Balg selber Bauen

Hallo maxito.
Deutsch ist nicht meine Muttersprache, und deswegen ist für mich ein ausfürliche Baubericht nischt so leicht, aber ich werde versuchen!
Also: in Italien, Castelfidardo habe gute Kontakte, ja sogar freundschaftliche Beziungen. Deswegen war für mich Material besorgen kein Problem. Karton, Metalecken, Leder und Kalikostreifen habe aus Italien bekommen und 50 EUR Versand incl. Leinenstoff habe hier in Österreich gekauft um 10 EUR. Wegen ein paar falsche schnitte mußte noch weitere 5 EUR investieren in Leinenstoff + 5 EUR für Kleber. Das waren gesamt Kosten. Im Prinzip ist das eigentlich ganz einfach. Man muß fünf Komponenten zusammen kleben (Karton, Leder, Leinenstoff, Metalecken und Kalikostreifen) und das wars. Ich mußte auch viel improvisieren.
Das ganze besteht aus 6 Schritte:
1: Karton schneiden - Der Karton war schon fertig gefalltät und eigentlich auf richtige länge geschnietten, aber leider der Schnittwinkel hat nicht gepasst. Es war auf 45° Winkel geschnietten und das passt nicht weil so gibt es kein Platz für Leder! Also ich mußte neue Schnitt machen so das Winkel paßt. Das habe gemacht mit solche Säge
cHandsage.jpg
Damit schneiden war nicht leicht, weil Karton zu schneiden ist viel schwüriger als Holz schneiden. Ich habe es perfekt gemacht.
2. Einzelne 4 Teile Kartons zusammenkleben. Dafür habe gebaut ein Holzbehälter. (Bild) Innenmaß muß so groß sein wie Originalbalg selbst. Die 4 Kartonteile positionieren von unten aufspreizen mit holzstück und Zwingen. Zukunftige Balg steht schon in Form alles rechteckig. Jezt kann man schon die Einzelne Fallten zusammen kleben mit Ponal Kleber und gleichen Leinenstoff Stücken mit die später der Karton überzogen wird.
Anhang anzeigen 160468
(Fast vergessen- vor dem schritt 2. muß man die Abrundungen wegscheiden wo die Metalecken speter kommen!)
3. Leder aufkleben. Mit PONAL Kleber. Da habe einfach den Balg wie eine Lepeze ausanander gezogen! Eine seite des Belges befestigt auf ein selbst gebaute Ständer (Bild) und andere auf Arbeitstisch. Bilder sprechen für sich:
Bild0025.jpgAnhang anzeigen 160470
Nach troknungs Fase habe den Balg in Presse gegeben, das Leder seine Form und Position kriegt. Die presse kommt zum Schluß noch einmal in Einsatz.Naturlich habe keine "spezielle Presse" sondern einfach zwei starke Spannholzplaten mit strake Zwingen pressen. Funktioniert fantastisch!
4.Karton mit Leinenstoff überziehen. Da habe Knochenleim benutzt. Einfach direkt auf Karton auftragen, Leinenstoff aufkleben- fertig.
5.Metalecken aufkleben. Habe UHU KONTAKT KRAFTKLEBER verwendet. Ein wirklich super Kleber mit super haftung - einzige Problem- ist nicht transparent. Deswegen ist bei auftragung hochste konzentration und Gefühl erforderlich. Zuwenig kleber bedeutet vieleicht schlechte haftung und zuviel- geht über- also optisch nicht gut! Um die Metalecken zusamendrucken habe ein bißchen improvisiert. Einfach links und rechts zwei Eisenplätchen halten und mit Zange vorsichtig drucken. Leider ist nich optimale Lösung, weil ist nicht leich so zu arbeiten und kann sein das nicht alle Metalecken gleichmäßig sind. Ich mußte einige nachkorrigieren bzw. neumachen. Nächte mal mache ich mit so eine Zange.http://http://cgi.ebay.de/Abkantzange-Falzzange-gerade-L-280-mm-/180490309263?pt=LH_DefaultDomain_77
6. Kalikostreifen kleben. Auch mit PONAL Kleber.Eigentlich einfache Sache. Ich habe vor ein paar Jare ein altes Balg mit Kalikostreifen überzogen und das war für mich schon eine Rutine. Hier Bild.
Bild0038.jpg
Wenn trocken ist wieder in die "Prdesse" - FERTIG- und dan schaut so aus:
DSCN2923.jpg
Schön Gruß an alle.
 
Einfach Super!!
 
