ASIO4all for all?

cosmodog
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Hallo Forum,

der ASIO4all Treiber gilt in vielen Fällen als Universallösung bei Treiberproblemen. Ich habe jetzt die Erfahrung gemacht, dass er nicht immer passt.

Bisher habe ich mit verschiedenen DAWs aufgenommen (Samplitude 9, FL Studio, Cubase 4) und immer den jeweils aktuellen ASIO4all Treiber verwendet, weil er stets die kürzesten Latenzen zuließ. Der Treiber meines Tascam Interfaces hat nie so wirklich gepasst.

Seit ich aber auf Win7 64 und Cubase 8 gewechselt habe, ist der ASIO4all Treiber ständig ausgefallen oder hat Knacker produziert, sogar im Leerlauf.

Also habe ich zuerst den Generic Low Latency Driver vom Cubase ausprobiert. Leider habe ich den nicht unter jeweils 40ms am Eingang und am Ausgang bekommen.

"Versuch macht kluch!", dachte ich und habe es nochmal mit dem Tascam Treiber probiert. Und siehe da: Es läuft absolut stabil mit 4ms am Eingang und knapp 12ms am Ausgang.

Erkenntnis: Es ist sinnvoll verschiedene Treiber auszuprobieren. Was in einem System rennt, kann im anderen total bremsen und umgekehrt.
 
Eigenschaft
 
moin,
ich war mir nicht sicher, ob ich mich einklinken sollte, ob's paßt:
die überschrift 'ASIO4all for all?' ist gut!
warum eigentlich schaffen es die firmen nicht ein einheitliches treiberkonzept für win zu generieren, so daß auch problemlos mehrere hardware geräte zusammen genutzt werden können.
oder vielleicht, wieso wollen sie es nicht schaffen? bis jetzt habe ich mich immer drumrum mogeln können und mein x-32 gibt mir wirklich ausreichend möglichkeiten, aber wegen treiberproblemen steht auch mein altes mackie onyx in der ecke anstatt das ich es aggregieren könnte mir der restlichen hardware. ggrrr.
horst
 
@cosmodog

Und für was brauchst Du geringe Latenzen?
 
@cosmodog

Und für was brauchst Du geringe Latenzen?

Zum Beispiel, damit ich einen Ton, den ich einspiele, nicht mit spürbarer Verzögerung höre. Das ist besonders hinderlich beim Einspielen von Drum Grooves auf dem Pad Controller. Man kommt dann relativ schnell raus.
 
Ich hatte nachgefragt, weil die meisten Leute sich zu viele Gedanken um die Latenz machen. Dein Anwendungsfall ist eine der Ausnahmen.
 
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Asio4All ist eine tolle Sache .... für Geräte die Herstellerseitig keinen ASIO Treiber haben. Der Hersteller-Treiber wird immer die bessere Wahl sein. Warum?
1) Asio4All ist ein reiner Interface Wrapper für den Windows Onboard WDM Treiber. Haupzweck ist das Reporting der Puffergröße zur rechnerischen Lazenzkorrektur damit man synchron zum Playback aufnehmen kann. Nur was der WDM Treiber dem Gerät entlocken kann, kann auch Asio4All, z.B. ist man in vielen Fällen auf 16 Bit / 44.1 kHz Mode festgelegt.
2) Asio4All ist bezüglich Latenzen zu optimistisch und wird bei gleicher Puffergröße immer einen kleineren Latenzwert anzeigen als der Herstellertreiber. Das liegt aber daran dass Asio4All den HW Anteil gar nicht kennt und daher vernachlässigt. Der Hersteller wird bei einem Baumuster seiner Geräte den Analogteil im Labor durchmessen bzw. digitale Latenzen aus dem DSP Design ableiten und die Werte im Treiber hinterlegen. In anderen Worten: obwohl Asio4All den kleineren Wert anzeigt, ist die Lazenz in Wahrheit genauso groß wie beim Herstellertreiber (bei gleicher Puffergröße).

LG, Robert

PS: Warum die Leute immer so versessen auf geringe Latenzwerte sind ist mir schleierhaft. Für das Feedback beim Spielen wären mir auch 3 ms zu viel, daher mache ich Monitoring möglichst analog/digital in HW und stelle die Puffergröße auf den Maximalwert (~100ms Latenz) für maximale Stabilität.
 
