Bandaufnahme im Proberaum: Wie würdet Ihr es mit folgendem Equipment angehen?

[PechGehabt]

Hi!

Wir wollen einen zweiten Versuch der Muilti-Track Aufnahme starten.
Wir:
Gesang
Schlagzeug
E-Gitarre 2x
E-Bass

Equipment
1x AKG D-5
1x Mischpult BEHRINGER XENYX 1202 FX
2x LD Systems Aktivboxen (als PA)
2x t.bone MB 75
1x Micro für Schlagzeug-Base (Hersteller unbekannt)
1x Zoom H1
1x USB Audio Interface (versuche ich mir zu leihen, wir haben keins)
1x MacBook Pro mit Reaper
1x Kopfhörer

Ich stelle mir das so vor:
1. Schmutzspur Gesang und 1. Gitarre): Mit Zoom H1 als Audio Interface an MacBook
2. Drums: 2x t.bone MB 75 als Overhead, Micro für Schlagzeug-Base per Audio Interface an MacBook
3. Gitarre 1: per Amp Abnahme t.bone MB 75 per Audio Interface an MacBook
4. Gesang: per AKG D-5 an Audio Interface an MacBook
4. Bass: per Amp Abnahme t.bone MB 75 per Audio Interface an MacBook
5. Gitarre 2: per Amp Abnahme t.bone MB 75 per Audio Interface an MacBook
6. Back Vocals: per AKG D-5 an Audio Interface an MacBook

Fragen:
1. Lohnt es sich, das AKG auch zur Schlagzeugabnahme zu nutzen? Wie wäre dann der Aufbau?
2. Würdet Ihr im Aufbau oder der Reihenfolge etwas anders machen?

 

[Calaway65]

1. Ja, und zwar an der Snare.

2. Das mit der "Schmutzspur" ist zur Orientierung für den Drummer nie verkehrt. Setzt aber schon vorraus, dass ihr konsequent auf Klick aufnehmt, sonst kann ich mir nicht vorstellen, wie da ein sauberes Ergebniss bei rauskommen soll (in Bezug aufs Timing).

Nach dem Schlagzeug würde ich erst mal den Bass aufnehmen. Nicht umsonst werden Bass und Drums ja auch gerne mal als "Rhythmusgruppe" bezeichnet. Diese beiden bilden halt das Fundament für den Song und sollten möglichst tight aufeinander spielen. Das ist für den Bass, logischerweise, viel einfacher zu beurteilen, wenn da noch keine Gitarre rumbrätet.

Die Gitarre würde ich dann auch lieber beide nacheinander aufnehmen, mit derselben Begründung wie bei Bass und Drums. Die Gitarre müssen sich halt so tight wie möglich ergänzen und das ist natürlich einfacher, wenn noch kein Gesang in der Gegend rumträllert.

Den Gesang dann zum Schluss.


Oh und eins noch: Das Ding am Schlagzeug schimpft sich BASSDRUM!!!!!

 

[PechGehabt]

Hi!

Bin der Gitarrist, wie der Kram vim Schlagzeuger heißt, geht mich nix an (Scherz!).

Hast du eine andere Idee, wie wir eine gute Aufnahme gemeinsam wegen Tempo und tightness hinbekommen?

Alle zusammen wäre mir auch lieber, aber wie wäre da der Aufbau mit unserem Equipment? Wir können nicht noch einmal 5 Mikrofone kaufen...

Bin für jede Idee offen!

 

[Rubbl]

Hast du eine andere Idee, wie wir eine gute Aufnahme gemeinsam wegen Tempo und tightness hinbekommen?

Ich würde wie folgt vorgehen, dauert zwar alles vielleicht etwas länger, lohnt sich aber:
Zuerst Piloten einspielen (deine "Schmutzspur").
Die Gitarre zuerst und zwar sauber auf Klick. Dh. man darf ruhig heftig schneiden, schieben, ziehen und kopieren. Interessiert nachher niemand aber der Drummer orientiert sich ev. mehr an der Klamofe als am Klick, dann zahlt sich das aus.
Gesang kann man dann bei Bedarf anschließend noch drauf packen. Uu. auch nur einzelne Zeilen oder Einsätze zur Orientierung. Der Rest lenkt nur ab bzw frisst unnötig Zeit.

