Anfängerfragen: Balgprobleme und Wahl des Akkordeons

  • Ersteller meeresbrise
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Hallo Ihr alle,
ich lese hier schon ein bisschen mit und bin sehr begeistert von dieser schönen Community.
Ich möchte so gerne Akkordeon spielen lernen und habe, nicht zuletzt durch Euch hier,
mehr und mehr Mut dazu bekommen obwohl ich ziemliche Angst habe, unfähig zu sein :gruebel:
Bis jetzt kann ich quasi gar nichts. Leider.
Was Größe und Gernhaben betrifft, fand ich immer Clubinstrumente mit Knöpfen am attraktivsten.
Mittlerweile habe ich aber begriffen dass es einfacher ist, ein chromatisches Instrument zu erlernen und noch einfacher, wenn es im Diskant Tasten hat.
Das sagt zumindest auch meine (künftige) Lehrerin. Wie ist hier die Meinung dazu? Stimmt das - so in etwa?
Dann war ich gestern in einem guten Akkordeongeschäft und habe mich ziemlich
(in die Optik, herrliches, seltenes schimmerndes grau mit Perlmutt-Tasten) verliebt.
Und habe das Instrument bis heute reservieren lassen.
Und nun eine ziemlich schlaflose Nacht hinter mir....;)
So, nun zur Sache, ich frage und hoffe hier einfach mal, ob mir jemand etwas rät:
Es handelt sich um ein Ballone Burini, Piano, 30 Tasten, 3-chörig, 72 Bass. Gewicht: 7,2 Kg.
Kostenpunkt: Etwas über 2000.-.
Tja, und das verursacht mir nun ziemlich Viele Fragen:
Reicht das Instrument aus? Kann man mit 72 Bässen wirklich alle Tonarten spielen? Oder stimmt das nicht?
Ist der Klang gut? (Ich habe mir nur vom freundlichen Herrn im Laden etwas vorspielen lassen)
ich kann ja nichts und hab' mich nicht selbst getraut...
Werde ich mit dem Gewicht klarkommen? Ich habe Rückenprobleme - allerdings wurde mir im Geschäft gesagt,
dass dann gerade ein sehr kleines Instrument schlechter sei weil man sich eher krumm beim Spielen macht,
ein größeres Instrument hingegen sei besser f.d. Aufrichtung des Rückens?
Lohnt es sich, als blutige Anfängerin so viel Geld auszugeben?
Ich würde alles zusammenkratzen dafür...
Oder ist das genau richtig weil ich sonst zu schnell unzufrieden bin und etwas besseres kaufen möchte?
Vielleicht muss ich noch sagen dass ich irgendwann in den nächsten 3 Jahren 50 werde
und wahrscheinlich langsamer lerne als jüngere Schüler:confused:
Und dass ich keinen Ehrgeiz habe eine Superspielerin zu werden.
Ich möchte einfach gerne Lieder, zu denen man mit Freunden singen kann, spielen
und mein Instrument z.B. zu Demonstrationen mitnehmen können.
Klingt vielleicht komisch, ist aber eine große Sehnsucht bei mir.
Gerade bei der Anti-AKW-Menschenkette saß jemand mit Akkordeon da und spielte - ich finde so etwas so wunderschön...
Ach, bitte, sag' mir doch jemand irgendwas - ich würde mich über einen Rat so freuen:redface:
Alles schwierig, Eure
Elli
 
Hi Elli,

Ist der Klang gut? (Ich habe mir nur vom freundlichen Herrn im Laden etwas vorspielen lassen)
ich kann ja nichts und hab' mich nicht selbst getraut...

