Bauberichte zu Precision Guitar Kits (Junior DC usw. ...)

Hast du noch ein Stück Mahogany zum probieren
Das Swietenia, das ich da habe, hat leider eine sehr viel rotere Farbe. Aber ich muss mich sowieso noch nach einem passendem Stück umschauen, da ich wahrscheinlich auch an der Kopfplatte etwas ansetzten muss.
 
So, heute habe ich meinen freien Tag genutzt und den Hals zurechtgestutzt.
Ich muss sagen, dass ich doch gehörigen Respekt davor hatte, so einen "eigntlich schon fertigen" Hals runterzuraspeln. Habe mir gestern noch ein paar YT Videos zur Einstimmung angeschaut und dann bin ich mit diesem Werkzeug zu Werke gegangen:

20210412_110825.jpg


Bei den Hals Templates habe ich noch die Seiten geschliffen, damit man beim anlegen eine klare Kante hat. Ich habe bald gemerkt, dass die japanischen Feilen extrem scharf sind und man auch gerne mal hängen bleibt. Mit sehr wenig Druck kann man aber gut damit arbeiten, hat einen ziemlichen Abtrag und eine sehr sauberes Resultat ohne große Spuren im Holz. Als dann das Gröbste runter war, habe ich mich auch an meinen günstigen Feilen gefreut, die sehr viel weniger abtragen und man so sehr fein dosieren kann. Für die Rundungen am heel und zur Kopfplatte hin, haben sich die Walzen meines Spindelschleifers (mit Schleifpads umwickelt), als sehr nützlich erwiesen.
So sah es zu Beginn aus:

20210412_114321.jpg


Hier kann man schön die paar Millimeter sehen, dier der PGK Hals dicker war:

20210412_114334.jpg


Gegen Ende hatte ich dann dieses Bild:

20210412_133254.jpg


Ich denke ich bin sehr nahe an den CC#8 Hals heran gekommen und bevor ich noch zu viel abgetragen hätte, habe ich den Hals etwas dicker gelassen (entspricht ja auch eher den früheren LP Hälsen). Alles in allem habe ich nun einen Tick weniger shoulders, bei gleichzeitig ca. 0,5 mm mehr Stärke.
Dann natürlich gleich mit dem Beast verglichen (so gut das eben ohne Saiten geht) und es fühlt sich sehr geschmeidig und vertraut an:biggrinB:.

Hier mal noch die Hälse im (optischen) Vergleich.

20210412_201039.jpg


20210412_200244.jpg


20210412_201314.jpg


Hier sieht man noch einmal ein wenig die Rundungen meiner Arbeit (ist schwer einzufangen):

20210412_200632.jpg


Habe übrigens beschlossen, die schwarzen sidedots doch "aufzubohren" und durch tortoise dots in richtiger Größe zu ersetzen (hoffe, dass das von PGK ausgedünnte binding mir da keinen Strich durch die Rechnung macht).
...Puuh, aber heute erstmal eine weitere wichtige Hürde genommen...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Weiter gehts mit dem Sattel. Da ich ja schon allerhand Schauergeschichten zu Nylon 6/6 gehört hatte, war ich auch hier voller Respekt. Schließlich ist auch das "Satteln" für mich Neuland und das mein erster Sattel. Der Rohling war natürlich deutlich zu groß und so habe ich mich wieder an mein Beast gewendet und habe dort mal wieder Maß genommen. Muss hier nochmal kurz betonen was für eine rießengroße Hilfe es ist, meine No. 1 Gitarre als Vorlage zu haben, das macht vieles leichter und man fischt nicht im Trüben, bzw. recherchiert sich nen Wolf...
Also erstmal den Sattel (Stärke) vermessen: 4,75mm. Das Maß auf den Rohling übertragen und das Gröbste mit dem Bandschleifer "abgehobelt". Das ging erstaunlich gut und präzise (immer wieder schleifen - messen - schleifen -usw.). Hier der Rohling mit dem angezeichneten Maß:

20210414_123116.jpg


Da der PGK Hals für einen ca. 3mm breiten Sattel vorberitet war, musste ich auch erstmal die Sattel-Auflagefläche vergrößern (habe dazu auf ein exakt rechtwinkliges Brettchen, 240er Schleifpapier geklebt und genau im rechten Winkel zur Griffbrettkante runtergeschliffen, bis die Fäche die 4,75mm hatte):

20210414_121656.jpg


Dann baute ich mir aus einem Bleistift ein Hilfsmittel, um den 12er Griffbettradius auf den Sattel zu übertragen. Der Bandschleifer erledigte das in ca. 10 Sekunden😬).

