Ist Metal bzw. allgemein "harte Gitarrenmusik" die undankbarste Art von Kunst?

  • Ersteller Ambient777
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Ich komme ja aus einer ganz anderen Ecke ... kenne solche Probleme aber auch. Da lernt und übt man, steckt viel Zeit und Energie in neue Stücke, macht auch die eine oder andere Aufnahme um mal anderen was zeigen zu können - und keine Sau interessierts.

Wenn ich einen Haufen Mitmusiker mitreißen, begeistern und beteiligt sehen will, mach ich keine Töne, sondern einen Thread auf wie "Fender Spaltmaße immer schlechter!".

Bei Musikkonsumenten funktioniert es - wenn überhaupt - anders herum.

Dass das so diametral entgegengesetzt läuft, darin könnte auch die Antwort auf so manches Erfolg- und Brotlose stecken.
 
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Ich kann Kicki in allen Punkten zustimmen, möchte aber noch einen weiteren Gedanken hinzufügen. Ist es nicht so, dass bei jeder Musikrichtung irgendwann ein Ende erreicht ist? Und ist nicht auch im Metal schon alles gesagt? Ich meine das in erster Linie aufs Songwriting, Sound und Strukturen bezogen. Wieviel Spielraum gibt es da noch, um auch die Fans dieses Genre noch anzusprechen und mitzunehmen? Meine Beobachtung als Nicht-Metaller ist, dass das Ende der Fahnenstange im Songwriting längst erreicht ist und Entwicklung seit vielen Jahren auf anderen Ebenen stattfindet. Nämlich schneller, lauter, virtuoser, bombastischer, härter usw. Aber auch das ist eine Sackgasse, die immer enger wird. Wieviel schneller un härter kann man denn noch spielen??? Speziell bei vielen Drummern finde ich es wahnsinnig beeindruckend, wie schnell, tight und energiereich manche spielen können. Unglaubliche Technik!!! Aber auch da ist doch irgendwann mal das Machbare erreicht. Mehr geht dann einfach nicht mehr.
Mit dieser Entwicklung schneiden sich die Metaller aber irgendwie auch ins eigene Fleisch. Weil, wie Oli schon sagte, musst du schon ein ausgezeichneter Techniker sein, um da überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Ausnahmen gibt es natürlich immer.
 
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der Meinung bin ich absolut nicht, es kommen auch im Metalbereich regelmässig Bands mit neuem Material um die Ecke das dich umhaut und mitreisst oder du neue Bands entdecktst mit einem Sound und Songs, was du vorher noch nie gehört hast und erstmal seinesgleichen sucht.
 
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Ist das so? In Wacken ist mir das nicht so aufgefallen. Es gab ein paar sehr oldschoolige Bands. Und auch Bands mit ein paar anderen Stilelementen. Da gab es dann aber auch schnell den Aufschrei: Ist das noch Metal?
 
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@Spanish Tony
Das ist natürlich deine Wahrnehmung und die stimmt natürlich auch für dich.
Ich höre seit fast 30 Jahren intensiv auch Metal und ich kann für mich immer noch regelmässig, neues und interessantes finden, (wenn auch nicht mehr in den selben Abständen als ich noch jünger war und viel mehr Zeit damit verbracht habe, aktiv nach neuer Musik zu suchen) daher finde ich durchaus das das Genre, sofern man das sagen kann, eine gewisse Innovation mit sich bringt.

Was nicht heissen soll das sich nicht vieles auch gleich oder ähnlich anhört, was es auf alle Fälle tut, keine Frage, aber es gab und gibt immer mal sehr interessante Ausreisser. um mal die Liste kurz zu halten und zwei solcher beim Namen zu nennen, welche solche für mich waren: IGORRR und Polyphia

Die Bandbreite ist aber auch irrsinnig breit im Genre, klassischer oldschool metal ist zb etwas was mich nun weniger bis gar nicht interessiert.
 
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Ist das so? In Wacken ist mir das nicht so aufgefallen. Es gab ein paar sehr oldschoolige Bands. Und auch Bands mit ein paar anderen Stilelementen. Da gab es dann aber auch schnell den Aufschrei: Ist das noch Metal?
Wie in allen Musikrichtungen, gibt es dann mit der Zeit immer mehr Splitterrichtungen und je mehr man sich mit einer Richtungen auseinandersetzt, desto mehr erkennt man die Differenzierungen.

