Die Logarithmik ist mir bewusst und macht die Sache nicht gerade leichter, wenn man das ausrechnen will. Aber an meinem Gedankenagang ans sich ändert das ja auch nix.
Wenn du in dB rechnest ist nix logarithmisch! Sondern rein additiv.
Angenommen, du hast 2 Spuren -4dB und -10dB (was immer das für ein dB ist, ob dBfs oder -10dBfs) und dein Masterfader ist auf 0dB.
Dann ist es egal, ob du die Fader der Spuren auf -9 und -15dB stellst und den Masterfader so lässt, oder ob du den Masterfader auf -5dB stellst. AFAIK funktioniert das bei Cubase aufgrund der 32bit Fliesskommadarstellung recht gut.
Bei Creamwaremixern (und geg. anderen), die intern mit 32bit Fixkomma arbeiten muss man aufpassen dass der Kanal oder ein interner Bus nicht übersteuert.
Mathematisch passiert beim Zusammmischen folgendes (Zahlen gerundet):
Im Ausgangsfall: Master_Out = (Wert_Spur1 * 0.63 + Wer1_Spur2 * 0.32) * 1.0
(-4dB entspricht 0.63, -10dB sind 0.316, 0dB ist Faktor 1.0)
Spuren 5dB leiser: Master_Out = (Wert_Spur1 * 0.35 + Wer1_Spur2 * 0.18) * 1.0 = (Wert_Spur1 *0.63 * 0.56 + Wer1_Spur2 * 0.32 * 0.56) * 1.0
(-5dB sind Multiplikationsfaktor 0.56233)
Master 5dB leiser: Master_Out = (Wert_Spur1 * 0.63 + Wer1_Spur2 * 0.32) * 0.56
Ist also dasselbe. Das konkrete Verhalten hängt natürlich ab, wie es numerisch tatsächlich gerechnet wird. Denn in der Numerik gelten mathematische Gesetze wie Kommutativgesetz, Distributivgesetz und Assoziativgesetz nicht oder nur bedingt.
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Möchte ich, dass alles 20% leiser wird, muss ich jede Spur um 10% leiser drehen.
Die Prozentangaben führen in die Irre!
In Bezug auf was? Schallpegel, empfunde Lautstärke, Spannung reps. Zahlenwerte der Datei?
Besser in dB rechnen!
dB addieren entspricht Mulitplikation der Zahlenwerte bzw. der Spannungen (im Analogmixer) mit einem Faktor f = 10 ^ (dB / 20). Weil dB = 20 lg (u1 / u0)