Dazu kann ich nur sagen: Auf jeden Fall auch mal selbst spielen. Dann hört man nämlich, ob was mit dem Instrument evtl. nicht stimmt. Diese Erfahrung hatte ich zumindest in einem Musikgeschäft. Wenn der Herr da drauf laut rumgespielt hat, hat man z. B. nichts von diesem ekeligen, lauten Rasseln gehört, das sich im Balg versteckte, wenn man bestimmte Tasten spielte. Das hatte uns dann nicht wirklich überzeugt. Außerdem musst Du ja auch ein Gefühl für das Instrument bekommen. Auch wenn Du nur ein paar Tasten drückst, finde ich das hilfreicher, als wenn Du Dir nur was vorspielen lässt. Den Klang kannst Du dann auch besser ausprobieren, in dem Du die verschiedenen Register auswählst. Dann weißt Du schon einmal eher was Dir gefällt. Vorspielen lassen ist natürlich ebenfalls wichtig. Aber eben beides!
Bin selbst Anfänger und kann daher momentan mehr nicht dazu sagen. Vielleicht ist es Dein Thema auch wert, einen eigenen Thread draus zu machen? Aber das müssen die Moderatoren entscheiden.

*edit* Hab gerade gesehen, Du willst Dich bis heute entscheiden? Das Akkordeon läuft Dir doch keinesfalls weg. Ich würde erst einmal noch andere Musikgeschäfte besuchen und mehrere Instrumente ausprobieren. Dann wirst Du immer besser wissen, was Du wirklich brauchst. Lass Dir doch noch ein wenig Zeit! Geduld brauchst Du zum Lernen nämlich sicherlich ebenfalls!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dankeschön, Meeresbrise!
- danke für Deinen Hinweis auf evtl. verstecktere Mängel.
Ich werde dann auf jeden Fall nochmal hinfahren und selbst ein paar Tasten drücken.
Dass das Instrument mir "wegläuft" befürchte ich doch, weil es das einzige in dieser traumhaft-schönen Farbe ist.
Gestern hab' ich stundenlang gegoogelt und kein einziges wie dieses entdeckt.
 
Trotzdem würde ich deswegen nicht in Eile verfallen. Ist es denn ein Gebrauchtes? Wenn es ein Neues ist, sollte der Musikhändler in der Lage und willens sein, Dir noch einmal so eins zu bestellen. Das Aussehen ist natürlich ein wichtiger Punkt, wichtiger finde ich aber, dass Du weißt, was Du brauchst und einen Vergleich zu anderen Instrumenten bzgl. Klang u.ä. hast. Ich bin gespannt, was Dir die Experten in diesem Forum raten. Bitte warte also heute noch ein wenig bevor Du wieder hinfährst! Ich würde mich jedenfalls nicht zu überstürztem Handeln hinreißen lassen!
 
Hi Meeresbrise,
Bitte warte also heute noch ein wenig bevor Du wieder hinfährst!
Ich würde mich jedenfalls nicht zu überstürztem Handeln hinreißen lassen!
Ja, okay, ich werde mich zusammenreißen:redface: .
Das Instrument ist neu, der Händler hat nur dieses eine in der Farbe im Angebot.
Wenn er es wieder besorgen muss ist es teurer, sagt er.
Hm - kann natürlich auch Taktik sein....
Aber ich versuche jetzt, doch noch anderweitig herumzusuchen.
Sehr gespannte Grüße von
Elli
 
Hallo Elli,

zum Akkordeon spielen anfangen ist man grundsätzlich nie zu alt, auf unserem Klingenthaler Treffen hatten wir einen Teilnehmer, der erst im deutlichen Rentenalter anfing das Instrument zu lernen.

Zu den Clubinstrumenten würde ich dir allerdings nicht raten, denn das ist mittlerweile nur noch eine Nische und die sind auch nicht universell einsetzbar. Am universellsten bist du mit „normalen“ chromatischen Akkordeons dran – da kann man alles drauf spielen. Wenn du die Klaviertastatur schon kennst, bist du mit Tastenakkordeon im Vorteil – ansonsten spricht nichts gegen chromatisches Knopfakkordeon. Wenn ich neu beginnen würde, würde ich Knopf wählen, da es günstigere Griffweiten aufweist und durch verschieben zwischen den Knopfreihen mit weniger verschiedenen Fingersätzen auskommt.

Was die Größe des Instruments angeht, kann man aus der Entfernung nur grob was aussagen.
Mit 72 Bässen kannst du theoretisch alle Tonarten spielen. Praktisch sinnvoll einsetzbar ist es im Bereich von +/- 3 bis 4 Vorzeichen, was so ungefähr 95% aller Akkordeonliteratur umfassen dürfte.

