer zu sagen, da hilft nur wieder die eine oder andere Stunde auf der Arbeitsbank der Technikers...
 
Hi Preci!

Das wird ja wohl ein Restaurierungsobjekt - nur Mut, "Schrott" ist kein alter Röhrenamp, alle Bauteile für Ampegs sind zu vernünftigen Kursen beim "Tube Amp Doctor" oder bei "Tube Town" zu bekommen!

Es lohnt sich, der Sound eines funktionierenden "V-4" entschädigt für ´ne Menge!!

Das Krachen können "trockene" Elkos sein, aber das muß Dein Techniker vor Ort sehen - allerdings habe ich da meine Zweifel!
Wer einen "V-4" als Amp mit "2x50 Watt" bezeichnet, der hat entweder zu viel Lötzinn eingeatmet, oder das Prinzip der "A/B-Schaltung" einer Endstufe nicht ganz verstanden!!!!

Und die neuen "6L6"er können ein Problem sein!
Der alte "V-4" hat original "7027A" Endröhren - grundsätzlich KANN man da "6L6"er als Replacement nehmen, das ist schaltungstechnisch "sauber", aber die "billigen" (leider muß man "Boogies" dazu zählen!) machen gerne bei den hohen Spannungen in Ampegs (ca. 520V an den "Platten") schlapp! Mein ´72er "VT-40" bekommt daher nur noch ausgesuchtes "Futter" an der Stelle - gematchte TADs, seitdem keine Probleme mehr!

FINGER WEG VON DEM 2. SPEAKERAUSGANG UND EINEM 2. KABEL, WENN DU NUR EINE MONO-BOX ANSCHLIESSEN WILLST!!!
Du produzierst sonst einen Kurzschluss und der AT stirbt einen qualvollen Tod!!

Der "V-4" hat 100 Watt an der eingestellten Impedanz, die Speakerausgänge sind parallel geschaltet, es gilt das Ohmsche Gesetz R1*R2/R1+R2. Somit kommt bei passend eingestelltem Amp auch die volle Leistung an der Box an, den 2. Ausgang bitte NUR bei einer 2. Box oder bei einer Box mit zwei VÖLLIG seperaten Schaltungen verwenden, sonst raucht´s!!

@Fiselgrulm: Komisch, dann haben die hier vor mir liegenden 3 alten ATs aus Fender-Amps also doch keine Wicklungsschlüsse??!! Wieso messe ich dann bei einem Bassman, der gut klingt nur ca. 8 Watt, bevor´s am Oszi schwer nach Rechteck aussieht?? Und wieso läuft der Amp mit neuem AT und ohne weitere Veränderung dann prächtig auf 58 Watt??
Neinein, Freund und Meister, auch ATs KÖNNEN "schleichend" sterben - das machen sie selten, aber es kommt vor!!

Fricklergruß aus Dortmund!

J.T.
 
... aber das muß Dein Techniker vor Ort sehen - allerdings habe ich da meine Zweifel!
Wer einen "V-4" als Amp mit "2x50 Watt" bezeichnet, der hat entweder zu viel Lötzinn eingeatmet, oder das Prinzip der "A/B-Schaltung" einer Endstufe nicht ganz verstanden!!!!
...
Das habe ich mir beim Lesen allerdings auch gedacht.

Wenn es sich bei dieser von Deinem Vater überbrachten Aussage nicht um ein Missverständnis handelt, solltest Du wohl besser einen kompetenteren Techniker aufsuchen.

Gruß
U.
 
@Fiselgrulm: Komisch, dann haben die hier vor mir liegenden 3 alten ATs aus Fender-Amps also doch keine Wicklungsschlüsse??!! Wieso messe ich dann bei einem Bassman, der gut klingt nur ca. 8 Watt, bevor´s am Oszi schwer nach Rechteck aussieht?? Und wieso läuft der Amp mit neuem AT und ohne weitere Veränderung dann prächtig auf 58 Watt??
Neinein, Freund und Meister, auch ATs KÖNNEN "schleichend" sterben - das machen sie selten, aber es kommt vor!!

Na gut, mir ist das so halt noch nicht untergekommen. Aber wenn du es anders erlebt hast, will ich nichts gesagt haben! Trotzdem glaube ich nicht zuerst an einen Defekt des AÜ...
 
Ok bei der Aussage mit den 2x50w war sich mein Vater selbst nicht mehr ganz sicher, ich denke, dass bezog eher darauf, wenn man eben zwei boxen anschließt. Der Techniker hat soweit ich weiß schon genug Erfahrung.

Naja dann werd ich das Teil wohl nochmal durchchecken lassen müssen.

Wo liegt eigentlich genau der Unterschied zwischen 7027 und 7027A Röhren?
 
Soweit ich das jetzt auf die Schnelle recherchieren konnte, sind 7027A einfach später erschienene Versionen der 7027.

Aber wie immer gilt: Ich lasse mich gerne eines besseren belehren!
 
Jau!

Da hat der Nilser recht, ziemlich exakt 1959 wurde die 7027A von General Electric/RCA auf den Markt gebracht. Schlicht und ergreifend eine Endpentode mit minimalem Klirrgrad und extrem hoher "Plate Voltage", nämlich max. 600 Volt! Die vorherige 7027 war bei etwa 530 Volt am Limit.
Im Vergleich dazu: die "6L6GC" macht offiziell bei 500 Volt "Schicht"!

Ein Ampeg V-4 hat 545 Volt "Plate Voltage" ... verdeutlicht das die Problematik?

Laut einem alten RCA-Datenblatt macht ein Pärchen 7027As übrigens realistisch bis zu 85 Watt RMS an 2% Klirr möglich - das knallt schon amtlich!

Habe gerade gesehen, dass die 7027A vom Tube Amp Doctor auch mittlerweile auch nur noch wenige Euro teuer ist, als ´ne amtliche "6L6", somit spricht vieles dafür, jeden entsprechenden Ampeg wieder mit 7027ern zu bestücken.
Ein gematchtes Quartett für 100,- Euro, da sollte Jahre lang gut mit sein!

"6L6" in einer Ampeg-Edstufe sind jetzt aber nicht per se schlecht und 2. Wahl, man muß halt nur hochwertige Röhren verwenden und sie gut einmessen, wenn ich eine Röhre 10% oberhalb ihrer Spezfikation betreibe, dann sollte ich nur beste Ware verwenden!!

Gruß vom Frickler - ihr bringt mich echt dazu, wieder meine Meßstation aufzubauen am Wochenende ;-))

J.T.
 
Danke schonmal für eure Hilfe.:)
Muss jetzt erstmal sehn wann ich den Amp wieder zum Techniker bringen kann.
 

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