Hallo TON55

Ich hette gerne komplete Akkordeon (Klavier) bauen.
Wesst du (oder jemend andere) wo kan man ein Plan bekommen ?
Für jede hilfe wehre sehr dankbar
Gruss
 
Hallo,

die Konstruktionspläne sind bei den einzelnen Firmen unter Verschluß und werden auch nicht herausgegeben. Zudem wird aufgrund von Handarbeit vieles mit Fingerspitzengefühl und nach Augenmaß gemacht, wofür es teilweise also keine Maße gibt. Ebenso gibt ein Konstruktionsplan keine Hinweise auf Verarbeitung und Materialien. Um ein Akkordeon oder ein Klavier zu bauen, braucht man sehr viel Wissen und Können, entsprechende Maschinen und die Materialien. Einen Gußrahmen beispielsweise kann man sich nicht selbst zimmern. Materialien wie Stimmplattensätze etc. werden normalerweise nicht an Privatkunden verkauft. Ohne dies alles reicht es nur für sowas, und das ist nicht böse gemeint, sondern einfach Realität: http://cgi.ebay.de/Hohner-Akkordeon...nstrumente&hash=item3a61ae92f2#ht_4863wt_1009

Grüße

Ippenstein
 
Mit welchem Leim/Kleber habt ihr die Pappe auf den Rahmen geklebt?
 
Hallo justifield,
mit Ponal Holzleim . Gut fixieren ,um ein ferrutschen durch die Belastung durch Schraubzwingen,zu verhindern. Eine Holzplatte mit Anschlägen versehen ist eine gute Hilfe. Jeden Balgrahmen alleine aufkleben. Ist eine bessere Kontrolle der Arbeit. Mit Pappstreifen die Balgfalten soweit auffütern ,das der Pressdruck nicht nur an den Balgecken anliegt.
Gruß Balg.
 
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Ich habe f. einen neuen Balg bei Hohner f. ne Tango 3 N 265 Euros bezahlt, für dieses Geld baust Du Ihn nicht selber.
ein in Argentinien hergestellter Balg kostet rund auch 250 Euro.
Grus aus Argentinien Bordona
 
Ich habe f. einen neuen Balg bei Hohner f. ne Tango 3 N 265 Euros bezahlt, für dieses Geld baust Du Ihn nicht selber.

Hallo Bordona,

was die selbst gebauten Bälge gekostet haben ist mir nicht bekannt - aber inclusive Arbeitszeit gerechnet, sind die sicher nicht billiger gewesen, als der Balg von Hohner. Aber ich glaube kaum, dass es hier drum ging, so günstig wie möglich einen Balg zu bauen. Ich denke, dass es hier drum ging, zu schauen, ob man das auch mit den eigenen Fähigkeiten schafft. Und das ist, wie man auf den Bildern sehen kann, durchaus gelungen.
Es gibt eben Menschen (da zähle ich mich mitunter auch dazu), die könnten sich das Teil locker neu kaufen - aber die wollen mitunter einfach wissen, ob sie mit ihren Fähigkeiten so etwas auch schaffen, oder sogar besser machen können, auch auf die Gefahr hin zu scheitern.;)

Vor solchen Leuten habe ich einen großen Respekt und Achtung, denn diese Leute versuchen den Stand der Technik zu verbessern um der Technik willen und nicht um des Geldes willen - und das finde ich gut und schön!

Das soll nun nicht heißen dass ich einen gekauften Balg nicht akzeptiere, ich versuche beileibe auch nicht alles selbst zu bauen - das darf jeder machen wie er mag, aber solche Idealisten , denen zolle ich einfach Bewunderung und Respekt:great:

Gruß, maxito
 
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Ich habe f. einen neuen Balg bei Hohner f. ne Tango 3 N 265 Euros bezahlt, für dieses Geld baust Du Ihn nicht selber.


Hallo bordona,
mein Aufwand der gekauften Materialien liegt noch unter 100 Euro. Die andere Seite ,was die Arbeit betrifft, ist ja von MAXITO schon bestens dargelegt worden.

Grüße Balg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe f. einen neuen Balg bei Hohner f. ne Tango 3 N 265 Euros bezahlt, für dieses Geld baust Du Ihn nicht selber.
ein in Argentinien hergestellter Balg kostet rund auch 250 Euro.
Grus aus Argentinien Bordona

Hallo Bordona,
im Beitrag #38 sind die Materialkosten in der Höhe von 70,- Euro angegeben.
Bist du sicher, dass es eine Tango 3 N ist ? nach der Hohnerliste wurden bei den Serien Tango nur die Buchstaben M, S oder T (je nach Baujahr) verwendet.
Wie sind denn die Balgabmessungen (Breite und Höhe), wann gekauft und die Anzahl der Balgfalten (oder Ecken) ist auch wichtig.
Der Balg für meine Morino VM Bj. 1964 hat z.B. nur 14 Falten und würde jetzt bei Hohner 539,- Euro kosten -> die VN Bj.79 hat wie auch viele andere Modelle 17 Balgfalten.
Zu den Materialkosten, die Manfred "Balg" angegeben hat, muß man noch bemerken - er hat vergoldete oder mindestens goldfarbige Balgecken verwendet.

freundliche Grüsse
Heinz1975
 
Hallo Heinz,

bei Hohner kosten die Bälge in den unterschiedlichen Serien auch unterschiedlich viel Geld.

