Chorsatz (SATB) + Klavier

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Kimmel
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Hallo Leute,

Ich bin seit einiger Zeit dabei einen Chorsatz mit Klavierbegleitung vom Jazzstandard "Autumn Leaves" zu schreiben. Jedoch sind Probleme aufgetaucht: Ich weiß nicht, wie ich die ATB-Stimmen setzen soll, damit es gut klingt. Ich habe es bisher versucht die Alt-Stimme als eine Art Echo von der Melodie-(also Sopran-)stimme zu setzen und die beiden Männerstimmen habe ich homophon gesetzt. Nur klingt das nicht so, wie ich es gern hätte. Man kann sagen, da fehlt das gewisse Etwas. Was könnte ich da machen?
Eigentlich möchte ich gern euch das unvollständige Arrangement zeigen, aber wenn ich das richtig sehe, ist das Stück "erst" 65 Jahre alt, sodass ich das nicht machen darf.

Um Rat fragend,
Kim

P.S: Ja, mit Harmonielehre kenne ich mich ein wenig aus.
 
Eigenschaft
 
Noten her! Das sollte kein rechtliches Problem sein ;)
 
aber wenn ich das richtig sehe, ist das Stück "erst" 65 Jahre alt, sodass ich das nicht machen darf.

Noten her! Das sollte kein rechtliches Problem sein ;)

Von wegen!

Les feuilles mortes, international meist Autumn Leaves, ist ein Chanson, das 1945 von Joseph Kosma auf ein bestehendes Gedicht von Jacques Prévert komponiert wurde.
http://de.wikipedia.org/wiki/Autumn_Leaves
Joseph Kosma (* 12. Oktober 1905 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 7. August 1969 in La Roche-Guyon, Frankreich) war ein ungarischer Komponist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Kosma
Die Regelschutzfrist beträgt in der Europäischen Union und der Schweiz 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers (post mortem auctoris, abgekürzt p. m. a.).

Man darf aber nicht einfach 70 Jahre zum Todestag addieren: Die Gemeinfreiheit beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, das auf das 70. Todesjahr des Urhebers folgt (Beispiel: das Todesdatum eines Malers 15. Mai 1938 hat im Urheberrecht zur Folge, dass seine Werke ab 1. Januar 2009 gemeinfrei sind).
http://de.wikipedia.org/wiki/Regelschutzfrist
Nun könnt ihr ausrechnen, ab wann die Komposition "Autumn Leaves" gemeinfrei wird.

Viele Grüße

Klaus
 
Von wegen!

Nun könnt ihr ausrechnen, ab wann die Komposition "Autumn Leaves" gemeinfrei wird.

Viele Grüße

Klaus

Also sind es erst 41 Jahre...
So oder so, ich darf die Noten leider nicht zeigen :/

Verzweifelt,
Kim
 
Hallo,

falls du dich wirklich doll damit auseinandersetzen möchtest könnte evtl dieses Buch http://www.amazon.de/Modern-Jazz-Vo...4439/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1313690251&sr=8-1 interessant sein für dich.

Ich habs selber erst ein bisschen angegraben aber es ist schon recht ausführlich und definitiv sein Geld wert.

Gruß

Also muss ich mir ein extra Buch dafür kaufen?
(Ich habe mir bereits "Neue Jazz-Harmonielehre" von Frank Sikora gekauft)
 
Also sind es erst 41 Jahre...
So oder so, ich darf die Noten leider nicht zeigen :/

Verzweifelt,
Kim

Kein Grund zur Verzweifelung! Oder verzweifelst Du auch daran, daß Du die Kirschen aus Nachbars Garten nicht einfach ernten kannst?

Wenn Du nicht selbst eine gute Melodie komponieren kannst, so höre Dir viele alte Melodien an. Da kannst Du durchaus fündig werden. Dann versuche sie zu bearbeiten, der Sikora kann dabei helfen.

Hier zwei Beispiele, wie man aus gemeinfreien Melodien Hits machen kann:

Original: http://www.youtube.com/watch?v=LYwrubaX24o
(Übrigens nicht von J.S.Bach, sondern von Christian Petzold (1677 - 1733), Hoforganist in Dresden.)