Bei Rückenproblemen ist es wohl sinnvoll im Sitzen zu spielen und auch auf die Sitzgelegenheit zu achten, so dass man schon von alleine eher aufrecht sitzt. Dabei sollte dann aber das Akkordeon auf dem Oberschenkel aufliegen können, um dir das Gewicht von den Schultern zu nehmen. Unter diesem Aspekt kann es (hängt auch von deiner Größe ab) sinnvoll sein ein 96 bässiges Akkordeon zu nehmen. Da hilft es auch sich mit erfahrenen Spielern und auch Orthopäden zu unterhalten. wie man sitzt wird von sehre vielen vernachlässigt, bis man Probleme hat.


Kannst auch hier mal n bischen reinstöbern:
https://www.musiker-board.de/akkordeon/330764-optimale-sitzgelegenheit-zum-spielen.html

Zu deiner Instrumenten (voraus)wahl kann ich dir leider nichts sagen, weil ich noch keine Ballone Burini gehört habe. Aber hier kann ich dir nur empfehlen, nimm noch einen oder zwei andere Bekannte mit, die am besten selber spielen und lass die das Teil ausprobieren. Probier auch feste andere Instrumente aus zum Vergleich, damit du einen besseren Eindruck vom Klang zu anderen Instrumenten bekommst. Ruhig auch mal richtig teure Instrumente – einfach so zum Vergleich und teste auch feste gebraucht, wenn die instand gesetzt sind. Denn ein gut erhaltene gebrauchtes ist noch lange funktionsfähig und deutlich günstiger als ein neues. (meine „Kisten“ sind durch die Bank 35 bis 60 Jahre alt und noch absolut spielbar)

Ansonsten: nix überstürzen, lass dir Zeit mit der Auswahl und schlaf im Zweifel noch nen Nacht drüber, ob es wirklich die richtige Wahl ist und erst wenn in dir alles "JA" schreit, dann ists gut!

Gruß, maxito
 
Hallo Maxito,
vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Nein, ich habe keine Klavier-Erfahrung und das, was Du sagst,
läßt mich nun doch wieder ein bisschen von Knöpfen träumen
(was ich mir ursprünglich ja gewünscht hatte).
Gerade habe ich in ca. 70 km Entfernung von mir einen Akkordeon-Bauer
im Netz entdeckt - er repariert und handelt mit Neu & gebraucht.
Da werde ich jetzt mal hinfahren und mich umschauen und ein bisschen
klimpern, er war am Tel. sehr nett und sagte, dass man bei ihm alle Instrumente
ausprobieren darf ohne dass jemand zuhört. :D Das kommt mir _sehr_ entgegen :D
Also, ich bedanke mich nochmal ganz herzlich und melde mich später wieder,
hoffentlich dann noch schlauer;)
herzlichst,
Elli

P.S.: Dass auch ein Rentner noch zu spielen anfangen kann ist ja sehr tröstlich!
 
Gerade habe ich in ca. 70 km Entfernung von mir einen Akkordeon-Bauer
im Netz entdeckt - er repariert und handelt mit Neu & gebraucht.
Da werde ich jetzt mal hinfahren und mich umschauen und ein bisschen
klimpern, er war am Tel. sehr nett und sagte, dass man bei ihm alle Instrumente
ausprobieren darf ohne dass jemand zuhört. :D

Wer/Wo ist es denn? *neugier*
 
Nein, ich habe keine Klavier-Erfahrung und das, was Du sagst,
läßt mich nun doch wieder ein bisschen von Knöpfen träumen

Hast Du evtl. Gitarren-Erfahrung? Ich hab selber als Gitarrist zunächst mit Tastenakkordeon angefangen, und bin dann auf chromatisches Knopfakkordeon umgestiegen - das letztere is wie gemacht für "Gitarristengehirne", weil man ihn ähnlcihen Schemata denkt:
Bei der Gitarre hat man ja bestimmte Akkordgriffe/-formen, die man je nach Tonart einfach das Griffbrett rauf- und runterschiebt, und beim Knopfakkordeon ist das genauso, auch das Begleitspiel von Licks/Riffs (z.B. für Blues, Folk, Rock, etc.) funktioniert auf dem Knopfakkordeon nach ähnlichen Denkmustern wie auf der Gitarre.
Das Tastenakkordeon hat dagegen wohl Vorteile, wenn man nach Noten spielt und/oder schon Klavier-Vorerfahrung hat...
 