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ich habe einiges an analog/digitaler Hardware und konnte da nie Latenzen feststellen, die auch nur annähernd im Bereich der für Asio relevanten Grösse liegen.
(auf einem System nachgemessen, das Hardwareschnittstellen ohne Treiberunterstützung ansprechen konnte)
Hauseigene Treiber werden immer seltener, da der Entwicklungsaufwand mit 'komplexeren' (nett formuliert) Betriebssystemen bzw Hardware Protokollen in wirtschaftlich untragbare Regionen steigt.
Ergo wird von Spezialisten dazugekauft und nur gelabelt.
 
Für das Feedback beim Spielen wären mir auch 3 ms zu viel,
Latenz von 3ms entspricht ca. einer Entfernung der Ohren zur Schallquelle von 1m, das scheint mir recht wenig zu sein.
 
Latenz von 3ms entspricht ca. einer Entfernung der Ohren zur Schallquelle von 1m, das scheint mir recht wenig zu sein
Stimmt, aber die Entfernungslaufzeit kommt meistens noch dazu. Und 3ms erreichen nicht viele. Aber egal. Ich sage nur: statt die Stabilität zu gefährden verzichte ich lieber auf SW Monitoring und gehe gleich auf HW oder "Direkt" Monitoring.
 
PS: Warum die Leute immer so versessen auf geringe Latenzwerte sind ist mir schleierhaft. Für das Feedback beim Spielen wären mir auch 3 ms zu viel, daher mache ich Monitoring möglichst analog/digital in HW und stelle die Puffergröße auf den Maximalwert (~100ms Latenz) für maximale Stabilität.
Der Satz ist lustig. :D
Und du benutzt auch Hardware-Monitoring für Softwareinstrumente oder?:)
 
Der Satz ist lustig. :D
Und du benutzt auch Hardware-Monitoring für Softwareinstrumente oder?:)
Freut mich wenn ich dich erheitert habe:)
Ja, ich benutze Sounds von einem HW Keyboard für das Monitoring und zeichne nur die Midi Daten auf. Beim Abspielen verwende ich dann die entsprechenden Plugins. Ich habe dann zum Monitoring zwar nicht den identischen Sound, aber doch ähnlich genug.
 
Klar kann man so machen. Es gibt aber natürlich auch jede Menge Leute, die direkt das Instrument einspielen wollen, was sie letzendlich auch verwenden weil es vom Feeling her sonst nicht stimmt oder man keine Hardware besitzt, die den nötigen Sound liefert.
Dann sind niedrige Latenzen unabdingbar:)
 
Also bitte, Asio 4 all ist doch nur eine bescheidene Aushilfe wenn kein anderer Treiber zur Verfügung steht.
Bei jeder Audiokarte sind Asiotreiber vorhanden, die, wenn die Hardware nicht total veraltet ist, gute Latenzen ermöglichen.

77197.jpg

Zugegeben ist die Recordingkarte von RME jetzt nicht wirklich günstig, aber auch bei Einsteigerkarten kann man gute Latenzen fahren, ohne Knacksen und ohne große Verzgerungen.
 
Freut mich wenn ich dich erheitert habe:)
Ja, ich benutze Sounds von einem HW Keyboard für das Monitoring und zeichne nur die Midi Daten auf. Beim Abspielen verwende ich dann die entsprechenden Plugins. Ich habe dann zum Monitoring zwar nicht den identischen Sound, aber doch ähnlich genug.

Ja, das ist sicherlich ein probater Workaround - für einfaches Einspielen. Eine Einschränkung hat @Novik bereits angeführt. Wer außerdem auch mit Modulationen spielen/aufnehmen will, der muss auch gleich mit dem vorgesehenen Klangerzeuger einspielen.
 
Ich bezweifle nicht dass es Situationen gibt in denen man um SW Monitoring nicht rum kommt (trotz meines provokanten Original-Posts;)). Die meisten die hier genannt wurden würde ich als fortgeschritten bezeichnen. Allerdings werden sehr viel mehr Leute vom Low Latency Hype erfasst als tatsächlich solche Anwendungen haben und die sind dann kreuzunglücklich weil sie mit ihrem Einsteigerequipment nicht die nötigen Werte erreichen. Die geringe Latenz wird zum Selbstzweck, ohne zu hinterfragen ob es für den eigenen Anwendungsfall vielleicht Ausweichmöglichkeiten wie HW Monitoring gibt.
 
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Da kann ich dir nur vollumfänglich zustimmen. :)
 

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