Und jetzt, wie man es später bearbeitet hat:
http://www.youtube.com/watch?v=aGDZc9bdUZM
http://www.youtube.com/watch?v=IEpkCT13R8c&feature=related
Mit deutschem Text interpretiert von der Beatles-Freundin Alma Cogan:
http://www.youtube.com/watch?v=3VyRnZL6qVM


Original: Der ehemalige Rechtsanwalt William Whiteman Fosdick (Text) und der 1835 aus England eingewanderte George A. Poulton (Musik) haben 1861 zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkriegs einen Song mit dem Titel Aura Lee (alternativ auch Aura Lea) für die Holley & Campbell Minstrels verfasst, die hiermit in Minstrel-Shows auftraten.
Quelle

Hier eine frühere Interpretation des alten Liedes und hier mit einem neuen Text, mit dem es zum Hit wurde.

Viele Grüße

Klaus
 
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Kein Grund zur Verzweifelung! Oder verzweifelst Du auch daran, daß Du die Kirschen aus Nachbars Garten nicht einfach ernten kannst?

Natürlich nicht. Ich mag es bloß nicht, wenn ich tagelang nicht weiterkomme, aber da muss ich durch.

Wenn Du nicht selbst eine gute Melodie komponieren kannst, so höre Dir viele alte Melodien an. Da kannst Du durchaus fündig werden. Dann versuche sie zu bearbeiten, der Sikora kann dabei helfen.

Okay.

(Videos etc.)
Viele Grüße

Klaus

Danke für deine Hilfe! Du hast mich jetzt wieder motiviert weiterzumachen.
Mal sehen, was dabei herauskommt...

Für die Hilfe dankend,
Kim
 
Aber wenn ich es selbst arrangieren würde kann ich die eigenen Noten auch nicht veröffentlichen?
 
Du hast mich jetzt wieder motiviert weiterzumachen.
Das freut mich! :)

Man muß natürlich ein Gefühl dafür entwickeln, aus welcher Melodie man evtl. etwas machen kann. Also versuche die Schätze der Vergangenheit (u.a. Volkslieder) zu erkennen!

Gerade fällt mir "Green Sleeves" ein, das wohl älteste englischsprachige Liebeslied:

vierstimmiger Chor mit Begleitung
Klavier
sechstimmiger Chor
Leonard Cohen
vier Flöten

Aber wenn ich es selbst arrangieren würde kann ich die eigenen Noten auch nicht veröffentlichen?

Ein kreatives Arrangement ist rechtlich eine Bearbeitung. (Siehe auch hier: Die Rechte der Musikschaffenden)

Ohne die Rechte beim Urheber einzuholen, kannst Du das Stück nur im stillen Kämmerlein bearbeiten und aufführen:

Das Bearbeitungsrecht liegt beim Urheber und bedarf seiner Zustimmung. Gegen eine unerlaubte Bearbeitung kann der Urheber rechtliche Schritte einleiten. Die Bearbeitung wird selbst als Werk geschützt, der Bearbeiter ist dann wiederum Urheber der Bearbeitung.
Quelle
siehe auch hier

In diesem Artikel wird u.a. auf die Bearbeitung von geschützter Musik in Filmen eingegangen.

Viele Grüße

Klaus
 
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Was könnte ich da machen?

Vorschlag 1:

Prinzipiell klären, ob der (Sing-)Bass auch den funktionalen Bass übernehmen muß, oder, ob der durch die Klavierbegleitung dauerhaft abgedeckt werden kann.

Vorschlag 2:

Einer Stimme die Melodie zuweisen, und die anderen 3 homophon in Riff-Technik ähnlich einer Bigband, arrangieren. Dazu sollte der Chor allerdings entsprechend "leichtfüßig" unterwegs sein können ... Sollte der Bass ... blablabla (siehe Punkt 1), dann können die 3 Stimmen ruhig bass-los und relativ "close" sein ...

