„Beste“ 2x12er Box für geringere Lautstärkepegel?

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Saitenhexer0711
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Hallo allerseits,

wie manche von euch wissen, habe ich für das Spielen zu Hause eine Marshall 1936 Vintage-Box (die neuere Stereo-Version aus Sperrholz) angeschafft.

Die werksseitigen - und wirklich guten - Vintage 30-Derivate (angepasst für Marshall) habe ich gegen - für meine Bedürfnisse - besser passende Speaker getauscht.
Zunächst waren es ein Neo Creamback und ein WGS Veteran 30, die sich (im für mich wenig relevanten) Bandmix vielleicht etwas weniger gut durchsetzen, jedoch wesentlich ausgeglichener klingen (ohne „scharfe“ Höhen und übermäßigen Fizz).
Nachdem ich nun meist den Friedman JJ Jr. und den Bogner Ecstasy 3534 verwende, die eher mittenreich sind, habe ich den (ebenfalls mittenbetonten) Veteran 30 gegen einen Invader 50 von WGS getauscht. Der Invader geht grob in die Richtung Greenback, hat also weniger prominente, aber schön „erdige“ Mitten und etwas dynamischere, von den übrigen Frequenzen beinahe „abgekoppelte“ Höhen, was einen tollen Anschlagton erlaubt.
Da ich - im Abstand von etwa 1 - 1,5 Metern - vor der Box sitze, habe ich noch Beamblocker installiert, was den „Höhenbeam“ abschwächt.

An sich bin ich mit dem Sound zufrieden, die Marshall-Box harmoniert gut mit Verstärkern, die sich an Marshall orientieren. Auch die Speaker-Kombi ist ideal und liefert einen ausgewogenen, zum Charakter der Amps passenden Klang.

Als Gitarrist ist man allerdings mit dem Sound nie gänzlich zufrieden. :) Ich habe das Setup auch mal bei etwas höherer Lautstärke gespielt, das macht wirklich Spaß. Die Zerrsounds sind wirklich kräftig, druckvoll und differenziert.
Aber: Bei niedriger Lautstärke sind die Bässe vergleichsweise prominent (wenn auch immer noch sehr straff). Ebenso mangelt es dem Sound bei geringerer Lautstärke etwas an „Breite“, d.h. die oberen Mitten und teilweise auch Höhen wirken (vielleicht aufgrund der dominanten unteren Frequenzen) etwas in den Hintergrund.

Nun stellt sich die große Frage, ob man dies mit einer anderen (2x12er) Box etwas kompensieren kann.
Die extrem teuren Boxen von Bogner oder Friedman sind aus Multiplex-Holz, also etwas dünneren Einzelplatten. Diese dürfen aufgrund der noch geringeren Flexibilität des Materials aber im unteren Frequenzbereich noch „wuchtiger“ klingen.

Ein befreundeter Musiker hat neulich seine 2x12er Recto Kompakt Box mitgebracht.
Der Klag war tatsächlich noch basslastiger (und komprimierter) - womit sie noch weniger dem entsprach, was ich suche. Aufgrund der geringen Maße war das auf alle Fälle erstaunlich. Das mag aber sicher auch an den beiden V30ern gelegen haben.

Habt ihr einen Tipp? Klar, die Gesetze Physik lassen sich nur schwer austricksen.

Es grüßt:
Der Saitenhexer
 
Wirklich leiser gehts nur mit weniger kleineren Lautsprechern. Ein 12-Zoll-Teller braucht eben ein bisschen Pegel damit er überhaupt schwingt. Wenns leise noch schwingen soll muss der Teller eben kleiner sein. Das reduziert dann auch die Bässe welche man durch Wände und Decken hört.

Ok, man könnte noch weniger sensitive Lautsprecher nehmen, aber das schränkt a) die Auswahl sehr ein, b) nehmen sich die meisten Lautsprecher da nicht viel und c) wird es am Ende nicht so viel bringen wie einfach eine deutlich kleinere Box.
 
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die neuere Stereo-Version
Am besten wahrscheinlich einfach nur eine Seite (einen Speaker) anschließen: dadurch wird weniger Luft bewegt. Als Bonus läuft er dann noch auf 16 Ohm: die Legende sagt, dass die Leistung dadurch einen Mü reduziert wird.
 
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Ansonsten mehr spielen weniger grübeln .......
Das ist auf jeden Fall eine gute Idee! 😉

Wirklich leiser gehts nur mit weniger kleineren Lautsprechern. Ein 12-Zoll-Teller braucht eben ein bisschen Pegel damit er überhaupt schwingt. Wenns leise noch schwingen soll muss der Teller eben kleiner sein. Das reduziert dann auch die Bässe welche man durch Wände und Decken hört.
Demnach wäre eine 2x10er Box eher zu empfehlen? Wobei da die Auswahl sehr überschaubar ist.
Immerhin gibt es die gängigen Speaker (Creamback u.a.) auch in 10 Zoll.

Ok, man könnte noch weniger sensitive Lautsprecher nehmen, aber das schränkt a) die Auswahl sehr ein, b) nehmen sich die meisten Lautsprecher da nicht viel und c) wird es am Ende nicht so viel bringen wie einfach eine deutlich kleinere Box.
Auf den (geringeren) Wirkungsgrad bzw. Kennschalldruck habe ich auch schon geachtet, wobei dies allenfalls 2-3 dB bringt und - wie Du richtig sagst - die Auswahl ziemlich einschränkt.

Am besten wahrscheinlich einfach nur eine Seite (einen Speaker) anschließen: dadurch wird weniger Luft bewegt. Als Bonus läuft er dann noch auf 16 Ohm: die Legende sagt, dass die Leistung dadurch einen Mü reduziert wird.
Wie läuft das praktisch ab? Einfach die (+)- und (-)-Kabel an einem der beiden Speaker entfernen und am Amp in den 16 Ohm-Input gehen?
 
Hast du die Box auf dem Boden stehen? Und beide Speaker nebeneinander?

Wenn ja, versuch es mal mit 40 cm ca. Also auf irgendeinen Kasten stellen der ihn halt vom Bden weg bringt.
Ändert bei mir die Sache komplett. Eigentlich Unterschied wie Tag und Nacht. Gerade das mit dem Bass-lastigen. Bzw musste ich dann sogar Bass reindrehen, am Amp.

Natürlich kann es sein dass das bei mir Raum-abhängig ist.
Aber der Sound höhergestellt ist ne ganze Ecke klarer, weniger Brei, offener usw.
Das gilt jetzt nicht speziell nur für leises Spiel, aber gerade da wird es deutlich. Aufgerissen kommen die Höhen und Mitten dann ja sowieso dazu. Ich spiel btw mit nem Harley Benton Tube 15 und der 2x 12er Box plus allerhand uA. laut machenden Pedals (Fuzz usw).

Wäre ja mal einen Versuch wert, wenn noch nicht geschehen.
 
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Wie läuft das praktisch ab? Einfach die (+)- und (-)-Kabel an einem der beiden Speaker entfernen und am Amp in den 16 Ohm-Input gehen?
Nein!!! Deine Box (1936)

https://marshall.com/amps/products/cabinets/1936

ist doch bereits Stereo (8 Ohm Mono, 16 Ohm Stereo laut Spezifikation). Einfach im Stereo Mode nur eine Seite benutzen!

Ich sehe gerade, dass die Box (wenn ich die richtige erwischt habe)

th-3764837340.jpg


keinen Schalter hat. Ich gehe davon aus, dass es reichen würde, wenn du nur den rechten Eingang benutzt. Die Bedienungsanleitung ist leider nicht sehr klar, was das angeht. Deswegen, um sicher zu gehen, würde ich trotzdem einen nicht angeschlossenen Kabel auch in den linken Eingang reinstecken! Das wiederum steht klar im Manual: beide Eingänge benutzen für den Stereo-Betrieb.

Also noch Mal:
  • Einen Mono-Klinkenstecker in den Left Input. Das andere Ende einfach hängen lassen bzw. nicht anschließen.
  • Deinen Amp mit dem 16 Ohm Out in den Right Input der Box verbinden (mit dem Lautsprecherkabel).

Vielleicht will jemand das von mir geschriebene hier noch Mal zur Sicherheit bestätigen (oder halt widerlegen), damit @Saitenhexer0711 auf der sicheren Seite ist?

@Saitenhexer0711 oder, wenn du einen Multimeter hast, steckst du den Kabel in den rechten Eingang und misst ob das 16 Ohm sind (effektiv gemessen dann ca. 12 Ohm). Dann hast du das mit eigenen Augen gesehen. :)
 
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Hallo zusammen,

ich habe den Mono-Betrieb der Marshall 1936V-Box gestern Abend kurz getestet. Werden sowohl die linke als auch die rechte Buchse verwendet, wird tatsächlich nur der Lautsprecher auf der jeweiligen Seite angesteuert.

Das damit verbundene Experiment war verblüffend: Zunächst habe ich den WGS Invader (geht Grob in die Richtung Greenback) angesteuert. Der Speaker klingt (bei Zimmerlautstärke) auch allein in der 2x12er Box recht gut, auch wenn etwas Hochmitten und Höhen fehlen.

Anschließend habe ich den Neo Creamback angesteuert. Ich habe zunächst meinen Ohren kaum getraut, der Speaker klingt deutlich leiser und vor allem bei identischer Einstellung des Amps auch erheblich(!) dünner. Dafür sind die Hochmitten eher dominant.

Während der Lautstärkeunterschied dem unterschiedlichen Kennschalldruck bzw. der unterschiedlichen Empfindlichkeit geschuldet ist (99 db beim Invader vs. 97 db beim Neo Creamback), hat mich die unterschiedliche "Soundbreite" ziemlich überrascht.

Probeweise habe ich den Amp etwas lauter gedreht, um eine vergleichbare Lautstärke wie beim Invader zu erreichen. Und siehe da, der Speaker klingt deutlich "fetter", wobei vor allem die Bassfrequenzen deutlich wahrnehmbar werden. Das ist aber zu viel des Guten.

Dieses Phänomen konnte ich an drei Amps exakt reproduzieren (Friedman, Bogner, Diezel).

Den Invader allein könnte ich mir gut in einer 1x12er Box oder einem 1x12er Combo vorstellen, vom Neo Creamback war ich enttäuscht (zu dünn oder zu basslastig).
Nichtsdestotrotz gefällt mir die Kombination beider Speaker wirklich gut. Das, was dem Invader fehlt, ergänzt der Creamback perfekt (wenngleich dieser, wie gesagt, leiser und "dünner" klingt).

Anbei ein Sound Sample (schlichtes Riffing, aufgenommen mit einem Smartphone). Am Anfang sind beide Speaker zu hören, ab 1:16 der Neo Creamback und ab 2:32 der Invader.

 
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Wenn die Bässe zu wuchtig kommen, wäre vielleicht eine offene Box mal einen Versuch wert - Ich würde mir für das Marshall Cab einfach eine alternative Rückwand basteln und mal mit verschiedenen Öffnungsgrößen experimentieren. Wenn sich da was Gutes ergeben sollte, kannst du dir sogar noch ein Mittelstück basteln, mit dem du die Box bei Bedarf wieder verschließen kannst - du musst es nur so hinbekommen, dass es luftdicht abschließt.

Cheers,
Lars
 
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Hast du die Box auf dem Boden stehen? Und beide Speaker nebeneinander?
Danke für die Anregung, das werde ich heute mal testen.

Wenn die Bässe zu wuchtig kommen, wäre vielleicht eine offene Box mal einen Versuch wert…
Auch hierfür vielen Dank, das wäre durchaus interessant. Ich bin überzeugt davon, daß sich die Raumakustik bzw. das, was im Raum ankommt, deutlich ändern würde.


Interessant finde ich im Übrigen auch, daß der Invader im gemeinsamen Betrieb mit dem Neo Creamback etwas mehr weniger Bässe liefert. Möglicherweise steckt eine negative Interferenz dahinter.
 
ein Lautsprecher in einem offenen System verhält sich ganz anders als in einem geschlossenen. Am auffälligsten ist dabei die schwächere Basswiedergabe, das ist ja tendenziell was du erreichen möchtest.

Daher ist Speakertausch in geschlossenen Systemen auch immer etwas kritischer, da der neue Speaker halt noch gut mit dem Volumen der Box zurechtkommen muss (kann man alles simulieren wenn man die Parameter aus dem Datenblatt in die entsprechende Software steckt)

Dass die beiden Speaker miteinander in Interaktion treten ist auch zu erwarten. Das sind zwei unterschiedliche Lasten mit unterschiedlichen Induktivitäten usw. Die haben im Verbund eine andere Impedanzkurve als einzeln und daher spricht der Amp auch anders auf sie an (oder die Speaker auf den Amp - da ist ja immer alles von allem abhängig, sonst wärs ja langweilig ;-)
 
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Ich hoffe, nicht too late to the party...

Es wurden ja schon ein paar recht kluge Beiträge geliefert... Und ich wollte noch ein bisschen ergänzen.
Kuck Dich mal bei Jensen Speaker um.
Zwar kommen die ursprünglich aus dem amerikanischen Segment, aber was modernere Reihen angeht, haben sie sehr wohl auch britische Sounds im Angebot.
Insbesondere ihre Beiden Neodym Serien sind da interessant.
Sie haben idR geringeren Schalldruck, sind oft leichter gebaut und klingen damit oft sich schon bei geringeren Lautstärken amtlich.

Für wenig Geld gibt's die Vertreter der MOD bzw CH Reihe
Die sind Budget Lautsprecher, die wegen klar amerikanisch noch klar britisch klingen, günstig zu kaufen, von guter Qualität und mit niedrigem Schalldruck. Sehr passend für die gewünschte Anwendung.

Übrigens, dass 10er PER SE leiser sind als 12er ist ein Mythos. Nicht einmal dass sie immer weniger Bass haben stimmt.
Vergleicht mal den Frequenzverlauf eines P10Q mit einem V30 oder die SPL von WGS G10C mit dem G12Q.
Der Kleine ist lauter und fetter.
Der Antrieb ist enorm wichtig hierbei, die Größe der Schwingspule, die Steifheit des Cone...
 
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Habe hier gerade einen Rectifier an einer MR1936 und klingt gut 😉
 
Hey,

unabhängig von der Art der Box ist es was deinen Wunsch angeht recht wichtig gut eingespielte und "durchgeknetete" Lautsprecher in einem recht resonanten Gehäuse zu verwenden.
Meine selbstgebaute 2/12er (aus altem Framus Combo plus Erweiterung aus relativ dünnem Schichtholz, Dumble Öffnung hinten) ist mit Eminence Swamp Thangs bestückt. Da sie schon sehr viele laute(!) Gigs runter hat sind die gut eingeschwungen.
Wenn ich den Master beim Engl Blackmore unten halte und mit dem Lead Volume runter gehe kann ich mit dieser Box sehr saftige, komplexe Sounds bei unterster Zimmerlautstärke erzeugen, da die Speaker sehr fein ansprechen.

Auch gute Erfahrungen in Sachen Ansprache bei leisen Pegeln habe ich mit gebrauchten viel benutzten Eminence Guitar Legend 12ern gemacht. Davon zwei in ein Tube Town Lemberg Gehäuse (sehr resonant!) ergibt ne fein ansprechende "Leise-Box" die zudem noch sehr günstig wird.

Gruß,
Bernie
 
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Habe hier gerade einen Rectifier an einer MR1936 und klingt gut 😉

Das ist es ja.
Hatte früher einen Rectifier mal an einer normalen 1960. Klang gut.

Ich brauche aktuell eine 2x12er.
Marshall 1936V hätte ich bock drauf oder eine Hesu 2x12 wäre auch geil.
Leider gibts zur letzteren nur MetalSamples.
Würde gerne wissen wie die Hesu sich bei Rock&Hardrock schlägt.
 
Ich gehe davon aus, dass da preiswerte, China-made, Celestions in die HB-Box geschraubt wurden. Einen so schlechten Ruf haben die nicht, aber auch keinen, der den Preis der Box amortisiert. Irgendwo muss dieser niedrige Neupreis seine billigen Einzelpreise berücksichtigen.
 
Na ja, und ich gehe davon aus, dass es dir selben V30 sind, wie in jeder Serienbox mit V30.
Preise macht hier die Skalierung
Ich würde die V30 auch nicht rausschmeißen weil sie zu schlecht sind, sondern zu LAUT.
 

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