Bass Noten (fis/ges)

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Hallo, ich habe eine Frage zu den Bass Noten. Hoffe das das hier hin passt. Habe sonst nichts zu Noten gefunden; oder ich sehe auch noch schlecht. :gruebel:
Als Beispiel: E Saite 2ter Bund. Da ist fis. Aber ist da nicht auch ges?? Fis höher als F und ges tiefer als G? Sind doch zwei verschiedene Vorzeichen (oder?(# + b)), Zwei verschiedene Noten, aber die Klingen doch gleich. Oder?
Liege ich da gerade voll daneben und bin auf dem Holzweg???
Viele Grüsse
 
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Hallo ragnarok666,

ja, fis und ges werden auf dem Baß gleich gespielt und klingen gleich. Auf dem Klavier ist es auch die selbe Taste.
In der heute üblichen gleichstufigen Stimmung besteht eine Oktave aus zwölf gleich großen Halbtonschritten. Von f nach g sind es zwei Halbtonschritte und es ist klanglich völlig egal, ob man vom f einen Halbtonschritt hoch oder vom g einen Halbtonschritt runter geht.

Warum man in der Notenschrift zwischen fis und ges (oder cis und des usw.) unterscheidet, hat verschiedene Gründe. Wenn es Dich interessiert, können wir noch etwas dazu sagen (oder Du kannst darüber nachlesen).

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo und Danke für Deine Antwort.
Mich würde wirklich interessieren warum man da unterscheidet, weil ich es nicht nach vollziehen kann. Kann leider auch nicht perfekt Noten lesen. Ist alles lange her.
Gruss Alex
 
streng genommen ist es nicht exakt das gleiche, gleich ist es nur per definition .. also per Klavier taste oder Bund. Mit einem fretlessbass wird man das aber, wenn man ein gutes Ohr hat, schon etwas unterschiedlich spielen
 
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hallo, rgnarok66,

eigentlich müßte ich Dir hier einiges theoretisches erklären, Qintenzirkel und solche Sachen. Ich vermute aber, daß Dich das im Moment eher verwirrt. Also nur folgendes: spiele eine G-Dur Tonleiter und Du wirst feststellen, daß die sich nur mit fis richtig anhört. Das F wird also um einen 1/2 Ton erhöht zum Fis, damit die den Gesetzen der Dur-Tonleiter zu grunde liegenden Tonabstände stimmen. Spielst Du nun eine Des-Dur Tonleiter, wirst Du feststellen, daß das G um einen 1/2 Ton erniedrigt erden muß, damit es eine Des-Dur Tonleiter wird. Würdest Du statt dem F ein Fis spielen wäre es irgendwie nicht richtig.
Ich weiß, daß diese Erklärung nur unzureichend ist, hoffe aber, daß Du so auf die Spur kommst, warum es für die gleiche Taste/den gleichen Bund unterschiedliche Tonbezeichnungen gibt. Bei Instrumenten, die nicht durch Tasten, Klappen, Löcher oder Bünde (zum Beispiel eine Posaune) festgelegte Tonabstände haben, sieht das übrigens etwas anders aus.

Gruß
Reini2
 
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Mich würde wirklich interessieren warum man da unterscheidet, weil ich es nicht nach vollziehen kann.

Hallo Alex,

dann einmal eine ganz einfache Begründung (es gibt natürlich noch viele andere Fälle, wo es weniger leicht ist, sich für # oder b zu entscheiden).

Nehmen wir eine Dur-Tonleiter - die besteht aus sieben Tönen. Vielleicht erinnerst Du Dich noch daran, daß diese Töne verschiedene Abstände voneinander haben: manchmal liegen sie einen Halbtonschritt auseinander und manchmal einen Ganztonschritt (d. h. zwei Halbtonschritte). Das sieht man sehr gut auf der Klaviertastatur (die weißen Tasten ergeben eine C-Dur-Tonleiter, wenn mann bei c anfängt und dann eine weiße Taste nach der anderen spielt). Manchmal sind noch schwarze Tasten dazwischen, nämlich genau dann, wenn der Abstand von von der einen weißen Taste zur nächsten ein Ganztonschritt ist - dann muß nämlich noch ein Halbtonschritt dazwischen (die schwarze Taste).
Auf dem Baß äußert sich das dadurch, daß Du bei einer Tonleiter zum nächsten Ton manchmal einen Bund weiter und manchmal zwei Bünde weiter mußt.

