Bass, Gitarre, Drum, Klavier per Midi einspielen?

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gregor1
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Hallo

ich habe mir Cubase 4 Essentials bestellt. Bisher habe ich so die Vorstellung Bass, Gitarre, Drum und Klavier per Midi-Keyboard einzuspielen und daraus dann meinen Song zu basteln. Ist das realistisch? Oder benutzt man für Drum z.B. doch lieber einen Drumcomputer (der glaube ich bei C. 4 Ess. dabei ist?! ). Und klingen per Midi-keyboard eingespielter Bass und Gitarren gut, bzw. kann man z.B. Gitarrenläufe gut auf eine Tastatur übertragen. Ich selbst spiele seit einem Jahr Klavier, d.h. mit der Tastatur kann ich schon relativ gut umgehen und natürlich Noten lesen.

Gruß
 
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Gitarre wird ein Problem. Es gibt auch nur wenig gut klingende Gitarren-VSTis. Dessen Spielweise ist halt sehr speziell. Das wird nicht einfach, dass es realstisch klingt. Kommt abe natürlich auch darauf an, was denn so gespielt wird. Drums sind kein Problem - was meinst du denn mit "Drumcomputer", was soll der besonderes machen?
 
Drums sind kein Problem - was meinst du denn mit "Drumcomputer", was soll der besonderes machen?

Also mit Drumcomputer meine ich das Programm das (hoffe ich) in Cubase 4 Essentials eingebunden ist um damit die Schlagzeugparts zu konstruieren. Das heißt den Teil der Software der unabhängig von jeglichem Hardwareschlagzeug ein Schlagzeug konstruieren kann.

Die Gitarrensoftwareinstrumente scheinen ja richtig teuer zu sein. Weiß denn jemand wie die Qualität der bei Cubase 4 Essentials beeinhalteten Gitarrensoftwareinstrumente ist. Und hat jemand Erfahrung damit Gitarre per Midi-Keyboard einzuspielen? Gibt es da eine Grenze der Spielkomplexität?

So wie ich das bisher verstanden habe braucht man ja ein sog. Masterkeyboard um Midi-Parts einspielen zu können. Wie z.B. das hier:

https://www.thomann.de/de/esi_keycontrol_49_02.htm

Benötige ich denn, wenn ich dann Cubase 4 Ess. und z.B. das verlinkte Keyboard benütze schon eine besondere Soundkarte um damit etwas einzuspielen oder wäre das schon über den normalen Onboard-Sound meines Mainboards möglich (wo nur normale 3.5 mm Klinkeneingänge vorhanden sind und natürlich USB)?
 
Also mit Drumcomputer meine ich das Programm das (hoffe ich) in Cubase 4 Essentials eingebunden ist um damit die Schlagzeugparts zu konstruieren. Das heißt den Teil der Software der unabhängig von jeglichem Hardwareschlagzeug ein Schlagzeug konstruieren kann.
Aber das Schlagzeug unterscheidet sich im Prinzip nicht von anderen Software-Instrumenten. Ob nun Klavier, Gitarre, Bass oer SChlagzeug, das läuft immer gleich: Du legts eine MIDI-Spur an, wählst das gewünschte VST-Instrument als Output der Spur (egal, ob nun Drums, Gitarre, Klavier...), und spielst dann entweder per MIDI-Keyboard ein, oder "malst" die MIDI -Events direkt in den Editor. Sofern man kein E-Drumset hat ist dieses "malen" bei Drums durchaus üblich, weil man da ja eh meist sich wiederholende Takte auf bestimmten Zählzeit hat und es nicht cool funktioniert, wenn man mit dem Finger rhytmisch auf dem Keyboard rumkloppt :D Obwohl da natürlich auch geht, hat halt nur was mit dem Spielgefühl zu tun. Man kann das auch kombinieren, also etwas aufnehmen, aber anschließend drin herum "malen" also die aufnahmn verändern/korrigeren. Dieser Key-Editor sieht bei Cubase so aus:
http://www.haewss.de/Drupal/Key-Editor.jpg
Erklärt sich eigentlich von selbst. Wenn du mit per MIDI-Keyboard aufnimmst, dann werden eben diese Balken enstprechend aufgezeichnet. Du kannst dann aber mit diversen Werkzzeugen die Balken schneiden, kürzen, verlängern, verschieben - oder eben komplett per Hand einzeichnen. Für Drumspuren kann man bei Cubase dann stattdesen den DrumEditor benutzen:
http://www.soundonsound.com/sos/feb07/images/qa5.l.jpg
Ist Prinzip das gleiche, nur etwas praxisnäher, weil man z.B. nicht unbedingt auswendig weiß, auf welcher Klaviertaste die BassDrum ist, und Balken mit einer bestimmten Länge braucht man ja bei Trommeln auch nicht, da ein Ton ja nicht gehalten wird.
Neben Key- und Drumeditor gibt es bei Cubase auch einen Score-Editor. Anstatt also solche Balken zu malen, kannst du auch Noten schreiben.