Huhu Elli!

Ich hatte langjährige Klavier- und Gitarrenerfahrung von Kind auf an und habe nach ein paar Jahren Tastenakkordeon als Erwachsene auf chromatisch Knopf C-Griff umgelernt. (mir lief einfach ein tolles Knopfakkordeon über den Weg :))
Hat sich als extrem vorteilhaft für meine Fingerchen herausgestellt und die Umstellung damals ging ganz gut.
Für mein Empfinden hat das chromatische Knopfakkordeon von beidem was - das mit den Griffschemata der Gitarre ist ein Aspekt, "Klavierspielen im ZickZack und räumlich komprimiert" :D ein anderer.

Wenn Du Unterricht nehmen möchtest, ist jemand für Piano-Akkordeon natürlich leichter zu finden.
Auch das Angebot an Piano-Akkordeons ist in Deutschland viel größer als das für Knopfakkordeons.
Hast Du eher kleine Hände / kurze Finger wie ich ist Knopf einfach super - das dauernde Überstrecken der Hand bei Pianotastaturen ist für mich jedenfalls nicht gut, bekomme davon echt Muskulatur- und Sehnenprobleme in den Fingern.
Ich finde, Knopf- wie Piano hat seine Berechtigung - wichtig ist, daß es für Dich passt.
Vielleicht hat der Mensch 70 km von Dir ja auch beides zum ausprobieren da - das wär vermutlich das beste um eine Entscheidung zu treffen.
Von Deinem Alter würde ich jedenfalls gar nichts abhängig machen - eine Freundin von mir ist mit Mitte / Ende 50 angefangen, Piano-Akkordeon zu erlernen und es geht ganz gut!

viele Grüße
Thuja
 
http://http://www.akkordeonfachmann.de[/I]
Herr Fachmann (!!) in Bienenbüttel bei Lüneburg.
Er ist Meister und hat unglaublich viel Wissen das er auch sehr gerne weitergibt.
Er repariert günstig und gut und hat viele gebrauchte Akkordeons unterschiedlichster Typen im Geschäft.
Leider war für mich keins zum Verlieben dabei (das ideale wäre ausgerechnet rot gewesen,
und gegen diese Farbe bin ich allergisch).
Aber er hat mir - total nett - Beratung per mail angeboten, falls ich im Netz eines entdecke :)
Und neu bestellt er natürlich alles, was man sich wünscht - Preisnachlass bei div. angesprochenen inclusive.
Mir brummt jetzt aber erst mal der Kopf von der Menge an Infos...
Viele Grüße,
Elli
_____________________________

Mensch, seid Ihr nett - so viele Infos!!
Ich bin jetzt ganz eilig, muss ganz schnell wieder los
und melde mich dann nachher wieder
:) :) :)
Elli
______________________