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo.
In Italien habe ein Balg vor ca 2 Jahre bei der Firma Marconi http://www.marconi-bellows.it/ um 100 EUR + MwSt gekauft, für ein Akkoreon 96 Bässe. Die Schefin, nette Frau Lorette hat mir damals die Preisliste gezeigt. Zb. ein Balg für 120 Bass Akkordeon hat gekostet 110 EUR + MwSt. So gesehen ist für mich einfacher gewesen wieder ein Balg bei Marconi zu kaufen, aber ich wollte wissen ob ich es selbst bauen kann. Mit Tipps von Manfred "Balg" habe es geschft, und bin mehr als zufrieden und ja sogar stolz. Wie einmahl hier geschrieben, der Balg ist 1000% dicht und stabil.
 
Hallöchen,

ich würde auch gerne im Zuge einer Restauration versuchen, einen Akkordeon-Balg selbst zu bauen. Die Anleitung hier ist zwar schon etwas älter, aber total super:)
Nur eine Frage wird nicht geklärt: Mit was für einem Stoff wird der Balg am Schluss bezogen? Ist das Buchbinderleinen? Ein Online-Versand bietet Balggewebe mit Griffschutzbeschichtung an, das besonders luftundurchlässig und abwaschbar sein soll. Ist das toll? Brauchts das? Was für eine Beschichtung ist das denn? Bekomme ich sowas woanders auch? Fragen über Fragen:confused:

Wäre ganz toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte...

Gruß coraline
 
hallo Coraline,

als Balgbezugsmaterial kannst du da an sich nehmen, was dir Spaß macht - ist alles zulässig!
Aber es macht Sinn, wenn man ein paar grundsätzliche Dinge mitbeachtet, weil sonst die Arbeit entweder sehr erschwert wird, oder die Pflege miserabel ist.

Gut geeignet sind z.B. Buchbinerleinen, weil die auf der Rückseite eine Papierkaschierung habe, so dass der Leim nicht gleich durch s Gewebe drückt (gibt sehr unschöne Flecken!) Noch besser sind dann Gewebe, die auf der Oberfläche obendrein auch noch mit Firnis oder ähnlichem behandelt sind, so dass nicht gleich jeder Wassertropfen der in den Balg fällt sich ins Gewebe saugt und dort wiederum Tockenränder hinterlässt.

Aus diesen Gründen wird eben emfohlen kaschiertes und oberflächenbehandeltes Leinen oder Stoff zu nehmen, aber wie gesagt, müssen tut man überhaupt nicht - erlaubt ist, was gefällt! Und wenn du z.B. lieber Grasmatten aus der Modellbahn als Bezugsstoff nehmen magst - bitte - warum nicht! (sieht vielleicht sogar noch recht witzig aus!;))

Gruß, maxito
 
Hallo Maxito,

ah danke, das ist ja wunderbar - nachdem das Material mit Griffschutz als "luftdicht" bezeichnet wurde, hatte ich mich doch gefragt, ob das nicht vielleicht doch eine Rolle spielen könnte (wie auch immer...)
Hast Du mir noch einen Tipp, wo man so oberflächenbehandeltes Leinen bekommt - gibts das auch bei den Buchbindern?
Das mit den Grasmatten ist ja ne hübsche Idee - da wüsste ich sogar, wo man sie herkriegt:D... Aber dann muss ich wieder die Balghalter verlängern, weil das sicher aufträgt, höhö...

Gruß coraline
 
Hallo Coraline,

Buchbinderleinen bekommst du ganz klar auf jeden Fall beim Buchbinder - Die haben meist sogar eine recht große Auswahl und du kannst vielleicht sogar auch "Kunstleder" das richtig abwaschbar ist.