20210414_123908.jpg


Den Trick hatte ich aus dem Netz und ich finde das funktioniert super.... Hab dazu den Stift mit doppelseitigem Klebeband auf ein Brettchen geklebt.
Also den Stift auf die ersten 4 Bünde aufgelegt und angezeichnet:

20210414_131109(1).jpg


Dann hat der Badschleifer wieder das Grobe erledigt...

20210414_132644.jpg


Dann kamen ein Schraubstock, Feilen und Schleifpapier (z.T. wieder auf ein Brett geklebt) zum Einsatz, um dem Sattel seine Form zu geben... auch wieder viel beim Beast gespickelt, zwecks Kantenschärfe, Rundungen, etc... Hier das vorläufige Ergebnis:

20210414_140252.jpg


...man kann hier auch ein bisschen mein "rolled" Fretboard/ binding sehen.

20210414_201256.jpg


Die Position der Sattelkerben habe ich schon mal vom Beast übertragen und dann kommen endlich bald mal die schönen (teuren) Sattelfeilen zum Einsatz.

20210414_143158.jpg


Ich muss sagen, dass ich bis jetzt sehr gut mit dem Nylon zurecht gekommen bin. Dadurch, dass es sehr hart und zäh ist, kann man sich auch sehr präzise an die entgültige Form heran arbeiten. Ich sehen bis jetzt absolut keinen Grund meinen nächsten Sattel (für die V) nicht auch aus Nylon zu fertigen... Hoffentlich klappt das Kerben auch so stressfrei...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Hast Du bisher sehr gut gemacht Deinen ersten Sattel! :great:
 
Wirklich toll gemacht. Nylon nervt nur beim Feilen. Deine Sattelfeilen sehen aber aus wie Sägen, oder täuscht das auf dem Foto?
 
Deine Sattelfeilen sehen aber aus wie Sägen, oder täuscht das auf dem Foto?
Yep, die verwende ich auch. MMn besser als jede Feile, die ich bisher versucht habe. Dummerweise verlieren sie schnell an Schärfe (die dünnen G-E „Sägen“).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dank Euch! Hoffentlich bring ichs auch noch gut zu Ende 😬.
Yep, die verwende ich auch. MMn besser als jede Feile, die ich bisher versucht habe.
Das klingt ja schon mal gut. Dachte eigentlich es wären Feilen😇 (hab die extra aus Japan geordert - in den Stärken, die ich wollte war hier kein Satz zu bekommen), ...aber dann ists ja vielleicht für Nylon gar nicht schlecht so (sägend).
Die "Sägezähne" sind ja unten auch abgerundet, eben wie eine Saite, d.h. ich brauche danach keine weitern Werkzeuge (bzw. eine wirkliche Feile), oder?

Noch eine Frage zu weiteren Vorgehen: Die entgültige Bearbeitung der Sattelkerben (Tiefe) macht eigentlich erst Sinn, wenn Saiten aufgezogen sind, oder?
D.a. ich kann jetzt höchstens schon mal vorkerben?

Hier übrigens noch Furniere, die ich mal auf die Schnelle bestellt habe. Ich finde, die machen erstmal einen sehr guten Eindruck.

20210414_090501.jpg


V.a. das Furnier im Vordergrund (ist glaub Birke), macht einen sehr gleichmäßigen, stabilen und glatten Eindruck... könnte ich mir als Headstock Veneer schon vorstellen🤔:

20210414_090515.jpg
 
Wow. Das Griffbrett sieht Hammer aus :great:
Tolle Arbeit insgesamt.
 
Dank Dir! Leider gab es nun den ersten großen Rückschlag (im wahrsten Sinne des Wortes).
Habe lange überlegt, ob ich überhaupt was zur Kopfplatte schreiben soll, aber ohne würde einfach was fehlen.

Angefangen habe ich mit einem Template vom Beast (der PGK headstock fühlt sich für mich einfach nicht richtig an)...
20210330_124714.jpg


Dann habe ich das paddle etwas vergrößert.

20210419_100951.jpg


20210419_104004.jpg


Dann das venner grob zugeschnitten...