Vorschlag 3:

Zwei Stimmen übernehmen unisono die Melodie, die beiden restlichen unisono einen Kontrapunkt, ... der sich - vor allem bei dieser Nummer - ruhig rund um die vorhandenen Guide-Tone-Lines der Changes bewegen kann ... sollte allerdings auch rhythmisch die ohnehin vorhandenen Lücken der Melodie füllen ...

LG, Thomas
 
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Sie hält immernoch an!

Man muß natürlich ein Gefühl dafür entwickeln, aus welcher Melodie man evtl. etwas machen kann. Also versuche die Schätze der Vergangenheit (u.a. Volkslieder) zu erkennen!

Okay, werde ich machen.


Hm... Bei mir kommt da ein "Flötenquartett"

Ist es eigentlich erlaubt, nur die Klavierbegleitung zu veröffentlichen, wenn die Melodie nicht in dieser enthalten ist?

Vorschlag 2:

Einer Stimme die Melodie zuweisen, und die anderen 3 homophon in Riff-Technik ähnlich einer Bigband, arrangieren. Dazu sollte der Chor allerdings entsprechend "leichtfüßig" unterwegs sein können ... Sollte der Bass ... blablabla (siehe Punkt 1), dann können die 3 Stimmen ruhig bass-los und relativ "close" sein ...

Was ist eine Riff-Technik?


Ich habe gerade eben den A-Teil (fürs Erste) fertig arrangiert :)
Jetzt kommt der B-Teil dran.
 
Hm... Bei mir kommt da ein "Flötenquartett"

Den Link habe ich inzwischen korrigiert, entschuldige bitte!

Ist es eigentlich erlaubt, nur die Klavierbegleitung zu veröffentlichen, wenn die Melodie nicht in dieser enthalten ist?

Ich würde mich lieber nicht auf juristisches Glatteis begeben.

Die Juristen antworten auf derartige Fragen oft mit: "Kommt darauf an!"
Vielleicht ist die Melodie in abgewandelter Form enthalten? Du hattest vor, sie als Echo in anderen Stimmen erscheinen zu lassen.

Übrigens verstehen die Juristen etwas anderes unter "Melodie" als die Musikwissenschaftler:

Eine Melodie ist eine geordnete und in sich geschlossene Tonfolge, die ein Lied erkennbar prägt. Der für das Urheberrecht bedeutsame schöpferische Gehalt muss sich auch in der Melodie selbst wieder finden.
Zu beachten ist das der in der Musikwissenschaft umstrittene Melodiebegriff bei der Rechtsanwendung keine Rolle spielt. Das Wort "Melodie" ist ein Rechtsbegriff.
http://www.musik-und-recht.de/urheberrecht.html#gr

Abgesehen davon, wäre auch die Frage, ob es sich bei der Veröffentlichung einer kreativen Begleitung, zusammen mit der Bezeichnung des Titels des Liedes, nicht schon um eine unerlaubte Bearbeitung handeln könnte. Juristische Laien können so etwas kaum beurteilen und im Einzelfall dürfen das ohnehin nur die Juristen (Rechtsberatung).

Selbst bei Akkordfolgen, wird nicht einfach gesagt, daß sie immer urheberrechtlich ungeschützt sind, sondern einschränkend:

Zwar sind auch Akkordfolgen mit Wiedererkennungswert vorstellbar. Jedoch sind in aller Regel Akkordfolgen nicht urheberrechtlich geschützt...
(RA Max-Lion Keller, LL.M. (IT-Recht), München)
Quelle

Da sollte man sich wohl lieber mit ungeschützten Melodien befassen...

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Link habe ich inzwischen korrigiert, entschuldige bitte!

Kein Problem!
Ein wirklich tolles Lied und Arrangement.

Ich würde mich lieber nicht auf juristisches Glatteis begeben.
Die Juristen antworten auf derartige Fragen oft mit: "Kommt darauf an!"

Ich verstehe. Dann werde ich es lieber nicht tun.
Vielleicht ist die Melodie in abgewandelter Form enthalten? Du hattest vor, sie als Echo in anderen Stimmen erscheinen zu lassen.