Weiß denn jemand wie die Qualität der bei Cubase 4 Essentials beeinhalteten Gitarrensoftwareinstrumente ist.
Als einziges VST-Instrument wird bei Cubase4 Essential "HalionOne" mitgeliefert. Ich zitiere mal von der Steinberg-Website: "HALion One ist eine spezielle Player Version des preisgekrönten Software-Samplers HALion mit über 600 direkt einsetzbaren Sounds. Das riesige Arsenal akustischer und elektronischer Instrumente basiert auf dem erstklassigen Sample-Content der Yamaha Motif Serie und bietet den perfekten Grundstock für nahezu jeden Musikstil. " Keine Ahung, ob da eine (gute) Gitarre bei ist. Geht es eigentlich um A- oder E-Gitarre?

Und hat jemand Erfahrung damit Gitarre per Midi-Keyboard einzuspielen? Gibt es da eine Grenze der Spielkomplexität?
Ich hab mal kurz was versucht, aber schnell aufgegben. Ich glaube da kommt man nicht drumherum, Details im Key oder Score-Editor einzutragen.

So wie ich das bisher verstanden habe braucht man ja ein sog. Masterkeyboard um Midi-Parts einspielen zu können. Wie z.B. das hier:
https://www.thomann.de/de/esi_keycontrol_49_02.htm
Genau, das Teil hab ich übrigens auch (ich bin aber kein Keyboarder/Pianist; hab mir das mal eher aus Spaß geholt, um gelegentlich MIDI-Sachen einzuspielen). Falls du dir das jetzt kaufst, dann war es nicht so geschickt, dass du dir Cubase 4 Essentials schon bestellt hast. Weil bei dem Keyboard ist Cubase LE dabei - und dann hättest du für nur 99€ auf Essentials upgraden können. Oder hast du eh die EDU-version? Dann wäre das natürlich egal gewesen.

Benötige ich denn, wenn ich dann Cubase 4 Ess. und z.B. das verlinkte Keyboard benütze schon eine besondere Soundkarte um damit etwas einzuspielen oder wäre das schon über den normalen Onboard-Sound meines Mainboards möglich
Du musst dir diesen Treiber installieren:
http://www.asio4all.com/
Dann sollte es möglich sein, ohne hörbare Verzögerungen zu spielen (also dass der Ton auch wirklich dann zu hören ist, wenn du eine Taste auf dem Keyboard drückst

Und es muss ein Masterkeyboard mit integriertem USB-Interface sein (also dass du das Keyboard-direkt mit dem PC verbinden kannst, und nicht erst noch ein MIDI-Interface benötigst). Das haben aber eigentlich heutztage fast alle Geräte.

Es gibt viele kostenlose VST-Instrumente. Bevor du für irgendetwas Geld ausgibst, würde ich erstmal damit herumprobieren. Vielleicht ist HalionOne auch nicht schlecht. Ob das mit der Soundkarte und dem Treiber funktioniert kannst du auch jetzt schon ausprobieren. Downloade und installiere zunächst den oben genannten ASIO4ALL-Treiber. Lade dir anschließend dazu z.B. dieses kostelose Klavier-VSTi runter und entpacke es:
http://www.4front-tech.com/proaudio-download.html (das oberste namens "4FrontPiano"; die anderen kannst du natürlich auch probieren)
So ein VST-PlugIn besteht immer nur aus eibner DLL-Datei. Die meisten kstenlosen Sofwtare-Instrumente bestehen dann nur aus so einem PlugIn, und nicht einem eigenständig lauffähigem Programm. Man braucht also noch ein Hostprogramm. Das kann Cubase sein, aber um mal eben nur zu spielen ist Cubase da etwas oversized. Es gibt aber einen kostenlosen einfache VST-Host, oder die noch simplerere Variante davon "SAVI Host":
http://www.hermannseib.com/savihost.htm
Installieren muss du da nichts; einfach savihost.exe in den selben Ordner packen wie die gewünschte dll-Datei und dann genauso benennen. Und schleießlich ausführen. Dann unter Geräte -> Wave "ASIO4ALL" wählen. Nun müsstest du schon mit der Maus auf der Klaviatur auf dem Bildschirm spielen können. Möglichweise ist da noch eine ganz kleine verzögerung zu hören. Geh dazu mal auf GEräte -> ASIO Control Panel. Dann öffnet sich die Oberfläche von ASIO4ALL. Mit dem regler für die Puffergröße (der wahrscheinlich auf 512 steht) kannst du den zwischenpuffer und damit die Verzögerung einstellen. Wenn du den kleiner machst, dann wird die Verzögerungen geringer, aber es kann sein, dass dein Rechner dann nicht mehr nachkommt, und es zu Knacksern/aussetzern kommt.
 
