Ich beziehe mich jetzt mal auf den Roland Cube 20GX, da ich zu spät gelesen habe, dass du einen neuen Amp hast, aber für den Vox treffen die Tipps auch zu, da sie relativ allgemein gehalten sind.
Dein Equipment ist jetzt nicht unbedingt die erste Wahl, wenn es um fette Metalsounds geht, aber es ist trotzdem möglich, aus diesem ebene jene Sounds rauszuzaubern. Wie meine Vorschreiber schon angemerkt haben, liegt das hauptsächlich an der Spieltechnik. Wenn die Greif- und besonders die Anschlagstechnik nicht stimmen, dann bringt einem auch ein fettes Fullstack mit Hi-Gain-Top nichts. Klingt vielleicht fett und stark verzerrt, trotzdem irgendwie lahm und kraftlos.
Als erstes lass anfangs einfach mal alle Effekte weg, auch Reverb und Delay. Für viele Metalsounds sind die nämlich kontraproduktiv und verwässern den Sound nur. Für bestimmte Passagen kann man selbstverständlich mit Effekten arbeiten, aber man sollte wissen, was man tut. Zu viele Effekte verwässern den Ton.
Bei der Pacifica wird als aktiver Tonabnehmer natürlich der Humbucker am Steg ausgewählt. Volume- und Tone-Poti voll aufgedreht. Hinterher kann man immer noch etwas am Sound feilen.
Am Roland wählst du je nach Geschmack einen der "Metal-Sounds aus: Metal, Metal Stack oder sogar Extreme. Beim Vox, je nach gewünschtem Sound, würde ich entweder Brit800 (Marshall JCM800, war in den 80ern der Klassiker), Brit OR MK II (Orange) Double Rec (Mesa/Boogie Dual Rectifier) oder Boutique Metal (deutscher Metalamp, also wahrscheinlich ein Diezel).
Die drei Equalizer-Potis stehen anfangs erst einmal auf 12 Uhr. Mit dem Gain würde ich auch sparsam umgehen. Spiel am besten mal ein paar Palmmutes und drehe am Regler, sobald die anfangen "fett" zu klingen, ist es genug.
Mache auf keinen Fall den typischen Anfängerfehler und stelle den berühmt, berüchtigten "Kinderzimmer-Metalsound" ein. D.h. Gain auf Vollanschlag, Bass und Treble ebenso und die Mitten komplett rausgedreht. Das klingt anfangs vielleicht total heavy und evil, ist aber z.B. im Bandkontext kontraproduktiv. Die Gitarre ist das Instrument, dass in den Mitten beheimatet ist. Sind die nicht da, konkurriert die Gitarre mit Bass, Schlagzeug und Sänger. In der Regel (man kann den Bandsound auch entsprechend auf Scoop-Sounds abstimmen) verliert sie diesen. Viele drehen dann einfach den Amp lauter, was dem Bandsound nicht wirklich dienlich ist.
Bei zu viel Gain komprimiert der Sound nur und es fängt an zu matschen, das gilt auch für zu viele Bässe. Jetzt spielst du mit den Reglern des EQ so lange rum, bis es passt. Von mir aus auch mit extremen Settings, alleine zu hause ist das auch nicht weiter schlimm. Finde heraus, wie die Regler interagieren. Bei manchen Amps beeinflussen sich die einzelnen EQ-Potis nämlich gegenseitig. Werden z.B. mehr Bässe und Höhen reingedreht, gehen die Mitten automatisch etwas zurück. Ein alter Marshall wiederum lässt sich mit dem EQ nicht so leicht im Sound verbiegen. Keine Ahnung, wie der Cube oder der Vox da ausgelegt ist.
Stelle den Sound so ein, dass es einerseits schön verzerrt klingt, aber andererseits auch nicht zu matschig und undefiniert. Das erfordert etwas Arbeit, aber nach einiger Zeit hat man den Dreh raus.
Das Plektrum sollte auch nicht zu dünn sein. Teste einfach mal verschiedene. So teuer sind die nicht. Meine Favoriten sind die Dunlop Jazz III XL.
Der wichtigste Baustein für einen guten Metalsound ist aber die Spieltechnik. Das kann man nicht oft genug wiederholen. Viele Anfänger wollen das nicht wahrhaben und geben erst einmal einen Haufen Geld für neues Equipment aus, ohne es überhaupt zu beherrschen oder richtig spielen zu können.
Der Roland Cube 20GX hat einen 8"-Speaker und der Vox VT40X einen 10"er. So voll wie ein 12"er werden die nie klingen, aber für zuhause wird es definitiv reichen.