Ebenfalls fündig werden kannst du in gut sortierten Bastelläden, aber das ist nach meiner Erfahrung eher selten. Ich habe es auch schon mal probiert einfach einen netten Stoff zu kaufen und auf beiden Seiten mit Sprühlack zu beschichten. Hat aber nicht ganz so gut ausgesehen, da der Lack auch auf allen hochstehenden Stoffhärchen lag. Vielleicht wär es besser gewesen, ich hätte den Stoff mit Lack getränkt? Du siehst, nehmen kann man vieles, solange man offen und experimentierfreudig an die Sache herangeht, kann man sehr viel verwenden.

Aber auf jeden Fall solltest du zuerst einen Versuch an einem neutralen Objekt machen, damit im Zweifelsfall nicht gleich der Balg unbrauchbar wird.

Gruß, maxito
 
Hallo,

womit der Balg letztendlich bezogen wird ist absolut nebensächlich.

Viel grundlegender ist die Fragestellung, welcher Karton zur Verfügung steht. Ich habe vorgefaltetes Material aus Italien benutzt. Dieses muss dann extrem exakt auf Maß zugeschnitten werden. Dazu habe ich eine Vorrichtung gebaut, um auch den genauen Schnittverlauf, der nicht gerade ist, einzuhalten. Dabei muss ein Freiwinkel berücksichtigt werden, der Platz für die eingeklebten Lederverbinder lässt.

Um die 4 Einzelseiten in Form zu Bringen bedarf es einer Vorrichtung, um die Winkligkeit genau einzuhalten.
Jetzt kommt das Leinen, welches zugeschnitten und aufgeklebt wird. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: an einem Stück oder als Einzelfalten. Ich bevorzuge Einzelfalten einzulegen.

Jetzt noch die Balgecken abdichten und die Metall-Balgecken aufdrücken. Dazu habe ich mir auch eine Vorrichtung gebaut, damit alle Balgecken hinterher gleichmäßig zusammen gepresst werden und auch exakt übereinander stehen.

Danach das Kaliko aufkleben. Bitte daran denken, dass das Kaliko wie Tapete eine Laufrichtung hat. Es sieht hinterher doof aus, wenn dazwischen manche Streifen umgekehrt angebracht sind.

Jetzt noch den Balgrahmen dran und Fertig.

Viel Erfolg und Grüße
Balg (Manfred) und morigol.
 
Hallo,

das ist echt spannend. Gut, wenn man alles nehmen kann, dann bekommt mein derzeitiges Projekt weißes Bibliotheksleinen mit Griffschutz. Naja, und dann hab ich noch so ein kleines schraddeliges 32-Bass-Ding, das auf ebay grad mal 4€ gekostet hat - vielleicht bekommt das ja dann mal experimentell einen güldenen Glitzerbalg:p

@Balg: Danke für die genaue Beschreibung, in Kombination mit den Fotos weiter oben von Njofra kann ich mir das gut vorstellen. Müsste auch zu machen sein - bin auf das Pappesägen gespannt.

Ich hab noch drei Unklarheiten - weil ich nicht sicher bin, ob ich das richtig formuliere, hab ich zwei Skizzen gemacht, ich versuche mal, die hier anzuhängen... Ich hoffe, man kann das erkennen:redface:

1. Das mit den Einzelfalten einlegen klingt gut und sehr praktikabel; besser als meterlange Leinenbahnen letztendlich dann doch schief zu kleben. Bin mir nur nicht sicher, ob ichs auch wirklich verstanden habe: der Knick nach unten wird eingeklebt, nach oben bleibt das Ganze offen (natürlich festgeklebt) und da kommt dann der Balgeinfassungsstreifen (Kaliko) drüber? (siehe Skizze 1)
Balgleinen aufkleben.jpg
2. Freiwinkel bedeutet, daß ich die Ecken nicht auf 45° schneide sondern etwas schräger, damit das Leder Platz hat? (siehe Skizze 2)
Freiwinkel.jpg
3. Wie kriege ich denn die Ecken dicht? Ich hab den Eindruck, daß das eine echte Schwachstelle ist - klebe ich da auch Leder drüber, nachdem ich die Rundung für die Metallecken geschnitten habe?

Gruß coraline
 
Hallo coraline,

zu Punkt 1:

Es ist richtig, dass die Oberkante der Papp-Falte nicht von den Stoffeinlagen überdeckt wird. Wird durch den Kalikostreifen abgedeckt.

Zu Punkt 2:

Bitte, schau Dir meine Bilder an von Seite 34. Da ist der Freiwinkel genau zu erkennen und auch die Verbindung von der einen Faltenseite zur anderen. Der Freiwinkel für die Lederaufnahme beträgt ca. 8mm.

Zu Punkt 3:

Abgedichtet wird die Ecke, indem man den Balgschoner (das ist die Metallecke) vor dem Anbringen mit Ponalkleber innen benetzt.


Gruß
Balg
 

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