Also ich habe Cubase 4 Ess. Normalversion bei ebay (mit Dongle) für 93 € ersteigert. Einspielen möchte ich erstmal vorwiegend E-Gitarre, wobei ich überlege E-Gitarre einfach zu lernen und dann das Originalinstrument einzupielen. Stelle ich mir sehr ungeil vor, das mit einem Editor hinzubekommen, bestimmt möglich, aber warhscheinlich kompliziert und das Spielgefühl geht doch etwas verloren?!


Und es muss ein Masterkeyboard mit integriertem USB-Interface sein (also dass du das Keyboard-direkt mit dem PC verbinden kannst, und nicht erst noch ein MIDI-Interface benötigst). Das haben aber eigentlich heutztage fast alle Geräte.

Das heißt ich bräuchte zu dem von mir verlinkten (ESI Key.......) noch ein MIDI-Interface, weil es steht nicht dabei, das es schon eins integriert hätte.
Dann wäre das hier wohl besser?

https://www.thomann.de/de/maudio_oxygen_61.htm

Ich will halt relativ viel MIDI über Keyboard einspielen. Gibt es da irgendein "Standardgerät" was so die meisten nutzen und wo man weiß das es gut ist (am besten bis max. 160€)?
 
Stelle ich mir sehr ungeil vor, das mit einem Editor hinzubekommen,
Das ist halt klassisches komponieren - Noten schreiben ;)

das Spielgefühl geht doch etwas verloren?!
Das Spielgefühl ist ja so gesehen nie da gewesen. Weil man auf einem Keyboard einfach nicht so spielen kann wie auf einer Gitarre.

Das heißt ich bräuchte zu dem von mir verlinkten (ESI Key.......) noch ein MIDI-Interface, weil es steht nicht dabei, das es schon eins integriert hätte.
Doch, doch, hat es. Indirekt steht es da auch: "Stromversorgung über USB". Ansonsten bei so etwas lieber auf die Hersteller-Website schauen.

Ich will halt relativ viel MIDI über Keyboard einspielen. Gibt es da irgendein "Standardgerät" was so die meisten nutzen und wo man weiß das es gut ist (am besten bis max. 160€)?
Ein Masterkeyboard ist ja einfach "nur" ein dummes Eingabegerät. Ich hab wie gesagt das ESI - es tut was es soll, und mehr verlang ich ja nicht davon. Über VErarbeitungsqualität oder so kann ich auch nicht meckern. Die teureren (z.B. das M-Audio) haben dann zunächst al einfch ein paar mehr Knöpfe und Regler. Die kann man halt nutzen, um irgendwelche Funktionen in Cubase bzw. dem enstprechenden PlugIn zu steuern. Also anstatt mit der Maus an einem virtuellen Regler auf dem Bildschirm zu drehen, kann man das dann mit einem richtigen Regler machen. Also reine Komfortsache, brauchen tut man es nicht. Und gerade in deine Fall halte ich das nicht für nötig, weil bei natürlich Instrumenten tüftelt man ja jetzt nicht unbedingt ständig rum. Ich will dich aber jetzt nicht davon abhalten, für sowas Geld auszugeben - aber für die reinen "Keyboard-Funktionen" ist es halt unnötig. Noch teurere haben dann möglicherweise (halb-)gewichtete Tasten. Wenn man draufdrückt fühlen die sich dann also an wie ein echtes Klavier. Und schließich hat man noch die Wahl, wie viele Tasten man haben will. Das musst du selbst wissen. Mir reichen die vier Oktaven bei meinem ESI, du spielst aber ja auch "richtig" Klavier, dann willst du vielleicht doch mehr. Wobei man natürlich einfach auf Knopfdruck die Oktaven verschieben kann, es geht also ja nur darum, wie viele man gleichzeitig braucht.
 