Hallo thuja, Hallo RomanS,
ich habe leider weder Gitarren- noch Klavier-Erfahrung.
Ich singe allerdings gern und oft, auch in einem Gospelchor.
Vielleicht kann ich da sogar irgendwann einmal ein Lied begleiten?
Als Kind hatte ich mal etwas Gitarren-Unterricht, aber das zählt inzwischen wohl nicht mehr.
Meine Finger sind, glaub ich, eher lang @thuja- von Daumen-bis kleine Fingerspitze 21cm, ist das evtl. mehr als bei Dir?
Spielen würde ich auf jeden Fall nach Noten. 1-Finger-Suchsystem nach Noten geht am Klavier
so halbwegs, aber eben nur 1-Finger-Melodielinien. Und nur mit Noten. Für alles andere fehlt mir anscheinend die Begabung.
Nun habe ich Herrn Fachmann so verstanden, dass das Lernen von Knopfakkordeon
insofern einfacher sei, als man, wie RomanS auch sagte (wenn ich Dich richtig verstanden habe),
die gleichen Griffe an unterschiedlichen Positionen in verschiedenen Tonarten anwendet.
Das sei bei der Piano-Tastatur schwieriger zu lernen, weil man je nach Tonart ganz verschiedene
Griffstellungen hat (ist meine Wortwahl, ich kann's nicht besser beschreiben).
Meine künftige Lehrerin kann offenbar beides, sie ist eine richtig gute Akkordeonistin.
Sie meinte wiederum, Taste sei einfacher, weil man besser fühlt (an den Erhebungen der schwarzen Tasten)
wo sich die Finger gerade befinden.
Und nun frage ich mich inzwischen noch, ob es für die Hände einen Unterschied macht:
Knopf/Knopf oder Taste/Knopf? Man muss sie ja beim Spiel unabhängig voneinander zu bewegen lernen,
und im Bass hat man ja auf jeden Fall die Knöpfe.
Im Augenblick bin ich also total unsicher: Knopf oder Taste?
Was würdet Ihr mir jetzt, nach diesen Offenbarungen und Überlegungen, anraten?
Liebe Grüße,
Elli

P.S.:
Ich hätte nie und nimmer erwartet, dass die Anschaffung eines Instrumentes so viele Fragen aufwerfen könnte
____________________________________

Hallo Elli,
Aber lass dich da mal nicht kirre machen.
Es ist also alles relativ.
Es wird aber vermutlich letztlich eh das Akkordeon werden, dass dich im richtigen Moment grade besonders nett anlacht und da bislang weder Klavier noch Knopfakeordeonerfahrung hast, ist es meiner Meinung nach ungefähr gleich, was du letztlich lernst. Man kann auf beiden Arten sehr schöne Musik machen - und es gibt auch ganz einfache wunderschöne Stücke!
Danke, Maxito! Vielen, herzlichen Dank - wirklich. Ich war schon fast dabei, die ganze Sache weit weg zu vertagen bzw. zu verzagen. Bin heute wieder bei 2 Händlern gewesen, jeder erzählt etwas anderes - und nur das ist dann richtig....was ja irgendwie auch immer stimmt *kopfkratz*. Und all' die Fachbegriffe kann ich als (derzeit noch) Totaldepp gar nicht nachvollziehen.
Dein letzter Post relativiert das alles wieder ein bisschen und ich kann mich wieder freuen.
Ich glaube auch, dass ich mit einem Akkordeon, was ich richtig gern habe, viel lieber und öfter üben werde als mit einem
das mir nicht wirklich gefällt.:) Man muss es bestimmt auch so lieb haben dass man es gern in den Arm nimmt :D und dann wird es auch gut sein.
Und wenn ich vielleicht bestimmte Sachen nie spielen kann ist mir der spielbare Rest lieber mit einem Liebes- als mit einem reinen Vernunftkauf.
Nun zu dieser Klarheit durchgedrungen zu sein ist richtig befreiend, Yippieeh!
Nochmal vielen Dank von
Elli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Elli,

freilich macht es einen Unterschied, ob ich Knöpfe drücke, oder Tasten. Aber lass dich da mal nicht kirre machen. Denn auf der linken Seite muss man eh erst mal lernen, die Knöpfe blind zu finden und zu treffen. Und diu wirst merken, dass, wenn du nicht zu viel auf einmal erreichen möchstest, dass das auch bald geht!

Auf der rechten Seite stimmt es zwar, dass sich die Tasten leichter treffen lassen - ABER- es sind dann ja auch weitere Wege, die du durch die benachbarte Lage der Knöpfe erst gar nicht hast. Das heißt, dass du bei einem Sprung zwar die Tasten besser triffst, den Sprung aber bei den Knöpfen oftmals gar nicht erst machen musst, weil du mit der Hand auch so noch hinkommst.

Es ist also alles relativ. Was aber eindeutig ist, ist, dass wenn du ein 4 ode 5-reihiges Knopfakkordeon hast tatsächlich viel weniger Varianten an Fingersätzen für die Tonleitern hast. Was nicht heißt, dass man da nicht auch ab und zu an den Fingerstäzen knobeln muss.

