Vielleicht nochmal ganz grundsätzlich zu den Begrifflichkeiten und den technischen Hintergrund.
Für Recording ohne echte normale Box braucht man einen Ersatz, der die abgegebene Leistung verbraucht, damit bei einem röhrenbasierten Verstärker der Ausgangsübertrager keinen Schaden nimmt. Üblich sind hier Lastwiderstände, die die Leistung in Wärme verwandeln. Geräte, die das machen, werden auch Loadbox, Power Soak, Attenuatoren oder Dummyload genannt.
Die Speakersimulationen bereiten dann ein Line Signal auf, das dann dem eines Abnahmen-Mikrophon entsprechen soll.
Dabei gibt es grundsätzlich analoge, auf Frequenzfilter und digitale, auf Modeling basierende Systeme. Palmer, Koch, Jet City, Mesa und in der Regel die onbord frequenzangepassten Ausgänge an Röhrenverstärkern arbeiten nach ersterem Prinzip.
Das System von Torpedo arbeiten jedoch auf der Modeling Schiene, die IMO mehr Möglichkeiten hat, die Physik eines Lautsprecher realistisch zu ersetzen. Daher ist der hohe Preis hier IMO völlig berechtigt, denn vergleichbare Ergebnisse sind sonst nur noch mit Isolationsboxen mir realem Lautsprecher und Mikrophon zu erzielen. Für den Heimgebrauch bieten Softwarelösungen wie LeCab, Amplitube,... wo man die Boxen Simulationen auch ohne die Ampsimulationen nutzen kann, eine günstige Alternative. Gute Ergebnisse habe ich auch mit Floorboard Modeling Geräten hinbekommen. So kann man z.b. beim Vox Tonelab ST als "Amp" einen ganz linearen wählen, der einem Mischpult entsprechen würde. So kann man das Line Signal aus einer Loadbox auch in das einer abgenommene Lausprecher Box umwandeln.
All die Frequenzfilterlösungen klingen allemal besser, als das ziemlich unbrauchbare Signal, was eine Loadbox so ausgibt, aber so richtig authentisch fand da bisher keine der Lösungen, die ich ausprobiert habe. Wichtig ist dabei jedoch, dass keine dieser Hardwarelösungen auch den Raumklang simulieren kann. Das klingt so erst mal immer furztrocken, was auch ziemlich ungewohnt ist. Das ist genauso auch bei Isolationsboxen, was ihnen dann manchmal IMO zu Unrecht als "topfiger" Klang ausgelegt wird. Mit ein klein wenig Raumhall (möglichst noch auf Stereo aufbereitet) klingt das gleich wieder ganz anders.
Die Geräte von Palmer, Koch, H&K Redbox,... haben alle ihren eigenen Sound, noch mehr wie auch Lautsprecher ihren charakteristischen Klang haben. Da muss man IMO individuell entscheiden, ob und was einem da gefällt. Ich denke, dass das die Musikrichtung dabei auch von großer Bedeutung ist.
Bei den softwarbasierten Lösungen wird IMO der angegeben Boxentyp und Mikophonierungsmethodik dagegen schon gut wiedergegeben, sodass man hier eher auch das bekommt, was man erwarten würde.