Wenn man nun eine solche Tonleiter in Noten aufschreiben möchte, dann ist auf den Notenlinien jeder Ton der Tonleiter genau einen Schritt weiter. Jede Note auf bzw. zwischen den Linien entspricht sozusagen einer weißen Taste auf dem Klavier ("Stammton"):
leiter-1.png
So hat jede Stufe der Tonleiter eindeutig einen eigenen Platz auf den Notenlinien, optisch ergibt sich ein gleichmäßig aufsteigendes Bild.

Problem: da war doch was mit Ganz- und Halbtonschritten, die den Charakter einer Tonleiter (Dur, Moll, die "Modes"...) ausmachen... :gruebel:
Von den gezeigten Tonleitern klingt tatsächlich nur die erste nach Dur-Tonleiter, die anderen beiden nicht. Warum? Weil wir vom ersten Ton (Grundton) aus zunächst zwei Ganztonschritte, dann einen Halbtonschritt, dann wieder drei Ganztonschritte und zum Schluß noch einen Halbtonschritt erwarten.

Im zweiten, einfach "D-Tonleiter" genannten Tonfolge haben wir zwar vom d zum e einen Ganztonschritt, aber dann vom e zum f nur einen Halbtonschritt, obwohl wir einen Ganztonschritt bräuchten.
Deshalb erhöht man das f zum fis, indem man ein Kreuz davor schreibt. Entsprechendes gilt für das c, das hier zum cis werden muß.
Im Gegensatz dazu klingt bei der dritten Tonfolge (startend von f) alles so lange nach "Dur", bis wir zum h kommen - das ist einen Halbton zu hoch und wir müssen es zum b erniedrigen.

Die drei Kandidaten als Dur-Tonleitern sehen dann folgendermaßen aus:
leiter-2.png

Erkenntnis:
Alleine schon am einfachen Beispiel, bei Tonleitern jeder Stufe ihren eigenen Platz im Notensystem einzuräumen und die gerade erforderlichen Schrittweiten durch Versetzungszeichen herzustellen, sieht man sehr deutlich, wie automatisch je nach Bedarf Kreuze oder Bes verwendet werden müssen: weil man von einer Abfolge Stammtönen ausgeht, die entsprechend erhöht oder erniedrigt werden müssen.

Um auf Dein Ausgangsbeispiel mit fis und ges zurückzukommen:
Die D-Dur-Tonleiter besteht aus den Tönen
D E Fis G A H Cis D.
Man erkennt weiterhin die Stammton-Folge D E F G A H C D.

Würde man statt fis ein ges schreiben, hätte man zweimal den Stammton G: zuerst zum ges erniedrigt, dann müßte man ihn wieder zum g auflösen. Das ist umständlich, unschön und die sonst so gleichmäßige Leiter bekommt eine Lücke/Stufe im Notenbild, weil die F-Position frei bleibt, aber sich zwei Töne (ges und g) die G-Position teilen müssen. Ebenso wäre die C-Position leer und es gäbe Konkurrenz zwischen Des und D:
D E Ges G A H Des D.

Das ist ein einfaches, aber sehr grundlegendes Beispiel, um die gezielte Verwendung von # oder b zu demonstrieren.

Viele Grüße
Torsten


Edit:
streng genommen ist es nicht exakt das gleiche, gleich ist es nur per definition .. also per Klavier taste oder Bund. Mit einem fretlessbass wird man das aber, wenn man ein gutes Ohr hat, schon etwas unterschiedlich spielen

Streng genommen schon. Auch Streicher und Bläser haben die Möglichkeit, den gespielten Ton sehr fein zu justieren und werden (wenn sie unter sich sind) durchaus zwischen fis und ges etc. untescheiden.
Aber: Für gewöhnlich spielt man heute gleichstufig gestimmt, und damit alles zusammenpaßt, halten sich auch die an diese Stimmung, die es eigentlich besser könnten. ;)
 
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Langsam komme ich dahinter. Der Fretless Bass ist da sehr hilfreich. Meine Schwester hat einen, dachte immer das Ding ist No-Go.
Qintenzirkel und solche Sachen, sind dann bei mir ehr im Nirwana.
Aber tolle Hilfe! Habe mir den ganzen Tag einen ab geGgoo......


- - - aktualisiert - - -

@ Be-3
Aha Effekt, jetzt kapiere ich es. Echt Super.
Danke Alex
 

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