Es wird aber vermutlich letztlich eh das Akkordeon werden, dass dich im richtigen Moment grade besonders nett anlacht und da bislang weder Klavier noch Knopfakeordeonerfahrung hast, ist es meiner Meinung nach ungefähr gleich, was du letztlich lernst. Man kann auf beiden Arten sehr schöne Musik machen - und es gibt auch ganz einfache wunderschöne Stücke!

Gruß maxito
 
Nun habe ich Herrn Fachmann so verstanden, dass das Lernen von Knopfakkordeon
insofern einfacher sei, als man, wie RomanS auch sagte (wenn ich Dich richtig verstanden habe),
die gleichen Griffe an unterschiedlichen Positionen in verschiedenen Tonarten anwendet.
Das sei bei der Piano-Tastatur schwieriger zu lernen, weil man je nach Tonart ganz verschiedene
Griffstellungen hat (ist meine Wortwahl, ich kann's nicht besser beschreiben).

Genau das hab ich gemeint - man hat (wenn man mal Akkordumkehrungen außer acht läßt), genau einen Griff für einen Dur-Dreiklang, und einen für den Moll-Dreiklang, und sobald man memoriert hat, wo die einzelnen Grundtöne liegen, kann man diesen einen Griff genau dorthin "verschieben"; Erweiterungen wie Sexten, verminderte Septimen, etc. hängt man dann einfach an diesen einen Grundgriff dran - und wenn man dann noch verschiedene Zerlegungen dieser Akkorde probiert, kann man, schwupps, schon in einer Band am Akkordeon Begleitung spielen.
Das ist natürlich ganz was anderes als Klassik-Arrangements vom Blatt zu spielen - aber grad für Musikarten wie Blues, Rock, Folk, Pop, wo "man" ohnehin nicht ständig die Musiktheorie im Hinterkopf hat, wo's im Prinzip immer um sehr ähnliche Akkordtypen (einfache Dur- & Molldreiklänge, Dominantseptakkorde, evtl., wen's hochkommt, gelegentlich mal ein Sext- oder sus4-Akkord) geht, wo Melodielinien sich oft nur in der Pentatonik abspielen, und z.B. wie beim Blues die Akkordfolgen sehr stark schematisiert sind (I-IV-V), ist das Griffsystem des chromat. Knopfakkordeons ideal.
Insbesondere, wenn man, wie ich (und viele andere Gitarristen) Akkordtypen und -abfolgen eher "grafisch" (also nach ihrer Lage am Griffbrett, und "Griffform") memoriert, und nicht "musiktheoretisch".
 
Hallo RomanS,
vielen Dank an Dich für diese ausführliche Erklärung - dann hatte ich Dich doch so in etwa schon richtig verstanden.
Und überlege nun konkreter, was mir, als bisher vollkommen unbedarfter Person, mehr liegt.
Aber mit und in allen Überlegungen bin ich inzwischen der Meinung, dass ich letztlich wohl mein Herz werde
sprechen lassen wenn mir ein Instrument begegnet, das sagt: "Ich bin's" :)
Und jetzt hoffe ich, dass das nicht mehr so lange dauert...
ganz herzlichen Gruß von
Elli
 
! Genauso machst es!

Dann wird es auch die Wahl werden, mit der du glücklich und zufrieden bist!
Denn alles andere macht immer irgendwo im Hinterkopf ein ganz klein wenig unglücklich und du hast ja sogar noch den Vorteil, dass du nich tmal auf Taste oder Knopf festgelegt bist!