@exoslime war gleichzeitig ;) ähnlicher Gedanke ;)

In Wacken waren sicherlich 60%-70% Sachen, die mir inzwischen auch nicht mehr gefallen. ABER, ich bin nicht der Maßstab für 80.000 ;)+
 
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@exoslime da mag ich dir nicht widersprechen. Da kennst du dich sicherlich besser aus. Aber wie siehst du denn die Sache mit schneller, härter, lauter?
 
@Spanish Tony

Es gibt doch ganz andere, wichtige Gründe...

image-proxy



:D

PS: Das Bild ist ein Klassiker aus den Anfangstagen des Internets!
 
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Wieso entgegen? Schneller spielen setzt mehr üben voraus
 
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@exoslime da mag ich dir nicht widersprechen. Da kennst du dich sicherlich besser aus. Aber wie siehst du denn die Sache mit schneller, härter, lauter?
diese Kriterien sind für mich fast irrelevant.
wenn ich das erste mal einen Song einer Band höre, muß mich der packen, wie er das macht spielt in erste linie keine rolle, die Emotion, die Atmosphäre, die Energie. Das muß mit mir resonieren, und das eigentlich unabhängig von der Musikrichtung.

Technisch finde ich es schon sehr reizvoll, was einige Künstler da in der Lage sind zu liefern, aber das ist für mich nicht ausschlagebend in diesem Moment.
Ich hör auf viel Jazz, da ist es genau gleich, das gesamtpaket passt oder passt einfach nicht.

Der Gesang ist zb für mich ein sehr heikles Thema, da gefällt mir mir schnell etwas nicht und das wiegt wesentlich stärker, als wie zb technisch anspruchsvoll die Musik selber ist.
 
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Meine Beobachtung als Nicht-Metaller ist, dass das Ende der Fahnenstange im Songwriting längst erreicht ist und Entwicklung seit vielen Jahren auf anderen Ebenen stattfindet. Nämlich schneller, lauter, virtuoser, bombastischer, härter usw. Aber auch das ist eine Sackgasse, die immer enger wird. Wieviel schneller un härter kann man denn noch spielen???
Da habe ich mehr Vertrauen in die musikalische Schaffenskraft der Menschen!

Das Einzige was da hinderlich ist, ist die immer wiederkehrende Diskussion "....ja, aber das ist jetzt kein Metal mehr...". Was da aus Djent & Co in Richtung Twohandtapping (mit mittlerweile wieder völlig cleanen Sounds) im "Internet" entstanden ist, hat zwar so rein garnichts mehr mit Kutte, Growling und "Pommesgabel" zu tun, ist für mich aber klar im Metal verwurzelt.
,,,und auch Animals as Leaders werden dann wieder irgendwann "durch" sein und durch neue Bands "beerbt" werden.
 
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Ich wollte hier keine grundsätzliche Diskussion starten, sondern mich in erster Linie auf den Eingangspost beziehen.
 
Also bitte, diese "Genre" Diskussionen bzw. "was ist Metal und was nicht" - ist doch schon seit 1995 ausgelutscht.

Da erschien nämlich der erste Sampler der "Crossing All Over" Reihe - eine der bestverkauften Sampler-Reihen - da war auch alles drauf und ausdrücklich erlaubt, was irgendwie rockt und Laune macht!
War ein Muss auf jeder Party, wo gute Musik lief. :great:


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Ist Metal bzw. allgemein "harte Gitarrenmusik" die undankbarste Art von Kunst?

Nein, zu den undankbarsten Arten von Künsten dürfte Schauspiel gehören. Was da an Zeit, Energie und Nerven investiert wird und wie wenig Anerkennung und vor allem Geld damit zu verdienen ist - da sind wir Musiker i.d.R. noch mit viel Wertschätzung und akzeptablen Verdiensten verwöhnt.
 
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Aber wie siehst du denn die Sache mit schneller, härter, lauter?
Ich hab mal gehört, dass dieser Trend sogar in der Volksmusik angekommen sei.
Nachprüfen konnte ich es freilich nicht, da ich sowas zu selten höre...
 

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