20210419_111240.jpg


Und aufgeleimt... da bin ich schraubzwingentechnisch auf Nummer sicher gegangen :) ...

20210419_124007.jpg


20210419_141543.jpg


Hier wird das template ausgerichtet und mit doppelseitigem Klebeband fixiert.

20210419_142414.jpg


...soweit war alles gut - und dann mit dem Kopierfräser auf dem Frästisch einmal kurz nicht richtig aufgepasst (in die falsche Richtung geschoben)...

20210419_152645.jpg


Ich stand erstmal kurz da und hab gedacht: ist das jetzt gerade wirklich passiert?

20210419_152649.jpg


Hab mich meeeeega geärgert...und tue es noch! Das angesetzte Stück war vorne so schön vom veneer verdeckt :-(
Jetzt müsste ich eigentlich das veneer komplett runterschleifen und von vorne anfangen. Werde aber wohl die ausgerissene Stelle rechtwinklig aussägen und dann ein Stück Mahagoni mit schon aufgeleimten veneer ansetzen. Die Kopfplatte wird ja oben sowieso schwarz lackiert und außerdem fand ich "Stinger" Les Pauls auch schon immer sehr interessant.
 
Ich würde das Furnier entfernen und noch mal neu anleimen.

Womit hast Du verleimt? Titebond kann man zum Beispiel problemlos wieder lösen. Einfach feuchtes Handtuch auf das Furnier legen und dann Bügeleisen darauf. Das geht easy. Dürfte mit anderem Holzleim auch so funktionieren.

Kopfplatten mache ich übrigens freihändig mit einem Spindelschleifer. Mittels Schablone sauber die Form übertragen und dann die Kopfplatte etwas "unterfüttern", damit diese immer rechtwingklig zum Schleifer steht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hey Alex, danke für den Tip und die Idee! Das Runterschleifen hatte mich am meisten davon abgehalten, das Furnier zu entfernen. Ich habe Titebond (rot) verwendet und vorher gleich das Bügeleisen geschwungen...

20210420_170106.jpg


...jetzt gehts mir besser :).
Hab die Kante auch schon gerade abgesägt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...und vorher gleich schon wieder ein Stück angeleimt.

20210420_212138.jpg


20210420_212156.jpg


Werde dann wohl ebenfalls die Fräse weglassen und den restlichen headstock auch per Spindelschleifer herausarbeiten.
Gut, dass ich auch gleich noch genug Furnier da habe, um es nun doch nochmal "ordentlich" zu machen. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hier mal ein bissle Inspiration aus einem meiner Lieblings-Gitarrenbücher.🤗

20210421_151819.jpg


20210421_151955.jpg


20210421_152056.jpg


...was mir beim Schmökern auch noch aufgefallen ist - ich darf das Veneer am truss rod ja garnicht bis ganz zum Sattel ausschneiden. Beim Original geht ja die Glocke natürlich nicht bis ganz zum Sattel und somit wäre da ein gap (PGK hat da eine etwas andere Konstruktion)... somit hätte ich das veneer wohl sowieso nochmal machen müssen.
...müsste eher so aussehen:

HS-Plate.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn Du noch Bronzepulver benötigst, gib bescheid. Habe eine große Menge und es war echt schwer, das zu bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Besten Dank für das Angebot! Das würde ich zu gerne annehmen, aber das richtige Sprühen (mit Kompressor etc.) kann ich leider nicht noch anfangen ... da macht mir meine Zeit und der WAF einen Strich durch die Rechnung.
es war echt schwer, das zu bekommen
Das glaube ich sofort!
 
So, die Kopfplatte ist nun wieder in Ordnung und auch gleich in Form gebracht.

20210423_141643.jpg


20210423_141729.jpg
20210423_132534.jpg


Wenn man genau hinschaut, ist der obere Schwung nicht ganz symmetrisch, aber ich wollte ein relativ genaues Abbild meiner Lieblingsgitarre.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Momentan komme ich leider nicht viel zum Gitarrebauen, aber in den letzten Tagen habe ich immer wieder mal an einem Versuchs-Wraptail gefeilt (im wahrsten Sinne des Wortes).
Ein MojoAxe ist natürlich sehr verlockend, aber hat eben seinen Preis. Ein Wraparound mit Einzelreitern geht optisch für mich leider nicht und so habe ich mal an einem Stoptail aus meiner Gitarrenkiste versucht, ein compensated Tailpiece zu fertigen. Der letzte Feinschliff fehlt noch, aber ich denke, einen Test auf meiner 63er SG Special Reissue könnte ich mal wagen.