Gruß, maxito
 
Jippiiieee - Yeeeeahh: Ich hab's getan!
Die letzten Flöhe zusammengesucht,
Mutti angegraben, nun erst mal arm aber glücklich...
Und ich danke Euch allen ganz herzlich , danke Dir, Maxito!
Es ist nun tatsächlich das Piano-Akkordeon
mit 72 Bässen, 30 Tasten, 5-chörig,
von Ballone Burini im schönsten Grau geworden.
Und ich bin sehr glücklich - endlich kann ich
anfangen zu üben:D :D :D
In letzter Sekunde fiel mir noch ein, dass bei uns
ein sehr schönes, ungenutztes Keyboard traurig
in der Ecke steht. Einige meiner künftigen Fähigkeiten
werden sich wohl auch von der Vertikalen in die Horizontale
übertragen lassen, oder ich stell' das Gerät senkrecht an die Wand ;)
Viele liebe Grüße, Ihr habt mich so freundlich durch's emotionale Chaos geleitet!
Eure Elli
(die sich weiterhin gerne hier bewegen wird und vielleicht irgendwann auch mal jemandem helfen kann :)
 
Die ganzen Fragen die hier auftauchen, stellten sich mir vor 1,5 Jahren als Anfänger ebenfalls. Ob Knopf oder Taste muss jeder für sich selbst beantworten, als Klavierspieler kam für mich jedenfalls nur Taste in Frage. Aber zu den anderen Punkten kann ich ganz allgemein folgendes empfehlen:

- lieber 34 als 30 Tasten (definitiv)
- anfangen mit einer Akkordeonschule ohne Unterricht ist o.k., aber es kommt der Punkt, wo Unterricht sinnvoll ist. Mich hat Unterricht geadezu nach vorne katapultiert.
- als Anfänger hat man die Tendenz, immer nur mit Tremolo zu spielen. Es kommt aber ganz schnell der Punkt, wo man auch andere Register braucht und will.
- es lohnt sich, mehr Geld auszugeben für ein gutes Instrument
- es lohnt sich auch, beim Fachhandel mit eigener Werkstatt mit gelerntem HZIM zu kaufen. Irgendwas ist ja immer, da sollte der dann schon in der Nähe sein.
- 72 Bässe reichen, bzw. man kommt ganz schön weit damit. Vielleicht sehe ich das in 2 Jahren anders, aber bisher reicht mir das. Mir jedenfalls ist geringe Größe und Gewicht wichtiger als mehr Bässe.

Gregor
 
Hallo Gregor,

danke noch einmal für Deine Einschätzung. Das mit den 34 Tasten klingt sehr einleuchtend!

Zum Punkt Werkstatt in der Nähe: Das ist momentan so mein Problem. Ich habe nun noch eine Werkstatt angeschrieben, die tatsächlich nur 80km weit weg ist, das andere ist immer mindestens doppelt so weit entfernt. Vielleicht kann er mir ja mein Trauminstrument besorgen. Man wird sehen. Ich brauche noch etwas Geduld. :(

@Elli:
Dir auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zum neuen Instrument!
 
Das ist beim Akkordeon schon ziemlich eigenartig und einzigartig, dass wir zwischen Knopf- und Taste, Anzahl Diskant- und Bassknöpfe, -chöre und -register wählen können. Bei anderen Instrumenten gibt es schon auch Variationen (v.a. bei elektronischen), aber wenn jemand Cello oder Trompete spielt, dann ist eigentlich ziemlich klar, was man in den Händen hält.

Der Vorteil ist, dass wir beim Akkordeon ein Instrument finden können, das unseren momentanen Bedürfnissen entspricht. Am Anfang eher ein kleineres, danach ein grösseres, für unterwegs oder wenn man älter wird, ein leichteres. So sammelt sich mit der Zeit ein ziemlicher Fuhrpark an. Wäre noch interessant, wieviele Instrumente ein Spieler einer Instrumentengattung zu hause hat. Ich behaupte mal locker, dass Akkordeonisten mit an der Spitze sind, Pianisten dagegen eher am anderen Ende zu finden sind.
 
Wäre noch interessant, wieviele Instrumente ein Spieler einer Instrumentengattung zu hause hat. Ich behaupte mal locker, dass Akkordeonisten mit an der Spitze sind, Pianisten dagegen eher am anderen Ende zu finden sind.

Bei den Pianisten könntest Du recht haben, aber meine Erfahrungen in einem Ukulelenforum lassen mich glauben, dass die Spitzenanzahl-Instrumentalisten eher unter den Ukulelen- als unter den Akkordeonspielern zu suchen sind.
 

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