Zur Abnahme von den Drums könnt ihr euch ein Interface leihen, oder ihr schaut mal, ob man nicht günstig ein 4 Kanal Interface gebraucht bekommt. Sowas wie ein Alesis IO|14 bekommt man teils hinterher geworfen.

Bevor ihr das Drum aufnehmt, probiert aus, wo im Raum die Bassdrum am besten klingt / knallt. Da baut ihr das Set auf. Ein paar cm hin oder her machen da schon mal nen heftigen Unterschied.

2x mb 75 als Overead? Na gut, man nimmt, was man hat. Das d5 kann man mal an die Snare machen.
Nehmt euch Zeit für die Positionen und probiert rum, was Euch gefällt. Dass das Schlagzeug gestimmt sein muss und die Felle nicht durch sein sollen, ist euch sicher schon klar.

Wenn die Drums drin sind würde ich mit dem Musiker weiter machen, dem das spielen nach Klick am schwersten Fällt.
Wenn der zb in einer Passage leicht vorzieht und es eben nicht besser wird, kann sich ein fähigerer Spieler nachher leichter etwas anpassen. Fehler können so eher überspielt werden und potenzieren sich nicht so leicht.

Ich finde es nicht so wichtig, dass Bass und Drums hintereinander eingespielt werden. Jeder sollte seine Songs auf das spielen können, was dem Drummer zur Orientierung ausreicht und sauber zusammen muss alles sein, nicht nur Bass und Drums. Das schließt auch die Vocals nicht aus!

Ich würde bei der Abnahme der Amps auch mal andere Mikros probieren. Das mb75 mag geeignet sein, ist aber nicht zwingend das, was am besten klingt bzw. zu eurem Wunsch Sound führt (soweit das eben möglich ist).

Am Bass am besten eine DI Spur mitziehen. Ich bin auch immer fürs mikrofonieren, aber wenn man da nicht so viel Auswahl und Erfahrung hat, bzw der Raum suboptimal ist, ist es von großem Vorteil wenn man noch eine trockene Spur hat, die für sich schon gut passen kann, oder mit nem Plugin zurecht gefummelt werden kann.

Und ihr braucht auf jeden Fall noch mind. einen weiteren Kopfhörer, ausser ihr hab zwei gut getrennte Räume, von denen einer als Regie mit Monitor Boxen dient.

 

[PechGehabt]

Hi!

Wow, so detailliert - perfekt!

Bis auf das blöde Interface glaub ich schon, dass wir so starten könnten. Klar, das Equipment was wir haben ist nicht dolle, aber jeder von uns hat so €800+ ausgegeben, da sind wir schon mit zufrieden. Mehr wäre toll, aber eben auch teuer...

Ich finde die Idee gut, dass nur ich erst mal als Pilot spiele. Ich spiele am längsten und glaube dass ich am tempofestesten bin. (ja, Eigenlob und so...)

Was mir nicht so klar ist:
Wenn ich spiele, summe ich dann im Kopf mit, damit ich weiß, wann die letzte Strophe/der letze Refrain ist? Oder wie macht Ihr das? Könnte man nicht auch, wenn wir ein Interface haben, Mikro vom Gesang noch mitnehmen? Dann hätte ich Orientierung und der Schlagzeuger kann doch trotzdem nur meine Gitarre auf den Kopf bekommen, wenn er einspielt, weil man die Gesangsspur ja muten kann... Denkfehler?

Was ich noch nicht ganz verstehe: Was hast Du hiermit gemeint?

Dh. man darf ruhig heftig schneiden, schieben, ziehen und kopieren.

Ich nehme die Gitarre auf und dann bearbeite ich die Spur, falls sie nicht auf den Punkt war?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Noch eine Detailfrage:

Nehmen wir an, wir hätten das nötige Equipment (Mikros, Interface) um uns alle gleichzeitig als Multitrack aufzunehmen. Wäre das nicht besser? Ich stelle es mit einfacher für uns alle vor (weil geübte Situation gemeinsam "loszuspielen") und auch schneller...

Was bräuchte man denn dafür?
1. min 2x Mikro für Schlagzeug
2. 3x Mic für 2x E-Gitarre und 1x Bass
3. 1x Mic Gesang (Backing könnte man ja nachträglich machen)
4. 8 Kanal Audio Interface

(Wie müssten uns also 3 Mics und ein Audio Interface organisieren...)