Nein, nicht in der Klavierstimme :)
[...]
Da sollte man sich wohl lieber mit ungeschützten Melodien befassen...

Ich habe vorerst gedacht, dass dies eine sei, aber da habe ich mich wohl geirrt :redface:

Wie bezeichne ich diesen Akkord?
Akkord.jpg

Das G soll ein Vorhalt sein, der sich nach F# auflöst.
Ist es vllt. Bsus 6 - 5 (was aber irgendwie komisch aussieht).
 
Dankeschön Klaus!

Ich bin mit dem Arrangement fast fertig (von der Notation her).

Da ist wieder ein Akkord aufgetaucht, bei dem ich Schwierigkeiten habe ihn zu bezeichnen (Tonart: e-moll; Schlag 3):
Akkord_2.jpg

Ich will nicht, dass das E gespielt wird, sondern das F# (das soll vorhaltmäßig wirken). Da habe ich mir gedacht, dann ist es vllt. ein C9 sus4-Akkord. Jedoch könnte es sein, dass das F gespielt wird, anstatt das F#. Dann habe ich mir überlegt, es könnte auch Cmaj7(#11) sein, aber in dem Akkord ist das E enthalten. Ansonsten würde mir noch Gmaj7/C einfallen...
Oder ist es etwas ganz anderes?

Und ist das hier eine Quintparallele?

Quintparallele.jpg


Fragend in die Runde blickend,
Kim
 
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Der dritte Akkord wäre ein Gmaj7, der vierte ein Em7 oder G6, mit f# statt e wieder ein Gmaj7.

Parallele ist das keine, aber vielleicht sind die Sprünge ungünstig? Im strengen Satz sollte ja angestrebt werden, die Stimmen linear zu führen. Sie sollten möglichst nur an betonten Stellen springen.

Viele Grüße

Klaus
 
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Der dritte Akkord wäre ein Gmaj7, der vierte ein Em7 oder G6, mit f# statt e wieder ein Gmaj7.

Ups, ich hab vergessen, die linke Hand in das Bild reinzutun.
Akkord_2.1.jpg

Heißt es dann, dass der dritte Akkord Gmaj7/C ist?

Parallele ist das keine, aber vielleicht sind die Sprünge ungünstig? Im strengen Satz sollte ja angestrebt werden, die Stimmen linear zu führen. Sie sollten möglichst nur an betonten Stellen springen.

Keine Sorge. Die Stimmen springen nicht so häufig (wenn alles, was größer als eine große Sekunde ist, springen bedeutet).
 
Was ist eine Riff-Technik?

Eine (eigentlich) Bigband-Arrangiertechnik, in der kleine, immer wiederkehrende kurze melodische Phrasen in die Lücken der Melodie treten (in den Begleitstimmen), sodaß auch ein Frage-Antwort-Effekt zwischen Melodie und Begleit-Riffs entsteht. Melodie und Begleitriffs sollten unbedingt auch rhytmisch auf einander abgestimmt sein ...

Thomas
 
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Und ist das hier eine Quintparallele?
Jetzt habe ich eine bessere Antwort: Es sind sog. Antiparallelen.

Man geht von einer vollkommenen Konsonanz (Prim, Quint oder Oktav) in entgegengesetzter Richtung in gleiche. Okatavversetzungen zählen nicht als verschieden, also Quinte = Duodezime.
Antiparallelen sind im strengen Kontrapunkt verboten.

Hier heißt es, bezüglich des Kationalsatzes:

Vermieden werden sollten ... Antiparallelen zwischen den Außenstimmen.

mu-sig.de schreibt unter Stimmführung:
Den Fall, dass die aufeinander folgenden Intervalle gleiche vollkommene Konsonanzen sind, nennt man Antiparallelen, die aber heute nicht mehr als fehlerhaft gelten und sich auch kaum vermeiden lassen.
http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz12.htm

Wenn es geht, eher vermeiden.

Ups, ich hab vergessen, die linke Hand in das Bild reinzutun.
Anhang anzeigen 191047

Heißt es dann, dass der dritte Akkord Gmaj7/C ist?

Richtig!

Viele Grüße

Klaus
 
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