20210429_173351.jpg


Ein 3021 von ABM wäre auch eine Möglichkeit, aber selbst da stört mich die Optik doch etwas:unsure:. Oder ich hole mir ein faber Wraparound (mit Schräubchen) und feile es auf gleiche Weise...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Schön, mal wieder meine langjährige Nummer eins in den Händen zu halten:). Nach dem die alten Saiten runter waren und die gute SG eine ausgiebige Fretboardreinigung und Ölung bekommen hatte, durfte das neu gestaltete Tailpiece Platz nehmen. Als Saiten kamen, wie schon seit langem bei mir, ein Satz GHS Gilmour zum Einsatz (10,5-50).

Vorher:
20210430_155713.jpg


20210430_155517.jpg


nachher:

20210430_173311.jpg


20210430_173315.jpg


20210430_173521.jpg


A und D sind nahezu genau intoniert, E ist etwas zu tief (lang), g,h,e sind noch etwas zu hoch (kurz). Ich denke, dass ich mit einem weiteren Feilen-Durchgang schon sehr nahe an das Ideal herankommen könnte. Auch jetzt schon ist die Intonation schon absolut brauchbar (für meine Art Musik 😬).
Unterm Strich bin ich mit meinem Experiment sehr zufrieden und hole mir glaub noch ein Faber Wraparound um das ganze zu wiederholen bzw. zu perfektionieren.
Auch ein ABM Stoptail aus Glocken-Messing würde mich dafür sehr reizen, aber wenn ich da die Nickelbeschichtung runter habe, sieht das wohl eher nicht so dolle aus:unsure:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Habe mich nun doch entschlossen, auch die Sidedots auszutauschen. Die von PGK eingesetzten sind zu klein und schwarz, was mich doch mehr stört, als ich dachte. Aber ich bin den Anblick meines Beasts gewöhnt und da kamen mir die kleinen Schwarzen einfach falsch vor. Also die korrekten Dots (Tortoise) in historisch korrektem Durchmesser samt passendem Bohrer bestellt und den Bohrständer klar gemacht...
Da der Hals ja noch nicht montiert ist, konnte ich ihn seitlich unter dem Bohrer fixieren und die originalen Dots aus- bzw. aufbohren.

20210506_140411.jpg


....Hier die ausgebohrten Löcher - auch im Bereich des ausgedünnten Griffbretts hat es gerade so für die größeren Dots gereicht.
Der Bohrständer diente mit einem umgedrehtem Bohrer auch als Presse. Als Kleber diente Ruderer L 530.

20210506_124920.jpg


Dann nach dem Planschleifen das Ergebnis...

20210506_145346.jpg


Vergleich zu den alten Dots:

20210506_122741.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Nach den ganzen (Nach-)Arbeiten am Hals, war es nun endlich soweit - Body und Hals wurden verleimt (mit rotem Titebond).
Ich muss sagen, das erste mal sowas zu machen hat mich schon ganz schön gefordert... in den entscheidenden 5 Minuten war der Puls doch ziemlich hoch😁.
Vorher alle Zwingen, Leim und Tücher zurecht gelegt, um schnell arbeiten zu können, und dann gings los.
Letzte Anprobe (Danke nochmal Alex für den Klebeband-Tip):

20210510_211225.jpg


Den body habe ich am Arbeitstisch fixiert, damit ich den Hals mit einer Hand Richtung body drücken kann, während die andere Hand die erste Zwinge festzieht (und ein Fuß den Tisch am Wegrutschen hindert 😛).
Dann noch zwei weitere Zwingen. Für eine bessere Auflagefläche habe ich einen (groben) Radius-Block geschliffen.

20210510_212929.jpg


Als alles festgezurrt und der erste Leimüberschuss entfernt war, habe ich die Klebebänder teilweise entfernt, um die Fugen besser zu sehen (und ob sich noch was bewegt hat - dem war aber zu Glück nicht so).

20210510_212923.jpg


Bin sehr gespannt morgen die Zwingen zu lösen und die Gitarre das erste mal an einem Stück in Händen zu halten:).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 16 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben