Betrachtet ihr eure E-Gitarrenmusik als Kunst?

Betrachtet ihr euer E-Gitarrenspiel als Kunst? Oder mehr als Freizeitgestaltung, oder als Selbstverwirklichung?

Bei der Definition von 'Kunst' kann ich nur verlieren, das haben meine Vorredner auf bislang 6 Thread-Seiten bereits zu Tode diskutiert. Für mich ist es eine reine Freizeitgestaltung.
Ich arbeite sehr kopflastig und mache Musik als reinen Ausgleich dazu. Da interpretiere ich auch nicht allzu viel hinein. Es macht Spass und kräftigt meine Lebensgeister. So gesehen ist es nicht nur eine Freizeitgestaltung, sondern eine Art, mich emotional fit zu halten. Happy Ton, Happy Tom sozusagen.
 
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Noch mal, die Eingangsfrage zielt doch ganz klar auf eine Selbsteinschätzung!
Die kann/sollte nicht in Frage gestellt und schon gar nicht bewertet werden.
Ich habe das, was hier im Thread diskutiert wurde, nicht unbedingt als "Bewertung" gesehen, sondern eher als ein Ringen um die Frage, was genau man eigentlich darunter verstehen darf/soll, wenn jemand aussagt, "jawohl, ich betrachte mein Gitarrenspiel als künstlerische Tätigkeit". Wir kommunizieren ja, um Informationen auf eine Art und Weise auszutauschen, die unsere Gegenüber verstehen können - ansonsten können wir uns auch angrunzen. Wenn also keinem so richtig klar ist, was mit "Kunst/Künstler" gemeint ist bzw. man bei solch nichtssagenden Erklärungen ankommt, wie es hier ja auch tatsächlich gemacht wurde (= Künstler ist, wer sich als solcher sehen will), dann ist die Fragestellung dieses Threads letztlich nutzlos. Es sei denn, jeder (selbsternannte) Künstler liefert im gleichen Atemzug seine ganz persönliche Definition von "Kunst" mit.

Der Grund, weshalb ich in einem vorherigen Beitrag ganz deutlich gesagt habe, dass ich mit Kunst in diesem Zusammenhang überhaupt nichts am Hut habe, liegt darin, dass meine persönliche Vorstellung von Kunst durchaus ziemlich anspruchsvoll ist (vgl. etwa den Begriff "schöpferische Höhe") - würde ich das für mich in Anspruch nehmen, so klänge das in meinen Ohren reichlich prätentiös (andere können das selbstverständlich gerne anders sehen). Ich habe als Software-Entwickler bereits einen anspruchsvollen Beruf, daneben einige Hobbies, die meiner nachdenklich-intellektuellen Seite gerecht werden, da muss ich nicht auch noch meinem Gitarrenspiel irgendwelche höheren Weihen angedeihen lassen. Mir macht es einfach Spaß, es fühlt sich gut an ... und mehr muss es gar nicht sein.
 
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sondern eher als ein Ringen um die Frage, was genau man eigentlich darunter verstehen darf/soll,
@Ambient777 : Ist Metal bzw. allgemein "harte Gitarrenmusik" die undankbarste Art von Kunst?
nochmal, den Titel habe ich in Anlehnung zu oben genannten thread gewählt. Es geht mir hier darum, wie man sich und sein Spiel bezüglich der (E-)Gitarre, so sieht. Welche Motivation einen da antreibt und welchen Anspruch man hat. Uns allen ist doch eigentlich klar, das der Begriff "Kunst" als solches weder klar definiert ist, noch das eine einhellige Meinung darüber existiert, wiewohl es schon ein gewisses, einheitliches Verständnis gibt, was grob gesagt, als künstlerisch verstanden wird, oder eben nicht oder als diskussionswürdig erachtet wird. Etwas widersprüchlich, aber so ist es nunmal mMn., wie wir hier ja auch nachlesen können.
Abgesehen von den Einlassungen, was man nun unter "Kunst" verstehen will, danke ich aber euch allen für eure interessanten Beiträge,
Micky
 
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Uns allen ist doch eigentlich klar, das der Begriff "Kunst" als solches weder klar definiert ist, noch das eine einhellige Meinung darüber existiert [...]
Ich will jetzt wirklich keine große Diskussion entfachen, aber das "uns allen ist doch eigentlich klar" ist nach so vielen Seiten offensichtlich eben halt doch nicht allen so klar oder vielleicht auch schlicht unbefriedigend. Was ich meine, ist, wenn man von "Kunst" spricht oder sprechen will (so jedenfalls ist meine Erfahrung mit bisher so ziemlich allen Musiker-Board-Threads, in denen das getan/versucht wurde), dann muss man damit rechnen, dass da weiterer Klärungsbedarf besteht. In deinem Eingangsbeitrag lädst du ja selbst dazu ein bzw. beginnst selber damit, dir über die Bedeutung von Kunst Gedanken zu machen, wenn du z. B. indirekt fragst, ob ein "flüchtiges Ereignis" Kunst sein kann oder sagst, "manchmal empfinde ich es als Kunst" (was im Gegenzug heißt: manchmal auch nicht, was wiederum ganz automatisch die Frage aufwirft, von welchen Kriterien es für dich abhängt, wann du dein "E-Gitarrenspiel" als Kunst empfindest und wann nicht). Wie du sehen kannst, landet man ganz unwillkürlich schneller in der "über Kunst debattieren"-Falle als man denkt. Im Grunde müsste man, wenn man das nicht möchte, es im Eingangsbeitrag ganz unmissverständlich und am besten mindestens drei Mal hintereinander zum Ausdruck bringen. Und selbst dann, so wie ich unser Board kenne ... :whistle:
 
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Ich betrachte meine E-Gitarrenmusik als Spaß und Beschäftigung, aber nicht wirklich als Kunst. Dazu bin ich an der E-Gitarre zu wenig kunstfertig. :D
 
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Wie du sehen kannst, landet man ganz unwillkürlich schneller in der "über Kunst debattieren"-Falle als man denkt.
ja, da hast du recht, war mir halt vorher nicht so klar:redface:. Ich hab aber mehrmals, und andere auch, darauf hingewiesen, das es mir darum geht,
wie die "eigene" Sicht auf "sein/ihr" Gitarrespiel ist, unabhängig von unklaren Begrifflichkeiten. Das muß jetzt aber auch mal als Erklärung genügen:rolleyes:.
 
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Deine Eingangsfrage "Betrachtet ihr euer E-Gitarrenspiel als Kunst?" habe ich zügig mit einem "Nein" beantwortet. Das war für mich ganz klar. Zwangsläufig habe ich mich dann, auch durch den Diskussionsverlauf, damit auseinandergestzt, warum dieses "Nein" so ganz klar für mich war, und auch immer noch ist.

Kunst ist, wie Du schreibst "eine unklare Begrifflichkeit". Da stimme ich Dir zu. Was mich jetzt beschäftigt ist "Kann man auf eine unklare Begrifflichkeit überhaupt eine klare Antwort geben?" Ich glaube nicht; und dann bekommt der Ausdruck "Kunst liegt im Auge des Betrachters" auf einmal einen -für mich- einleuchtenden Sinn.

Wenn ich als Erschaffer irgendein atonales, unsauberes Geschrammel als Kunst auszeichnen kann, ist das dann nicht eine Beleidigung für einen "wirklichen" Künstler? Wenn alle Welt sich ob meines Geschrammels den Kopf schüttelt oder sich kaputtlacht, hat dann "alle Welt" keine Ahnung von Kunst oder ich?

Ein interessantes Faß, was Du da aufgemacht hast.
 
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Deine Eingangsfrage "Betrachtet ihr euer E-Gitarrenspiel als Kunst?" habe ich
falsch verstanden !!
Denn es wurde nach "eurer Gitarrenmusik" und nicht nach Gitarrenspiel gefragt.

Gitarre spielen kann/könnte fast jeder irgentwie lernen. Aber einen eigenen zu Song schreiben, einen Song
ganz eigen zu interpretieren, einen eigenen Sound und Zugang zu haben und Leute mit der eigenen
Leidenschaft zu berühren und mitzureissen - das ist für mich Kunst.
 
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. . . Betrachtet ihr euer E-Gitarrenspiel als Kunst? . . .

Wenn ich so dahinsoliere, frei, zu selbst produzierten Backingtracks, oder auch nach eigenen Tabs, dann ist da für mich erstmal kein Unterschied zwischen Gitarrenspiel und Gitarrenmusik. Ich muss "meine Werke" ja nicht zwangsläufig veröffentlichen oder aufführen.

Aber ich verstehe, was Du meinst.
 
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@eizo930
Gute Frage. Ich bin mal irgendwo im Netz über einen "Klangkünstler" gestolpert, der Klänge und Geräusche mit allen möglichen Gegenständen erzeugt. So z.B. auch mit der Tür eines Kühschranks.

Für mich ging das sehr in Richtung "hurz", zumal der Künster selbst auch ewas "irre" wirkte. ;-)
Aber ein Bekannter von mir (nebenbei ein sehr guter Gitarrist) hatte da wohl einen ganz anderen Zugang und fand diese "Klang-Performances", oder wie man das jetzt auch immer nennen mag, sehr interessant und "spannend". Das hat mich damals schon nachdenklich gemacht.

Ging mir gerade so durch den Kopf, bei "atonal und unsauberes Geschrammel". ;-)
 
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@Wizzzzard2000

Och, ich find's interessant die Ansichten und Meinungen anderer kennenzulernen. Hier und da gewinnt man ja auch neue Erkenntnisse, Einsichten und Fakten zu bestimmten Themen, stellt fest, dass man seine Meinung revidieren oder ändern muss . . .

Wichtig ist jedoch stets der gegenseitige Respekt, die Akzeptanz anderer Ansichten.
 
Och, ich find's interessant die Ansichten und Meinungen anderer kennenzulernen
Ja, hast ja Recht, aber es artet hier immer gleich so aus. Oder ist das eine Kunst, die wir alle können und auch noch Spaß dabei haben?
Wichtig ist jedoch stets der gegenseitige Respekt, die Akzeptanz anderer Ansichten.
Da wird es hier allerdings manchmal etwas eng.

Also ja, ich stimme Dir in beiden Punkten zu.
 
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Vielleicht hätte die Frage besser so lauten sollen: Betrachtet ihr eurer Gitarrenspiel als kreative Tätigkeit?
 
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Aber einen eigenen zu Song schreiben, einen Song ganz eigen zu interpretieren, einen eigenen Sound und Zugang zu haben und Leute mit der eigenen Leidenschaft zu berühren und mitzureissen - das ist für mich Kunst.

Wenn du aber nun niemanden mit Deinem Song berührst, niemanden mitreißen kannst, niemand es sich ein zweites Mal anhören möchte, so sehr Du Dich auch bemühst, und Du als einziger es "gut" findet, ist es dann immer noch etwas, das dem Anspruch Kunst entspricht?

Ernsthafte Frage.
 
Kunst ist, wie Du schreibst "eine unklare Begrifflichkeit". Da stimme ich Dir zu. Was mich jetzt beschäftigt ist "Kann man auf eine unklare Begrifflichkeit überhaupt eine klare Antwort geben?" Ich glaube nicht; und dann bekommt der Ausdruck "Kunst liegt im Auge des Betrachters" auf einmal einen -für mich- einleuchtenden Sinn.

Jaja, die alte Frage: "Ist das Kunst oder kann das weg?" :D
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Kunst ist, in einen runden Raum in die Ecke zu schei....

Jede andere Definition ist einfach langweilig. ;)
 
Jaja, die alte Frage: "Ist das Kunst oder kann das weg?" :D

Exakt so ist das, und wird es vermutlich auch bleiben.

Nebenbei: Mir ist schon klar, dass dies ein rein philosophisches Thema ist und wir hier keine allgemeingültige Definition für Gitarremusik/Gitarrenspiel-Kunst finden werden. Trotzdem interessanter Austausch, denn hinter jeder Meinung steckt ja ein Musiker, ob nun Hobby-, Amateur- oder Profigitarrist, mit dem man sich auch über andere Themen im MB austauscht.
 
Nur zur Info: Solltet ihr im Hintergrund ein seufzendes Geräusch hören, dann stammt das von einem langsam aber sicher resignierenden Moderator, die einfach keine Lust mehr hat, ständig allgemeine und über die Eingangsfrage hinausgehende Ausführungen zu Kunst und was das sei zu löschen....... -.-
 
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