Klar, Quer-Einstrahlung ist wahrscheinlich ein Problem - oder? Wie macht Ihr das?

 

[Rubbl]

Wenn ich spiele, summe ich dann im Kopf mit, damit ich weiß, wann die letzte Strophe/der letze Refrain ist? Oder wie macht Ihr das?

Ich kann die Songs meiner Band auswendig spielen. Egal von welchem Punkt an und auch nur zum Metronom, wenn nötig.

Schlagzeuger kann doch trotzdem nur meine Gitarre auf den Kopf bekommen, wenn er einspielt, weil man die Gesangsspur ja muten kann... Denkfehler?

Wenn du nen Fehler machst schmeißt du ihn aus seinem super Take raus. Keine Gute Idee. Außerdem entfällt der hauptsächliche Vorteil von folgendem...

Ich nehme die Gitarre auf und dann bearbeite ich die Spur,

...du spielst erst mal nur den Piloten ein. Dann kannst du den auch klanglich verunstalten, wie es auch immer nötig ist, Hauptsache er ist in time.
Also alles ein mal sauber spielen und dann kopieren. Wenn man Schnitte hört oder sogar kleine Aussetzer hat ist das egal. Auch Parts zerschneiden und hinschieben oder einzelne Noten verrücken oder Time Warp / Strech / wtf sind völlig egal solange euer Drummer damit klar kommt.

Wäre das nicht besser? Ich stelle es mit einfacher für uns alle vor (weil geübte Situation gemeinsam "loszuspielen") und auch schneller...

Aus eigener Erfahrung rate ich davon ab. Lieber den Fokus auf eine Sache legen und dann die nächste. Wenn einer einen Fehler macht seit ihr raus, das kann extrem nerven. Wer betreut die Aufnahme, wenn alle spielen, ihr braucht jemand vor dem PC. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das länger dauern kann als einzeln.

Klar, Quer-Einstrahlung ist wahrscheinlich ein Problem - oder? Wie macht Ihr das?

Das ist ein Problem. Mit ein Hauptgrund warum ich nur Projekte auf einmal aufnehme, wenn das für den Sound der angestrebt wird erforderlich bzw. zwingend ist.

Viel Erfolg, aber frag weiter, wenn du noch was wissen willst!

 

[PechGehabt]

Hi!

Noch mal danke! Ich denke, das Prinzip habe ich verstanden.

Ich denke, ich werde meine Gitarren Spur in Ruhe alleine aufnehmen und zurechtschneiden. Dann sollten wir da eine gute Basis haben.

 

[PechGehabt]

Wir können wahrscheinlich ein AKAI EIE Pro als Audio Interface organisieren...

Ich habe noch zwei Fragen

1. Gesang abnehmen:
Da sehe ich zwei Möglichkeiten:
a) Mikro direkt an das Audio Interface
b) Signal aus dem Mischpult nehmen
-> Was ist da wohl der bessere Weg?

2. Monitoring:
Derjenige, der gerade einspielt bekommt Kopfhörer aus der DAW, also Laptop. Dann sollte ein weiterer, der den Pegel regelt einen Kopfhörer tragen? D.H. man sollte während der Aufnahme nachsteuern?

 

[adrachin]

AKAI EIE Pro

Also was man so bei Thomann über die Treiber liest, lässt nichts gutes ahnen. Das hat sogar einen USB Hub hinten dran. Wer kommt nur auf solche Ideen? Andere Hersteller raten dazu, sich möglicht fern zu halten von HUBs und die bauen das ein. Sowas aber auch.....

Wie auch immer, ich schätze mal, die Vorverstärker von Behringer und dem Akai nehmen sich nicht viel. Einfach das nehmen, was besser klingt.

Dann sollte ein weiterer, der den Pegel regelt einen Kopfhörer tragen?

Wenn er mag.

D.H. man sollte während der Aufnahme nachsteuern?

Eher nicht. Ich zumindest mache das nie. Eher regelt man mal was an der Mischung, den man zum Musiker schickt. Der eine mag mehr dies, der andere das. Aber während der Aufnahme eher nicht.

Mithören kann auf keinen Fall schaden. Die Katze springt vom Tisch, der Sänger schnäuzt ins Micro, oder klappert mit Kleingeld in der Taschen. Sowas hört man dann gleich......

 

[PechGehabt]

Alles klar!