Das ist halt klassisches komponieren - Noten schreiben

Na ja, ich habe meine Stücke bisher immer so komponiert, das ich erst auf dem Originalinstrument spiele was mir gefällt und erst nachher die Noten eingetragen habe. Ich weiß jetzt nicht wie das standardmäßig so abläuft. Aber nur mit `nem Editor ein Stück komponieren ohne z.B. den Gitarrenpart tatsächlich mit einer echten Gitarre zu spielen ist doch recht ungewöhnlich?! Wer notiert denn schon ein Stück komplett erstmal NUR in Noten und spielt es erst dann auf dem Instrument? Na ja ich kenn mich da nicht so aus.


Danke auf jeden Fall für die ausführlichen Antworten, jetzt weiß ich schonmal das mir die ganzen Regler auf sonem Masterkeyboard nichts bringen, hatte mich auch schon gefragt wozu die da sind.
 
Wer notiert denn schon ein Stück komplett erstmal NUR in Noten und spielt es erst dann auf dem Instrument?

Och, da gibt es wirklich genug Leute, die das so machen. Ich schreibe selbst i.d.R. für Instrumente, die ich nicht selbst spiele - muß also die Spieltechniken kennen und vorausplanen, die die Spieler verwenden sollen. Das geht durchaus. Bei Noten ist das sogar noch relativ einfach, weil die Ausführung dem Spieler überlassen bleibt.

Wenn ich dagegen eine vollwertige Aufnahme des Stückes produzieren will, muß ich mich auch noch um die Umsetzung kümmern. Zum Thema "realistische Drum-/Gitarrenparts per MIDI einspielen": auch das geht durchaus, wenn du weißt, wie ein echter Musiker spielen würde. Allerdings dauert das ziemlich lange, bis man die Spieltechnik gut imitiert bekommt.

  • Du mußt bei Gitarre z.B. die Voicings der üblichen Akkorde kennen (also welcher Akkordgriff welche Töne produziert), bei bestimmten Melodielinien Lagenwechsel mit einkalkulieren, evtl. Nebengeräusche mit einprogrammieren, das Abdämpfen von Saiten programmieren, die Bewegung der Schlaghand kennen und umsetzen und die Dynamik einer echten Gitarre nachprogrammieren.
  • Bei den Drums mußt du, wenn der Anspruch hoch ist, nachprogrammieren, welches Schlaginstrument wann von welcher Hand mit welcher Lautstärke gespielt wird. "Welche Hand" ist für Verzögerungen z.B. bei Fill-Ins wichtig, wenn die Hände unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen. Echte Schlagzeuger bemühen sich natürlich, Verzögerungen oder Temposchwankungen bei Fill-Ins zu vermeiden, in der Praxis gibt es sie aber häufig doch.
Im Prinzip mußt du beim Programmieren jedes Instruments nachvollziehen, wie der Musiker die Dramaturgie des Songs erfasst und auf seinem Instrument umsetzt.

Harald
 
YO, das kommt hinzu, das hatte ich jtzt noch gar nicht angesprochen. Selbst wenn du nicht in so starke Details gehst (über das zurücklegen der Wege beim SChlagzeug habe ich bisher auch nie drüber nachgemacht - ich würde sagen im Metal ist das z.B. auch unerwünscht, da werden ja teilweise Drumparts, die nicht perfekt gespielt sind, nachträglich in-time gerückt), dann sollte dir zumindest klar sein, was in der Realität überhaupt möglich ist.

Bei Gitarre heißt das z.B. dass du nicht einfach auf dem Klavier einen Akkord spielst und das dann von einem GitarrenVSTi spielen lässt. Denn teilweise ist es gar nicht möglich, nah beienander liegende Töne auf einer Gitarre gleichzeitig zu spielen. Weil die Töne ja auf unterschiedlichen Saiten sein müssen. Gitarrenakkorde sind daher in der Regel gespreizter. Und dann muss man auch die typischen Spieltechniken kennen, also dass im Rock bei verzerrtem Sound z.B. Powerchords (Quint-Zweiklänge) üblich sind. Und diese dann oft abgedämpft werden.

Beim Schlagzeug muss man zumindest dran denken, dass ein Drummer nur zwei Arme hat. Wenn du z.B. einen einfachen Takt mit durchgegendem HiHat programmierst, wo es aber zwischendurch mal einen Beckenschlag gibt, dann muss an der Stelle natürlich der HiHat aussetzen.
 

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